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KOSTER KREMKE - Stadt Dortmund

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U Plan GmbH<br />

Koster & Kremke GbR<br />

Stuttgartstraße 3<br />

Ing.-Gesellschaft f. Umwelttechnik,<br />

44143 <strong>Dortmund</strong> W a sse r - un d Abf a llw ir t sc h a f t<br />

Tel. 0231/5311055<br />

Lünener Straße 211, 59174 Kamen<br />

Fax 0231/5311057 Tel. 02307–240104, Fax 02307-240105<br />

<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Bebauungsplan Ev148,<br />

Wohnsiedlung „Am Eckey“<br />

(<strong>Dortmund</strong> – Eving)<br />

Überflutungsnachweis nach DIN 1986-100<br />

(Projekt-Nr.: R11-1205)<br />

Auftraggeber:<br />

Grundstücks- und Vermögensverwaltungsfonds <strong>Dortmund</strong>,<br />

Ostwall 60, 44135 <strong>Dortmund</strong><br />

<strong>Dortmund</strong> und Kamen,<br />

den 06.10.2013


U Plan GmbH Koster & Kremke GbR,<br />

Stuttgartstr. 3, 44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Lünener Str. 211, 59174 Kamen<br />

<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

1 VERANLASSUNG / AUFTRAG 3<br />

2 ALLGEMEINES ZUM PLANGEBIET 4<br />

2.1 Lage und Morphologie 4<br />

2.2 Frühere Nutzung / Bebauung 8<br />

2.3 Äußere Erschließung 9<br />

2.4 Geplante Bebauung und Flächenbilanz 9<br />

3 ÜBERFLUTUNGSNACHWEIS 12<br />

3.1 Vorhandenes Kanalnetz 12<br />

3.2 Folgerungen aus Morphologie und äußerer Erschließung 17<br />

3.3 Entwässerungstechnische Vorgaben 19<br />

3.4 Rückhalteanforderung für die geplante Bebauung<br />

3.4.1 Drosselansätze<br />

19<br />

19<br />

3.4.2 Rückhaltekonzeptionen 19<br />

3.4.3 Bemessungsansätze ohne Altenheim 20<br />

3.4.4 Bemessungsansätze mit Altenheim 24<br />

3.5 Nutzung der Schlammteiche 28<br />

4 UMSETZUNG DER RÜCKHALTUNG 30<br />

4.1 Längsgefällebetrachtung und Beckensohle 30<br />

4.2 Volumen- und Flächenbetrachtung 33<br />

4.3 Höhenbetrachtung 34<br />

4.4 Beckenbegrünung 35<br />

5 FAZIT 35<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 2 / 35


U Plan GmbH Koster & Kremke GbR,<br />

Stuttgartstr. 3, 44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Lünener Str. 211, 59174 Kamen<br />

<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

1 Veranlassung / Auftrag<br />

Mit Aufstellung des Bebauungsplans Ev148 in <strong>Dortmund</strong>-Eving südlich der Bergstraße sollen<br />

die Voraussetzungen geschaffen werden, einen früheren Ascheplatz zu einer Wohnsiedlung<br />

und einer Seniorenwohnanlage umzuwidmen und entsprechend zu bebauen. Die<br />

Wohnbauplanung sieht Reihen- und Doppelhäuser vor, im Südosten der Fläche am Winterkampweg<br />

soll ein Seniorenwohnzentrum entstehen.<br />

Die Planung ist in Anlage 2 dokumentiert.<br />

Das Büro Koster & Kremke wurde mit Eingang vom 23.12.2011 von der <strong>Stadt</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

über das <strong>Stadt</strong>planungs- und Bauordnungsamt <strong>Dortmund</strong> namens des Grundstücks- und<br />

Vermögensverwaltungsfonds <strong>Dortmund</strong> mit der Erstellung eines Überflutungsnachweises<br />

nach DIN 1986-100 1 beauftragt. Teilleistungen des Auftrages wurden im Unterauftrag an<br />

das Büro U Plan GmbH, <strong>Dortmund</strong>, vergeben.<br />

Nach einer ersten Abstimmung im Februar 2012 wurden bis Anfang 2013 Änderungen am<br />

Planentwurf vorgenommen, u.a. über die Sicherung einer Fläche im Südwesten als Regenrückhaltebecken.<br />

In weiteren Abstimmungsgesprächen wurden folgende Fragen aufgeworfen, die jetzt mit<br />

der Berichtsüberabreitung zu klären waren:<br />

• Möglichkeit und Häufigkeit einer Notentlastung in den geschützten Landschaftsbestandteil<br />

südlich der Planfläche;<br />

• Mitanschluss des Seniorenwohnheims im Südosten der Bebauungsplanfläche an das<br />

Rückhaltebecken;<br />

• Überflutung der Erschließungsstraßen und Baugrundstücke bei Starkregen.<br />

1<br />

DIN 1986-100 – “Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke - Teil 100: Bestimmungen<br />

in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056“ – Ausgabe 2008-05<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 3 / 35


U Plan GmbH Koster & Kremke GbR,<br />

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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

2 Allgemeines zum Plangebiet<br />

2.1 Lage und Morphologie<br />

Das Plangebiet des Bebauungsplans Ev148 – Wohnsiedlung „Am Eckey“ – liegt im Westen<br />

von <strong>Dortmund</strong>-Eving (vgl. Anlage 1). Der Bereich, der hauptsächlich einen früheren Sportplatz<br />

umfasst, liegt südlich der Bergstraße, östlich der Parkplätze des neuen Eckey-<br />

Stadions an der Probstheidastraße und nördlich der früheren Schlammteiche der Zeche Minister<br />

Stein. Im Osten ist jüngst eine neue Wohnbebauung rund um den Winterkampweg<br />

entstanden.<br />

Damit liegt der Bereich auf dem unteren Südhang der Evinger Höhen, deren höchste Erhebung<br />

der Exterberg ist, der von früher über 105 müNN im Zuge der Bergbaugeschichte um<br />

gut 12 m abgesenkt wurde. Dennoch weist die Hauptgefällerichtung wie bereits vor der<br />

Bergbauentwicklung – vgl. Abb. 1 - noch nach Südosten, vermutlich sogar noch verschärft<br />

durch die starken Bergsenkungen rund um den Fredenbaum.<br />

Abb. 1: Die Lage des Plangebiets (roter Kreis) und der Bereich von Eving um 1890; gut erkennbar<br />

die Lage in einem früheren Siepen, der nach Osten zum Evinger Bach<br />

führte; diese Gefällerichtung hat sich – abgesehen von der Einebnung des Sportplatzareals<br />

– bis heute erhalten. (Quelle Bild: TIM-online.nrw.de)<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 4 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Nach den vorliegenden Unterlagen 2 weist das Plangebiet eine Größe von gut 1,4 ha ohne<br />

die externe Erschließung über den Winterkampweg und von 1,55 ha mit dieser Erschließung<br />

auf. Der frühere Sportplatz liegt etwa auf einem Niveau von 83,70 m, die umliegenden<br />

Straßen liegen im Südwesten bis 1,30 m über diesem Niveau und im Südosten bis 0,20 m<br />

darunter, im Norden bis 0,70 m darüber. Abb. 2 zeigt die Achsen, über die genauere Höhendaten<br />

vorlagen und die in Abb.3 zusammen mit der Lage der Mischwasserkanäle in der<br />

Projektion auf eine West-Ost-Achse dargestellt sind.<br />

Erkennbar liegt das Gelände bis auf die Ostgrenze abgesenkt zur Umgebung, nach Osten<br />

jedoch deutlich über der neuen Bebauung – vgl. Abb. 4. Das Gelände liegt entsprechend<br />

des Eindrucks bei einer Ortsbesichtigung im November 2011 brach.<br />

Abb. 2: Lage der Geländeschnitte aus Abbildung 3, rot hinterlegt das Bebauungsplangebiet<br />

Ev148<br />

2<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Dortmund</strong> – <strong>Stadt</strong>planungs- und Bauordnungsamt: Entwurf vom Juli 2013 - Bebauungsplan<br />

Ev148 – Wohnsiedlung „Am Eckey“<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 5 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

86,0<br />

85,0<br />

84,0<br />

83,0<br />

82,0<br />

Höhe in m<br />

81,0<br />

Buchenwald/ Berg<br />

KS Berg<br />

80,0<br />

OKK Berg<br />

Heuningsfeld<br />

79,0<br />

KS<br />

OKK<br />

78,0<br />

Winterkamp<br />

KS<br />

OKK<br />

77,0<br />

B-Plan<br />

Schlammteiche<br />

76,0<br />

0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />

Länge in m<br />

Abb. 3: Höhensituation der Straßen mit Kanälen, projiziert auf eine West-Ost-Achse (W=0)<br />

