09.03.2014 Aufrufe

Neuropsychologie

Neuropsychologie

Neuropsychologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

15.11.<br />

<strong>Neuropsychologie</strong><br />

Erforschung der zentralnervösen Grundlagen<br />

des menschlichen Verhaltens und Empfindens<br />

Klinische <strong>Neuropsychologie</strong><br />

Diagnose und Therapie der Folgen von<br />

Hirnschädigungen auf Intellekt und Psyche des<br />

Menschen<br />

Neuropsychologische Symptome<br />

– Amnesie<br />

– Aphasie<br />

– Apraxie (Unfähigkeit bestimmte Handlungen<br />

auszuführen)<br />

– Agnosien (Nichtbewusstsein bestimmter<br />

Dinge, z.B. Anosognosie fehlendes<br />

Krankheitsbewusstsein)<br />

– Störungen der Raumauffassung<br />

– Neglect<br />

Amnesien<br />

Anterograde Amnesie<br />

Störung des Neugedächtnisses<br />

Störung des Kurzzeitgedächtnis<br />

kurzfristige Speicherung von Information zur<br />

Weiterverarbeitung<br />

Konsolidierung<br />

verbal<br />

– mit Ziffern gut überprüfbar<br />

räumlich<br />

Isolierte Störungen des Kurzzeitgedächtnisses<br />

sind sehr selten! - Bei isolierten Läsionen in<br />

versch. Arealen<br />

Störung des Langzeitgedächtnis<br />

– schwere soziale Beeinträchtigung,<br />

Lebensspanne von wenigen Minuten<br />

(Gegenstände finden, längeren Text lesen,<br />

geplante Handlungen ausführen, Termine<br />

einhalten...)<br />

– erhaltene und lernbare Funktionen :<br />

motorische und perzeptuelle Fertigkeiten<br />

(Klavierspielen, Krawatte binden, PC<br />

bedienen,...)<br />

– deklarativ-prozedural (wissen daß – wissen<br />

wie)<br />

deklarativ : Episodisch – semantisch (aus<br />

eigener Biographie vs Faktenwissen)<br />

– explizit – implizit (bewusstes & unbewusstes<br />

Erinnern)<br />

Gedächtnistest<br />

verbal<br />

– Lernvermögen<br />

– freier Spätabruf<br />

– unterstützer Spätabruf<br />

räumlich<br />

– Figur abmalen (prozedurales Gedächtnis)<br />

– Figur aus Gedächtnis malen (deklaratives<br />

Gedächtnis)<br />

Beispielerkrankungen Anterograde Amnesie<br />

– Transiente globale Amnesie (TGA),<br />

amnestische Episode<br />

– Insult<br />

– hypoxie<br />

– Tumoren<br />

– Herpes-Enzephalitis (Temporallappen)<br />

– Korsakow-Syndrom<br />

– M. Alzheimer<br />

Anatomie<br />

– Hippocampus<br />

– Verbindung zum Thalamus<br />

– Amygdala<br />

– orbitofrontaler Kortex<br />

Retrograde Amnesie<br />

– fehlende Erinnerung für die letzten Tage oder<br />

Stunden vor dem Unfall<br />

zeigt Schwere des Traumas an<br />

Prototyp: posttraumat. Amnesie<br />

– Störung des Altgedächtnisses<br />

kann Jahre zurückreichen<br />

Prototyp: M. Alzheimer<br />

Altgedächtnis<br />

– episodisch „erlebt“<br />

persönliches Leben, öffentliches Leben<br />

– semantisch „erlernt“<br />

– prozedural „erlernt“<br />

Testung<br />

– episodisch<br />

– bekannte Persönlichkeiten aus<br />

Abbildungen benennen<br />

– öffentliche Ereignisse definieren<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 1


– persönliches Photoalbum: Erzählen<br />

– semantisch<br />

– definition Begriffe<br />

– Benennen Objekte<br />

...und noch viel mehr , leider zu viel Text man<br />

kann's nicht mal durchlesen...<br />

Fallbeispiel TGA<br />

– bei Aufnahme: kann sich an keine Ereignisse<br />

des Aufnahmetages erinnern<br />

– zur Person orientiert<br />

– nicht orientiert zu Ort u Zeit<br />

– deutliche Kurzzeitgedächtnissöturng<br />

– Langzeitgedächtnis und Begriffsbenennung<br />

unauffällig<br />

– Zusatzuntersuchungen komplett unauffällig<br />

– meist einmaliges Ereignis<br />

– kein physiologisches Korrelat<br />

– Altersgipfel 60<br />

Aphasien<br />

Zentrale Sprachstörungen<br />

betreffen alle expressiven und rezeptiven<br />

sprachlichen Modalitäten: Sprechen, Verstehen,<br />

Lesen, Schreiben<br />

DD: Dysarthrien (= Störungen der<br />

Sprechmotorik); Verwirrtheit<br />

(Perseveration: ein Wort wird immer wieder<br />

verwendet, obwohl der Zusammenhang gar<br />

nicht mehr dazu passt)<br />

Anatomie: Sprachzentrum bei 90% der<br />

Menschen link in der Konvexität der<br />

Großhirnrinde , bei Linkshändern 40% rechts<br />

Ätiologie der Aphasien<br />

allermeistens ischämischer oder<br />

hämorrhagischer Insult (Schlaganfall)<br />

Syndrome<br />

4 Standardsyndrome, 2 Sonderformen<br />

– Broca<br />

– Wernicke<br />

– globale<br />

– amnestische<br />

Zusatzsymptome<br />

– Apraxie<br />

– konstruktiv räumliche Störungen<br />

– Rechenstörungenm<br />

Kriterien für Syndromeingrenzung<br />

Sprechfluß, Artikulation, Prosodie,<br />

Wortfindung, Satzbau, Benennen<br />

Nachsprechen, Sprachverständnis,<br />

Kommunikation<br />

Broca: Telegrammstil<br />

Broca eher vorderes, Wernicke hinteres<br />

Mediaterriotorium<br />

Apraxie<br />

– Fehlerhaftes Ausführen einiger motorischer<br />

Handlungen<br />

– nicht bedingt durch Parese,<br />

Koordinationsstörung, Sensibilitätsstörung<br />

– bilaterale Störung<br />

– meist linkshirnige Läsion bei Aphasie<br />

buccofaciale A. , Gliedmaßenapraxie<br />

Einteilung Apraxien<br />

– ideomotorisch<br />

umsetzung eines Plans in die motorische<br />

Aktion ist gestört (Störung bei Pantomime-<br />

Aufgaben)<br />

– ideatorisch<br />

Plan der Bewegung fehlt (Störung von<br />

Handlungsfolgen im Alltag)<br />

Untersuchung: Listen von Aufforderungen<br />

von Schraube anziehen über am Strohhalm<br />

saugen bis Tasse Kaffee zubereiten...<br />

Parapraxien<br />

– Substitution<br />

Pat spitzt Mund statt Nase zu rümpfen<br />

– Überschussbewegungen<br />

beim Pfeifen nur Mund spitzen ohne<br />

Geräusch<br />

– Auslassungen<br />

– Annäherungsverhalten<br />

– Körperteil als Objekt Fehler<br />

– Perseveration<br />

Störungen der Raumauffassung<br />

z.B. Orietierungsstörung / Räumliches Denken<br />

viseospatiales Arbeitsgedächtnis<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 2


