Su tun - Der Sulzer
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<strong>Der</strong> <strong>Su</strong>lzer • Ausgabe 278 – Juni 2013 • 24. Jahrgang<br />
In der Prüfungswoche haben viele Familien in Aledjo und Bassila<br />
mehrere Kinder von Verwandten und Bekannten zu Besuch, die<br />
für ihre Prüfungen kommen. Allein in Bassila werden dieses Jahr<br />
899 Zehntklässler zur Prüfung erwartet.<br />
Es ist hier längst nicht selbstverständlich, dass man die Prüfungen<br />
besteht. Letztes Jahr haben im Landesdurchschnitt nur 25%<br />
ihre Mittlere Reife bestanden. Bei der Abiturprüfung vor einigen<br />
Jahren waren es sogar einmal nur 10%. In Bassila bestanden letztes<br />
Jahr 28,34% ihre mittlere Reife und 41,42% ihr Abitur. Üblicherweise<br />
wünscht man den Prüflingen hierzulande “Viel Glück”. In<br />
den Kirchen und Moscheen wird vor den Prüfungen intensiv für<br />
sie gebetet.<br />
Wer bei einer externen Prüfung durchgefallen ist, darf die Klassenstufe<br />
ein Mal wiederholen und die Prüfung auch. Danach<br />
muss man entweder die Schule wechseln oder sich als “freier Kandidat”<br />
zur Prüfung anmelden. Für das diesjährige Abitur werden<br />
in Bassila ca. 50 “freie Kandidaten” erwartet, die dieses Schuljahr<br />
an keinem Unterricht mehr teilgenommen haben. In den Monaten<br />
vor den Prüfungen werden für sie gezielt private Nachhilfeund<br />
Wiederholungss<strong>tun</strong>den angeboten.<br />
Bei der “Mittleren Reife” geben viele nach dem ersten Mal auf und<br />
gehen ohne Abschluss von der Schule ab. Andere junge Leute haben<br />
fünf Anläufe unternommen und ihr Abi trotzdem leider nicht<br />
geschafft. Aber ein Bekannter von uns, ein Familienvater mit fünf<br />
Kindern, meldete sich vor ein paar Jahren noch zur “Mittleren Reife”<br />
an und bestand. Oder ein Journalist vom Radio bestand sein<br />
Abitur, nachdem er schon mehrere Jahre im Berufsleben stand.<br />
Alle versprechen sich von einem Abschluss bessere Berufschancen,<br />
aber das erfüllt sich nicht immer.<br />
Und warum sind die Prüfungen so schwierig? <strong>Der</strong> Direktor vom<br />
Gymnasium 1 in Bassila führt mehrere Gründe an: Viele Schüler<br />
konzentrieren sich nicht ernsthaft aufs Lernen, sondern verbringen<br />
lieber ihre Zeit mit Musik, Mode und Ausgehen. Außerdem<br />
wurden die Lehrpläne in den letzten Jahren dreimal umgestellt.<br />
Und bei den großen Klassen von 50 oder mehr kann man die<br />
Schüler nicht individuell begleiten.<br />
Aber das größte Problem ist der Lehrermangel und damit die<br />
schlechte Qualität des Unterrichts. Die Schülerzahlen steigen<br />
ständig, und es gibt nicht genug ausgebildete Lehrer. Deshalb<br />
müssen sich alle Schulen mit vielen Aushilfslehrern behelfen. Das<br />
sind junge Leute mit Abitur oder mit angefangenem oder abgeschlossenem<br />
Studium; aber eine Ausbildung als Lehrer haben sie<br />
nicht.<br />
Viele Kinder sind in ihren Familien die erste Generation, die<br />
überhaupt zur Schule geht. So können ihre Eltern nicht nachvollziehen,<br />
wie es ihnen geht und sie oft auch nicht gut unterstützen<br />