Abb. 4: Höhensituation an der Ostgrenze des Plangebiets, gut erkennbar der Höhensprung<br />

von 80 cm im Hintergrund (am Querzaun ablesbar), der nach vorne (i.e. nach Süden)<br />

noch weiter zunimmt<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 6 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Betrachtet man die Höhenverhältnisse im Nord-Süd-Schnitt, so zeigt sich hier präziser der<br />

Höhensprung nach Osten. Zudem zeigt sich auch im Schnitt westlich des Plangebietes eine<br />

»Senke«, so dass die Entwässerung im Freigefälle (z.B. bei Starkregen) sowohl nach Norden<br />

als auch nach Süden erschwert ist und nicht kanalisierte Abflüsse nach Osten abzufließen<br />

drohen – vgl. Abb. 5 und 5 a:<br />

87<br />

86<br />

85<br />

84<br />

83<br />

Höhe in müNN<br />

82<br />

81<br />

80<br />

79<br />

78<br />

77 Achse West<br />

Achse Mitte<br />

76 Baugebiet<br />

Achse Ost<br />

75<br />

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450<br />

Länge in m<br />

Abb. 5/ 5a: Nord-Süd-Achsen mit und rund um das Plangebiet im Höhenschnitt (N=0)<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 7 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

2.2 Frühere Nutzung / Bebauung<br />

Der Bereich war bislang hauptsächlich als Sportplatz genutzt – vgl. Abb. 6.<br />

Abb. 6: Bestand im Plangebiet von 1989 (Bildquelle: Land NRW); der brach liegende Sportplatz<br />

ist noch zu großen Teilen erhalten, der Pappelbestand rund um den Platz ist<br />

vollständig entfernt worden und die Freifläche zwischen dem westlichen Sportplatz<br />

(Eckey-Stadion) und dem Plangebiet wurde mittlerweile als Stellplatzanlage hergerichtet<br />

Aufgrund der Senkenlage in Bezug auf die West-, Nord- und Südgrenze und die Einebnung<br />

war die frühere Abwasserableitung über die Mischkanalisation vermutlich auf einige Dränstränge<br />

sowie die Entwässerung einer im Südosten erkennbaren Garagen- oder Barackenzeile<br />

begrenzt, die etwa 670 m² Dachfläche besaß. Mit der Erschließung als Wohnbaugebiet<br />

ergibt sich dadurch erstmals ein substantieller Abwasseranfall.<br />

Die Entwässerungsbilanz von 1989 wird in Tabelle 1 abgeschätzt:<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 8 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Tab. 1: Flächenbilanz für die ehemals im Plangebiet vorhandene Nutzung<br />

Bereich<br />

Fläche in<br />

m²<br />

Beiwert A red in m²<br />

Barackenzeile 670 0,50 335,0<br />

Grüner Weg 280 0,50 140,0<br />

Grünfläche Nord 1.225 0,02 24,5<br />

Pappelzeilen 3.800 0,00 0,0<br />

Schotterplatz, gedränt 8.575 0,05 428,8<br />

Bilanz von 1989 14.550 0,064 928,3<br />

In der Gesamtbilanz des damaligen Bestandes bei einer Fließzeit von 10 bis 15 Minuten ist<br />

von einem bislang einkalkulierten Abwasseranfall gemäß Tabelle 2 auszugehen:<br />

Tab. 2: Regenwasseranfall der ehemals im Plangebiet vorhandenen Nutzung<br />

Fließzeit<br />

HQ2-<br />

Regen*<br />

A red in m²<br />

Q in l/s<br />

10 Minuten 170 928 15,8<br />

15 Minuten 130 928 12,1<br />

* in etwa frühere Starkregenauswertungen<br />

Daran orientiert ist die Vorgabe einer Drosselung der Abflüsse aus dem Allgemeinen Wohngebiet<br />

(ohne Seniorenwohnanlage) auf 10 l/s im Rahmen des Erwartbaren, zumal die<br />

Teilfläche im Südosten, die als Fläche für eine Seniorenwohnanlage vorgesehen ist, eine<br />

gesonderte Drosselspende erhält, so dass für die gesamte Planfläche eine Drosselung auf<br />

ca. 12 l/s vorgesehen ist, was der 15-Minuten-Belastung von heute entspricht.<br />

2.3 Äußere Erschließung<br />

Die Anbindung des Bebauungsplangebietes an die Kanalisation soll über den Winterkampweg<br />

und dessen Kanal erfolgen. Angesichts der Vorüberlegungen über einen Stauraumkanal<br />

ist dies auch insofern nahe liegend, als der Kanal im Winterkampweg rund 1,5 Meter tiefer<br />

liegt als ein Anschluss an den Kanal am Heuningsfeld – vgl. auch Abschnitt 3.1.<br />

2.4 Geplante Bebauung und Flächenbilanz<br />

Das geplante, geänderte Bauraster mit Rückhaltebecken sowie eine Variante der Erschließung<br />

sind in Anlage 2 und den Abb. 7 und 8 dargestellt.<br />

Auf der Fläche (mit Ausnahme der Seniorenwohnanlage) soll eine 1-bis- 2-stöckige Wohnbebauung<br />

entstehen.<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 9 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Abb. 7: Geplantes Bauraster des Bebauungsplans Ev 148<br />

Abb. 8: Variierung des Baurasters in Bezug auf die Verbindung der Planstraßen<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 10 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Nach der derzeit vorliegenden Planung ergeben sich für die nachfolgenden Berechnungen<br />

somit die folgenden, in Tabelle 3 dargestellten Flächenanteile:<br />

Tab. 3: Flächen- und Versiegelungsbilanz des geplanten Baurasters (um wenige Quadratmeter<br />

gerundet)<br />

Bereich<br />

Fläche o.<br />

Wohnheim<br />

Fläche m.<br />

Wohnheim<br />

Beiwert<br />

A red o.<br />

Wohnheim<br />

A red mit<br />

Wohnheim<br />

Innere Erschließungsstraßen 1.710 1.710 0,80 1.368 1.368<br />

Baufläche Seniorenwohnheim 3.490 0,80 2.792<br />

Regenrückhaltebecken 1.070 1.070 0,500 535 535<br />

Lärmschutzmauerfläche 220 220 0,150 33 33<br />

Grünflächen 285 285 0,150 43 43<br />

Baugrundstücke, GRZ 0,4 2.840 2.840 1,000 2.840 2.840<br />

Baugrundstücke, Gärten, NG 4.260 4.260 0,150 639 639<br />

Gesamt intern 10.385 13.875 0,526 5.458 8.250<br />

[ m² ] [ m² ] [ m² ] [ m² ] [ m² ]<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 11 / 35


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<strong>KREMKE</strong><br />

3 Überflutungsnachweis<br />

Die DIN 1986-100 will sicherstellen, dass eine unzureichende Kapazität im Kanalnetz nicht<br />

sofort in einer Flutung der Straße endet, sondern dass kurzzeitiger Rückstau, der sich aus<br />

dem Kanal bis in den Grundstücksanschluss fortsetzt, oder ein Abfluss über die Oberfläche<br />

entweder durch geeignete Rückhaltesysteme vermieden wird oder Wasser zwar auf dem<br />

Grundstück an die Oberfläche austritt, aber dort verbleibt. Denn tendenziell nehmen die Flutungen<br />

von Straßen zu: Je mehr Hausbesitzer sich mit Rückstausicherungen gegen volle<br />

Keller schützen, umso mehr Wasser sammelt sich im Straßenraum, da der Druckausgleich<br />

mit Kellerräumen immer geringer ausfällt.<br />

3.1 Vorhandenes Kanalnetz<br />

Lindenhorst und der Westen Evings werden soweit den vorliegenden Unterlagen 3 zu entnehmen<br />

– vgl. auch Abb. 10 – zum Großteil nach Westen direkt zur Emscher entwässert.<br />

Diese Einleitung ist die erste unterhalb der Kläranlage Deusen, die die gereinigte Emscher<br />

wieder verschmutzt. Lediglich der Süden von Lindenhorst und der Südosten des westlichen<br />

Evings und damit auch das Plangebiet entwässern zum Fredenbaum, wo das Mischwasser<br />

über ein großes Pumpwerk in den Aabach gehoben wird, der mittlerweile zur Kanalisation<br />

gehörend das Wasser der Kläranlage in Deusen zuführt.<br />

.Abb. 9: Einleitung aus Eving und Lindenhorst in die Emscher, nordwestlich von Deusen,<br />

links der Emscherradweg mit seinem Abzweig Richtung Nette (Bild: GoogleEarth)<br />

