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Wandern<br />

Ehrenwert<br />

Frühling im Mairatal Windzerzaust auf dem Costa Chiagga Typische Kleine Dorfkirche<br />

Traumhafte Fernsicht<br />

schmucken Häusern konnten wir in die<br />

Natur zurückkehren und alte Wiesenwege<br />

entlang spazieren. In Chialvetta auf knapp<br />

1500m wurde es schnell kühl, nachdem die<br />

Sonne hinter den Bergen verschwunden<br />

war. Hier verwöhnte uns Pionier Ronaldo<br />

mit Brennessel-Pasta und einem bunten<br />

Mix aus verschiedenen Gemüsesorten.<br />

Abends schneite es gar leicht und morgens<br />

zeigte das Thermometer nach einer<br />

sternenklaren Nacht Temperaturen kurz<br />

über dem Gefrierpunkt an. Auf den Bergen<br />

war frischer Puderzuckerschnee gefallen.<br />

Schon am Vortag stand im Prinzip fest,<br />

dass es mal wieder nichts mit der Pass-<br />

Überschreitung werden würde. So liefen<br />

wir uns halt talabwärts warm. Die Mai-<br />

Sonne trug ebenfalls dazu bei, dass der<br />

Rauhreif auf den Wiesen bald verschwand.<br />

Große Wiesen mit weißen Narzissen sowie<br />

viele kleine und und wilde Orchideenarten<br />

lockten stets aufs Neue auf ein Foto. In<br />

Prazzo kauften wir im kleinen Dorfladen<br />

Obst und handgefertigte Kekse sowie Käse<br />

ein, die wir an Ort und Stelle probierten.<br />

Beim Aufstieg bot sich immer wieder die<br />

Gelegenheit, die Wanderroute der vergangenen<br />

Tage aus der Ferne auszumachen.<br />

Oben am Pass erwartete uns gar ein kleiner<br />

Hagelschauer. Wir konnten uns und unsere<br />

Rucksäcke schützen. Die wilden Birnbäume<br />

traf dieser Minischnee-Schauer sicher<br />

um einiges härter. Und immer wieder<br />

passierten wir herrliche Blumenwiesen<br />

voller gelber und blauer Veilchen, weißer<br />

Pusteblumen, gelber Sumpfdotterblumen.<br />

Die Hunde auf den vereinzelt bewohnten<br />

Gehöften begrüßten und begleiteten uns<br />

noch lange lautstark mit ihrem Gebell. Im<br />

Etappenort Marmora-Vernetti ist rund um<br />

den ehemaligen Dorfplatz und -brunnen<br />

ist eine noble Herberge in die alten und nun<br />

rekonstruierten Steinhäuser eingezogen.<br />

Wir empfanden sie wohl ein wenig zu überdekoriert.<br />

Und eine Videoüberwachung<br />

hatten wir bis dato auch nirgends gesehen.<br />

Ein Schweizer, der dort fast das ganze Jahr<br />

lebt und die Gäste berät, gab uns gute Tipps<br />

für die folgenden Wanderetappen. Trotzdem<br />

waren wir dann froh, im unserer Meinung<br />

nach etwas gemütlicheren „La Marmu“<br />

zu übernachten. Es gab erst einmal<br />

etwas Verwirrung, ob wir denn überhaupt<br />

angemeldet waren. Dann ging jedoch alles<br />

klar und wir genossen erneut einen lustigen<br />

Abend bei exzellentem Essen und eine<br />

geruhsame Nacht in komfortablen Betten.<br />

Der nächste Tag begann bei blauem Himmel<br />

nach einem stärkenden Müsli gleich<br />

mit einem Aufstieg. Oben blies dann ein<br />

kühleres Lüftchen und dunkle Wolken waren<br />

aufgezogen, die in der Ferne bereits<br />

Regen brachten. Wir wurden zum Glück<br />

davon verschont und konnten auf dem mit<br />

2156m höchsten Punkt unserer Tour am<br />

Costa Chiagga mit windzerzausten Haaren<br />

Gipfelfotos knipsen. In dieser Höhe sah<br />

es bei weitem noch nicht nach Frühjahr<br />

aus: nur ein paar kleine<br />

Krokusse wagten<br />

sich schon heraus. Die<br />

Bäume trugen gerade<br />

eben erst die Ansätze<br />

von Knospen und auch<br />

wir stiefelten durch<br />

Schnee. Abwärts nach<br />

Palent wurde nun die<br />

ganze Aufmerksamkeit<br />

gebraucht. Steil<br />

durch die Wiesen<br />

rutschten wir teilweise<br />

abwärts, umrundeten<br />

einen knorrigen alten<br />

Baum und waren froh, dass die Wege<br />

