September - Gemeinde Beilrode
September - Gemeinde Beilrode
September - Gemeinde Beilrode
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Verwaltungsgemeinschaft <strong>Beilrode</strong> - 12 -<br />
Nr. 9/2013<br />
Dankeschönveranstaltung für Fluthelfer<br />
Auf Grund einer Vielzahl anderer Veranstaltungen findet unsere<br />
Dankeschönveranstaltung für die Fluthelfer beim Juni-<br />
Hochwasser 2013 nicht wie im letzten Amtsblatt veröffentlicht<br />
am 02.10.2013 statt, sondern Samstag, dem 09.11.2013, um<br />
20.00 Uhr in der Ostelbienhalle <strong>Beilrode</strong>.<br />
Nähere Informationen dann im nächsten Amtsblatt.<br />
Einladung an alle Bürger<br />
aus Anlass des 75. Geburtstages der <strong>Gemeinde</strong><br />
unter dem Namen <strong>Beilrode</strong> findet<br />
am Dienstag, dem 1. Oktober 2013, um<br />
19.00 Uhr,<br />
in der Kreuzkirche in <strong>Beilrode</strong><br />
ein festlicher Gottesdienst<br />
statt.<br />
Programmablauf<br />
Musikalische Eröffnung<br />
- Orgelstück<br />
- Regionaler Kirchenchor der evangel. Regionalgemeinde<br />
<strong>Beilrode</strong>-Arzberg<br />
Begrüßung und liturgische Eröffnung des Gottesdienstes<br />
durch die Pfarrerin Frau Killinger-Schlecht<br />
Gebet/Schriftlesung/gemeinsames Lied mit d. Posaunenchor<br />
Arzberg<br />
Festansprache durch die Bürgermeisterin Heike Schmidt<br />
Orgelstück<br />
Vortrag „Geschichtlicher Rückblick auf 75 Jahre <strong>Beilrode</strong><br />
am Vorabend zu den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen<br />
Einheit“ Dr. Gerhard Kramer<br />
Gemeinsames Lied<br />
Fürbitte/Segen - Pfarrerin Frau Killinger-Schlecht<br />
Kirchenchor<br />
Orgelstück<br />
Dazu sind alle Bürger recht herzlich eingeladen.<br />
Heike Schmidt, Bürgermeisterin<br />
Das Leistungshüten auf der Last<br />
von Herrn Manfred Loose/Bernstadt<br />
Die Anfänge vom Leistungshüten waren nicht das berufständige<br />
Kräftemessen. Es hatte eine andere Aufgabe.<br />
Es ist nicht verbrieft, aber mein Großvater hat es mir so erzählt.<br />
Sein Vater, Wilhelm Schmidt, war Schafknecht in Rothschönberg,<br />
bei Meißen. Damals wurden Pflöcke auf der Hutung eingeschlagen.<br />
Der Schäfer musste mit seinem Hund, die Schafherde auf<br />
diesen Gebiet weiden lassen. Dabei wurde, und das ist das Entscheidende,<br />
die Arbeitsweise des Hundes zur Schau gestellt. So<br />
konnten sich andere Hundebesitzer von der Qualität des Hundes<br />
überzeugen. Meist waren es Rüden, denn gute Arbeitstiere hatten<br />
wahrscheinlich auch ihren Preis. Sie waren die Grundlage einer<br />
erfolgreichen Tierwirtschaft. Über einen langen Zeitraum hat sich<br />
das Leistungshüten gewandelt. Immer den Erfordernissen angepasst.<br />
Bevor die Schafwirtschaft, in der heutigen Form ausgeübt<br />
werden kann, waren die Hunde ganz wichtig. Es galt die Schafe<br />
auf der Weide satt zu hüten. Oft waren schlecht zu bewirtschaftende<br />
Flächen die Weidegrundlage.<br />
Als ich 1962 nach Dittersbach kam, habe ich noch 4,35 ha Dauerweide<br />
auf dreizehn verschiedenen Stellen zur Verfügung gehabt.<br />
Es waren aber nur 220 Schafe. Es musste sehr rationell mit dem<br />
Weidefutter umgegangen werden. Jeder Schäfer kannte derzeit<br />
die geflügelten Worte „Ruh und Rast ist halbe Mast“ oder „Viel<br />
Staub in der Wolle, wenig Futter im Magen“. Hundesportler aus<br />
Freital bei Dresden, haben derzeit die Laufleistung eines Hütehundes<br />
bei Kurt Weber in Blankenstein, gemessen, geschätzt.<br />
Einen Hütetag sind sie mitgegangen. Sie kamen auf 63 km in verschiedenen<br />
Gangarten. Bei der heutigen Form des Leistungshüten<br />
wird ein Hütetag, mit all seinen Facetten, auf eine Kurzform<br />
gebracht. Etwa eine Stunde dauert so ein Durchgang. Die Hüter<br />