3 u.a.: <strong>Stadt</strong> <strong>Dortmund</strong>: Abwasserbeseitigungskonzept 2002, 3. Fortschreibung; Auszug aus dem Kanalkataster<br />

rund um das Plangebiet Ev148<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 12 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Abb. 10: Kanalnetz im Bereich Lindenhorst/ West-Eving. Links markiert der Hauptsammler,<br />

der nörd- und westlich der skizzierten Linie den Bereich zur Emscher hin entwässert<br />

(Bildquelle: ABK <strong>Dortmund</strong> 2002)<br />

Damit liegt das Plangebiet im kleineren Kanalnetz im Südosten des westlichen Evings, welches<br />

zum Fredenbaum und dessen Pumpwerk hin entwässert.<br />

In diesem Kanalnetz hat der Entwässerungsweg Im Holz/ Am Buchenwald/ Probstheidastraße/<br />

Winterkampweg für das Plangebiet in Bezug auf den Überflutungsnachweis die<br />

größte Bedeutung. Diese wird erkennbar, wenn der Längsschnitt dieses Entwässerungswegs<br />

betrachtet wird – vgl. Abb. 10 – an dem sich die Senke von Abb. 5 im Westen des<br />

Plangebietes noch besser abzeichnet. Die maximale Abflusskapazität bei Füllung der Senke<br />

beträgt im Kanal gut 215 l/s:<br />

Tab. 4: Druckkapazität mit eingerechneten Verlusthöhen im Kanal Probstheidastr.<br />

Station<br />

Druckgefälle<br />

Durchmesser<br />

kb v Q in l/s Druckpegel<br />

281,81 1,061% 0,400 0,0015 1,722 216,36 84,30<br />

334,21 1,061% 0,400 0,0015 1,722 216,36 83,81<br />

385,65 1,662% 0,367 0,0015 2,041 216,38 83,18<br />

434,30 1,662% 0,367 0,0015 2,041 216,38 82,22<br />

[ m ] [ m* ] [ m ] [ m/s ] [ l/s ] [ müNN ]<br />

* Eiprofil umgerechnet<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 13 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

87<br />

86<br />

KD<br />

KS<br />

OKK<br />

Probsheidastr. Ost<br />

85<br />

Höhe in m<br />

84<br />

83<br />

82<br />

81<br />

80<br />

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450<br />

Länge in m<br />

Abb. 11: Entwässerungsweg der Gebiete westlich des Plangebietes und Höhenachse in<br />

der Probstheidastraße (Kanalbeginn im Nordwesten = 0)<br />

Abb. 12: Achsen der Abbildung 11<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 14 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Da dieser Entwässerungsweg durch eine Senke führt, die nach Osten in die Gärten eines<br />

Gebäudes, eines Kindergartens und von Grabeland in Richtung des Plangebietes überlaufen<br />

kann, ist zu überprüfen, wie hoch der Versiegelungsgrad im Einzug der Kanalstränge ist<br />

und wie hoch die maximale Belastung des Kanals. Mit Erreichen des Winterkampwegs sind<br />

die Kapazitäten sehr hoch, während sie in der Probstheidastraße noch gemäß Tab. 4 begrenzt<br />

sind.<br />

Tab. 5: Flächen- und Versiegelungsbilanz des Entwässerungsstrangs westlich des geplanten<br />

Baurasters in verschiedenen Ansätzen<br />

Mindestversiegelung West<br />

Fläche in<br />

m²<br />

Beiwert A red in m²<br />

Dächer 4.173 0,95 3.964<br />

Straßen und Höfe 6.465 0,70 4.526<br />

Gesamt B-Plan 10.638 0,80 8.490<br />

Versiegelung mit Sportbereich<br />

Fläche in<br />

m²<br />

Beiwert A red in m²<br />

Dächer 5.449 0,95 5.177<br />

Straßen und Höfe 7.598 0,70 5.319<br />

Gesamt B-Plan 13.047 0,80 10.495<br />

Versiegelung ohne Sportbereich<br />

MIT Grün<br />

Fläche in<br />

m²<br />

Beiwert A red in m²<br />

Dächer 4.173 0,95 3.964<br />

Sonstiger Einzug 22.702 0,04 908<br />

Straßen und Höfe 6.465 0,70 4.526<br />

Gesamt B-Plan 33.340 0,28 9.398<br />

Versiegelung ohne Sportbereich<br />

MIT Grün<br />

Fläche in<br />

m²<br />

Beiwert A red in m²<br />

Dächer 4.173 0,95 3.964<br />

Sonstiger Einzug 22.702 0,10 2.270<br />

Straßen und Höfe 6.465 0,70 4.526<br />

Gesamt B-Plan 33.340 0,32 10.760<br />

Diesen Flächen steht eine maximale Kapazität des Kanals bei Druckaufbau mit Rückstau im<br />

Straßenraum von 216 l/s zur Verfügung. Tabelle 6 zeigt die Rückstaumengen je nach Jährlichkeit.<br />

Da der Sportplatzbereich erst jüngst umgestaltet wurde und vom Kanalnetz abgekoppelt<br />

wurde, lässt sich mit diesen Randbedingungen angeben, ab welcher Jährlichkeit<br />

und bei welchem Flächenansatz sich Rückstau in den Straßenraum einstellt, einmal im<br />

Mindestflächenansatz und einmal mit vorsichtiger Einrechnung von Grünflächen:<br />

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<strong>KREMKE</strong><br />

Tab. 6: Rückstau in der Probstheidastraße bei zwei Flächenansätzen und in Abhängigkeit<br />

von der Jährlichkeit des Regens<br />

l/s x ha HQ5 HQ10 HQ20 HQ50 HQ100<br />

10 min 221,00 260,00 299,10 350,70 389,70<br />

15 min 175,30 204,20 233,00 271,20 300,00<br />

20 min 148,50 172,50 196,50 228,20 252,30<br />

Q in l/s HQ5 HQ10 HQ20 HQ50 HQ100<br />

10 min 187,63 220,74 253,94 297,74 330,86<br />

15 min 148,83 173,37 197,82 230,25 254,70<br />

20 min 126,08 146,45 166,83 193,74 214,20<br />

Stau in m³ HQ5 HQ10 HQ20 HQ50 HQ100<br />

10 min 0,00 2,62 22,54 48,82 68,69<br />

15 min 0,00 0,00 0,00 12,49 34,50<br />

20 min 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

l/s x ha HQ5 HQ10 HQ20 HQ50 HQ100<br />

10 min 221,00 260,00 299,10 350,70 389,70<br />

15 min 175,30 204,20 233,00 271,20 300,00<br />

20 min 148,50 172,50 196,50 228,20 252,30<br />

Q in l/s HQ5 HQ10 HQ20 HQ50 HQ100<br />

10 min 207,70 244,35 281,09 329,59 366,24<br />

15 min 164,75 191,91 218,97 254,87 281,94<br />

20 min 139,56 162,12 184,67 214,46 237,11<br />

Stau in m³ HQ5 HQ10 HQ20 HQ50 HQ100<br />

10 min 0,00 16,79 38,83 67,93 89,92<br />

15 min 0,00 0,00 2,34 34,65 59,01<br />

20 min 0,00 0,00 0,00 0,00 24,89<br />

Die Rückstaumengen können östlich des Kindergartens und des Wohngebäudes Probstheidastr.<br />

6 in den Gärten sowie im südlich angrenzenden Grabeland einstauen, ohne das<br />

neue Baugebiet zu gefährden, sofern die Gebäude dort bezogen auf die Rasterhöhendaten<br />

(vgl. Abb. 13) über 83,80 müNN errichtet werden (HQ100-Standard + 50 cm Freibord).<br />

Selbst bei Ansatz des Katastrophenregens vom 26. Juli 2008 kommt es zu Rückstaumengen<br />

von lediglich 550 bis 600 cbm, die dann in den Gärten zu einem Einstau auf ca. 83,70<br />

müNN geführt hätten (bei Ausbreitung auf einer Fläche von knapp 1800 m²). Auch dieses<br />

Ereignis wäre noch mit dem genannten Freibord überflutungsfrei gemeistert worden.<br />

Insgesamt besteht damit die Möglichkeit, das Baugebiet zu schützen und Rückstau von<br />

Regenwasser im Bestand zu beherrschen:<br />

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Abb. 13: Ausbreitung von Regenwasser im Hinterland, welches aus dem Bereich Probstheidastraße<br />

bei Rückstau nicht abfließen kann. Die größte Ausdehnung beschreibt<br />

mit den obigen Flächenansätzen das Ereignis vom 26. Juli 2008, hätte es statt<br />

des <strong>Stadt</strong>teils Marten den <strong>Stadt</strong>teil Eving voll getroffen; das neue Bebauungsplangebiet<br />

wird zwar erreicht, aber bei OKFE-Höhen der neuen Gebäude von<br />

84,00 müNN und mehr wird keine Bausubstanz erreicht.<br />

.<br />

3.2 Folgerungen aus Morphologie und äußerer Erschließung<br />

Die Berechnungen in Abschnitt 3.1 haben gezeigt, dass es beim HQ100 zu größerem<br />