trocken blieben. Nur 5 Einwohner leben<br />

heute noch in dem kleinen Ort und es ist<br />

hauptsächlich Matteo und seiner Frau Virginia<br />

zu verdanken, dass die Häuser wieder<br />

in Ordnung gebracht werden. Eine kleine<br />

Stichstrasse endet direkt vor dem Weiler<br />

und somit ist auch die Versorgung des Rifugios<br />

gut möglich. Eine Österreicherin,<br />

die mit uns zu Gast war, konnte perfekt<br />

italienisch und sie gab uns netterweise<br />

kurze Zusammenfassungen von den Erzählungen<br />

des Hausherren. Es war schade,<br />

dass wir uns nicht direkt mit ihm unterhalten<br />

konnten. Morgens wurde dann in der<br />

Küche schon die Lasagne für die nächsten<br />

Gäste vorbereitet. Das sah echt lecker aus.<br />

Wir stärkten uns zum Frühstück mit Brot<br />

und selbstgemachter Waldbeermarmelade<br />

und dann starteten wir bereits zu unserer<br />

letzten Wanderetappe. Diese führte durch<br />

den Weiler Maurengo, über die steinerne<br />

Napoleon-Bogenbrücke wieder hinauf<br />

auf der anderen Talseite mit intensiv gelb<br />

leuchtenden Ginsterbüschen zu weiteren<br />

Ortschaften. Eine Pause legten wir an der<br />

Kirche San Peyra ein, zu der angeblich<br />

alle Bewohner dieses Talabschnitts den<br />

gleichlangen Fußweg haben. Es war nun<br />

auch merklich wärmer geworden. Ein laues<br />

Lüftchen wehte durch das Tal und wir<br />

hatten die Sommer-Wandersachen ausgepackt.<br />

Ein wenig Verlaufen gehörte zum<br />

Abschluss ebenfalls dazu und dann sahen<br />

wir schon die Dächer des Kulturzentrums<br />

in San Martino. Auf der sonnigen Terrasse<br />

verplauderten wir einen angenehmen<br />

Nachmittag. Das Dinner war wiederum<br />

vorzüglich: Salat, Mangoldflan mit etwas<br />

Fenchel, Pasta mit Bärlauch, Hühnchen<br />

mit allerlei Gemüse, Haselnusseis mit<br />

Amaretti und dazu ein süffiger Rotwein.<br />

Am nächsten Tag hieß es dann leider Abschied<br />

nehmen. Wir waren uns am Ende<br />

alle einig: hier sind wir nicht das letzte Mal<br />

gewesen. Die Kombination aus einzigartiger<br />

Bergwelt, netten Leuten und herzlicher<br />

Gastfreundschaft sowie ausgezeichnetem<br />

Essen lassen eine Tour im Mairatal zu etwas<br />

besonderem werden. H<br />

www.infovallemaira.eu/<br />

www.vallemaira.de<br />

www.borgata-sanmartino.eu/<br />

20 DAVON: 2/13<br />

21 21<br />

Postkartenmotiv<br />

Auch Kaiser Karl steht auf DAV<br />

Die Sektion präsentierte sich beim Tag der Vereine am 6. Oktober<br />

Der Kletterturm vor dem Rathaus<br />

war eine echte Attraktion beim<br />

diesjährigen Tag der Vereine. Die Idee,<br />

damit auf die Arbeit unserer Sektion aufmerksam<br />

zu machen, war ein Volltreffer.<br />

So konnte man die grüne Fahne schon<br />

von weitem sehen und wer sich traute,<br />

dem Rathaus-Dach ein gutes Stück näher<br />

kommen.<br />

Zahlreiche aktive Mitglieder haben über<br />

den Tag verteilt am Stand Dienst getan.<br />

Auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön<br />

an alle, die ihren Sonntag dafür<br />

eingesetzt haben, den <strong>Aachen</strong>ern zu zeigen,<br />

dass wir ein sehr lebendiger Verein<br />

sind, der für alle Altersstufen attraktive<br />

Betätigungs-Möglichkeiten bietet. Bei<br />

dem es aber auch Spaß macht, sich ehrenamtlich<br />

einzubringen. Das war unschwer<br />

zu erkennen, denn ausgestattet<br />

mit leuchtend grünen Kappen, waren die<br />

vielen Aktiven deutlich zu erkennen.<br />

So war für jeden Interessierten schnell ein<br />

Ansprechpartner zu finden.<br />

Text: Brigitte Balser<br />

Fotos: Brigitte Balser,<br />

Christian Arlt<br />

Schnupperklettern und Informationen<br />

vor historischer Kulisse

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