BGUinform 2/2013 (PDF) - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik ...
BGUinform 2/2013 (PDF) - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik ...
BGUinform 2/2013 (PDF) - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Der 25. Oktober 2012 ist mein ‚Glück im Unglück‘-Tag“<br />
Manuel Neumann, 26-jähriger Eishockeyspieler der Löwen, erlitt einen Bruch des fünften Halswirbels<br />
und wurde im Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie behandelt.<br />
<strong>BGUinform</strong> sprach mit dem Sportler und dem behandelnd Oberarzt, Dr. med. Andreas Pingel.<br />
Medizin<br />
Herr Neumann, was genau ist am<br />
25. Oktober 2012 passiert?<br />
Neumann: Im Training haben wir eine<br />
Spielübung gemacht. Als ich die Scheibe<br />
hatte, wollte ich diese vor einem Gegenspieler<br />
schützen, dabei habe ich einen<br />
engen Bogen gedreht und ich vermute,<br />
dass ich dabei im Eis verkantet bin (weiß<br />
es aber nicht genau). Dann bin ich mit<br />
dem Kopf in die Bande geknallt. Beim<br />
Aufstehen habe ich schon gemerkt, irgend<br />
etwas stimmt da nicht. Mein erstes<br />
Gefühl war, da muss irgendetwas eingerenkt<br />
werden, deshalb bin ich zu unserem<br />
Physiotherapeuten gegangen. Doch der<br />
hat den Ernst der Lage gleich erkannt und<br />
mich zum Arzt geschickt. Ich habe das<br />
allerdings noch immer auf die leichte<br />
Schulter genommen und bin sogar noch<br />
duschen gegangen. Ich hatte keine Eile,<br />
da ich nicht wirklich dachte, dass da<br />
was Dramatisches ist. Obwohl ich meinen<br />
Kopf nicht ganz drehen konnte.<br />
Warum sind Sie in die BGU gekommen?<br />
Neumann: Zuerst bin ich zu unseren<br />
Mannschaftsärzten ins Fachärzte-Zentrum<br />
Langen gefahren und die haben mich nach<br />
den Röntgenbildern sofort in die BGU<br />
geschickt. Die meinten, da müssen die<br />
Spezialisten der Wirbelsäulenchirurgie<br />
der BGU ran.<br />
Herr Oberarzt Pingel, was wurde diagnostiziert<br />
bei Herrn Neumann?<br />
Dr. med. Pingel: Herr Neumann hatte<br />
eine Verrenkungsfraktur der Halswirbelsäule<br />
zwischen dem 5. und 6. Halswirbel,<br />
und das ist potentiell durchaus eine<br />
Verletzung, die mit Lähmungen und auch<br />
dauerhaften Funktionseinschränkungen<br />
einhergehen kann, wenn diese nicht behoben<br />
und nicht stabilisiert wird. Natürlich<br />
haben wir dann zeitnah die Operation<br />
durchgeführt. Im Konkreten hat unser<br />
Team die Fraktur stabilisiert, nachdem<br />
die Verrenkung in Vollnarkose aufgehoben<br />
worden war. Das hat glücklicherweise<br />
alles sehr gut funktioniert, ohne dass<br />
danach irgendwelche wesentlichen Einschränkungen<br />
aufgetreten sind.<br />
Herr Neumann, was möchten Sie den<br />
Ärzten, allen voran Ihrem Operateur<br />
Herrn Pingel, heute sagen?<br />
Neumann: Ich habe mich gerade auch<br />
schon bedankt, denn ich finde es Wahnsinn,<br />
wenn man nach so einer Verletzung<br />
wieder in den Alltag eingreifen kann und<br />
als Sportler wieder in seiner Mannschaft<br />
mitspielen darf und den Jungs helfen kann,<br />
Erfolg zu haben. Ich glaube, es war einer<br />
meiner schönsten Tage, als ich nach der<br />
Verletzung zum ersten Mal meine Schlittschuhe<br />
angezogen habe und aufs Eis<br />
Dr. med. Andreas Pingel erläutert Manuel<br />
Neumann den Befund.<br />
gegangen bin. Ein ganz großes Dankeschön<br />
an die BGU Ärzte, die ich gerne mal zu<br />
einem Spiel der Löwen einladen möchte.<br />
Wie haben Sie die Zeit nach der OP<br />
erlebt?<br />
Neumann: In den ersten sechs Wochen<br />
musste ich eine Halskrause tragen und<br />
durfte mich nicht bewegen, was ziemlich<br />
langweilig für mich war. Ich durfte nichts<br />
machen – nicht Auto fahren, nichts heben,<br />
eben nichts. Aber die anschließende Reha<br />
war anstrengend und sehr schweißtreibend,<br />
aber sie hat mir auch unheimlich viel Spaß<br />
gemacht, weil ich wieder was tun konnte<br />
und gesehen habe – es geht voran.<br />
Wie lange sind Sie ausgefallen?<br />
Neumann: Ungefähr drei Monate – nein,<br />
ziemlich genau drei Monate.<br />
Seit wann trainieren Sie wieder? Was sind<br />
die Pläne für die Zukunft?<br />
Neumann: Ich bin seit Januar wieder<br />
auf dem Eis und es gibt nur ein Ziel – mit<br />
der Mannschaft den optimalen Erfolg zu<br />
erzielen.<br />
RK<br />
17