oder ermutigen. Und Schulbücher können sich nur die wenigsten<br />
leisten.<br />
Unterricht in einer 10. Klasse<br />
Wir sehen auch, dass<br />
Französisch als Unterrichtssprache<br />
eine<br />
weitere Hürde ist. Nur<br />
wenige sprechen es<br />
hier als Muttersprache.<br />
Alle lernen es zwar in<br />
der Schule, aber es ist<br />
viel schwieriger, in einer<br />
Fremdsprache neue Inhalte aufzunehmen als in der eigenen<br />
Sprache. Im Unterricht verstehen die Schüler längst nicht alles<br />
und lernen vieles nur auswendig.<br />
Wir finden es sehr ermutigend, wie viele Kinder trotz aller Herausforderungen<br />
inzwischen zur Schule gehen. Alle lernen viel, selbst<br />
wenn es nicht für einen Abschluss reicht. Und Ihnen ein herzliches<br />
Dankeschön für Ihr Engagement für Schulbildung in Bassila<br />
im Rahmen der Städtepartnerschaft!<br />
Bleibt mir nur noch, den Prüflingen in Bassila und <strong>Su</strong>lzbach in diesem<br />
Jahr viel Erfolg zu wünschen!<br />
Bis zum nächsten Mal!<br />
Viele Grüße,<br />
Stefanie Zaske<br />
Lokales<br />
Mittagstisch für Seniorinnen und Senioren<br />
Die Stadt <strong>Su</strong>lzbach bietet mit der Erwerbslosenselbsthilfe<br />
Püttlingen für 3,50 Euro einen gemeinsamen Mittagstisch für<br />
Seniorinnen und Senioren an:<br />
montags im Stadtteilzentrum Altenwald<br />
mittwochs im Gasthaus Brennender Berg, Neuweiler<br />
donnerstags im Salzbrunnenhaus<br />
jeweils um 12.00 Uhr. Anmeldungen unter Telefon: 9522733.<br />
Veranstal<strong>tun</strong>gen<br />
Erster Italienischer Abend zum italienischen<br />
Nationalfeiertag<br />
Termin: Samstag, 1. Juni, 19.00 Uhr<br />
Ort: AULA<br />
Sommerfest im Alten- und Pflegeheim St. Anna<br />
Termin: Samstag, 1. und Sonntag, 2. Juni<br />
Ort: Alten- und Pflegeheim St. Anna, St. Ingberter Straße<br />
TANZABEND für ALLE<br />
Termin: Freitag, 7. Juni, 19.00 Uhr<br />
Ort: Salzbrunnenhaus<br />
<strong>Der</strong> Eintritt ist frei. Weitere Infos: www.djk-huehnerfeld.de oder<br />
Guido Schneider (Tel.: 06897/3540)<br />
Zierfisch- und Pflanzenbörse<br />
Anmeldung beim 1. Vorstand Hubert Marx, Tel.: 06897/764911<br />
oder beim Schriftführer Gernot Kubig, Tel.: 06897/766254.<br />
Termin: Sonntag, 9. Juni, 10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Ort: Bürgerhof Martin, Bahnhofstraße 51, Dudweiler<br />
Ausstellung Karin Germeyer-Kihm<br />
“Von Menschen und Dingen”<br />
Ausstellungseröffnung: Sonntag, 9. Juni, 11.00 Uhr<br />
Ort: Galerie der AULA<br />
Dauer der Ausstellung bis Sonntag, 23. Juni<br />
Öffnungszeiten: Mi–Fr: 16.00-19.00 Uhr, So: 14.00-18.00 Uhr<br />
Geistliches Konzert der Chorgemeinschaft<br />
Concordia<br />
Karten gibt’s für 12 Euro im Vorverkauf bei Kiosk Kellenberger in<br />
<strong>Su</strong>lzbach, bei Blumen Löw in Neuweiler, allen Sängerinnen und<br />
Sängern der Concordia und selbstverständlich vor Veranstal<strong>tun</strong>gsbeginn<br />
an der Kasse.<br />
Termin: Sonntag, 9. Juni, 17.00 Uhr<br />
Ort: Pfarrkirche Allerheiligen, <strong>Su</strong>lzbach<br />
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