Rückstau in der Probstheidastraße kommt und auch Gärten überflutet werden, aber der<br />

Planungsbereich nicht vom Rückstau erreicht wird. Auch im Norden existiert eine flache<br />

Mulde im Hinterland der Gebäude auf der Südseite des Heuningsfelds, die nach Südosten<br />

abfällt und somit am Plangebiet vorbei entwässert.<br />

Damit ist für das Plangebiet selbst nur sicherzustellen, dass ein Rückstau aus dem zu planenden<br />

RRB nicht schädlich wirkt und das Umfeld, dass derzeit schon beim HQ100 mit Ü-<br />

berflutungen belastet ist, nicht zusätzliche Zuflüsse erhält.<br />

Diskutiert wurde bereits als Lösung eine Überstauentwässerung in de früheren Schlammteiche<br />

der Zeche Minister Stein. Dies gilt zum einen für einen Notüberlauf des RRBs, zum anderen<br />

für den Straßenraum, dessen Höhen im Längsprofil so anzulegen wären, dass Was-<br />

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ser nach Süden in die Schlammteiche abfließen kann – vgl. Abb. 14. Allerdings ist in Abschnitt<br />

4 zu prüfen, ob nicht andere Straßenhöhen sinnvoller wären.<br />

Abb. 14: Erster Vorschlag für eine Höhenentwicklung, die im Norden sowohl den Abfluss<br />

beim HQ100 im Hinterland von Nordwest nach Südost weiter ermöglicht als auch<br />

Zuflüsse ins Baugebiet von Norden und Nordwesten verhindert und zudem einen<br />

Abfluss von überstautem Regenwasser nach Süden ermöglicht; allerdings: Kapitel<br />

4 muss zeigen, ob dieser grundsätzlich sinnvollste Ansatz weiter verfolgt und umgesetzt<br />

werden kann. Da der Winterkampweg keine Hochwassermulde bekommen<br />

soll, wird es im Baugebiet voraussichtlich Senken geben, die es zu entwässern<br />

gilt. Damit ergibt sich aber auch, dass zumindest eine Notentlastung in<br />

den geschützten Landschaftsbestandteil vorgesehen werden sollte.<br />

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3.3 Entwässerungstechnische Vorgaben<br />

Bei der Bemessung im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ist der Abfluss auf 10 l/s zu<br />

drosseln. Die Vorbemessung seitens des Tiefbauamtes ging seinerzeit von einer Bebauung<br />

ohne RRB aus und ist deshalb nicht mehr aktuell.<br />

3.4 Rückhalteanforderung für die geplante Bebauung<br />

3.4.1 Drosselansätze<br />

Es wird davon ausgegangen, dass ein Abflussbegrenzer wie z.B. eine Wirbeldrossel, ein<br />

Hydroslide oder Alpheus eingesetzt wird, so dass die 10 l/s an Drosselmenge stets in vollem<br />

Umfang zur Verfügung stehen.<br />

3.4.2 Rückhaltekonzeptionen<br />

Zwar lässt sich mit den Vorgaben des Überflutungsnachweises oder der Drosselspende<br />

und Regen bestimmter Jährlichkeit ein Volumen für die Regenrückhaltung ermitteln, doch<br />

ist vorher zu klären, wie das Volumen des Rückhaltebeckens in Bezug auf das unterliegende<br />

Kanalnetz eingesetzt, d.h. bewirtschaftet werden soll.<br />

Möglich sind drei Nutzungsvarianten:<br />

Nutzung des Rückhaltevolumens mit der Drosselung auf 10 l/s bei anschließendem Notüberlauf,<br />

der wieder ins Kanalnetz abgegeben wird (Variante 1).<br />

Nutzung des Rückhaltevolumens mit der Drosselung auf 10 l/s bei anschließendem Notüberlauf,<br />

der in den geschützten Landschaftsbestandteil geleitet wird (Variante 2).<br />

Nutzung des Rückhaltevolumens bei einer Drosselung von deutlich mehr als 10 l/s, um<br />

das Volumen allein beim HQ100 voll auszunutzen (Variante 3).<br />

Die erste Variante ist nicht sinnvoll, da bei Bemessung der Rückhaltebeckens auf HQ2 oder<br />

HQ5 über den Notüberlauf große Mengen an das unterliegende Kanalnetz immer dann abgegeben<br />

werden, wenn das Kanalnetz sowieso überlastet ist. Das widerspricht auch vollkommen<br />

den Zielen der DIN 1986-100.<br />

Bezogen auf Kanalisation und Kläranlage Deusen optimal ist sicher die zweite Option, da<br />

das unterliegende Kanalnetz stets nur 10 l/s an zusätzlichen Abflüssen erhält und Überlastungen<br />

in den ehemaligen Schlammteichen verbleiben und nicht bewirtschaftet werden<br />

müssen. Mit der Rückhaltung über ein offenes Becken ist die Reinigungsleistung auch so<br />

hoch, dass eine Notentlastung in die Schlammteiche von der Landschaftsbehörde in einem<br />

Vorgespräch als akzeptabel angesehen wurde.<br />

Die dritte Variante kappt zwar starke Belastungen im Sinne der DIN 1986-100, führt aber zu<br />

deutlich höheren Drosselmengen, da nur so das Volumen für die höchsten Belastungen<br />

beim HQ100 zur Verfügung steht. Das widerspricht den Anforderungen aus dem bereits<br />

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heute überlasteten Kanalnetz bis zum Fredenbaum, so dass auch diese Variante (ebenfalls)<br />

ausscheidet.<br />

3.4.3 Bemessungsansätze ohne Altenheim<br />

Für die Bemessung der Rückhaltung stehen sehr unterschiedliche Ansätze zur Verfügung.<br />

Eine statische Bemessung sieht der Überflutungsnachweis vor,<br />

mit der Differenz zwischen dem HQ30 und HQ2 über 5, 10 und 15 Minuten,<br />

bei besonderen Verhältnissen mit der Differenz zwischen dem HQ100 und HQ5 über 5,<br />

nur ausnahmsweise über 10 und 15 Minuten,<br />

und in der Anwendung parallel zu anderen Verfahren in <strong>Dortmund</strong> aus der Differenz zwischen<br />

den HQ30 und dem Drosselabfluss über 15 Minuten.<br />

Gleichzeitig lässt sich das RRB auch als klassische Regenrückhaltung interpretieren, und<br />

wäre dann dynamisch auf den HQ2 (analog zu BWK-M3), HQ5 analog zu kleinen Regenrückhaltebecken<br />

oder HQ10 analog zu üblichen RRB zu bemessen.<br />

Abb. 15 zeigt die Rückhaltevolumina nach allen sechs Bemessungsansätzen, die in den<br />

Tabellen 7 bis 10 ermittelt werden:<br />

140<br />

120<br />

100<br />

Rückhaltung in cbm<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Rückhalt HQ2<br />

Rückhalt HQ5<br />

Rückhalt HQ10<br />

Überflutungsnachweis (HQ30-HQ2<br />

Überflutungsnachweis (HQ100-HQ5<br />

Überflutungsnachweis (HQ30-Drossel)<br />

0<br />

0 30 60 90 120 150 180 210 240<br />

Regendauer in min<br />

Abb. 15: Rückhaltevolumina für die Wohnbebauung mit Straßen im Plangebiet Ev148 nach<br />

verschiedenen Bemessungsansätzen<br />

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Tab. 7: Rückhaltevolumen nach DIN 1986-100 bis zur maximalen Anforderung<br />

Ared Variante Intensität<br />

Stauraum<br />

netto<br />

5.458 HQ30 - HQ2 (15min) 112,7 55,38<br />

5.458 HQ100 - HQ5 (15min) 124,7 61,26<br />

5.458 HQ100 - Drossel (15min) 233,0 114,47<br />

[ m² ] [ - ] [l/s x ha] [ cbm ]<br />

Tab. 8: Rückhaltevolumen 4 bezogen auf den HQ2<br />

Regendauer<br />

Zufluss HQ2<br />

Ared 5.458<br />

m²<br />

Q Drossel bei 10 l/s<br />

Rückhalt<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

30 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

75 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

100 cm<br />

5 37,496 3,000 34,496<br />

10 56,097 6,000 50,097<br />

15 68,083 9,000 59,083<br />

20 76,499 12,000 64,499<br />

30 88,911 18,000 70,911<br />

45 100,504 27,000 73,504 268,9 135,8 116,9<br />

60 108,068 36,000 72,068<br />

90 118,777 54,000 64,777<br />

120 127,324 72,000 55,324<br />

180 140,292 108,000 32,292<br />

240 150,117 144,000 6,117<br />

360 165,050 216,000<br />

540 182,144 324,000<br />

720 195,702 432,000<br />

[ min ] [ cbm ] [ cbm ] [ cbm ] [ m ] [ m ] [ m ]<br />

4 Regendaten nach der gesonderten DWD-Kostra-Datenauswertung »Niederschlagshöhen und –<br />

spenden für den Maximalwert in <strong>Dortmund</strong>« nach den Regendaten 1951-2000<br />

