Trends 2030 (pdf) - InnoZ
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Smartphones & Co. werden zum<br />
allwissenden Begleiter und Enabler<br />
Smartphones haben in kürzester Zeit eine rasante Verbreitung<br />
gefunden. Bereits jeder dritte Deutsche nutzt eines der Geräte.<br />
Da sie anders als herkömmliche Mobiltelefone internetbasierte<br />
Applikationen (Apps) verwenden, eröffnen sich im Mobilitätsmarkt<br />
der Zukunft ganz neue Möglichkeiten: Zum einen ist der<br />
Nutzer auf Wunsch jederzeit räumlich lokalisierbar, zum anderen<br />
eröffnen sich ihm neuartige Optionen, seine Mobilität individuell<br />
zu organisieren. Schon heute ist vorstellbar, wie die individuelle<br />
Verkehrsmittelwahl in Zukunft ablaufen könnte: Im Idealfall kann<br />
der Nutzer nach einmaliger Registrierung eine intermodale<br />
Mobilitäts-App auf seine Anforderungen und Bedürfnisse hin<br />
„personalisieren“. Sodann wird es ihm möglich sein, Informationen<br />
über die nächsten Fahrmöglichkeiten in seiner Umgebung<br />
abzurufen, sei es zum öffentlichen Verkehr, einem Carsharing-<br />
Fahrzeug oder einem Leihrad. Diese Informationen sind selbstverständlich<br />
nach Preis, Komfort wie auch nach Geschwindigkeit<br />
filterbar, denn aktuelle Informationen zur Verkehrssituation<br />
sind bereits hinterlegt. Im gleichen Moment kann das Verkehrsmittel<br />
der Wahl reserviert werden, bevor es der Nutzer nach<br />
kurzem Fußweg mit dem inzwischen erhaltenen elektronischen<br />
Buchungscode öffnet. Beim Betreten von Bus oder Bahn wird<br />
er automatisch als Kunde via Chip oder Code erkannt. Auch im<br />
Fernzug hat er mit seinem mobilen Endgerät seine „Fahrkarte“<br />
stets griffbereit dabei. Beim Ende seiner Fahrt – mit oder ohne<br />
Kombination verschiedener Verkehrsmittel – und dem Auschecken<br />
laufen im Hintergrund die Bezahlvorgänge ab. Am Monatsende<br />
erhält der Kunde seine Mobilitätsrechnung, auf der alle Teilwege<br />
detailliert aufgelistet sind. Auch hier sind Individualität,<br />
Transparenz und nicht zuletzt der Datenschutz von zentraler<br />
Prognosekorridore zur Entwicklung des Umschlagpotenzials<br />
im Hamburger Hafen bis 2025<br />
Umschlag in Mio. Tonnen<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Bedeutung: Es sind unterschiedliche Bezahlsysteme möglich<br />
(Flatrate, Prepaid, etc.). Die Apps sind beliebig erweiterbar,<br />
bspw. um Informationen zum Ladezustand von Elektrofahrzeugen<br />
oder zum Standort der nächsten Ladesäule. Kurzum:<br />
Intermodale Mobilität wird durch die individualisierten „Navigationsgeräte“<br />
erheblich erleichtert werden.<br />
Infrastrukturengpässe und ökologische<br />
Anforderungen begünstigen<br />
intermodale Logistik<br />
Angesichts des zu erwartenden starken Wachstums der Verkehrsleistung<br />
v.a. im Güterverkehr in den nächsten 20 Jahren<br />
ist eine Verschärfung von Kapazitätsengpässen bei der Straßenwie<br />
bei der Schieneninfrastruktur absehbar. Außerdem kamen<br />
bislang zu wenige Impulse aus dem Verkehrssektor zur Emissionsabsenkung<br />
bei den Klimagasen. Damit droht sich der Zielkonflikt<br />
zwischen Transport und Klimaschutz im hier betrachteten<br />
Zeitraum zu verschärfen. Gefragt sind daher ressourcensparende<br />
Technologien und Konzepte. Der intermodale bzw. Kombinierte<br />
Verkehr (KV) kann in diesem Zusammenhang dazu beitragen,<br />
Kapazitäten rationeller auszulasten, da der streckenintensive<br />
Hauptlauf per Zug oder Binnenschiff mit der Sammel- und Verteilfunktion<br />
des Lkw auf der „letzten Meile“ kombiniert wird.<br />
Die erwartete überdurchschnittliche Steigerung des KV – durch<br />
Güterstruktureffekt und zunehmende Containerisierung ebenfalls<br />
vorangetrieben – ist allerdings abhängig von der gezielten<br />
Beseitigung von Engpässen v.a. im Schienennetz. In der Abbildung<br />
ist das erwartete Wachstum des Umschlags allein im<br />
Hamburger Hafen bis 2025 in Szenarien dargestellt. Durch die<br />
zunehmende Internationalisierung der Verkehre steigen auch<br />
die Anforderungen an interoperable Transporte. Im globalen<br />
Maßstab ergibt sich für die Logistikbranche durch die intermodale<br />
Optimierung der Transportketten die Chance, die Transportkosten<br />
weiter zu senken. Bei einer entsprechend nachhaltigen Strategie<br />
lassen sich also sowohl Vorteile im Preiswettbewerb erzielen,<br />
als auch – mit der gebotenen Transparenz – Emissionsminderungen<br />
im Sinne der „grünen Logistik“ positiv vermarkten.<br />
Zum Weiterlesen:<br />
Arthur D. Little (2011):<br />
„The Future of Urban Mobility. Towards networked, multimodal<br />
cities of 2050”<br />
0<br />
2008 2009 2015 2020 2025<br />
Massengüter<br />
Stückgüter<br />
Basisprognose Massengüter Basisprognose Stückgüter<br />
Quelle: Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (2010)<br />
Bundesverband der Deutschen Industrie / Z_Punkt (2011):<br />
„Deutschland <strong>2030</strong> – Zukunftsperspektiven der Wertschöpfung“<br />
Zukunftsinstitut (2011):<br />
„Die Zukunft der Mobilität <strong>2030</strong>“<br />
Innovationsworkshop 2012 · Begleitheft 19