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Kollateralschäden
Doch nicht nur durch große
Löschwassermengen, die bei einer
Brandbekämpfung eingesetzt werden,
können unangenehme Kollateralschäden
(englisch collateral
damage = Begleitschaden) auftreten.
Es ist heute auch der giftige,
aggressive und sogar entzündbare
Brandrauch, der möglicherweise
größere Folgeschäden verursacht
als das Feuer selbst. Riesige Sanierungs-
und Entsorgungskosten
sind die Folge. Ganz zu schweigen
von langen betrieblichen Ausfallzeiten
und dem damit verbundeweiterbildung
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Die neue Taktik im Feuerwehreinsatz
ELFR OSR Dr. Otto Widetschek
Unsere Feuerwehren rücken Tag für Tag aus, um zu
retten, zu löschen, zu bergen und zu schützen. Das
Einsatzspektrum reicht dabei von herkömmlichen
Bränden und einfachen technischen Hilfeleistungen
bis zu komplizierten Unfällen mit gefährlichen
Gütern sowie der äußerst komplexen
Katastrophenhilfe. Dass dabei die Menschenrettung
stets Vorrang hat, ist eine Binsenweisheit!
Was im Einsatz zu tun ist, wissen unsere Männer
und Frauen ziemlich genau. Doch wie es zu
machen ist, das ist die oft nicht leichte Frage. Und
genau hier kommt die vielfach gefürchtete und
auch manchmal abgelehnte Einsatztaktik ins Spiel.
In dieser Dokumentation wollen wir einfache und
anschauliche Richtlinien für unsere Führungskräfte,
welche den Einsatz vor Ort leiten müssen,
erarbeiten.
Schadenarme Einsatztaktik – was ist das? (1)
„Was nicht zerstört des Feuers Macht,
Wird dann vom Wasser umgebracht!“
Spruchweisheit
Wichtiger Hinweis!
Die Serie „Zurück zur Schulbank“ wird mit dieser
BLAULICHT-Nummer auf unbestimmte
Zeit unterbrochen. Anstelle dieses Themenkreises
wird unser Fachautor ELFR Dr. Otto Widetschek
aus aktuellen Gründen das
Spezialthema „Die neue Einsatztaktik im Feuerwehrwesen“
in etwa 12 bis 15 Folgen in anschaulicher
und spannender Weise unter die Lupe
nehmen.
Die Redaktion.
Ein guter Freund, in dessen
Einfamilienhaus ein Brand
ausgebrochen war, wandte sich
schon vor einigen Jahren verzweifelt
mit den Worten an
mich: „Eines kann ich dir sagen:
Wäre die Feuerwehr nicht so
schnell gewesen, hätte die Versicherung
wesentlich mehr bezahlt!“.
Was war geschehen? In seinem
Haus hatte ein zündender Blitzschlag
einen gefährlichen Dachstuhlbrand
ausgelöst, der von der
Feuerwehr mit viel Wasser zwar
gelöscht werden konnte, aber das
Haus danach auch in den unteren
Geschoßen unbewohnbar
machte. Der verzweifelte Kommentar
meines Freundes dazu
war auch nicht schlecht: „Was
das Feuer in meinem Haus nicht
vernichtet hat, wurde vom
Löschwasser weggeschwemmt!“.
Den Nagel auf den Kopf
getroffen!
Diese kleine Geschichte sollte
uns zu denken geben! Denn die
Erfolgreich gelöschter Dachbrand:
Die Wohnungen darunter mussten
vor dem Löschwasser über Monate
evakuiert werden (Foto: BF Graz).
pointierten Aussagen meines
Freundes sind nicht böswillig gegen
die Feuerwehr gerichtet, sondern
geben nur die heute noch
vielfach angetroffene Situation
beim Feuerwehreinsatz aus der
Sicht von Geschädigten wieder. In
ihnen steckt nicht nur ein Körnchen
an Wahrheit, sondern sie
treffen im wahrsten Sinn des Wortes
den Nagel auf den Kopf! Sie erinnern
mich in diesem
Zusammenhang auch an die alte
Spruchweisheit aus der Bevölkerung,
die da lautet: „Was nicht zerstört
des Feuers Macht, wird dann
vom Wasser umgebracht!“.
20 Blaulicht 05-2013