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Tab. 9: Rückhaltevolumen 5 bezogen auf den HQ5<br />

Regendauer<br />

Zufluss HQ5<br />

Ared 5.458<br />

m²<br />

Q Drossel bei 10 l/s<br />

Rückhalt<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

30 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

75 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

100 cm<br />

5 51,676 3,000 48,676<br />

10 72,373 6,000 66,373<br />

15 86,111 9,000 77,111<br />

20 97,262 12,000 85,262<br />

30 112,981 18,000 94,981<br />

45 128,356 27,000 101,356<br />

60 138,917 36,000 102,917 371,1 181,9 154,4<br />

90 153,555 54,000 99,555<br />

120 165,050 72,000 93,050<br />

180 182,734 108,000 74,734<br />

240 196,488 144,000 52,488<br />

360 216,923 216,000 0,923<br />

540 240,501 324,000<br />

720 257,006 432,000<br />

[ min ] [ cbm ] [ cbm ] [ cbm ] [ m ] [ m ] [ m ]<br />

Tab. 10: Rückhaltevolumen 6 bezogen auf den HQ10<br />

Regendauer<br />

Zufluss HQ10<br />

Ared 5.458<br />

m²<br />

Q Drossel bei 10 l/s<br />

Rückhalt<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

30 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

75 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

100 cm<br />

5 62,401 3,000 59,401<br />

10 85,145 6,000 79,145<br />

15 100,307 9,000 91,307<br />

20 112,981 12,000 100,981<br />

30 131,254 18,000 113,254<br />

45 149,429 27,000 122,429<br />

60 162,299 36,000 126,299 451,8 217,1 182,5<br />

90 180,081 54,000 126,081<br />

120 193,737 72,000 121,737<br />

180 214,499 108,000 106,499<br />

240 230,873 144,000 86,873<br />

360 255,980 216,000<br />

540 283,816 324,000<br />

720 305,648 432,000<br />

[ min ] [ cbm ] [ cbm ] [ cbm ] [ m ] [ m ] [ m ]<br />

5 Regendaten nach der gesonderten DWD-Kostra-Datenauswertung »Niederschlagshöhen und –<br />

spenden für den Maximalwert in <strong>Dortmund</strong>« nach den Regendaten 1951-2000<br />

6 Regendaten nach der gesonderten DWD-Kostra-Datenauswertung »Niederschlagshöhen und –<br />

spenden für den Maximalwert in <strong>Dortmund</strong>« nach den Regendaten 1951-2000<br />

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<strong>KREMKE</strong><br />

Bei den Bemessungsansätzen sind letztlich zwei Anforderungen zu erfüllen: Zum einen ist<br />

die äußere Erschließung nur noch in der Lage, kleinere zusätzliche Mengen aufzunehmen;<br />

hieraus ergibt sich ein Regelrückhalt, der stets vorzuhalten ist;<br />

Die Anforderungen nach DIN 1986-100 sind dem letztlich hinzuzurechnen, da das Volumen<br />

erst jenseits des HQ2 aktiviert werden sollte, bis zu dem bereits gemäß Tabelle 8 gut 73<br />

cbm an Rückhaltevolumen notwendig sind. Hieraus ergibt sich prinzipiell eine Rückhalteanforderung<br />

von gut 73 cbm bis zum HQ2 und zusätzlich bis zum HQ30 von weiteren 56 cbm.<br />

Bezogen auf die bereit gestellte Rückhaltefläche folgt hieraus, dass<br />

in Variante 1 (Bemessung auf HQ2, Notüberlauf in den Kanal) letztlich kein Überflutungsschutz<br />

erfolgt, da beim HQ100 der Zufluss über 5 Minuten bereits das Volumen des Stauraums<br />

übertrifft; aber diese Variante eben deshalb schon zu verwerfen war;<br />

in Variante 2 (Bemessung auf HQ2, Notüberlauf in die Schlammteiche) der Überflutungsschutz<br />

ausschließlich über die Schlammteiche erfolgt, die hydraulisch hierfür sehr gut geeignet<br />

sind, und sich hier ein Einverständnis seitens des Naturschutzes abzeichnet; Gleichzeitig<br />

ergibt sich durch das gering geneigte Gelände aber auch ein großer Freibord für das<br />

Becken, so dass ggf. ein Notüberlauf nicht notwendig wird, sondern auch ein HQ100 mit 10<br />

l/s gedrosselt werden kann – vgl. Tab. 11.<br />

in Variante 3 würde nur der Überflutungsschutz über das RRB geregelt, das setzt aber eine<br />

zu hohe Drosselmenge voraus.<br />

Tab. 11: RRB und HQ100, bei Drosselung stets mit 10 l/s, verfügbar sind knapp 900 m²<br />

Regendauer<br />

Zufluss<br />

HQ100 Ared<br />

5.458 m²<br />

Q Drossel bei<br />

10 l/s<br />

Rückhalt<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

30 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

75 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

100 cm<br />

5 98,048 3,000 95,048<br />

10 127,619 6,000 121,619<br />

15 147,366 9,000 138,366<br />

20 165,246 12,000 153,246<br />

30 191,674 18,000 173,674<br />

45 219,575 27,000 192,575<br />

60 240,108 36,000 204,108<br />

90 267,322 54,000 213,322<br />

120 288,444 72,000 216,444 762,6 352,8 291,5<br />

180 321,258 108,000 213,258<br />

240 346,605 144,000 202,605<br />

360 385,509 216,000<br />

540 429,719 324,000<br />

720 464,498 432,000<br />

[ min ] [ cbm ] [ cbm ] [ cbm ] [ m ] [ m ] [ m ]<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 23 / 35


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Stuttgartstr. 3, 44143 <strong>Dortmund</strong><br />

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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Bei einer Fläche für den Freibord von 200 bis 300 m² kann bei Stauhöhen von 75 bis 100<br />

cm beim HQ100 auf einen Notüberlauf ggf. verzichtet werden, zumal die Tiefe des Beckens<br />

sich durch die Kanalhaltungen sowieso ergibt.<br />

Gleichwohl wäre auch eine Nutzung der Schlammteiche jenseits des HQ2 eine sinnvolle<br />

Lösung: Für den Normalfall wird das Kanalnetz mit dem RRB geregelt, darüber hinaus wird<br />

das Volumen des geschützten Landschaftsbestandteils genutzt. Da nur Notüberläufe dorthin<br />

geleitet werden, ist auch keine Verschmutzung zu erwarten und auch kein übermäßiger<br />

Nährstoffeintrag. So wird auch verhindert, dass die Teiche mittelfristig austrocknen.<br />

3.4.4 Bemessungsansätze mit Altenheim<br />

Die Bemessungsansätze aus Kapitel 3.4.3. lassen sich auch auf die Entwässerung des Seniorenheims,<br />

das im Südosten der Fläche geplant ist, ausdehnen. Vorab ist jedoch zu prüfen,<br />

ob die Fläche sich an das RRB mit anschließen lässt. Geht man davon aus, dass die<br />

OKFE über dem Winterkampweg liegen sollte, so wird diese an rund 84,00 müNN orientiert<br />

sein. In diesem Fall lässt sich auch eine Zuleitung ins RRB (knapp) realisieren – vgl. Abb.<br />

16, so dass die Rückhaltung auch mit Wohnheim durchgerechnet werden kann:<br />

86,0<br />

85,0<br />

Winterkamp<br />

OKK<br />

Schlammteiche<br />

RW Wohnheim<br />

OKFE Wohnheim<br />

KS<br />

B-Plan Süd<br />

RRB<br />

RW Wohnheim<br />

84,0<br />

83,0<br />

Höhe in m<br />

82,0<br />

81,0<br />

80,0<br />

79,0<br />

78,0<br />

100 125 150 175 200 225 250 275 300 325 350<br />

Länge in m<br />

Abb. 16: Höhensituation mit möglicher knapper Anbindung des Regenwassers vom Wohnheim<br />

an das RRB; bei Verlegung des Kanals (DN 300, um mit geringem Gefälle<br />

arbeiten zu können) in Hausnähe besteht eine ausreichende Überdeckung. Der<br />

Anschluss legt einen Stau im RRB von maximal 90 cm nahe<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 24 / 35


