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AZ-4051-12-ENVI-Greenpeace-Stellungnahme zur EU -Beschwerde

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<strong>Greenpeace</strong> <strong>Stellungnahme</strong> <strong>zur</strong> Mitteilung der Bundesrepublik Deutschland zum Pilotverfahren <strong>4051</strong>/<strong>12</strong>/<strong>ENVI</strong><br />

„Die naturnahe Waldbewirtschaftung, wie sie auch im FFH-Gebiet „Hochspessart“<br />

auf den bayerischen Staatswaldflächen auf vorbildliche Weise (Art. 18 BayWaldG)<br />

durchzuführen ist, berücksichtigt die speziellen Anforderungen der Natura 2000-<br />

Schutzgüter. Sie trägt den Belangen der Erhaltung bzw. Wiederherstellung und allen<br />

festgelegten, gebietsweisen Erhaltungszielen in hohem Maße Rechnung.“<br />

Dies ist als reine Rhetorik zu bewerten, da ein aktives Einbringen von Douglasien in ein<br />

FFH-Gebiet – egal ob LRT oder SLW – weder „naturnah“ oder „vorbildlich“ ist noch<br />

dazu beiträgt, die gebietsweisen Erhaltungsziele „wiederherzustellen“.<br />

2. c) Erhaltungszustand des LRT 9110<br />

Die Bewertung der Bundesrepublik Deutschland (2013, S. 8), dass sich der LRT 9110 mit<br />

Bezug auf den nationalen FFH-Bericht 2007 in einem „günstigen Zustand“ befinde, ist nicht<br />

zutreffend. Denn das aktive Einbringen der gebietsfremden, invasiven Baumart Douglasie<br />

erfolgte gerade in den letzten sechs Jahren nicht nur in Bayern, sondern in fast allen<br />

Bundesländern mit bedeutenden Buchenwald-Lebensräumen. Vor allem in Rheinland-Pfalz,<br />

aber auch im Saarland und in Baden-Württemberg wurden Douglasien unter über 140-jährige<br />

Buchenaltholzbestände, z.T. auch in Natura 2000 Gebieten, in großem Umfang gepflanzt<br />

(siehe folgende Karte).<br />

Hessen will seinen Douglasienanteil im Staatswald, dessen Gebiete großteils innerhalb der<br />

potenziell natürlichen Vegetation eines Buchenwald-LRT liegen, von derzeit 3% auf 10%<br />

steigern (Anlage 25). Hessen und Bayern haben jedoch komplett, Niedersachsen zum Großteil<br />

die Datentransparenz verweigert (siehe Karte unten). Niedersachsen, Sachsen, Brandenburg<br />

und Thüringen beteiligen sich mit Douglasien-Pflanzungen – in geringerem Umfang - an der<br />

Umwandlung von alten Buchenwäldern in Laub-Nadelholz-Mischwälder.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland (2013, S.8) hat die Zunahme der bestockten bzw.<br />

bepflanzten Buchenfläche als Indikator für die Zunahme des LRT 9110 angeführt.<br />

Festzuhalten ist, dass ein Großteil der Buchenpflanzungen innerhalb der sehr naturfernen<br />

Fichtenforste erfolgt, die den Lebensraumtyp bodensauerer Buchenwald nicht positiv<br />

beeinflussen. Denn der Waldumbau erfolgt sehr langsam, und eine Erhöhung der Anteile von<br />

Buchen in reinen Nadelholzforsten führt diese nicht unmittelbar in einen LRT über. Zudem<br />

sagt eine rein quantitative Zunahme von Buchen noch nichts über die Wertigkeit des LRT<br />

aus.<br />

Der von der Bundesrepublik Deutschland (2013, S. 8) erwähnte „Bericht 2013“ kann in seiner<br />

Bewertung nicht nachvollzogen werden, da er nicht allen Beteiligten vorliegt. Er sollte als<br />

Referenz angefordert werden.<br />

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