Wirtschaftswissenschaftliche Schriften - Fachbereich ...
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gramm-Mezzanine teure Variante dar, die außerdem nur bonitätsstarken Unternehmen<br />
zur Verfügung steht. Eine andere Möglichkeit ist Fremdkapital. Dabei ergibt sich jedoch<br />
das Problem des strukturellen Nachranges. Das bedeutet, dass die Refinanzierung von<br />
Nachrangkapital mit Fremdkapital nicht im Interesse der Fremdkapitalgeber ist, da diese<br />
damit in die Risikoposition von Nachrangkapitalgebern eintreten, aber nur mit Fremdkapitalkonditionen<br />
entlohnt werden. Da die Rückführung von nachrangigen Mitteln die<br />
Gläubigerposition verschlechtert, könnten Fremdkapitalgeber außerdem auf die Rückführung<br />
ihres Fremdkapitals vor Fälligkeit des Mezzanine-Kapitals drängen. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass Mezzanine-Kapital bereits zwei Jahre vor Fälligkeit den Status<br />
als wirtschaftliches Eigenkapital bei der Berechnung des bankinternen Ratings verlieren<br />
kann. Das verschlechtert die Situation für die Aufnahme von Fremdkapital mit Ablauf<br />
der Mezzanine-Programme zusätzlich. 96 Den Mezzanine-Anbietern drohen aufgrund der<br />
schwierigen Refinanzierungssituation hohe Ausfälle. Aufgrund seiner Kapitalmarktprodukteigenschaften<br />
und der Einbindung diverser Transaktionspartner sind Restrukturierungen<br />
für Programm-Mezzanine-Kapital schwierig. 97<br />
Rund 40% (83 Unternehmen) der im Rahmen der Studie der IKB/EBS befragten 208<br />
Unternehmen verfügen bereits über eine Refinanzierungslösung. 90,4% der befragten<br />
Unternehmen dieser Gruppe gaben an, die Refinanzierung u.a. aus dem laufenden Cashflow<br />
bzw. durch Innenfinanzierung zu finanzieren. 19,2% der Befragten gaben auch die<br />
Verwendung von Bankkrediten an (Mehrfachnennungen waren möglich). Bei der Gruppe<br />
ohne konkrete Anschlussfinanzierungslösungen (124 Unternehmen ≈ 60%) dominierten<br />
der Bankkredit mit 62,7% sowie Individual-Mezzanine mit 44,5%. Die Antworten<br />
zu realistisch einsetzbaren Refinanzierungsformen fielen bei der zweiten Gruppe<br />
deutlich heterogener als bei der ersten Gruppe aus. 98 Konkret hatten sich erst 56 der 124<br />
Unternehmen um eine Anschlussfinanzierung bemüht, wovon wiederum 65,5% das<br />
Andauern der Verhandlungen und 21,8% einen zu großen zeitlichen Vorlauf bis zur<br />
Fälligkeit als Gründe für das Nicht-Zustandekommen der Anschlussfinanzierung angaben.<br />
Bei lediglich 3,6% der Befragten war eine Antragsablehnung der Grund. 99<br />
96 Vgl. Hommel/Nohtse/Schneider, 2010, S. 34-35.<br />
97 Vgl. Hommel/Nohtse/Schneider, 2010, S. 36-39.<br />
98 Vgl. Anhang IX.<br />
99 Vgl. Hommel/Nohtse/Schneider, 2010, S. 54.