U Plan GmbH Koster & Kremke GbR,<br />

Stuttgartstr. 3, 44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Lünener Str. 211, 59174 Kamen<br />

<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

250<br />

200<br />

Rückhaltung in cbm<br />

150<br />

100<br />

Rückhalt HQ2<br />

50<br />

Rückhalt HQ5<br />

Rückhalt HQ10<br />

Überflutungsnachweis (HQ30-HQ2<br />

Überflutungsnachweis (HQ100-HQ5<br />

Überflutungsnachweis (HQ30-Drossel)<br />

0<br />

0 30 60 90 120 150 180 210 240<br />

Regendauer in min<br />

Abb. 17: Rückhaltevolumina für die Wohnbebauung mit Straßen und Wohnheim im Plangebiet<br />

Ev148 nach verschiedenen Bemessungsansätzen<br />

Durch die konstante Drossel kommt es fast zu einer Verdoppelung der Rückhaltevolumina.<br />

In den Tabellen 12 bis 16 sind die Bemessungsansätze dokumentiert:<br />

Tab. 12: Rückhaltevolumen nach DIN 1986-100 bis zur max. Anforderung mit Wohnheim<br />

Ared Variante Intensität<br />

Stauraum<br />

netto<br />

8.250 HQ30 - HQ2 (15min) 112,7 83,71<br />

8.250 HQ100 - HQ5 (15min) 124,7 92,59<br />

8.250 HQ100 - Drossel (15min) 239,2 177,62<br />

[ m² ] [ - ] [l/s x ha] [ cbm ]<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 25 / 35


U Plan GmbH Koster & Kremke GbR,<br />

Stuttgartstr. 3, 44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Lünener Str. 211, 59174 Kamen<br />

<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Tab. 13: Rückhaltevolumen 7 bezogen auf den HQ2 mit Wohnheim<br />

Regendauer<br />

Zufluss HQ2<br />

Ared 8.250<br />

m²<br />

Q Drossel bei<br />

10 l/s<br />

Rückhalt<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

30 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

75 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

100 cm<br />

5 56,678 3,000 53,678<br />

10 84,794 6,000 78,794<br />

15 102,911 9,000 93,911<br />

20 115,632 12,000 103,632<br />

30 134,393 18,000 116,393<br />

45 151,916 27,000 124,916<br />

60 163,350 36,000 127,350 455,5 218,8 184,2<br />

90 179,537 54,000 125,537<br />

120 192,456 72,000 120,456<br />

180 212,058 108,000 104,058<br />

240 226,908 144,000 82,908<br />

360 249,480 216,000<br />

540 275,319 324,000<br />

720 295,812 432,000<br />

[ min ] [ cbm ] [ cbm ] [ cbm ] [ m ] [ m ] [ m ]<br />

Tab. 14: Rückhaltevolumen 8 bezogen auf den HQ5<br />

Regendauer<br />

Zufluss HQ5<br />

Ared 8.250<br />

m²<br />

Q Drossel bei<br />

10 l/s<br />

Rückhalt<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

30 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

75 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

100 cm<br />

5 78,111 3,000 75,111<br />

10 109,395 6,000 103,395<br />

15 130,160 9,000 121,160<br />

20 147,015 12,000 135,015<br />

30 170,775 18,000 152,775<br />

45 194,015 27,000 167,015<br />

60 209,979 36,000 173,979<br />

90 232,106 54,000 178,106 630,6 295,5 245,2<br />

120 249,480 72,000 177,480<br />

180 276,210 108,000 168,210<br />

240 297,000 144,000 153,000<br />

360 327,888 216,000 111,888<br />

540 363,528 324,000<br />

720 388,476 432,000<br />

[ min ] [ cbm ] [ cbm ] [ cbm ] [ m ] [ m ] [ m ]<br />

7 Regendaten nach der gesonderten DWD-Kostra-Datenauswertung »Niederschlagshöhen und –<br />

spenden für den Maximalwert in <strong>Dortmund</strong>« nach den Regendaten 1951-2000<br />

8 Regendaten nach der gesonderten DWD-Kostra-Datenauswertung »Niederschlagshöhen und –<br />

spenden für den Maximalwert in <strong>Dortmund</strong>« nach den Regendaten 1951-2000<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 26 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Tab. 15: Rückhaltevolumen 9 bezogen auf den HQ10<br />

Regendauer<br />

Zufluss HQ10<br />

Ared 8.250<br />

m²<br />

Q Drossel bei<br />

10 l/s<br />

Rückhalt<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

30 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

75 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

100 cm<br />

5 94,322 3,000 91,322<br />

10 128,700 6,000 122,700<br />

15 151,619 9,000 142,619<br />

20 170,775 12,000 158,775<br />

30 198,396 18,000 180,396<br />

45 225,869 27,000 198,869<br />

60 245,322 36,000 209,322<br />

90 272,201 54,000 218,201<br />

120 292,842 72,000 220,842 778,7 361,3 298,5<br />

180 324,225 108,000 216,225<br />

240 348,975 144,000 204,975<br />

360 386,925 216,000<br />

540 429,000 324,000<br />

720 462,000 432,000<br />

[ min ] [ cbm ] [ cbm ] [ cbm ] [ m ] [ m ] [ m ]<br />

Tab. 16: RRB und HQ100, bei Drosselung stets mit 10 l/s, verfügbar sind knapp 900 m²<br />

Regendauer<br />

Zufluss<br />

HQ100 Ared<br />

8.250 m²<br />

Q Drossel bei<br />

10 l/s<br />

Rückhalt<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

30 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

75 cm<br />

Fläche bei<br />

Einstau bis<br />

100 cm<br />

5 148,203 3,000 145,203<br />

10 192,902 6,000 186,902<br />

15 222,750 9,000 213,750<br />

20 249,777 12,000 237,777<br />

30 289,724 18,000 271,724<br />

45 331,898 27,000 304,898<br />

60 362,934 36,000 326,934<br />

90 404,069 54,000 350,069<br />

120 435,996 72,000 363,996<br />

180 485,595 108,000 377,595<br />

240 523,908 144,000 379,908 1326,0 598,0 489,1<br />

360 582,714 216,000 366,714<br />

540 649,539 324,000 325,539<br />

720 702,108 432,000 270,108<br />

[ min ] [ cbm ] [ cbm ] [ cbm ] [ m ] [ m ] [ m ]<br />

9 Regendaten nach der gesonderten DWD-Kostra-Datenauswertung »Niederschlagshöhen und –<br />

spenden für den Maximalwert in <strong>Dortmund</strong>« nach den Regendaten 1951-2000<br />

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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

3.5 Nutzung der Schlammteiche<br />

Die Schlammteiche sind ein geschützter Landschaftsbestandteil. Zu prüfen war, ob sich<br />

Anhaltspunkte zeigen, dass die Teiche kontinuierlich geschrumpft ist oder ab einem<br />

bestimmten Zeitpunkt. Abb. 18 zeigt, dass nach 2002 ein starker Rückgang der<br />

Wasserfläche einsetzte, während davor über knapp 15 Jahre zwar ein leichter Abwärtstrend<br />

festzustellen war, aber keine so eindeutige Entwicklung:<br />

14.000<br />

12.000<br />

Wasserfläche in m²<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

Fläche brutto<br />

Polynomisch (Fläche brutto)<br />

0<br />

1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />

Jahr<br />

Abb. 18: Entwicklung der Wasserfläche, planimetriert nach Luftbildern<br />

Abb. 19 zeigt, dass 2002 (mit Beginn der sinkenden Pegel) erstmals die östlich der Evinger<br />

Straße 1997/98 errichteten Gewerbebauten. Diese haben mutmaßlich den Teichflächen einen<br />

ersten Teil von Grundwasserzuflüssen genommen. Es folgte die an die Teichflächen<br />

heranrückende Bebauung, die noch stärker in das Einzugsgebiet der Teiche eingegriffen<br />

hat. Insgesamt haben die Teiche damit rund ein Fünftel des Einzugsgebietes verloren, was<br />

sich in der Tat auf das Gleichgewicht zwischen Zufluss einerseits und Verdunstung sowie<br />

Versickerung andererseits auswirken muss.<br />

Hinzu kommt, dass mit der geplanten Neubebauung, der Einzugsgebietsverlust von einem<br />

Fünftel auf ein Viertel klettert. In erster Näherung wird in Tab. 17 beschrieben, wie viel Wasser<br />

den Teichen je nach Durchlässigkeit der Böden und effektiver Grundwasserbildung pro<br />

Jahr verloren geht. Selbst nach den vorsichtigen Abschätzungen fehlen durch die Neubebauung<br />

am Eckey allein 1.000 cbm jährlich:<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 28 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Abb. 19: Entwicklung der Wasserflächen und der Umgebung am Eckey<br />