– mentale Rotation<br />

– orientierung an Stadtplänen<br />

– Zeichnungen nachzeichnen<br />

Viseokonstruktive Störungen<br />

keine sehr genaue Zuordnungen, oft rechtsparietal<br />

Neglect<br />

= halbseitige Vernachlässigung<br />

– visuell: Vernachlässigung von<br />

Wahrnehmungen aus einer Raumhälfte<br />

– Vernachlässigung einer Hälfte des Körpers<br />

– Extinktionsphänomen<br />

meist Vernachlässigung linke Körperhälfte bei<br />

rechtshirniger Läsion<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 3


20.11. Prof. liest-seine-überfrachteten-Folien-ab<br />

Epilepsie<br />

5min zu spät...<br />

neue Definition<br />

Ein epileptischer Anfall ist ein vorübergehendes<br />

Auftreten von Zeichen und /oder<br />

Symptomen, die auf abnormale exzessive oder<br />

synchrone neuronale Aktivität im Gehirn<br />

zurückgeführt werden können.<br />

Gehirnstörung, die durch eine anhaltende<br />

Prädisposition epileptische Anfälle auszulösen,<br />

geprägt ist... oft schon erkennbar wenn ein<br />

einziger epileptischer Anfall aufgetreten ist (im<br />

Ggs zur alten Def: in der man zur Diagnose<br />

mehrere Anfälle brauchte).<br />

Epidemiologie<br />

– >5% der Bevölkerung erleben infolge einer<br />

epileptischen Reaktion des Gehirns<br />

vereinzelte Anfälle<br />

– Prävalenz: ca 1% der Bevölkerung leidet an<br />

Epilepsie (nur wenig geringer als diab mel)<br />

– kumulative Inzidenz von Epilepsie<br />

(Lebenszeitprävalenz) 2-5%<br />

– Inzidenz von Epilepsien im 1. LJ und > 60.<br />

LJ am höchsten<br />

– 40% aller Altersepilepsien sind vaskulär<br />

bedingt, häufigkeit nach Schlaganfall ca 4%<br />

Erster epileptischer Anfall<br />

– 38% Gelegenheitsanfall (nur während einer<br />

Provokation: Alkohol /-entzug, Schlafentzug,<br />

Stress, Medikamente, akute metabolische<br />

oder zerebrale Erkrankung)<br />

– 18% einziger unprovozierter Anfall<br />

– 44% haben nach 1 Jahr weiteren Anfall<br />

erlebt<br />

Einteilung<br />

nach<br />

– Ätiologie<br />

idiopathisch, symptomatisch / kryptogen<br />

– Pathogenese<br />

generalisiert , fokal<br />

– Anfallsursprung<br />

Temporal-/Frontal-/Parietal-/<br />

Okzipitallappen<br />

– Manifestationsalter<br />

Neugeborenenperiode, Kleinkindesalter,<br />

Kindheit, Jugendalter<br />

Pathophysiologie<br />

– erhöhte Anfallsbereitschaft<br />

– genetische Disposition<br />

– erworbene Hirnschädigung<br />

– unspezifische provozierende Faktoren<br />

– spezifische provozierende Faktoren<br />

monogenetische Epilepsien<br />

selten, auf Mutationen in Ionenkanälen oder<br />

Rezeptoren zurückzuführen<br />

Algorithmus zur Diagnose<br />

– KU inkl Familienanamnese<br />

– Detaillierte Beschreibung der Ereignisse<br />

vor, während und nach dem Anfall durch<br />

Patient und Augenzeugen; Aura?<br />

– Allgemein klinische, neurologische und<br />

orientierend psychiatrische Untersuchung<br />

– Epileptischer Anfall?<br />

– Ja<br />

– Anfallsklassifikation<br />

– Disposition zum Auftreten wiederholter<br />

epileptischer Anfälle= Epilepsie<br />

– Gelegenheitsanfall oder akuter<br />

symptomatischer Anfall<br />

– Nein<br />

– Differentialdiagnose zu nicht<br />

epileptischen Anfallssyndromen<br />

Zusatzdiagnostik<br />

– EEG – als Hilfsmittel zur Diagnose und<br />

Therapieüberwachung nicht überschätzen<br />

Spezifität 96% (4% falsch positiv)<br />

Sensitivität angeblich 40-70%<br />

wichtig beim Intensivmonitoring<br />

wichtig bei präoperativer Epilepsiediagnostik<br />

– CT (nur Notfalldiagnostik)<br />

– MRT<br />

Nachweis von Tumoren, Malformationen,<br />

Atrophien, Dysgenesien etc<br />

kein Notfallverfahren<br />

– evtl Liquorpunktion<br />

EEG: Epilepsietypische Elemente<br />

Spikes,Spike-waves, Polyspikes, Polyspikewaves,<br />

Sharp-waves, Sharp-slow-waves<br />

SPECT: Bsp iktaler fokaler Hypermetabolismus<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 4