bringen ihre Hunde mit. Wahre Meisterleistungen an Ausbildungen<br />
der Hunde, sind oft zu sehen. Wenn man bedenkt, dass die<br />
Hunde weit entfernt vom Schäfer, neben ihren Herdentrieb, noch<br />
exakt die Anweisungen umsetzen, kann man schon von etwas<br />
Großem sprechen. Die Hunderasse ist nicht entscheidend. Jeder<br />
hat seine Vorlieben. Einige Berufskollegen sind in der Ausbildung<br />
der Herdengebrauchshunde besonders erfolgreich. Ich wage<br />
dann immer den Vergleich mit den Lehrern. Ein Teil ist Wissensvermittler,<br />
der andere Teil sind Pädagogen. Die Schüler sind noch<br />
über Schulnoten zu gängeln, die Hunde nicht.<br />
Meine Frau Inge und ich fuhren zum Landeshüten des Freistaates<br />
Sachsen zu einem kleinen Ort an der Elbe, hinter Torgau aus<br />
unserer Sicht, „Auf der Last“ bezeichnet es sich. Ein passionierter<br />
Schäfer war der Ausrichter, dieses für unseren Beruf immer noch<br />
als Großereignis zu bezeichneten, Kräftemessens. Fünf Hüter mit<br />
ihren zwei Hunden traten an. Die Reihenfolge des Agierens wird<br />
per Los ermittelt. Kann doch die Reihenfolge Vor- und Nachteile<br />
mit sich bringen. Vier Hüterichter bewerten aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln das Gezeigte.<br />
Ich bin früher, auch diese in die Beine gehende Strecke, als Richter<br />
mit gelaufen. Sämtliche Bewegungsabläufe des Schäfers, der<br />
Hunde und der Schafherde werden eingeschätzt und nach einem<br />
Punktsystem bewertet. Wie alles Subjektive, kann auch hier manches<br />
unterschiedlich angesehen werden. Aber die vier Juroren<br />
einigen sich schon. Einer von ihnen wird dann die Auswertung<br />
vornehmen. Es ist nicht zu verschweigen, dass die Hüter ihre Mitbewerber<br />
auch beobachten, können doch eventuelle Patzer, dann<br />
vom Nachfolger besser gemacht werden. Dieses Jahr wurde zumal<br />
der Sachsenmeister ermittelt, der am Bundesleistungshüten<br />
teilnimmt, was nicht jedes Jahr stattfindet.<br />
Nachdem der letzte Hüter die etwa 400 Schafe sicher in ihren<br />
Pferch gebracht hat, ist der aktive Teil beendet. Nun warten alle<br />
gespannt auf die Auswertung. Die Honorationen sitzen in der ersten<br />
Reihe. Etwa siebzig noch Verbliebene der harte Kern harrt der<br />
Dinge. Das Leistungshüten ist ein Treff aller die mit der Schäferei<br />
zu tun haben oder hatten. So sehen sich ewig nicht Gesehene<br />
und verschollen Geglaubte wieder. Nach einer gewissen Zeit sind<br />
sie wieder weg und Neue kommen wieder. Während der Hüteveranstaltung<br />
ist vom Ausrichter genügend Essen und Trinken ran<br />
organisiert worden. Sogar ein Eiswagen war auf dem Hütegelände.<br />
Bei diesen schönen Hütewetter, war er sehr willkommen.<br />
Die fünf Aktiven mit ihren Hunden haben im Halbkreis Platz genommen.<br />
Der Oberrichter hatte sich zu jedem Detail Stichworte<br />
aufgeschrieben. In der Reihenfolge des Hütens werden die Bewertungen<br />
vorgetragen. Danach steht die Reihenfolge fest und<br />
Preise werden vergeben. Die Preise sind mehr idieller Natur, mit<br />
anderen Wettbewerben nicht zu vergleichen.<br />
Ich kann nur hoffen, dass wir<br />
noch recht lange solche passionierte<br />
Berufskollegen haben,<br />
die die Tradition hochhalten.<br />
Gegen 16 Uhr, nach Beendung<br />
dieses Leistungshütens<br />
fuhren wir wieder nachhause.<br />
Wie die Hinfahrt, so war auch<br />
der Rückweg eine Bestätigung<br />
des Aufschwung Ost. Die Straßen<br />
waren in einem sehr guten<br />
Zustand. Die durchfahrenden<br />
Städte und Orte machten einen<br />
guten Eindruck.<br />
Als wir gegen dreiviertel acht<br />
vor unserem Haus anhielten,<br />
waren wir der Meinung, es war<br />
ein guter Tag,<br />
Foto: Ch. Wendt