Dokumentation Fachtagung Wissen schaf(f)t Teilhabe - Integration ...
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Der Sport, oder besser der Fußballsport, war ihr persönlicher<br />
<strong>Integration</strong>smotor. Sie waren erfolgreich. Männer<br />
wie z.B. Ernst Kuzorra, Fritz Szepan. Otto Tibulski oder<br />
Herbert Burdenski – um nur einige Namen zu nennen –<br />
waren die Leistungsträger des „Schalker Kreisels“ und<br />
haben mit ihrer Art des Fußballspielens die Fußballwelt<br />
beeindruckt.<br />
Ein wenig, meine Damen und Herren, erinnert mich die<br />
deutsche Fußballnationalmann<strong>schaf</strong>t, die derzeit bei der<br />
Europameister<strong>schaf</strong>t 2012 ihr Glück versucht, an diese<br />
Zeit. <strong>Integration</strong> ist für Spieler wie Özil, Podolski, Khedira<br />
oder Klose kein Thema. <strong>Integration</strong> wird auf dem<br />
Spielfeld gelebt. Aber sie sind zugleich auch Vorbilder<br />
für viele Heranwachsende.<br />
Anrede,<br />
die Nationalmann<strong>schaf</strong>t versinnbildlicht die demographische<br />
Entwicklung in unserem Land, die nicht nur in<br />
NRW, sondern bundesweit in Kürze zu rasanten Veränderungen<br />
führen wird. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund<br />
an der Gesamtbevölkerung unseres<br />
Landes beträgt derzeit ca. 25 %. Glaubt man den Prognosen,<br />
so wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren bereits<br />
jeder dritte Jugendliche einen Migrationshintergrund<br />
haben. Dies stellt nicht nur die Gesell<strong>schaf</strong>t, sondern<br />
vor allem auch den Sport vor große Herausforderungen.<br />
Was das für die Sportvereine bedeuten kann, kennen<br />
Sie, die Sie an der Basis in den Sportvereinen aktiv sind,<br />
vielleicht jetzt schon. Spielbetriebe bzw. Mann<strong>schaf</strong>ten,<br />
ja, einzelne Sportvereine können nur aufrecht erhalten<br />
werden, wenn <strong>Integration</strong> im Sport erfolgreich ist. Wie<br />
gelingt, es Menschen mit Migrationshintergrund für<br />
den Vereinsport zu begeistern? Wie können sie für die<br />
Übernahme von Ehrenämtern gewonnen werden? Was<br />
wissen wir über monoethnische Vereine? Und: was<br />
bedeutet das Thema <strong>Integration</strong> für den Sport an den<br />
Offenen Ganztagsschulen? Dies sind nur einige derzeit<br />
„brennende“ Fragen. Sportvereine und Verbände<br />
benötigen Hilfen ganz unterschiedlicher Art, um die<br />
Zukunftsaufgabe des Sports meistern zu können. Und<br />
wir als Landesregierung sehen es als unsere Aufgabe an,<br />
den Landessportbund NRW dabei zu unterstützen.<br />
Anrede,<br />
das Land Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen<br />
Jahren in unterschiedlicher Weise die Entwicklung des<br />
Sports und seine Öffnung für Menschen mit und ohne<br />
Migrationshintergrund unterstützt: Gerne fördern wir<br />
das Projekt „SPIN“, das auf der heutigen Tagung eine<br />
wichtige Rolle spielen wird und das überaus erfolgreich<br />
arbeitet. Ich erwähne aber auch das Projekt „Mädchen<br />
mittendrin“, mit dem wir in Nordrhein-Westfalen gemeinsam<br />
mit den Fußballverbänden die Fußballbegeisterung<br />
gerade junger Mädchen in Schulen aufgreifen<br />
und eine Verzahnung von Schulen und Sportvereinen<br />
anstreben. So ist ein interessantes Ganztagsprojekt<br />
entstanden, das wir in den nächsten Jahren von bislang<br />
12 auf insgesamt 20 Standorte in Nordrhein-Westfalen<br />
ausweiten werden. Bereits jetzt können wir eine<br />
hervorragende Bilanz ziehen: mehr als 2.000 Mädchen<br />
haben bislang die Fußballangebote wahrgenommen<br />
und an zahlreichen Fußballturnieren teilgenommen und<br />
mehr als 150 Fußballassistentinnen konnten qualifiziert<br />
werden.<br />
Ganz aktuell unterstützen wir den Landessportbund<br />
NRW beim Aufbau von <strong>Integration</strong>snetzwerken und bei<br />
der Erarbeitung von <strong>Integration</strong>skonzepten in den Bünden<br />
und Fachverbänden. Hilfreich sind uns dabei auch<br />
die Ergebnisse einer ganz aktuellen Studie aus NRW, die<br />
auch heute präsentiert werden. Bei allen genannten Initiativen<br />
sind Sport und <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t verlässliche Partner<br />
und die Zusammenarbeit von Sport und <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t<br />
erfolgt auf Augenhöhe.<br />
Wir haben bisher viele Maßnahmen ergriffen, um<br />
Menschen aus anderen Ländern mit anderen Kulturen<br />
zu ermutigen, in unseren Vereinen mitzumachen.<br />
Das selbstverständliche Miteinander von Menschen in<br />
Vielfalt, das sollte unser Ziel in der Sportpolitik der kommenden<br />
Jahre sein.<br />
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