Anfallstypen<br />

fokale Anfälle<br />

– Einfach fokale Anfälle: erhaltenes<br />

Bewusstsein<br />

z.B. motorische Jackson-Anfälle,<br />

Sprachhemmung, Versivanfälle. Sensible,<br />

vegetative Anfälle, subjektive Auren<br />

Dauer: Sekunden bis Minuten, abpruptes<br />

Ende<br />

– Komplex-fokale Anfälle: (untergruppe:<br />

psychomotorische Anfälle) Bewusstsein<br />

gestört; Amnesie<br />

ca 1/3 aller Epilepsiepatienten, ca 80%<br />

Temporallappen, dann häufig Auren im<br />

Beginn, häufig Automatismen<br />

Dauer 1 bis mehrere Minuten<br />

– Sekundär-generalisierte Anfälle(meistens<br />

ton.-klon. Anfälle): Dauer 1-2 Minuten<br />

entscheidend ist die Asymmetrie während der<br />

späten klonischen Phase<br />

generalisierte Anfälle<br />

– Absencen: plötzlicher Bewusstseinsverlust<br />

ohne vorangehende Aura. Bei längerer<br />

Dauer : Automatismen. Dauer 1-30s,<br />

abpruptes Ende<br />

interiktales EEG: bilateral-synchrone s-w<br />

Komplexe; 3/sec spike-wave<br />

– myoklonische Anfälle: kurze, heftige<br />

Zuckungen...<br />

– dann fehlen ein paar die der gute Mann<br />

übersprun gen hat ...<br />

– primär-generalisierte tonisch-klonische<br />

Anfälle<br />

syn: Grand-mal Anfälle<br />

tonischer Beginn (mit Zyanose )> klonische<br />

Entäußerungen<br />

fakultativ: ein- oder doppelseitiger<br />

Zungenbß lateral<br />

Einnässen >> Einkoten<br />

Dauer 2-5 Minuten<br />

postiktale Verwirrtheit, Nachschlaf,<br />

Kopfschmerzen, Muskelkater<br />

cave: bei starken Rückenschmerzen an<br />

thorakolumbale Wirbelfraktur denken; bei<br />

1/3 kurze lateralisierte Einleitung!<br />

EEG: tonische Phase: niedergespannte<br />

Aktivität; klonische Phase: repetitive Spikes<br />

mit Phasen der Suppression<br />

Gelegenheitsanfälle<br />

– entzündlich<br />

– Fieber<br />

– metabolisch-toxisch (Hypoxie,<br />

Hypoglykämie)<br />

– Traumen<br />

– cerebrale Durchblutungsstörungen<br />

– Alkohol- / Drogenentzug<br />

– Schlafentzug<br />

– Prävalenz ca 5%<br />

Differentialdiagnose tonisch-klonische Anfälle<br />

– Synkope<br />

– psychogene Anfälle<br />

– Tetanie<br />

– generalisierter Myoklonus<br />

– Kataplexie<br />

– Streckkrämpfe<br />

Synkope vs tonisch-klon Anfall<br />

Synkope<br />

Verletzung Sleten Häufig<br />

Harninkontinenz Selten Häufig<br />

Verwirrung Selten Häufig<br />

Kopfschmerz Selten Häufig<br />

Fokales<br />

neurologisches defizit<br />

Selten<br />

Anfall<br />

Kommt vor<br />

Eeg Normal Gelegentlich etp<br />

.. .. ..<br />

nichts absolut<br />

cave: myoklonische Zuckungen bei Synkopen<br />

führen häufig zur Fehldeutung „epileptischer<br />

Anfall“<br />

Formen der antiepileptischen Therapie<br />

– Lebensführung<br />

– Medikamentös<br />

– Chirurgisch<br />

– Psychotherapie<br />

– Rehabilitation<br />

Lebensführung<br />

Schlafhygiene, Meiden von Alkohol u.a.,...<br />

Vorsicht bei schnellen rhythmischen<br />

Beleuchtungswechseln (Alleen,<br />

Computerspiele...)<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 5


medikamentöse Therapie<br />

– ziel: Leben ohne Anfälle<br />

– Beginn : idR nach 2 Anfällen innerhalb von<br />

Monaten<br />

– Anfallskalender führen! Gesunde<br />

Lebensweise<br />

– Wechsel der Kontrazeptionsmethode nötig<br />

(cave Enzyminduktion bei CBZ)?<br />

– Besonderheiten i.d. Schwangerschaft (z.B.<br />

Folsäureprophylaxe)<br />

– bei Therapieversagen Monotherapiewechsel /<br />

Kombinationstherapien<br />

cave: die Prädisposition bleibt kontinuierlich<br />

bestehen, wir behandeln die Anfallsbereitschaft<br />

Wirkungen Antiepileptika auf Ionenkanäle<br />

– Blockade von<br />

– Na-Kanal (Phenytoin, Carbamazepin,..)<br />

– Ca-Kanal<br />

– GABA-Mimesis<br />

– Antiglutamate<br />

nix schwarz oder weiß, Valproinsäure wirkt auf<br />

alle Mechanismen mehr oder weniger stark<br />

Antiepileptika-Auswahl<br />

– fokale Epilepsie<br />

Carbamazepin, Phenytoin, Gabapentin,...<br />

– gen Epilepsie<br />

– Absencen<br />

Valproat, Ethosuximid<br />

– Grand-mal-Anfälle<br />

Valproat, Primidon, Phenobarbital<br />

neuere Epileptika besser verträglich, aber nicht<br />

besser wirksam<br />

Antiepileptika-Nebenwirkungen<br />

z.B. Allergie, Gewichtszunahme, BB,<br />

cerebellär<br />

da oft jahrzehntelange Behandlung sehr<br />

gewissenhafte Auswahl<br />

idR aber sehr gut verträglich das Zeug<br />

Pharmakodynamik<br />

erhebliche Unterschiede der Konzentrationen<br />

durch Begleitmedikation!<br />

– 70-80% aller Patienten können innerhalb<br />

eines Jahres mit einer Monotherapie<br />

anfallsfrei werden<br />

– 51% aller hausärztlich behandelten<br />

Patienten nicht anfallsfrei<br />

– 33% aller durch Neurologen behandelten<br />

patienten haben weiterhin mind 1 Anfall /<br />

Monat<br />

immer langsames Einsteigen in Therapie<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 6


