01.03.2014 Aufrufe

Download - Blaulicht

Download - Blaulicht

Download - Blaulicht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Brandstifter Akku<br />

Graz: Durch einen Zimmerbrand<br />

in der Brucknerstraße<br />

wurde am 16. März ein junges<br />

Paar kurzfristig „obdachlos“.<br />

Auf der Fensterbank zum Laden<br />

abgelegte Akkumulatoren<br />

lösten das Feuer aus.<br />

Mehrere Personen meldeten<br />

über Notruf am Samstag, dem<br />

16. März, gegen 9.00 Uhr einen<br />

Zimmerbrand in der Grazer<br />

Brucknerstraße. Rauch trat bereits<br />

aus dem Fenster und in der<br />

Wohnung machte sich ein Hund<br />

bemerkbar. Sofort nach dem<br />

Eintreffen führte die BF Graz<br />

einen Innenangriff mit HD-<br />

Rohr unter Atemschutz durch.<br />

Die versperrte Wohnungstür<br />

musste zuvor gewaltsam geöffnet<br />

werden – die Bewohner waren<br />

gerade einkaufen. Das Lokalisieren<br />

des Brandes erfolgte rasch:<br />

Einige im Wohnzimmer auf dem<br />

Fensterbrett zum Aufladen abgelegte<br />

Akkumulatoren hatten den<br />

Brand ausgelöst. Schnell breitete<br />

sich das Feuer auf die gesamte<br />

Fensterbank, den Vorhang und<br />

auf weitere im Nahbereich befindliche,<br />

brennbare Materialien<br />

aus. Durch Einsatz eines Hochleistungslüfters<br />

wurde das Stiegenhaus<br />

mit Überdruck belüftet<br />

und es kam zu keiner weiteren<br />

Rauchausbreitung auf das restliche<br />

Gebäude. Die Wohnung ist<br />

derzeit nicht benutzbar, weshalb<br />

von der Feuerwehr über das Sozialamt<br />

eine Ersatzwohnung für<br />

das betroffene Paar organisiert<br />

wurde. Es ist ein Sachschaden<br />

von rund 20.000 Euro entstanden<br />

– ihr zu Hause gebliebener<br />

Hund blieb unverletzt. Eingesetzt<br />

waren: Die BF Graz mit 5<br />

Fahrzeugen und 21 Mann, das<br />

Rote Kreuz und die Polizei.<br />

BM Karl Mandl, BF Graz<br />

ein Akku mit 25 Prozent Restenergie<br />

ans Netz, merkt er sich<br />

diesen Stand und kann fortan nur<br />

mehr bis zur 25-Prozent-Marke<br />

geleert werden. Zwar trifft dieser<br />

Effekt bei älteren Nickel-Cadmium-Akkus<br />

(NiCd) auf, aber nicht<br />

bei Nickel-Metall-Hybrid-Zellen<br />

(NiMH) oder bei Lithium-Akkumulatoren,<br />

die in den heutigen<br />

Standardformarten vorkommen.<br />

Hingegen kann Überhitzung,<br />

Überladung oder Tiefenentladung<br />

zu Schäden führen. Daher sollte<br />

man Akkus nur mit einem intelligenten<br />

Ladegerät aufladen, das<br />

den Ladestrom automatisch regelt.<br />

Kühl lagern!<br />

Angeblich lassen sich auch Batterien<br />

auf der Heizung wieder aufladen.<br />

Diese Batterie-Tipps und<br />

Tricks sind aber im wörtlichen<br />

Sinn brandgefährlich. Tatsächlich<br />

kann so ein Brutvorgang die letzten<br />

Reserven einer Batterie freigeben.<br />

Es besteht jedoch die<br />

Gefahr (vor allem bei qualitativ<br />

minderwertigen Batterien), dass<br />

diese bersten und giftige oder ätzende<br />

sowie entzündliche Stoffe<br />

freisetzen.<br />

Kühl lagern verlängert die Lebenszeit:<br />

Die optimalen Bedingungen<br />

für einen Akkumulator<br />

sind 15 bis 18 Grad und ein Ladestand<br />

von 50 bis 70 Prozent.<br />

Ein trockener Keller ist daher der<br />

beste Lagerort. Länger abgelegte<br />

Akkus sollte man nach einigen<br />

Monaten wieder etwas aufladen.<br />

Auf keinen Fall in den Kühlschrank<br />

legen, das bringt kaum<br />

mehr und ist zudem riskant – es<br />

könnte sich schädliches Kondenswasser<br />

bilden. Minustemperaturen<br />

sind ebenfalls schlecht für<br />

Akkuzellen, sie verlieren dadurch<br />

an elektrischer Spannung und<br />

können ab einem bestimmten<br />

Grenzwert keinen Strom mehr<br />

abgeben.<br />

Wo Akkus Sinn machen!<br />

Wahr ist auch, dass nicht in jedem Gerät<br />

aufladbare Energiespeicher Batterien vorzuziehen<br />

sind. Überall, wo nur selten und kurzzeitig<br />

Energie verbraucht wird, machen<br />

Akkus meist kaum Sinn. Das ist zum Beispiel<br />

bei Uhren und Fernbedienungen der<br />

Fall, aber auch in Notfall-Geräten wie<br />

Rauchmelder oder Taschenlampen. Vor allem<br />

NiMH-Akkus entladen sich mit der<br />

Zeit selbst – zehn Prozent schon am ersten<br />

Tag, danach je nach Temperatur bis zu 50<br />

Prozent in einem Monat. Wer bei einem<br />

Stromausfall ein halbes Jahr später nicht mit<br />

einer nutzlosen Taschenlampe im Dunklen<br />

stehen will, muss tiefer in die Geldtasche<br />

greifen. Sogenannte LSD-NiMH-Akkus<br />

mit deutlich reduzierter Selbstentladung bieten<br />

dafür Abhilfe.<br />

Resümee<br />

Das Laden von Akkumulatoren sollte grundsätzlich<br />

nie unbeaufsichtigt und nur auf einer<br />

feuerfesten Oberfläche erfolgen. Bei äußeren<br />

Beschädigungen ist von einer weiteren Verwendung<br />

abzusehen. Ein unfallfreier Betrieb<br />

setzt voraus, dass immer der vom Hersteller<br />

angegebene Sicherheitshinweis beachtet<br />

wird. Alle bisher öffentlich bekannt gewordenen<br />

Unfälle resultierten aus unsachgemäßer<br />

Handhabung – von allein wird ein Akku<br />

nicht zur Gefahr!<br />

Literaturquellen:<br />

BM Karl Mandl: Einsatzbericht der BF<br />

Graz vom 16. März 2013<br />

Internet unter www.tetarif.de und www.tonline.de.<br />

Prinzipieller Aufbau<br />

eines Lithium-Ion-Akkus.<br />

Foto: Batterie-<br />

Info.de<br />

kaleiDosk0p<br />

<strong>Blaulicht</strong> 05-2013 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!