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Wirtschaftswissenschaftliche Schriften - Fachbereich ...

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35<br />

Die Nachfrage der Investoren nach den Genussrechten lag in den ersten vier Transaktionen<br />

2004 und 2005 deutlich über dem Angebot. Der Zinssatz, den die Unternehmen<br />

letztendlich zahlen mussten, wurde im Rahmen einer Roadshow bei institutionellen Investoren<br />

ermittelt. In Abhängigkeit von der verlangten Vergütung der Investoren für die<br />

einzelnen Junior und Senior Notes wurde ein synthetischer Mischzinssatz ermittelt, den<br />

die Unternehmen für die Genussrechte bezahlen mussten. 111 Die Höhe dieser Mischzinssätze<br />

sind für jede Transaktion auf der Homepage der CEG hinterlegt und gelten nur<br />

für die Genussrechte, für die Nachrangdarlehen gelten höhere Zinssätze. Alle Unternehmen<br />

müssen sich durch das Moody’s KMV RiskCalc 112 einer Bonitätsbeurteilung<br />

unterziehen, dessen Ergebnis mindestens ein „Baa3“ (Investmentgrade) aufweisen<br />

muss. Erfüllen Unternehmen diese Voraussetzung, erfolgt keine weitere Differenzierung<br />

der Konditionen nach deren Bonität, d.h. jedes Unternehmen, was die Mindestanforderungen<br />

erfüllt, bezahlt den besagten Mischzinssatz. 113<br />

4.1.2. Analyse der aktuellen Marktsituation<br />

Aus diesem Mischzinssatz könnte sich das Problem der adversen Selektion ergeben.<br />

Theoretisch wäre der Mischzinssatz für das Ausfallrisiko von Unternehmen mit einem<br />

überdurchschnittlichen Rating von z.B. „AAA“ zu hoch und für Unternehmen mit einer<br />

Bewertung von „Baa3“ zu niedrig. Das würde in der Theorie zur Folge haben, dass die<br />

bonitätsstarken Unternehmen aufgrund des für sie zu teuren Mischzinssatzes nicht am<br />

Mezzanine-Programm teilnehmen, obwohl die Berechnung des Misch-Zinssatzes diese<br />

Unternehmen mit einbezieht. In der Folge würden nur noch bonitätsschwache Unternehmen<br />

im Portfolio der Transaktion verbleiben. Laut Jan Rickers von der Capital Efficiency<br />

Group AG lässt sich dieser Zusammenhang nicht in der Praxis erkennen. Zum<br />

einen befinden sich deutsche mittelständische Unternehmen 114 üblicherweise nicht in<br />

Ratingbereichen von „AAA“. Abgesehen davon ergibt sich für derart überdurchschnitt-<br />

111 Vgl. Bösl/Sommer, 2006, S. 108-109.<br />

112 Moody’s KMV RiskCalc ist ein Modell, mit dem man mit relativ wenig Aufwand mittelständische<br />

Unternehmen in der Bonität beurteilen kann. Das Ergebnis ist kein offizielles Rating, sondern eher ein<br />

Quasi-Rating.<br />

113 Telefoninterview mit Jan Rickers; Mitarbeiter Capital Efficiency Group AG vom 25.01.2011 (siehe<br />

Anlage)<br />

114 Innerhalb des PREPS-Programms ist der Anteil an ausländischen finanzierten Unternehmen eher<br />

gering, deswegen liegt der Schwerpunkt der Betrachtung auf deutschen Unternehmen. (Vgl. Hommel/Nohtse/Schneider,<br />

2010, S. 16.)

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