27.11. Sommer<br />

Kopf – und Gesichtsschmerzen<br />

primär vs sekundär<br />

primär<br />

– Spannungskopfschmerz<br />

– Migräne<br />

– Cluster-Kopfschmerz<br />

– chronisch-paroxysmale Hemikranie<br />

– Hemicrania continua<br />

– Trigeminusneuralgie<br />

sekundär<br />

– Subarachnoidalblutung<br />

– Meningitis<br />

– Arteriitis cranialis<br />

– Zosterneuralgie<br />

– Liquorunterdruck<br />

– Liquorüberdruck<br />

– intracranieller Tumor<br />

– Meningeose<br />

– zervikogener Kopfschmerz<br />

– Sinusitis, Zahn – u Kiefererkrankungen<br />

Was tut weh im Kopf?<br />

– Sinus, Venen<br />

– proximale Abschnitte der Arterien<br />

– Hirnhäute in der Nähe größerer Arterien<br />

– Hirnnerven<br />

– obere zervikale Wurzeln<br />

– Extrakranielle Strukturen (Gesichtsschädel)<br />

kein Schmerzempfinden: Hirnparenchym<br />

am häufigsten beteiligt: Fasern des N.<br />

Trigeminus<br />

V1: N. Ophthalmicus<br />

– oberes Drittel des Gesichts<br />

– Haut: Vertex bis inclusive Oberlied<br />

– Cornea<br />

– Mucosa der Sinus frontalis, ethmoidalis und<br />

sphenoidalis<br />

dura mater des tentorium cerebelli und der<br />

falx cerebri (Oberfläche) – dortige<br />

Kopfschmerzen werden als<br />

Hinterkopfschmerzen wahrgenommen (und<br />

gern auf die HWS geschoben)<br />

klassischer Kopfschmerznotfall<br />

Subarachnoidalblutung (SAB)<br />

klinisches Bild<br />

– perakut einsetzender , heftigster<br />

Kopfschmerz<br />

– („Kopfschmerz wie noch nie“)<br />

– Nackensteifigkeit<br />

– evtl Bewusstseinsstörung<br />

– evtl neurologische Ausfälle<br />

– gute Frage: was haben sie gerade gemacht,<br />

als die Kopfschmerzen begannen? (bei den<br />

meisten anderen Kopfschmerzen gar nicht<br />

erinnerlich)<br />

– Blutung in den Subarachnoidalraum (zw Pia<br />

mater und Arachnoidea)<br />

– Blutungsquelle : Aneurysma der basalen<br />

Hirnarterien (Circ art Willisii)<br />

Stadieneinteilung nach Hunt und Hess<br />

1. Leichter Kopfschmerz / Meningismus<br />

2. Mäßiger bis schwerer Kopfschmerz /<br />

Meningismus, evtl Hirnnervenausfälle<br />

3. Somnolenz oder Verwirrtheit und /oder<br />

neurolog. Ausfälle<br />

4. Sopor, schwere neurolog Ausfälle, veg Strg.<br />

5. Koma<br />

Diagnostik<br />

– CCT: Blutungsnachweis<br />

– LP: Falls kein sicherer Blutungsnachweis im<br />

CT (3-Gläser-Probe) , oft nötig bei<br />

Verschleppung über mehrere Tage<br />

– Angiogrpahie : Aneurysmanachweis<br />

Therapie<br />

– Intensivmedizinische Überwachung<br />

– bis zur Aneurysmaausschaltung normale RR-<br />

Werte anstreben<br />

– Entfernung des Aneurysmas (Clipping,<br />

Coiling)<br />

dann:<br />

– Doppler-Monitoring auf Spasmen (>120<br />

cm/s)<br />

– Nimodipin 2 mg/h<br />

– bei Spasmen HHH-Therapie (versorgung<br />

hinter Läsion liegender Gebiete)<br />

Hypertension (Rrsyst 160-180),<br />

Hypervolämie (ZVD ca 12), Hämodilution<br />

(Hk ca 30)<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 7


ei fehlendem Aneurysmanachweis :<br />

– Reangiographie nach 1-2 Wochen bzw<br />

nach Abklingen der Spasmen (3 Wo)<br />

– cave: Gefahr der Rezidivblutung hoch<br />

Meningitis<br />

1. eitrig (septisch = bakteriell)<br />

2. aseptisch (viral, Pilze, einige Bakterien,<br />

Meningeose)<br />

=> eigene Vorlesung<br />

eitrige Menigitis<br />

– Kopfschmerz , Fieber, Nackensteifigkeit<br />

– Lichtscheu, Erbrechen<br />

– Bewusstseinsstörung , epileptische Anfälle<br />

– ...<br />

primäre Kopfschmerzen<br />

Kopfschmerz vom Spannungstyp<br />

– parietal, holozephal, bandförmig, beidseitig<br />

– „zu enger Hut“ „Schraubstock“<br />

– dumpf, bohrend<br />

– Intensität leicht bis mittelstark<br />

– meist nicht verstärkt durch Körperliche<br />

Aktivität<br />

– keine kombinierten Begleitsymptome<br />

(Übelkeit, Erbrechen , Licht- und Lärmscheu<br />

=> Migräne)<br />

– Alltagsverrichtungen möglich ,<br />

Arbeitsfähigkeit vorhanden<br />

– Lebenszeitprävalenz 66%<br />

(episodisch), 3% (chronisch)<br />

– F:M 3:1<br />

– familiär gehäuft<br />

episodischer und chronischer Kopfschmerz<br />

vom Spannungstyp<br />

– Episodisch, selten:<br />

> 10 Attacken in der Anamnese<br />

< 12 KS-TAge pro Jahr<br />

– Episodisch, häufig<br />

> 10 Attacken in der Anamnese<br />

> 12 aber 180 KS-TAge pro Jahr oder > 15 /Monat<br />

Unterformen<br />

1. mit erhöhter Schmerzempfindlichkeit der<br />

perikraniellen Muskulatur<br />

2. ohne erhöhte Schmerzempfindlichkeit der<br />

perikraniellen Muskulatur<br />

pathogenetisch wohl unterschiedlich (nicht so<br />

ganz klar bis jetzt)<br />

Ätiologie<br />

– vielfältig/ unklar<br />

– psychosozialer Stress<br />

– Angst/Depression<br />

– Muskelverspannung<br />

– Funktionsstörungen obere HWS<br />

(überdiagnostiziert)<br />

– Funktionsstörungen des Kauapparates<br />

– Störung des Serotoninstoffwechsels<br />

– defekte deszendierende inhibitorische<br />

Kontrolle<br />

– Medikamentenmissbrauch<br />

– ....<br />

Therapie<br />

Episodisch<br />

– Ibuprofen (400mg)<br />

– Ketoprofen<br />

– ASS (500-1000mg)<br />

– Paracetamol<br />

3 Tabletten pro Tag / 10 pro Monat sollten nicht<br />

überschritten werden<br />

(auch wegen Gefahr medikamenteninduziertem<br />

Kopfschmerzes)<br />

chronisch<br />

– physikalische Maßnahmen<br />

– Physiotherapie<br />

– TENS, Biofeedback<br />

– Entspannungsverfahren<br />

– Stressbewältigungsstrategien<br />

– Pfefferminzöl 10% äußerlich<br />

– Amitriptylin Ret. 10-25mg zur Nacht, ggf<br />

wöchentl um 25 mg Steigern bis 25-0-100;<br />

Mirtazapin 30 mg zur Nacht<br />

Migräne<br />

– evtl Prodromi<br />

– evtl Aura (ca 20%)<br />

– anfallsartiger Kopfschmerz, Dauer 4-72h<br />

– Häufigkeit von 1x / Jahr bis 2x/woche<br />

– meist einseitig, temporal, oft auch occipital<br />

– pochend , pulsierend, drückend, bohrend<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 8


