Ausgabe E, Olpe, (23.04 MB) - Siegerländer Wochen-Anzeiger
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Seite 2/Sonntags-<strong>Anzeiger</strong> POLITIK<br />
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Wieder 34 Tote<br />
Weiteres Boot kentert vor Lampedusa / Unglück vergangener Woche: bisher 339 Tote<br />
Rom. Nach einem neuen<br />
Schiffsunglück vor der italienischen<br />
Insel Lampedusa ist die<br />
Zahl der Opfer auf 34 gestiegen.<br />
Das berichtete die Nachrichtenagentur<br />
ANSA unter Berufung<br />
auf italienische Behörden.<br />
Demnach konnten 206<br />
Menschen gerettet werden. Das<br />
Flüchtlingsboot war am Freitag<br />
zwischen Malta und Lampedusa<br />
gekentert.<br />
22 Leichen wurden nach<br />
Lampedusa gebracht, vier weitere<br />
Tote seien auf dem Weg<br />
nach Malta, meldete Ansa. Zu<br />
dem Unglück sei es angeblich<br />
gekommen, als Passagiere versucht<br />
hätten, eine maltesische<br />
Patrouille auf ihr Schiff aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Nach Angaben von Ansa<br />
und italienischen Zeitungen befanden<br />
sich unter den Toten<br />
etwa zehn Kinder. Offiziell<br />
wurde dies noch nicht bestätigt.<br />
Italienische und maltesische<br />
Rettungskräfte waren zur Unglücksstelle<br />
geeilt. Die Einsatzkräfte<br />
berichteten nach Angaben<br />
der maltesischen Regierung,<br />
es seien Menschen mit<br />
und ohne Schwimmwesten ins<br />
Wasser gesprungen, nachdem<br />
das Schiff gekentert war.<br />
Die maltesischen Behörden<br />
hätten am Nachmittag erste Be-<br />
Zuzug ins<br />
Sozialsystem<br />
Innenminister warnt vor Urteilsfolgen<br />
Berlin. Bundesinnenminister<br />
Hans-Peter Friedrich (CSU)<br />
hat vor mehr Zuwanderung in<br />
die deutschen Sozialsysteme<br />
gewarnt, sollte das Urteil zum<br />
Anspruch von EU-Bürgern<br />
auf Hartz IV rechtskräftig<br />
werden.<br />
„Die Lebensverhältnisse und<br />
Durchschnittsverdienste in<br />
Europa weisen erhebliche Unterschiede<br />
auf. Wenn das Urteil<br />
rechtskräftig werden sollte, liegt<br />
es auf der Hand, dass es einen<br />
Anreiz für weiteren Zuzug bietet“,<br />
sagte der CSU-Politiker<br />
der in Düsseldorf erscheinenden<br />
Rheinischen Post (Samstag).<br />
Das nordrhein-westfälischen<br />
Landessozialgericht hatte am<br />
Donnerstag EU-Bürgern ohne<br />
Arbeit, die sich schon lange in<br />
Deutschland aufhalten, ein<br />
Recht auf Hartz-IV-Unterstützung<br />
zugesprochen.<br />
Rettung aus dem Mittelmeer: Die maltesische Marine konnte viele Flüchtlinge lebend bergen.<br />
richte über ein Flüchtlingsschiff<br />
in Seenot bekommen, sagte ein<br />
Regierungssprecher am Freitagabend<br />
der Nachrichtenagentur<br />
dpa. Ein maltesisches Schiff sei<br />
als erstes am Unglücksort gewesen.<br />
„Wie viele Menschen müssen<br />
noch sterben, ehe gehandelt<br />
wird?“ fragte der maltesische Regierungschef<br />
Muscat am Abend<br />
vor der Presse. „Malta und Italien<br />
arbeiten zusammen, und<br />
kommen sich in diesem Vorhaben<br />
ziemlich verlassen vor. Dies<br />
ist ein europäisches Problem.“<br />
Zuvor sagte EU-Innenkommissarin<br />
Cecilia Malmström in<br />
einer Mitteilung, sie habe mit<br />
Das Gericht urteilte im Fall<br />
einer in Gelsenkirchen<br />
lebenden vierköpfige Familie<br />
aus Rumänien. Gegen das Urteil<br />
(Az.: L 19 AS 129/13) ist<br />
Revision zugelassen.<br />
Bisher hatten EU-Bürger, die<br />
nach Deutschland einwandern,<br />
um sich eine Arbeit zu suchen,<br />
keinen Anspruch auf die Sozialleistung.<br />
„Die EU-Kommission<br />
muss jetzt dafür sorgen, dass die<br />
in den verschiedenen europäischen<br />
Fonds zur Verfügung<br />
stehenden Mittel von Bulgarien<br />
und Rumänien auch abgerufen<br />
werden“, sagte Friedrich.<br />
Mit dem Geld sollten die Lebensbedingungen<br />
vor allem der<br />
Sinti und Roma in ihren Heimatländern<br />
verbessert werden.<br />
Dies sei auch auf der Ratssitzung<br />
der EU-Innenminister am vergangenen<br />
Dienstag diskutiert<br />
worden.<br />
(avs)<br />
Vorbereitungen auf Rückzug?<br />
Berlin. Der Präsident des Zentralkomitees<br />
der deutschen Katholiken,<br />
Alois Glück, hält es für<br />
unwahrscheinlich, dass der Limburger<br />
Bischof Franz-Peter Tebartz-van<br />
Elst in seinem Amt<br />
bleibt. Viele in der Kirche, auch<br />
viele seiner bischöflichen Amtsbrüder,<br />
erwarteten einen Rückzug,<br />
sagte Glück einer Tageszeitung.<br />
