Bericht - HSH Nordbank AG
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Wechselkurse<br />
EUR/USD: Dollar weiterhin angeschlagen<br />
Der US-Dollar ist in den vergangenen Wochen trotz guter Fundamentaldaten<br />
unter die Räder gekommen. Kurzfristig sprang das Währungspaar EUR/USD<br />
sogar über die Marke von 1,38, fiel danach aber wieder etwas zurück und befindet<br />
sich jetzt auf einem Kursniveau von 1,377.<br />
Die guten Konjunkturnachrichten aus den USA konnten dem Greenback keine<br />
Stärke verleihen. Ungeachtet der fortschreitenden Erholung auf dem Arbeitsmarkt<br />
und der Beilegung des Haushaltsstreits verlor der Greenback weiter an<br />
Boden. Selbst die zunehmende Spekulation, wann und in welchem Umfang die<br />
US-Notenbank das Tapering beginnen wird, blieb bislang ohne nachhaltige Wirkung.<br />
Gleiches gilt für die Eurozone ― nur mit anderen Vorzeichen. Die überraschende<br />
Zinssenkung im November hat dem Euro unter dem Strich nicht geschadet.<br />
Im Dezember präsentierte sich EZB-Präsident Draghi auch weniger<br />
„dovisch“ (zinssenkungsfreundlich) als zuvor. Einen weiteren Grund für die Euro-Stärke<br />
sehen wir in der Diversifikation der chinesischen Währungsreserven<br />
zu Gunsten des Euro. Zudem fliehen möglicherweise einige internationale Investoren<br />
aus den US-Staatsanleihen. Sie haben Angst vor einem Renditeanstieg<br />
bzw. Kursverlusten bei US-Treasuries, der voraussichtlich durch das Tapering<br />
der Fed ausgelöst wird. Darüber hinaus sind in der Eurozone die kurzfristigen<br />
Zinsen überraschend gestiegen. So rentiert der 3-Monats-Euribor momentan<br />
mit 0,30% deutlich über dem 3-Monats-USD-Libor mit 0,24%. Vor einem Monat<br />
lag der 3-Monats Euribor bei 0,22% und der 3-Monats-USD-Libor wie heute<br />
bei 0,24%.<br />
Wir halten die aktuelle Dollar-Schwäche für überzogen und eine Erholung für<br />
überfällig. Demzufolge sollte sich der Kurs von EUR/USD in den ersten drei<br />
Monaten des Jahres 2014 in Richtung 1,34 bewegen.<br />
USD/JPY: Yen steht unvermindert unter Druck<br />
Die Abwertung des japanischen Yen hat sich in den vergangenen Wochen unvermindert<br />
fortgesetzt. Der Kurs von USD/JPY erreichte zwischenzeitlich einen<br />
neuen Jahreshöchststand von 103,92. Aktueller Stand ist 102,9. Der Hauptgrund<br />
für die fortschreitende Abwertung des japanischen Yen ist die extrem expansive<br />
Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ). Dabei signalisierte sie durchaus<br />
die Bereitschaft, ihre Anleihekäufe weiter auszubauen. Mittlerweile zeigt die<br />
Ausweitung der Geldmenge ihre gewünschte Wirkung: Die Inflation zieht an<br />
und gleichzeitig steigt der Druck auf den Yen. Die Inflationsrate, exklusive Nahrungsmitteln<br />
und Energie, erreichte zuletzt einen Stand von 0,3% yoy und setzte<br />
sich damit schon ein Stück von der Grenze zur Deflation ab. Gleichwohl liegt das<br />
Inflationsziel der BoJ von 2% (exklusive Nahrungsmitteln) noch in weiter Ferne<br />
und es werden Stimmen laut, dass die BoJ ihr Ziel nicht in dem geplanten Zeitraum<br />
bis April 2015 erreichen könnte.<br />
Zusätzlich wird die japanische Währung durch hohe Staatsverschuldung von<br />
über 240% des BIP sowie die schleppende Umsetzung der von der Politik angekündigten<br />
Strukturreformen geschwächt. Fraglich ist zudem, ob das jüngste<br />
Konjunkturpaket in Höhe von 18,6 Billionen Yen (rund 132 Mrd. EUR) für ausreichenden<br />
Aufwind sorgen kann, um das Wachstum der japanischen Wirtschaft<br />
wieder zu beschleunigen. Die jüngsten Konjunkturdaten fielen wenig überzeugend<br />
aus. So legte das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal annualisiert nur<br />
um 1,1% zu und blieb damit weit unter dem erwarteten Plus von 1,6%. Zudem<br />
Stefan Gäde<br />
Telefon: 040 – 3333 – 12029<br />
EUR/USD kurzfristig<br />
1.38<br />
1.37<br />
1.36<br />
1.35<br />
1.34<br />
1.33<br />
01-11-13 15-11-13 29-11-13 13-12-13<br />
Quelle: Bloomberg/<strong>HSH</strong> <strong>Nordbank</strong><br />
EUR/USD langfristig<br />
1.50<br />
1.45<br />
1.40<br />
1.35<br />
1.30<br />
1.25<br />
1.20<br />
Jul-10 Jan-11 Jul-11 Jan-12Jul-12 Jan-13Jul-13<br />
Quelle: Bloomberg/<strong>HSH</strong> <strong>Nordbank</strong><br />
USD/JPY kurzfristig<br />
104<br />
102<br />
100<br />
98<br />
01-11-13 15-11-13 29-11-13 13-12-13<br />
Quelle: Bloomberg/<strong>HSH</strong> <strong>Nordbank</strong><br />
USD/JPY langfristig<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
Jul-10 Jan-11 Jul-11 Jan-12 Jul-12 Jan-13 Jul-13<br />
Quelle: Bloomberg/<strong>HSH</strong> <strong>Nordbank</strong><br />
<strong>HSH</strong> NORDBANK.DE RENTENTRENDS 17. Dezember 2013 SEITE 20