– verstärkt durch Bewegung (Gehen)<br />

– Lärmscheu, Lichtscheu, Übelkeit, Erbrehcen<br />

– häufig durch Schlaf beendet<br />

Triggerfaktoren<br />

– Stress<br />

– Veränderungen zirkandaner Rhythmus<br />

(Wochenende!)<br />

– Nahrungsmittel (Zitrusfrüchte, Käse)<br />

– Koffein<br />

– Alkohol<br />

– Traumen<br />

– Medikamente<br />

Nitrate (Stickoxyd-Spender)<br />

F: M 3:1<br />

Häufigkeitsgipfel ums mittlere Lebensalter<br />

Pathophysiologie: Erblichkeit<br />

– Risiko, an Migräne zu erkranken wenn ein<br />

Verwandter ersten Grades leidet an:<br />

– Migräne mit Aura x4<br />

– ohne Aura 1,5<br />

– Eineiige Zwillinge 20-50% konkordant<br />

Sonderform familiäre hemiplegische Migräne<br />

autosomal dominant<br />

gen der alpha1A-Untereinheit des P/Q Ca-<br />

Kanals<br />

Aura besteht in einer Hemiplegie<br />

Migräne und Serotonin<br />

das ist da wohl wichtig, 1 Folie voller<br />

Forschungsindizien<br />

spreading depression & Aura<br />

s.d. Wandert beim versuchstier mit der<br />

gleichen geschwindigkeit von 2-5mm/min über<br />

den kortex wie die aura über das gesichtsfeld<br />

des patienten<br />

fMRI-Untersuchungen scheinen das zu belegen<br />

über trigeminale Aktivierung wohl<br />

gefäßweitstellung und schmerzmeldungen<br />

„Erklärung“ warum 80% keine Aura:<br />

„subklinisch“<br />

Migränetherapie<br />

Anfallstherapie<br />

bei schwächeren Beschwerden<br />

– ASS oder Paracetamol<br />

– Ibuprofen<br />

– vor / mit analgetikum: Metoclopramid,<br />

Domperidon<br />

bei stärkeren<br />

– Triptane (5HT 1b/1d Agonisten)<br />

bei Therapierefraktärität<br />

– Aspisol i.v. (+Antiemetikum<br />

– Ergotamintartrat, Dihydroergotaminesilat<br />

Intervalltherapie nicht-medikamentös<br />

– Aufklärung<br />

– Lebensrhythmus / Mahlzeiten<br />

– Trigger vermeiden<br />

– Stress / Konflikte ansprechen<br />

– Entspannungstraining<br />

– ggf Akupunktur<br />

Intervalltherapie medikamentös<br />

bei > 3 schweren Anfällen / Monat<br />

– Betablocker<br />

– Funarizin (ca-Antagonist)<br />

– Valproat, Topiramat (Antiepileptika)<br />

Kopfschmerzkalender führen, Re-Evaluation<br />

Therapie nach ~2 Monaten<br />

Cluster-Kopfschmerz<br />

– Bing-Horton-Kopfschmerz<br />

– periodische migränöse Neuralgie<br />

– u.a. Namen<br />

selten, Prävalenz ~0,1%<br />

meist Männer 80%<br />

Manifestationsalter 20-40 Lj<br />

Klinik<br />

– starker unilateraler orbitaler / temporaler<br />

Gesichtsschmerz, Dauer meist ca 30 min<br />

– immer auf der gleichen Seite<br />

– „Bohrend, Brennend, wie ein Speer ins Auge,<br />

Kopf durch die Wand“<br />

– Begleiterscheinungen: Konjunktivale<br />

Injektion, Tränenfluss, Verstopfte Nase,<br />

Rhinorrhoe<br />

Zeitverlauf<br />

– oft nachts, Pat wird dadurch geweckt<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 9


