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BGUinform 2/2013 (PDF) - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik ...

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Rehabilitation<br />

Das Kinesio-Tape – wann ist es sinnvoll?<br />

Sind Kinesio-Tapes bunte Klebestreifen, die eher in die Freizeit als ins Krankenhaus passen?<br />

<strong>BGUinform</strong> hat in der Reha-Abteilung<br />

der BGU bei deren Leiterin Natascha<br />

Heyn nachgefragt, wann es sinnvoll ist,<br />

das Tape einzusetzen.<br />

„Wir setzen es seit Jahren ein, um Entzündungen<br />

zu lindern und um Lymphflüssigkeit<br />

besser abfließen zu lassen“, bestätigt<br />

Natascha Heyn. Jede Verletzung<br />

geht mit einer Entzündung einher und<br />

das Tape kann den Heilungsprozess beschleunigen<br />

und dem Patienten somit<br />

Schmerzen ersparen. „Deshalb setzen<br />

wir das Tape relativ häufig ein“, erklärt<br />

die Therapeutin.<br />

Erfunden hat das Kinesio-Tape ein Japaner<br />

namens Kenzo Kase. Die Idee dahinter<br />

ist einfach: Die Klebefläche des Tapes<br />

ist nicht glatt, sondern strukturiert. Damit<br />

löst das Tape bei jeder Bewegung einen<br />

Hautreiz aus, der die Muskeln stimuliert.<br />

Zudem wird durch das Tape die oberste<br />

Hautschicht angehoben. Blut, aber auch<br />

Lymphe, kann so besser zirkulieren.<br />

Der Vorteil gegenüber dem herkömmlichen<br />

weißen Tape liegt auf der Hand –<br />

das Kinesio-Tape ist elastisch und macht<br />

jede Bewegung mit. „Da die Muskulatur<br />

weiterhin stimuliert wird, schreitet der<br />

Muskelabbau deutlich langsamer voran,<br />

sodass nach einer Verletzung die Muskulatur<br />

leichter auftrainiert werden kann.<br />

Außerdem halten die bunten Klebestreifen,<br />

wesentlich besser als die herkömmlichen<br />

Tapes“, weiß Natascha Heyn aus<br />

Erfahrung. Man kann damit duschen, aber<br />

auch gut Sport treiben. Zwei bis acht Tage<br />

hält der Tape-Verband, bis er erneuert<br />

werden muss.<br />

Nebenwirkungen gibt es praktisch keine<br />

Zu beachten ist allerdings, dass das Kinesio-Tap<br />

nicht auf offene Wunden geklebt<br />

werden darf. Auch wer eine Pflasterallergie<br />

hat, muss auf das Tape verzichten.<br />

Ansonsten ist es für jedermann und -frau<br />

geeignet. „Viele Sportler setzen es sogar<br />

prophylaktisch ein. Ein Beispiel dafür<br />

sind Marathonläufer, sie tapen sich oft<br />

vor einem Lauf die Waden, um Krämpfen<br />

vorzubeugen“, erläutert Heyn.<br />

Natascha Heyn bringt Kinesio-Tapes auf, um<br />

den Heilungsprozess zu beschleunigen.<br />

Selbst-Therapie wird nicht empfohlen<br />

Obwohl es das Kinesio-Tape mittlerweile<br />

in jedem Sanitätshaus bzw. jeder Apotheke<br />

gibt, rät die Physiotherapeutin von<br />

einer Selbst-Therapie ab. „Man muss<br />

schon wissen, wo ein Muskel entlangläuft,<br />

selbst Therapeuten wie wir müssen<br />

uns fortbilden, um mit dem Tape arbeiten<br />

zu dürfen.“ Ambulanten Patienten wird<br />

deshalb empfohlen, eine Physiotherapie-<br />

Praxis* aufzusuchen. Die Kosten werden<br />

aber in aller Regel nicht von den Krankenkassen<br />

übernommen.<br />

* Wird auch im ambulanten Rehazentrum der BGU,<br />

dem MAIN∙BGMED Rehazentrum, angeboten.<br />

RK<br />

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