Tab. 17: Schätzansätze zur Wasserbilanz der Teiche am Eckey<br />

Einzug<br />

Sicker-fläche<br />

15%<br />

GWBildung<br />

Zufluss in<br />

cbm<br />

Sickerung bei<br />

4,75 x 10-8<br />

Index<br />

Zufluss<br />

Teich alt<br />

180.000 14.500 120 21.600 21.720 0 12.000<br />

Bauten bis 2009 145.000 14.500 120 17.400 21.720 0<br />

Bauten nach 2013 133.000 14.500 120 15.960 21.720 0<br />

Fehlbetrag GW allein neues Baugebiet<br />

Fehlbetrag kumuliert<br />

1440 cbm<br />

5.760 cbm<br />

Einzug<br />

Sicker-fläche<br />

10%<br />

GWBildung<br />

Zufluss in<br />

cbm<br />

Sickerung bei<br />

3 x 10-8<br />

Index<br />

Zufluss<br />

Teich alt<br />

180.000 14.500 80 14.400 13.718 0 12.000<br />

Bauten bis 2009 145.000 14.500 80 11.600 13.718 0<br />

Bauten nach 2013 133.000 14.500 80 10.640 13.718 0<br />

Fehlbetrag GW allein neues Baugebiet<br />

Fehlbetrag kumuliert<br />

960 cbm<br />

3.078 cbm<br />

Einzug<br />

Sicker-fläche<br />

5%<br />

GWBildung<br />

Zufluss in<br />

cbm<br />

Sickerung bei<br />

1,5 x 10-8<br />

Index<br />

Zufluss<br />

Teich alt<br />

180.000 14.500 40 7.200 6.859 0 12.000<br />

Bauten bis 2009 145.000 14.500 40 5.800 6.859 0<br />

Bauten nach 2013 133.000 14.500 40 5.320 6.859 0<br />

Fehlbetrag GW allein neues Baugebiet<br />

Fehlbetrag kumuliert<br />

480 cbm<br />

1.539 cbm<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 29 / 35


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Stuttgartstr. 3, 44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Lünener Str. 211, 59174 Kamen<br />

<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Selbst bei vorsichtiger Schätzung fehlen den Teichen damit allein aus der Neubebauung<br />

rund 500 cbm an Grundwasseranreicherung. Rechnet man umgekehrt die Entlastung eines<br />

RRBs auf dem Eckey beim HQ100, das bis zum HQ2 zurückhält und danach in die Teiche<br />

entlastet, so beträgt diese Wassermenge auch mit Entwässerung des Wohnheims über das<br />

RRB lediglich 250 cbm.<br />

Auch dieses Vorgehen wird damit bezogen auf die ersten Abschätzungen nicht ausreichen,<br />

den Wasserstand auf frühere Ausdehnung zu bekommen.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass die Teichsohle noch 10 m über dem Entwässserungsniveau<br />

liegt, welches vom Pumpwerk Fredenbaum im Bereich des dortigen Bergssenkungstrichters<br />

vorgegeben wird, ist davon auszugehen, dass die Teiche vom örtlichen Grundwasserstand<br />

abhängen, der durch die beschriebene Entwicklung langfristig stetig sinken dürfte.<br />

Ein anderer Schätzansatz kommt auf vergleichbare Mindestnachspeisemengen:<br />

Das Schrumpfen der Teichfläche von über 1 ha auf etwa ein Viertel heute in weniger als 20<br />

Jahren bedeutet, dass die Teiche geschätzt 2 cm pro Jahr an Pegelhöhe eingebüßt haben,<br />

woraus sich bezogen auf die verschwundene Wasserfläche von 7.500 m² allein ein jährliches<br />

Defizit von 150 cbm ergibt. Das reale Defizit dürfte jedoch mehrfach höher liegen, da<br />

der Grundwasserspiegel großräumig gesunken sein muss. Bei einem freien Wasservolumen<br />

von 20 % im Boden ergibt sich aus den übrigen 17 ha Einzugsgebiet bei 2 cm GW-<br />

Absenkung zu den 150 cbm ein weiteres Defizit von 170.000 m² x 0,02 x 0,2 = 680 cbm.<br />

Zusammen mit den 150 cbm sind das 830 cbm. Mit einer unmittelbar benachbarten Bebauung<br />

wird das Defizit dann auf deutlich über 1.000 cbm steigen.<br />

Insgesamt ist damit in erster Schätzung eine Notentlastung in die Teiche nicht geeignet,<br />

den langfristigen Wassermangel auszugleichen, sondern nur zu mildern. Ein Notüberlauf ist<br />

damit aber eine Option für die Entwässerung, da er nicht zu unzulässig hohem Einstau<br />

führt.<br />

4 Umsetzung der Rückhaltung<br />

4.1 Längsgefällebetrachtung und Beckensohle<br />

Nach dem vorliegenden Entwurf zur Straßenplanung vom 05. August 2013 liegen die<br />

Längsgefälle zwischen 0,5 und 0,7 %, der Entwurf sieht aber auch einen Tiefpunkt im Südosten<br />

vor, wo letztlich alle Abflüsse zusammenlaufen. Deshalb wurden für die letzte Haltung<br />

unter Fuß- und Radweg 2 die Kanalkapazitäten in Bezug auf die Druckabflüsse bis zum<br />

HQ100 hin abgeschätzt – vgl. Tab. 18 und Abb. 20:<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 30 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Tab. 18:Kanaldurchmesser bei Mindestlängsgefälle sowie anschließbare Flächen einschließlich<br />

Extremwetterabschätzung<br />

Gefälle<br />

Durchmesser<br />

kb v QPrandtl<br />

bei HQ3, 10<br />

min<br />

bei HQ3, 5<br />

min<br />

0,700% 0,250 0,001 1,089 53,48 2.741 1.963<br />

0,700% 0,300 0,001 1,227 86,70 4.444 3.183<br />

0,300% 0,400 0,001 0,963 121,03 6.204 4.443<br />

0,300% 0,500 0,001 1,111 218,19 11.183 8.010<br />

[ m ] [ m ] [ m/s ] [ l/s ] [ m² Ared ] [ m² Ared ]<br />

Druckgefälle bei 3 Verlusthöhen<br />

Verluisthöhe DN 300 0,121<br />

Verluisthöhe DN 400 0,111<br />

Verluisthöhe DN 400 0,148<br />

Zusatzgefälle 0,40% 0,516<br />

Summe bis Überstau, 10 cm Reserve 0,896<br />

bei HQ100,<br />

10 min<br />

bei HQ100,<br />

5 min<br />

1,100% 0,300 0,001 1,540 108,86 2.794 1.818<br />

0,700% 0,400 0,001 1,476 185,53 4.761 3.098<br />

0,700% 0,500 0,001 1,703 334,32 8.579 5.583<br />

[ m ] [ m ] [ m/s ] [ l/s ] [ m² Ared ] [ m² Ared ]<br />

85,0<br />

84,5<br />

84,0<br />

83,5<br />

83,0<br />

82,5<br />

Straße<br />

Kanal<br />

82,0 KS<br />

RRB Sohle<br />

Robust-Variante<br />

81,5<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />

Abb. 20: Straßenplanung und mögliche Regenentwässerung mit Starkregenabführung über<br />

überbemessenen Kanal; grün die sicherste Höhenentwicklung<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 31 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

Bei 1,00 m Überdeckung über KG-Rohren liegt die Zulaufsohle am Rückhaltebecken bei<br />

82,08. Bei einer Sohle bei mindestens 81,70 müNN hat ein DN 500 Rohr bis zu einem Einstau<br />

von 80 cm einen noch weitgehend freien Auslauf. Alternativ wird mit 81,50 müNN gerechnet.<br />

Eine ausreichende Zahl an Straßeneinläufe vorausgesetzt ist eine Entwässerung<br />

der Geländemulde im Straßenraum bis zum HQ100 (hundert-jährlicher Regen) möglich.<br />

Dennoch gibt es Wetterbedingungen – vgl. Abb. 21 – die eine derartige Geländemulde ü-<br />

berlaufen lassen. In Abb. 20 ist demnach eine noch robustere Höhenplanung dargestellt,<br />

die den Muldentiefpunkt an die Nordostecke des Rückhaltebeckens legt, so dass stets in<br />

das RRB entlastet wird und kein See im Straßenraum entsteht. Das Gegengefälle zum Winterkampweg<br />

beträgt dabei immer noch weniger als 5 % und ist damit für Rad- und Rollstuhlfahrer<br />

zu bewältigen. Insofern ist die robuste Höhenplanung trotz ihrer unkonventionellen<br />