– pat muß aufstehen & umhergehen<br />

– Dauert 2-12 Wochen, dann Remission für<br />

Monate bis Jahre<br />

– Jahreszeitliche Häufung Februar, Juni<br />

– Provokation : Alkohol, Histamin ,<br />

Nitroglycerin<br />

– ohne Remission: Chronischer CH<br />

Pathogenese unklar<br />

evtl Vaskulitis<br />

Therapie im Anfall<br />

– Sauerstoff 100%, 5-7l/min, 10min über<br />

Maske wirkt bei 80% Patienten<br />

– Sumatriptan s.c. (auch bei 80% Besserung in<br />

15min)<br />

– Rizatriptan p.o.<br />

Reserve<br />

– Ergotamin i.m., i.v.<br />

– Lidocain intranasal<br />

Prophylaxe<br />

– Verapamil<br />

– Prednison<br />

– Lithium<br />

– Topiramat<br />

Unwirksam!!<br />

Paracetamol, Novalgin, NSAR, Opioide,<br />

Entspannungsverfahren, Psychotherapie,<br />

Biofeedback, Akupunktur, TENS, Massagen,<br />

Manualtherapie<br />

Trigeminusneuralgie<br />

höheres Lebensalter, F> M<br />

meist V2 & 3, nur 12% V1<br />

– Sekundenschmerz, stechend, einseitig<br />

– Trigger<br />

– Remissionen anfangs über Wochen möglich<br />

Ursachen<br />

gefäß-nerv-Konflikt<br />

Hirnstamm-Herd bei MS<br />

seltene symptomatische Ursachen<br />

Medikamentöse Therapie<br />

– Carbamazepin (anfangs fast 100% erfolg)<br />

– Phenythoin<br />

– Baclofen<br />

OP-Verfahren<br />

– offen<br />

– mikrovaskuläre Dekompensation n<br />

Jannetta<br />

– partielle Rhizotomie n Dandy<br />

– Perkutan<br />

– selektive perkutane Thermoläsion n<br />

Sweet<br />

– glyzerin-Rhizolyse<br />

– Ballonkompression<br />

blödeste Komplikation: anaesthesia dolorosa<br />

Arteriitis temporalis<br />

– Pat > 50 Jahre<br />

– Schmerz & Überempfindlichkeit an einer<br />

(beiden ) Schläfen<br />

– ...<br />

Zeit ist um jetzt rennt sie noch über alle Folien –<br />

genial!<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 10


29.11.<br />

Schwindel<br />

Was bedeutet Schwindel<br />

– häufig ungerichtetes, diffuses<br />

Schwindelgefühl mit und ohne „Drehen im<br />

Kopf“ z.B. bei Hypotonie, Anämie, etc<br />

– davon anamnestisch abzugrenzen<br />

systematischer Schwindel mit Dreh- ,<br />

Schwnak- oder Riesenradgefühl, teils<br />

Nystagmus, Übelkeit/ Erbrechen und<br />

erheblichen Problemen, sich auf den Beinen<br />

zu halten<br />

Subjektive Symptome<br />

– Vestibulär<br />

– Umgebung dreht sich (Karusell,<br />

Riesenrad)<br />

– definierte Fallneigung<br />

– Schwanken wie auf einem Schiff<br />

– Liftgefühl<br />

– nicht vestibulär<br />

– Benommenheit<br />

– Schwindelgefühl und Drehen im Kopf<br />

– Verschwommensehen<br />

– Kopfdruck<br />

Schwindel<br />

– gerichteter Schwindel entsteht durch ein<br />

Mismatch zwischen optischen,<br />

somatosensiblen und vestibulären<br />

Sinneseindrücken<br />

– Physiologische Manifestation:<br />

Höhenschwindel, Seekrankheit, Autofahr-<br />

Schwindel<br />

– Iatrogen: durch Medikamente (z.B. Lithium,<br />

Carbamazepin)<br />

Schema: Gleichgewicht<br />

Komponenten<br />

– propriozeptive Afferenzen<br />

– Innenohr<br />

– Kleinhirn<br />

– Okulomotorik<br />

– zentrale Verarbeitung: Efferenzkopie vs<br />

Sinnesrückmeldung<br />

z.B. bei Labyrinthläsion: Bewegungsimpuls<br />

führt zu inadäquater Sinnesmeldung<br />

Untersuchungsgang<br />

– Anamnese<br />

– Okulomotorik, Nystagmus<br />

– Lagerungsproben mit Frenzelbrille<br />

– Romberg, Unterberger, Strichgang,<br />

Zeigeversuche und weitere neurol.<br />

Symptome<br />

– Otoskopie incl Hörtest<br />

– RR incl Schellong<br />

Was ist ein Nystagmus?<br />

– regelmäßige Sequenz aus einer raschen<br />

sakkadischen (ruckartigen) Augenbewegung<br />

in eine Richtung und einer langsamen,<br />

gleitenden Rückführung der Bulbi in die<br />

Gegenrichtung<br />

– die Richtung des Nystagmus wird über die<br />

schelle Komponente definiert<br />

– physiologisches Bsp: Eisenbahnnystagmus<br />

Nystagmen<br />

– physiologisch<br />

– optokinetischer N<br />

– kalorischer N<br />

– Endstell-N<br />

– pathologisch<br />

– Spontan-N (unabhängig von Blickrichtung,<br />

durch Fixation unterdrückt, mit<br />

Frenzelbrille kann er demaskiert werden)<br />

– Blickrichtungs-N (z.B. nur bei links)<br />

– Lagen-N (nur bestimmte Lage z.B.<br />

paroxysmaler Lagerungsnystagmus bei im-<br />

Bett-drehen u.a.)<br />

– See/Saw u.v.a<br />

Ursachen gerichteten Schwindels<br />

– labyrinthär<br />

– benigner Lagerungsschwindel<br />

– Morbus Meniére<br />

– neuronitis vestibularis<br />

– neurologisch<br />

– pontocerebelläre Hirnstammläsion bei TU<br />

(Akustikusneurinom)<br />

– ischämischen (Basilaris)<br />

– und entzündlichen Prozessen (z.B. MS)<br />

benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel<br />

– Lagewechsel im Bett => rotator. Nystagmus<br />

zum untenliegenden Ohr, ~10s Verzögerung<br />

– Ablagerung von Utrikulus-otolithenmaterial<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 11


funktioniert Kupula des hinteren Bogengangs<br />

zu einem überempfindlichen Meßfühler um<br />

– „Therapie“ durch wiederholte<br />

Umlagerungsübungen, dadurch wird Reaktion<br />

stark vermindert<br />

Vestibularausfall im Rahmen einer<br />

Neuronitis vestibularis<br />

– initial rotatorischer Spontannystagmus (nach<br />

z.B. links wenn Neuronitis rechts) mit<br />

Erbrechen, Drehschwindel, Fallneigung zur<br />

gesunden Seite<br />

– der ipsilaterale horizontale Bogengang ist<br />

kalorisch nicht erregbar<br />

– Therapie: Bettruhe, symptomatisch<br />

Antiemetika, spezielles Schema u.a. mit<br />

Cortison ausschleichend über Wochen<br />

Morbus Meniére<br />

– Drehschwindel, Tinnitus, Hörminderung,<br />

Ohrdruck (endolymphatischer Hydyrops)<br />

– Therapie: Betahistin<br />

Akute Basilaristhrombose<br />

da sind idR andere Symptome führend in unserer<br />

Aufmerksamkeit: z.B. Doppelbilder,<br />

eingetrübter Zustand<br />

Lokalisatorisch wichtige Begleitsymptome bei<br />

Schwindel<br />

– Bewusstseinsverlust<br />

– Doppelbilder u Gesichtsfelddefekte<br />

– Paresen und Sensibilitätsstörungen<br />

– Dysarthrie<br />

– Lageabhängigkeit<br />

– Schwerhörigkeit , Tinnitus<br />

„ neurologische“ Schwindelursachen<br />

– BPL<br />

– Neuronitis vestibularis<br />

– phobischer Attackenschwankschwindel<br />

(~20%, da findet man nix!)<br />

– Morbus Meniére<br />

– zentraler Lageschwindel<br />

– Basilaris – oder Vertebralisprozeß<br />

Therapie Schwindel<br />

– „Kausal“ bei Raumforderugnen und bei<br />

Gefäßprozessen i.S. Der<br />

Sekundärprophylaxe<br />

– Symptomatisch nur in der Akutphase<br />

(Antiverginosa, Antiemetika) cave:<br />

Verzögerung der zentralen Kompensation<br />

– Wichtig: Lagerungstraining<br />

Okulomotorikstörungen<br />

– Auftreten mit und ohne Schwindelgefühl<br />

– Angabe von Doppelbildern<br />

– „Bilderwackeln“ (Oszillopsien) in<br />

bestimmte Blickrichtungen<br />

Störungen der Okulomotorik – Ursachen<br />

– muskulär<br />

– neuromuskuläre Transmission<br />

– periphere Nervenläsion<br />

– vestibularausfall / Schwindel<br />

– supranukleäre Störung (zentral)<br />

muskuläre Beeinträchtigung Okulomotorik<br />

– endokrine Orbitophathie bei M. Basedow<br />

– progressive externe Ophthalmoplegie<br />

(mitochondriale Myopathie)<br />

– (lokale RF)<br />

neuromusk. Übertragungsstörungen<br />

– Myasthenia gravis<br />

– Lambert-Eaton-Syndrom<br />

– Miller-Fisher-Syndrom<br />

Läsionen der Hirnnerven III, IV, VI<br />

Paresen bei dm, Aneurysmen, ...<br />

klinische Manifestation zentraler<br />

Okulomotorikstörungen<br />

– horizontale oder vertikale Blickparese<br />

(erhaltene Augenbeweglichkeit bei passiver<br />

Kopfdrehung!!)<br />

– sakkadierte Blickfolge<br />

– Blickrichtugnsnystagmus<br />

– internukleäre Ophthalmoplegie<br />

– skew deviation und andere<br />

Achsenabweichungen in der Regel bei<br />

komatösen Patienten<br />

Zentrale Okulomotorikstörungen<br />

– entzündlich bei der MS<br />

– Hirnstamm- oder Kleinhirninfarkte<br />

– degenerative Ekrankungen wie z.B.<br />

spinocerebelläre Ataxien (erblich)<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 12


