Trends 2030 (pdf) - InnoZ
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Neue Antriebe<br />
„Neue Antriebstechnologien verändern<br />
die Märkte“<br />
Personenverkehr: Neue Antriebe<br />
gewinnen langsam aber sicher<br />
an Bedeutung und erhöhen die<br />
Systemeffizienz<br />
Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, z.B. batterieelektrische<br />
oder mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie, sind seit<br />
einigen Jahren in der Erprobung. Mit großem finanziellem<br />
Forschungs- und Entwicklungsaufwand seitens der öffentlichen<br />
Hand und der Industrie wird versucht, Deutschland als Leitmarkt<br />
für Elektromobilität zu etablieren und Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
in eine rentable Serienproduktion zu überführen. So sollen bis<br />
2020 1 Mio. und bis <strong>2030</strong> 5 Mio. batterieelektrische Fahrzeuge<br />
auf die Straße gebracht werden. Dabei ist das E-Auto auf den<br />
ersten Blick keinesfalls ein gleichwertiger Ersatz für den<br />
„Benziner“. Konventionell gedacht, reduzieren die hohen Batteriekosten<br />
und die geringe Speicherdichte das E-Fahrzeug im Vergleich<br />
zum heutigen privaten Universalauto auf ein überteuertes<br />
„Defizitfahrzeug“: hohe Anschaffungskosten, lange Aufladedauer,<br />
geringe Reichweite, begrenzte Höchstgeschwindigkeit,<br />
begrenzte Verfügbarkeit und eingeschränkter Komfort. Kurz gesagt:<br />
halbe Leistung zum doppelten Preis. Ein Durchbruch hinsichtlich<br />
höherer Speicherdichte und kostengünstigerer Batterien<br />
ist vorerst nicht zu erwarten. Gerade diese vermeintlichen<br />
Schwächen machen das E-Auto aber zur idealen Ergänzung<br />
des klassischen ÖPNV auf kurzen Strecken. Das E-Fahrzeug<br />
kann ideal in intermodale Konzepte eingebunden werden und<br />
die sinnvolle Integration der Verkehrsträger gerade in Ballungsräumen<br />
voranbringen. Außerdem besteht in vielen Megacities<br />
weltweit ein dringender Bedarf, lokale Emissionen von Luftschadstoffen<br />
durch den ausufernden Straßenverkehr zu beschränken.<br />
Die Hybridtechnologie, bei der Elektromotor und<br />
konventioneller Verbrennungsmotor kombiniert werden, bietet<br />
zwar eine längere Reichweite, wird aber langfristig zumeist<br />
nur als Brückentechnologie angesehen, denn das Problem der<br />
Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen wird auch mit dieser<br />
Antriebsform nicht vollständig gelöst. Die durch Wasserstoff<br />
und Brennstoffzelle angetriebenen Fahrzeuge wiederum haben<br />
zwar eine deutlich größere Reichweite als batterieelektrische<br />
Pkw, sind aber vergleichsweise teuer. Zudem verringert die meist<br />
aufwändige Erzeugung und der Transport bzw. die Speicherung<br />
des Wasserstoffs den Gesamtwirkungsgrad erheblich. Inwiefern<br />
und in welchem Segment sich diese Technologie langfristig<br />
etablieren wird, ist derzeit schwer absehbar, obwohl viele Hersteller<br />
die Antriebe inzwischen zur Serienreife entwickelt haben.<br />
Derzeit befinden sich auch kombinierte Konzepte zur Reichweitenverlängerung<br />
von Batteriefahrzeugen, z.B. Brennstoffzellen<br />
oder Benzingeneratoren, in der Entwicklung. Schließlich wird<br />
es auch <strong>2030</strong> noch Pkw mit herkömmlichen, aber effizienteren,<br />
Verbrennungsmotoren geben. Auf die lange Sicht werden sie<br />
14 Innovationsworkshop 2012 · Begleitheft