Anordnung zu empfehlen:<br />

Abb. 21: Starkregenereignis der Gewitterfront vom Juni 2013 in seiner Wirkung in Twente/<br />

Enschede, Screenshot aus einem Youtube-Video, aufzurufen über<br />

http://www.youtube.com/ watch?v=ZmSB2jGLo9I<br />

Mit Mail vom 02. Oktober 2013 signalisiert auch das Tiefbauamt, diese Form der Straßenplanung<br />

mit Wegetiefpunkt an der Nordostecke des RRBs wählen zu wollen.<br />

In Abschnitt 4.2 ist zu prüfen, ob sich das notwendige Rückhaltevolumen auf der zur Verfügung<br />

stehenden Fläche auch bereitstellen lässt.<br />

Bebauungsplan Ev148 in <strong>Dortmund</strong> – Eving-West<br />

Überflutungsnachweis mit Rückhalteberechnung – Fassung 4 32 / 35


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<strong>KOSTER</strong><br />

<strong>KREMKE</strong><br />

4.2 Volumen- und Flächenbetrachtung<br />

Folgende Unterhaltungs- und Abstandsstreifen sowie weitere Rahmenbedingungen werden<br />

zugrunde gelegt:<br />

5 m Wartungsstreifen, in Rampe übergehend auf der Ostseite;<br />

3 m Abstand zu allen anderen Seiten;<br />

Böschungsneigung von 1 : 2,5, das ist auch bei schwierigeren Böden noch machbar;<br />

Mit diesen Rahmenbedingungen zeigt Tab. 19, dass ein Rückhalt ohne Wohnheim leicht bis<br />

HQ10machbar ist und letztlich auch noch der HQ100 zurückgehalten werden kann, dass<br />

dies auch für einen Anschluss des Wohnheims gilt, dann aber die Pegel um bis zu 50 cm<br />

höher ausfallen und ein Notüberlauf in die Teiche südlich ab dem HQ2 oder HQ5 anzuraten<br />

ist:<br />

Tab. 19: Mögliche Rückhaltevolumina und entsprechende Jährlichkeiten<br />

Stau Länge Breite Fläche Volumen<br />

0,00 17,75 7,75 137,56 0,00<br />

0,10 18,25 8,25 150,56 14,40<br />

0,20 18,75 8,75 164,06 30,13<br />

0,30 19,25 9,25 178,06 47,23<br />

0,40 19,75 9,75 192,56 65,76<br />

ohne<br />

Wohnheim<br />

mit Wohnheim<br />

UK DN 500 0,48 20,15 10,15 204,52 81,64 > HQ2<br />

0,50 20,25 10,25 207,56 85,76<br />

0,60 20,75 10,75 223,06 107,28 > HQ5<br />

0,70 21,25 11,25 239,06 130,39 > HQ10 > HQ2<br />

0,80 21,75 11,75 255,56 155,11<br />

0,90 22,25 12,25 272,56 181,51 > HQ5<br />

OK Zulauf 0,98 22,65 12,65 286,52 203,88<br />

1,03 22,9 12,9 295,41 218,42 > HQ100 ~ HQ10<br />

1,10 23,25 13,25 308,06 239,54<br />

1,25 24 14 336,00 287,83<br />

1,40 24,75 14,75 365,06 340,40<br />

1,51 25,3 15,3 387,09 381,76 ~ HQ100<br />

Wird das Becken 20 cm tiefer, so sind die Stauhöhen für das gleiche Volumen rund 3 cm<br />

höher anzusetzen. Insgesamt ergeben sich damit ausreichende Optionen, auch bei Kanalüberdeckungen<br />

von 1,20 m im Minimum.<br />

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<strong>KREMKE</strong><br />

Im Sinne der robustesten Lösung mit Schutz der Siedlung vor Rückstau bzw. der Siedlungen<br />

unterhalb vor Zuflüssen ist ein grundsätzlicher Notüberlauf in die Teiche südlich des<br />

Winterkampwegs anzuraten und sinnvoll.<br />

4.3 Höhenbetrachtung<br />

Von der parallelen Lage von Regen- und Schmutzwasserkanal geht keine besondere<br />

Schwierigkeit aus. Der Schmitzwasserkanal liegt 0,5 m tiefer als der Regenwasserkanal und<br />

erreicht damit den Süden bei gleichgerichtetem Gefälle von 0,5 bis 0,65 % bei rund 81,00<br />

müNN. Damit besteht gegenüber dem Winterkampkanal – vgl. Abb. 22, noch eine Reserve<br />

von über einem Meter. Die Höhen sind bereits in Kapitel 3.4.4 beschrieben, dort Abb. 16.<br />

Ein Überlauf ist aus dem RRB in die Schlammteiche ist in einem Schachtbauwerk zu regeln,<br />

von welchem dann die Fallleitung zur Sohle der Schlammteiche abzweigt. Insbesondere bei<br />

der robustesten Höhenentwicklung würde dann Starkregen auch über die Straße ins RRB<br />

gelangen und von dort über den Notüberlauf weiter in die Teiche angeleitet werden können.<br />

Für die Festlegung der Gebäudeeingangshöhen wurde folgende Berechnung angestellt:<br />

Versagt der Kanal oder wird bei Starkregen vom Regenwasser über die Einläufe erst nicht<br />

erreicht, so baut sich – vgl. Tab. 20 – am Straßenrand eine Wassertiefe von rund 8 cm bei<br />

Mittelrinne bzw. 13 cm bei seitlichem Straßentiefpunkt auf, bezogen auf den HQ100. Die<br />

Lageenergie des abfließenden Regenwassers beträgt weitere 3 cm. Ohne Wellenschlag<br />

müssten die OKFE der Häuser damit mindestens 16 cm.<br />

Tab. 20: Abfluss im Straßenraum<br />

Mittelrinne 2 %, 5,50 m Breite, 0,5 % Längsgefälle<br />

Breite in m Tiefe in m U benetzt<br />

in m<br />

A [m²] r hydr in m Gefälle Manning v in m/s Q [l/s]<br />

4 0,040 4,000 0,040 0,0100 0,500% 55 0,181 7,2<br />

5,5 0,055 5,500 0,076 0,0137 0,500% 55 0,223 16,9<br />

5,5 0,080 5,550 0,213 0,0384 0,500% 55 0,443 94,3<br />

5,5 0,100 5,590 0,323 0,0578 0,500% 55 0,581 187,9<br />

5,5 0,125 5,640 0,461 0,0817 0,500% 55 0,732 337,2<br />

Lageenergie<br />

0,027 m<br />

Rechnet man Wellenschlag hinzu und die Möglichkeit, dass über wenige Minuten auch Niederschläge<br />

von über 600 l/s x ha auftreten, so ist eine OKFE von 30 cm über Straßentiefpunkt<br />

angemessen. Bei 6 % Gefälle für Rollstuhlrampen lässt sich neben dem Eingang mit<br />

einer 3 m Rampe 18 cm Höhe gewinnen, der Rest im Vorgarten.<br />

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4.4 Beckenbegrünung<br />

Grundsätzlich soll das RRB über eine Rampe an der Ostseite eine Zufahrt erhalten. Ferner<br />

ist ein Arbeitsstreifen im Norden sinnvoll, dass eine klare Trennung zwischen Becken und<br />

Anliegern entsteht.<br />

Zum Winterkampweg und nach Westen hingegen wäre eine Abpflanzung auch zur besseren<br />

Abschottung des Beckens sinnvoll. Allerdings sollte der Staubereich stets von Wiesenpflanzen<br />

begrünt sein. Es scheiden damit Bäume mit ausgeprägter Kronenbildung und Verschattung<br />

für die Begrünung aus. Sinnvoller ist im Bereich oberhalb des Staupegels eine<br />

Heckenpflanzung anzulegen, bevorzugt mit Weißdorn und Heckenkirschen, welche auch<br />

die Böschung mit befestigen. Einige Überhälter ohne starke Verschattung wie Eberesche,<br />

Steinbirne, Vogelkirsche und sonstige Obstgehölze sind sinnvoll, da diese auch im Gegensatz<br />

zu Birken, Weiden oder Pappeln nicht die Tendenz haben, durch Samenausbreitung<br />

sofort das ganze Becken zu besiedeln.<br />

5 Fazit<br />

Insgesamt ist damit eine sichere Entwässerung möglich. Sinnvoll ist eine Nutzung der<br />

Schlammteiche für Notentlastungen aus dem Regenwasserkanal.<br />

<strong>Dortmund</strong> und Kamen, den 06. Okt. 2013<br />

Dr.-Ing. G. Caesperlein<br />

Büro U Plan GmbH, <strong>Dortmund</strong><br />

Dipl. Geol. N. Koster<br />

Büro Koster & Kremke GbR, Kamen<br />

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