11.12.<br />

Neuropathien<br />

weltweit gesehen entzündliche sehr häufig (z.B.<br />

Lepra), bei uns vor allem autoimmunologische<br />

Patientenvorstellung – CIDP<br />

chronisch inflammatorische demyelinisierende<br />

Neuropathie, chronische Polyneuritis<br />

– progrediente Parese von mehr als einer<br />

Extremität<br />

– Areflexie und so<br />

Wichtige Untersuchungen<br />

– Neurographie: Zeichen Demyelinisierung<br />

(NLG reduziert, normal ~50 m/s)<br />

– Liquoruntersuchung: eiweiß erhöht, Zellen <<br />

10 / yl<br />

– Suralisbiopsie: Zwiebelschalen (Versuche der<br />

Schwann-Zellen die Scheiden wieder<br />

aufzubauen), Entzündungszellen<br />

Pathogenese<br />

– Autoantikörper: P0, P2, beta-Tubulin<br />

– Markophagen: Angriff des Myelins über<br />

Adhäsionsmoleküle, Zytokine (TNF, IL-2,<br />

IFNy)<br />

– T-Zell-Aktivierung: Zytokine, weitere<br />

Makrophagenaktivierung<br />

Therapie<br />

– Kortikosteroide<br />

– Plasmapherese, IV-IG, Azathioprin<br />

– Cyclophosphamid, Ciclosporin-A<br />

– Rituximab<br />

Prognose<br />

– Mortalität 3-7%<br />

– signifikante Behinderung 25%<br />

– leichte Behinderung 70%<br />

– Prognose abhängig vom Ausmaß axonaler<br />

Schädigung<br />

Guillain-Barré-Syndrom, GBS<br />

“das akute Gegenstück“<br />

= akute Polyradikuloneuropathie<br />

Häufigste Ursache einer akute Lähmung<br />

(wenn kein Querschnitt erst recht)<br />

1-4/100k / a<br />

typische Geschichte:<br />

1. Kribbelparästhesien an Händen und Füßen<br />

2. Schwierigkeiten beim Aufrichten aus dem<br />

Sitzen<br />

3. Areflexie, motorische Schwäche, distaler<br />

Sensibilitätsverlust<br />

4. Überwachung der Atemfunktion<br />

5. Mechanische Beatmung<br />

6. Restitution bei voller Leistungsfähigkeit<br />

oft auch starke Rückenschmerzen (Radikulitis)<br />

monophasische und selbstlimitierende<br />

Erkrankung!<br />

Definition<br />

– rasch progrediente aufsteigende Paresen<br />

(Max < 4 Wochen)<br />

– beginn häufig mit Kribbelparästhesien,<br />

sonst wenig sensible Symptome<br />

– Tetraparese + Facialisparese bds möglich<br />

– Ateminsuffizienz (VK!)<br />

– Autonome Störungen: Herzstillstand!<br />

(Monitoring, ggf Schrittmacher)<br />

– Letalität 3-5 (-10%)<br />

Vorboten<br />

– Magen-Darm-Infekt (Campylobacter jejuni<br />

– molecular mimikri – gegen Bakterien<br />

gerichtete Antikörper greifen Nervenfasern<br />

an)<br />

– Viraler Infekt (Zytomegalie, EBV)<br />

– Impfung, Operation, M. Hodgkin<br />

Formen<br />

AIDP Europa, USA (AMAN China Zentralamerika,<br />

AMSAN, andere Stämme, akute motorische axonale<br />

Neuropathien)<br />

Diagnostik<br />

– rasch progrediente distal symmetrische<br />

aufsteigende Paresen mit erloschenen MER<br />

– Liquor: Eiweiß+++, Zellen normal<br />

– Elektrophysiologie: Leitungsblocks, NLG<br />

erniedrigt, F-Wellen ausgefallen<br />

Therapie<br />

– supportive Maßnahmen (Intensivstation,<br />

VK, cardiales Monitoring, ggf Schrittmacher,<br />

Analgesie, psychologischer Beistand)<br />

– Physiotherapie<br />

– Plasmapherese oder i.v. Immunglobuline<br />

Prognose<br />

– Mortalität 3-10%<br />

– Signifikante Behinderung 10 %<br />

– leichte Behinderung 65 %<br />

– Restituio ad integrum 15%<br />

– Rezidiv 3%<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 13


Hereditäre Neuropathien<br />

ganz viele Formen, Gemeinsamkeit: irgenein<br />

Gen und mit ihm Funktion des PNS gestört<br />

und zwar durch Lebertransplantation<br />

Hohlfüße (durch langsame Muskelatrophie<br />

Umbildung des Gewölbes), Krallenzehen<br />

– Beginn im Kindesalter bei schweren Formen<br />

– langsam progrediente Beginn im<br />

Erwachsenenalter<br />

– überwiegend motorische, wenig sensible<br />

Ausfälle & Schmerzen<br />

– Hohlfüße!<br />

– Familienanamnese?<br />

– Therapie symptomatisch<br />

(Krankengymnastik, orthopädische Schuhe,<br />

Peronäusschienen)<br />

erste Entdeckte: PMP22-Duplikation CMT1A<br />

putt oder PMP22-Deletion HNPP Chromosom<br />

=> druckempfindliche Nerven mit Paresen nach<br />

Aufstützen u.a.<br />

Amyloidneuropathien<br />

time is tickin away...<br />

„ich geh da jetzt mal drüber weg, will nur sagen,<br />

dass.... dass...“<br />

junge, Patienten, von Beginn an sehr<br />

schmerzhaft und mit starken autonomen<br />

Symptomen, neben distalen Schmerzen auch<br />

z.B. Erektionsstörungen und Blasenstörugnen =><br />

nach Amyloidose kucken<br />

behandelbar wenn früh genug erkannt<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 14


