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Trends 2030 (pdf) - InnoZ

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Smart Grids unter Einbeziehung<br />

elektrischer Fahrzeugflotten erlauben<br />

die intelligente Steuerung von<br />

Stromangebot und -nachfrage<br />

Die Stromnetze stehen vor einem radikalen Umbau, wenn die<br />

Ziele der Energiewende umsetzbar sein sollen. Die tageszeitlich<br />

und wetterabhängig fluktuierende Stromproduktion von Windund<br />

Solaranlagen erfordert zusätzliche Netze und Speicher sowie<br />

völlig neue Anreize, die Nachfrage an das Angebot anzunähern.<br />

Das Stromnetz von morgen wird komplexer und dezentraler<br />

als jemals zuvor sein und bedarf damit zusätzlicher Steuerungsleistungen.<br />

Neue Speicher sind v.a. deshalb erforderlich, um die<br />

wachsenden Kapazitäten der volatilen regenerativen Energieträger<br />

verarbeiten zu können und „grundlastfähig“ verfügbar<br />

zu halten. Zur Entwicklung eines derart komplexen Lastmanagements<br />

müssen neue Pufferkapazitäten generiert und die verschiedenen<br />

Erzeuger, Verbraucher und Speicher „intelligent“<br />

miteinander verzahnt werden. Batterieelektrische Fahrzeuge<br />

haben in diesem Kontext eine bislang noch geringe Bedeutung,<br />

da die Berechnungen in der Regel vom herkömmlichen, fragmentierten<br />

Nutzungskonzept des privaten Individualverkehrs<br />

ausgehen. Elektrofahrzeuge können aber dann eine wesentliche<br />

Rolle spielen, wenn sie örtlich verdichtet in Flottenkonzepten<br />

eingebunden sind. Bei diesen elektrischen Flotten kann es sich<br />

um Pkw von Firmen- bzw. institutionellen Fuhrparks oder Lieferwagen<br />

zur örtlichen Nahversorgung, aber auch um Schienenfahrzeuge<br />

(z.B. „Energietender“) handeln. Bei relevanten Mengen<br />

werden sie für einen Verteilnetzbetreiber verlässliche, also<br />

planbare Pufferkapazitäten bereitstellen können. Um seitens<br />

der Energiewirtschaft auf diese Entwicklung vorbereitet zu sein,<br />

werden die regionalen Energieversorger ihre Produktions- und<br />

Verteilungsinfrastrukturen neu, d.h. vor allem dezentraler, ausrichten<br />

und das Lastmanagement auch für kleinteilige Speicherkapazitäten<br />

sensibel machen müssen. Der Verkehrs- und der<br />

IKT-Sektor werden eine sehr wichtige Rolle zur erfolgreichen<br />

Umsetzung der Energiewende spielen. Welche Modelle im<br />

Einzelnen sich langfristig als praktikabel erweisen werden,<br />

ist derzeit noch nicht abzusehen.<br />

Ehemals getrennte Märkte<br />

wachsen zusammen<br />

Wie oben erläutert, ergeben sich aufgrund technologischer,<br />

politischer und gesellschaftlicher Dynamiken relevante und<br />

weiter wachsende Schnittmengen zwischen dem Mobilitätssektor<br />

einerseits und den Sphären der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie sowie der Elektrizitätswirtschaft<br />

andererseits. Bisher handelte es sich noch um relativ unverbundene<br />

Einzelsysteme und Märkte, die sich nun zunehmend<br />

annähern. Auch innerhalb des Mobilitätssektors herrscht derzeit<br />

eine hohe Dynamik: Große Automobilhersteller und Autovermieter<br />

haben in vernetzten Mobilitätsdienstleistungen einen<br />

neuen lukrativen Markt identifiziert und treten derzeit massiv<br />

in den Markt ein. Die beschriebenen <strong>Trends</strong> zur Intermodalität<br />

und zur „Elektrifizierung“ des Straßenverkehrs sowie der politische<br />

Beschluss, die Energiewende umzusetzen, bieten neue<br />

Geschäftschancen – auch für Branchenfremde. Sie führen mittelbis<br />

langfristig zum Entstehen neuer Marktsegmente. Die Abbildung<br />

stellt einen möglichen Geneseprozess von der Koexistenz<br />

unverbundener Industrien bis hin zum Entstehen neuer<br />

Segmente und neuer großer Wettbewerber auf dem Mobilitätsmarkt<br />

dar. Sie werden in der Lage sein, eine dreifach vernetzte<br />

Mobilität zwischen Verkehrs-, Energie- und Kommunikationsdiensten<br />

als Gesamtleistung anzubieten. Der Mobilitätsbegriff<br />

wird dabei automatisch weiter gefasst werden. Der Wettbewerb<br />

wird langfristig, bei vergleichbarem Angebot, über die Qualität<br />

von Kundendaten und die Servicetiefe ausgetragen werden.<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Bundesverband der Deutschen Industrie / Z_Punkt (2011):<br />

„Deutschland <strong>2030</strong> – Zukunftsperspektiven der Wertschöpfung“<br />

European Commission (2006):<br />

„Smart Grids – European Technology Platform. Vision and<br />

Strategy for Europe’s Electricity Networks of the Future“<br />

International Transport Forum (2012): „Transport Outlook –<br />

Seamless Transport for Greener Growth”<br />

Mögliche Entwicklung der Vernetzung von Systemen mit Auswirkungen auf den Mobilitätsmarkt<br />

Einzelsysteme Annäherung / Kooperation Verbunde / Akquisitionen Neue große Wettbewerber<br />

ENERGIE-<br />

SYSTEME<br />

MOBILITÄTS-<br />

SYSTEME<br />

IT/ TELEKOM-<br />

SYSTEME<br />

Zeit<br />

Mobilität IT-/Kommunikation Energie<br />

Quelle: <strong>InnoZ</strong> (2012)<br />

Innovationsworkshop 2012 · Begleitheft 21

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