Aber viele befürchteten,<br />
dass Tebartz-van Elst nicht allein<br />
zu dieser Einsicht komme.<br />
Der Bischof selbst wollte indes<br />
einem Medienbericht zufolge<br />
gestern nach Rom fliegen.<br />
Damit wolle er dem Vorsitzenden<br />
der Deutschen Bischofskonferenz,<br />
Erzbischof Robert Zollitsch,<br />
zuvorkommen, berichtete<br />
die Frankfurter Allgemeinen<br />
Sonntagszeitung.<br />
Zollitsch reist am Montag<br />
nach Rom, wo er mit Papst Franziskus<br />
auch über die Situation im<br />
Bistum Limburg sprechen<br />
möchte.<br />
(avs)<br />
Bischof Franz-Peter Tebartz-van<br />
Elst.<br />
Foto: avs<br />
Impressum<br />
„Trauer und Sorge“ die Rettungsoperationen<br />
verfolgt.<br />
„Diese erneuten schrecklichen<br />
Ereignisse geschehen, während<br />
wir noch die Tragödie von Lampedusa<br />
vor Augen haben.“<br />
In den vergangenen beiden<br />
Tagen mussten Handelsschiffe<br />
im Mittelmeer fünf Flüchtlingsbooten<br />
mit zusammen mehr als<br />
500 Menschen an Bord zu Hilfe<br />
kommen. Die italienische Küstenwache<br />
koordinierte am Donnerstag<br />
und Freitag die Rettungsaktionen.<br />
Die Flüchtlinge wurden in sizilianische<br />
Hafenstädte gebracht,<br />
so nach Trapani und<br />
Foto: avs<br />
Porto Empedocle, berichtete die<br />
Nachrichtenagentur Ansa.<br />
Die Zahl der geborgenen Opfer<br />
der Schiffstragödie vor Lampedusa<br />
in der vergangenen Woche<br />
stieg am Freitag auf 339,<br />
nachdem Taucher am Freitag<br />
insgesamt 28 weitere Opfer in<br />
der Nähe des Wracks entdeckt<br />
hatten. Im Schiff sind keine Leichen<br />
mehr. Die Suche gehe jedoch<br />
außerhalb weiter, teilte die<br />
Küstenwache mit. Die Bilanz ist<br />
damit noch immer nicht endgültig.<br />
155 Flüchtlinge waren<br />
nach dem Schiffbruch gerettet<br />
worden, 545 waren nach den<br />
Angaben von Überlebenden an<br />
Bord des Bootes gewesen. (avs)<br />
Mütter sind<br />
Rentenverlierer<br />
Bezüge sinken um bis zu 30 Prozent<br />
Dortmund. Mütter mit mehreren<br />
Kindern erhalten in<br />
Deutschland nach einem Zeitungsbericht<br />
bis zu rund 30 Prozent<br />
weniger Rente als kinderlose<br />
Frauen.<br />
Das gehe aus den Antworten<br />
der Bundesregierung auf eine<br />
Parlamentarische Anfrage der<br />
Linksfraktion hervor, schreiben<br />
die Ruhr-Nachrichten in ihrer<br />
Samstagausgabe.<br />
Demnach betrug der durchschnittliche<br />
Rentenzahlbetrag<br />
für kinderlose Frauen im vergangenen<br />
Jahr 651,45 Euro, bei<br />
Müttern von vier Kindern waren<br />
es dagegen 456,31 Euro.<br />
Mütter von einem, zwei oder<br />
drei Kindern kamen im Schnitt<br />
auf Beträge von 602,09 Euro,<br />
536,38 Euro beziehungsweise<br />
482,32 Euro.<br />
„Bundesweit ist eine Verminderung<br />
des durchschnittlichen<br />
Zahlbetrags mit zunehmender<br />
Kinderzahl zu beobachten“,<br />
so Hans-Joachim Fuchtel<br />
(CDU), Parlamentarischer<br />
Staatssekretär im Bundessozialministerium,<br />
in seiner Antwort<br />
auf die Anfrage. In den neuen<br />
Ländern falle diese Verminderung<br />
„vergleichsweise moderat“<br />
aus, in den alten Bundesländern<br />
dafür „umso deutlicher“.<br />
Dies lasse sich mit dem regional<br />
unterschiedlichen Erwerbsverhalten<br />
von Müttern<br />
der heutigen Rentengeneration<br />
erklären. Fuchtel: „Anders als<br />
Je mehr Kinder Frauen zur Welt<br />
bringen, desto niedriger ist später<br />
ihre Rente.<br />
Foto: avs<br />
im Osten wurde die Erwerbstätigkeit<br />
nach der Geburt eines<br />
Kindes typischerweise für eine<br />
längere Zeit unterbrochen,<br />
wenn nicht gar beendet.“<br />
Bislang bekommen Mütter<br />
für vor 1992 geborene Kinder<br />
einen Punkt für die Rente gutgeschrieben.<br />
Für Kinder nach<br />
1992 gibt es drei Punkte.<br />
Die Union will die Rente<br />
von Müttern erhöhen, die vor<br />
1992 Kinder zur Welt gebracht<br />
haben.<br />
Die Linksfraktion fordert<br />
eine volle Gleichstellung. „Kinder<br />
als Altersarmutsrisiko, das<br />
darf nicht sein. Die Mütterrentenangleichung<br />
muss kommen“,<br />
sagte der stellvertretende<br />
Linke-Fraktionschef<br />
Ernst.<br />
Sonntags-<strong>Anzeiger</strong> SWA<br />
Herausgeber: <strong>Siegerländer</strong> <strong>Wochen</strong>-<strong>Anzeiger</strong> GmbH & Co. KG, Obergraben 39, 57072 Siegen,<br />
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Klaus<br />
(avs)
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