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Trends 2030 (pdf) - InnoZ

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Nachfrage nach CO 2<br />

-armer<br />

Mobilität wächst<br />

Der „ökologische Fußabdruck“ eines Menschen bezeichnet die<br />

fiktive durchschnittliche Fläche, die notwendig ist, um den<br />

momentanen Lebensstil zu ermöglichen (d.h. die Fähigkeit des<br />

Planeten, die benötigten Rohstoffe zu produzieren und die<br />

produzierten Schadstoffe abzubauen). Er betrug 2010 ca. 2,7 ha<br />

pro Person und Jahr; in den Industrieländern ist der Wert noch<br />

wesentlich höher, in Deutschland lag er 2010 bei 5,1. Die sog.<br />

Biokapazität der Erde beträgt demgegenüber jedoch nur etwa<br />

1,8 ha pro Person und Jahr. Es besteht also erheblicher Handlungsbedarf.<br />

Immer mehr Menschen werden sich der ökologischen<br />

Probleme bewusst und versuchen, ihr Verhalten anzupassen.<br />

Damit stehen sie zukünftig nicht in einer abseitigen<br />

Lifestyle-Nische, sondern gelten mit ihrer auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichteten Konsum- und Lebensweise zunehmend als<br />

<strong>Trends</strong>etter. Dies betrifft auch Mobilitätsmuster: Dort, wo es<br />

möglich und sinnvoll ist, gehen die Menschen zu Fuß oder<br />

fahren mit dem Fahrrad. Kürzere Wege und gemächlichere<br />

Fortbewegung werden im Sinne der „Entschleunigung“ auch<br />

als höhere Lebensqualität wahrgenommen. Durch das ständig<br />

wachsende Angebot an gemeinschaftlich nutzbaren Autos und<br />

Fahrrädern in Städten sowie des dort ohnehin gut ausgebauten<br />

öffentlichen Verkehrs sehen viele davon ab, noch einen eigenen<br />

Pkw zu halten. Nach Möglichkeit handelt es sich um elektrische<br />

Leihfahrzeuge, deren Strom aus regenerativen Energiequellen<br />

stammt. Für weitere Strecken im Inland wird größtenteils die<br />

Bahn benutzt. Einzig auf Flugreisen wird die Mehrheit der Bevölkerung<br />

nicht verzichten wollen. Dafür wird in der Regel eine Klimakompensation<br />

gezahlt werden, d.h. CO 2<br />

-senkende Maßnahmen<br />

werden an anderer Stelle äquivalent zum ver ursachten Schadstoffausstoß<br />

der Reise umgesetzt.<br />

Grüne Logistik im Kommen<br />

Der Güterverkehr steht angesichts der zu erwartenden starken<br />

Wachstumsraten bis <strong>2030</strong> und angesichts der Tatsache, dass<br />

fossile Antriebsstoffe bei Lkw oder im Schiffstransport langfristig<br />

weniger leicht substituierbar sind als im Personenverkehr,<br />

vor einer besonderen Herausforderung und Verantwortung.<br />

Ebenso wie die eigene Mobilität und ihre Ökobilanz zunehmend<br />

hinterfragt werden, wollen auf Nachhaltigkeit bedachte Konsumenten<br />

vor der Kaufentscheidung Transparenz über die<br />

Höhe der spezifischen Emissionswerte von Waren. Somit wird<br />

Nachhaltigkeit auch für Geschäftskunden in der Logistik zunehmend<br />

zu einem wichtigen Kriterium und Dienstleistungen<br />

der „Grünen Logistik“ gewinnen entsprechend an Bedeutung.<br />

Hiermit wird das Ziel verfolgt, die in der Logistik auftretenden<br />

CO 2<br />

-Emissionen zu reduzieren bzw. durch Ausgleichsmaßnahmen<br />

zu neutralisieren. Dabei stehen nicht nur die eigentlichen<br />

Transportleistungen im Fokus, sondern die gesamte Wertschöpfungskette.<br />

Auch die Ressourcen- und Energieeffizienz<br />

von Umschlaganlagen, Logistikimmobilien und bspw. der Verwaltungstätigkeit<br />

werden hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit<br />

optimiert. Dabei dient grüne Logistik nicht allein dem aufgebesserten<br />

Image eines Unternehmens oder einer Marke, denn<br />

die durch ressourceneffizientes Wirtschaften erzielbaren<br />

Kosten einsparungen werden zu einem signifikanten Faktor der<br />

Zukunfts- und somit Wettbewerbsfähigkeit. Rendite und nachhaltiges<br />

Handeln sind spätestens dann kein Widerspruch mehr,<br />

wenn die Emissionen von Klimagasen bepreist werden und sich<br />

eine rechtzeitige Umstellung auf ökologisches Wirtschaften<br />

als entscheidender Vorteil erwiesen haben wird.<br />

Möglicher Anteil erneuerbarer Energien am<br />

Bruttostromverbrauch in Deutschland 2010 – <strong>2030</strong><br />

80 %<br />

70 %<br />

66<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

17<br />

5<br />

2<br />

7<br />

3<br />

2010<br />

Wasserkraft<br />

7<br />

1<br />

53<br />

10<br />

3<br />

1<br />

10<br />

10<br />

39<br />

9<br />

9<br />

34<br />

29<br />

7<br />

7<br />

26<br />

5<br />

19<br />

13<br />

4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

2015 2020 2025 <strong>2030</strong><br />

Zum Weiterlesen:<br />

Deutsche Post AG (2010):<br />

„Delivering Tomorrow: Zukunftstrend Nachhaltige Logistik“<br />

DLR / Fraunhofer IWES / IfNE (2012):<br />

„Langfristszenarien und Strategien für den Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien in Deutschland bei Berücksichtigung<br />

der Entwicklung in Europa und global“<br />

Biomasse<br />

Windenergie Photovoltaik<br />

Geothermie EU-Stromverbund<br />

Quelle: DLR / Fraunhofer IWES / IfNE (2012)<br />

Zukunftsinstitut (2011):<br />

„Die Zukunft der Mobilität <strong>2030</strong>“<br />

Innovationsworkshop 2012 · Begleitheft 11

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