13.12.<br />

Nervenschädigungen<br />

PNP u.a.<br />

Elektroneurographie<br />

Prinzip: Laufzeitdifferenz zwischen 2<br />

Ableitungspunkten => NLG (~50 m/s, im Alter<br />

etwas langsamer)<br />

– z.B. bei Karpaltunnelsyndrom im N.<br />

Medianus reduziert<br />

– Axonale vs Markscheidenschädigung<br />

– Entmarkung (Demyelinisierend): Reiz-<br />

Antwortpotential dauert länger (also<br />

Verlangsamung NLG)<br />

– Axonale Neuropathie : Reiz-<br />

Antwortpotential deutlich kleiner (da<br />

weniger Nervenfasern da)<br />

– Leitungsblock: Verlangsamung &<br />

Potentialverkleinerung<br />

Autonome Neuropathie<br />

Symptome<br />

– häufig: orthostatische<br />

Kreislaufregulationsstörungen<br />

– gefährlich: parasympathische Entzügelung<br />

(Betroffene können z.B. beim Absaugen nen<br />

Herzstillstand bekommen)<br />

– Blasenstörungen<br />

– erektile Impotenz<br />

– Störungen der Magen-Darm-Motilität<br />

– Schweiß-Sekretion vermindert =><br />

Temperaturausgleich unzureichend<br />

– Pupillenreaktion gestört<br />

– bei Diabetikern besonders gefährlich:<br />

Hypoglykämie-Wahrnehmung unzureichend<br />

Hypoglykämie (Schwitzen, Tachykardie,<br />

Zittern, Kaltschweißigkeit – alles<br />

sympathisch vermittelt – bei autonom<br />

sympatischer Neuropathie verläuft sie also<br />

ziemlich symptomlos)<br />

Kreislauffunktionsprüfung nach Schellong<br />

Aufstehen – sympathischer Reiz =><br />

vasokonstruktion im kapazitiven venösen<br />

System – RR syst leich hoch, diast stabil,<br />

Vagotonus lässt nach (HF hoch)<br />

– bei defekter autonomer Regulation -<br />

sympathischer Denervierung – RR-Abfall<br />

bis zur Synkope<br />

Herzratenvariationsmessung (EKG)<br />

gibt physiologische (atemabhängige)<br />

Sinusarrhythmie an<br />

bei Diabetikern (und anderen Neuropathikern)<br />

reduziert sich die Varianz, Zeichen für<br />

beginnende Neuropathie<br />

Polyneuropathien: Häufigkeiten der Ursache<br />

– Diabetes 40%<br />

– Multifaktoriell 14%<br />

– toxisch 13%, davon 9% Alkohol<br />

– entzündlich gesamt 13% (paraneoplastisch,<br />

vaskulär, infektiös,...)<br />

Neuropathien bei diabetes mellitus<br />

bei allen führendes Symptom: Schmerz<br />

Formen<br />

– symmetrische PNP (85%) sensibel,<br />

sensomotorisch; autonom<br />

– fokale und multifokale Neuropathie (15%)<br />

Hirnnerven, Stamm und proximale<br />

Extremitäten, motorisch (=“diabet.<br />

Amyotrophie“)<br />

proximale diabetische Neuropathie am Bein<br />

asymmetrisch, Leitsymptom: Schmerz , gefolgt<br />

von Lähmung, Neurographie unergiebig, fast<br />

immer gleichzeitig distal-symm. PNP<br />

Myographie: Spontanaktivität, da axonaler<br />

Schädigungstyp<br />

Biopsie (N. Suralis): Vaskulitis des Nerven, also<br />

wie Entzündung zu behandeln<br />

gibt's auch noch proximaler als<br />

Bauchdeckenlähmung („verbeultes Abdomen“),<br />

sensitiv: Aufrichten aus liegen, Muskulatur<br />

spannt sich nur einseitig an<br />

Karpaltunnelsyndrom<br />

canalis carpi: zwischen massenhaft Beugesehnen<br />

liegt n. Medianus<br />

oft Händeausschütteln (Stauungsbeseitigung);<br />

Phalentest (Hand flektiert, oben drauf drücken),<br />

Hofmann-Tinel-Zeichen(mechanische Irritation,<br />

Klopfen auf Nerv, zeigt Ort Nervenschädigung /<br />

Regenerationsfront), NLG hilft bei Diagnose,<br />

DD: endokrinologische Erkrankungen die auch<br />

cts machen: Hypothyreose, Akromegalie<br />

Therapie: OP, bei endokrinologischen Störungen<br />

dort ansetzen<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 15


Ziel<br />

Prävention von neuropathischem Schmerz und<br />

diabetischem Fuß<br />

Therapie<br />

– übergeordnetes Behandlungsziel:<br />

Normoglykämie<br />

– Vermeidung von Fußschäden durch<br />

regelmäßige Inspektion und geeignetes<br />

Schuhwerk<br />

– bei Lähmungen / Gangstörungen:<br />

Krankengymnastik, Gangschulung<br />

– bei Neuropathischen Schmerzen:<br />

Antineuralgika<br />

– thymoleptische Schmerztherapie<br />

– bei Muskelkrämpfen: Mg, Chinidin<br />

Radikulo-Neuropathie bei Borreliose<br />

(Bannwarth-Syndrom)<br />

Zeckenstich (Ixodes ricinus)<br />

Stadium 1 (1-2 Wochen p.i.)<br />

– 60% Erythema migrans<br />

– „Grippe“<br />

Stadium 2 (3-4 Wcohen p.i, 15%<br />

unbehandelter.)<br />

– Radikulo-Neuritis<br />

– Fazialisparese, evtl beidseitig<br />

– Meningitis, zerebrale Vaskulitis<br />

– Myeloradikulitis<br />

Stadium 3 (monate-Jahre p.i., behandelt 1%)<br />

– chronische Enzephalitis u.a.<br />

=> im Zweifel immer behandeln<br />

Aktive Erkrankung (akut od chronisch)<br />

– nur 40% : IgM-Ak im Serum<br />

– lymphomonozytäre Liquor-Pleozytose<br />

(wenn die weg ist ist die Neuroborreliose<br />

weg)<br />

– oft Liquoreiweiß-Erhöhung mit<br />

Schrankenstörung<br />

– oligoklonale IgG-Banden im Liquor<br />

– plus: intrathekale Synthese von Borr.-b.-<br />

spezif. IgM > IgG<br />

chronisches Stadium<br />

– bleibende IgG-Ak im Serum<br />

– intrathekale Synthese von Borr.-b.-spezif.<br />

IgG > IgM<br />

„Serum-Narbe“ (ca 25%)<br />

– bleibende IgG-Titer im Serum<br />

– falsch pos. Titer bei EBV,VZV, CMV,<br />

Lues, Hepatitis<br />

Therapie Neuroborreliose<br />

– Aktive Erkrankung<br />

– Ceftriaxon i.v.<br />

– Cefotaxim i.v.<br />

– (Doxycyclin oral )<br />

– Kontroll-LP nach 6 Monaten: Pleozytose?<br />

Wenn ja => Therapiewiederholung<br />

„ idiopathische“ Fazialisparese<br />

fehlendes Stirnrunzeln u.a. (Augenschluss,<br />

Pfeifen, Zähne zeigen, Backen aufblasen...)<br />

Ursachen v.a. Infektiös (HSV und so)<br />

Therapie bei unbekannter Ursache, nach LP<br />

– Kortikosteroide<br />

– Valaciclovir<br />

– Ceftriaxon<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 16


18.12.<br />

Myopathien<br />

Muskeldystrophien<br />

Anamnese und Befund<br />

– meist proximale, symmetrische<br />

Muskelschwäche und Muskelatrophien<br />

– Lokalisation<br />

– zeitlicher Ablauf<br />

– besondere Charakteristika (z.B. episodisch,<br />

Myoglobinurie, Belastungsabhängigkeit,<br />

Kardiomyopathie)<br />

– keine sensiblen Defizite<br />

– fakultativ: Schmerz, Myotonie, Krämpfe<br />

– CK-Erhöhung<br />

– Familienanamnese<br />

Diagnostik<br />

– EMG – Abgrenzung myogen / neurogen<br />

– kleine komplexe polyphasische Potentiale<br />

– dichtes Interferenzmuster bereits bei leichter<br />

Willküraktivität<br />

– Spontanaktivität: Myositis, Myotonie<br />

– Labor<br />

– Basisdiagnostik (CK natürlich auch)<br />

– Laktat-Ischämie Test, Fahrrad-Ergometer Test<br />

– Genetik<br />

– Bildgebung (MRT)<br />

– Muskelbiopsie<br />

Histologie<br />

normal<br />

– polygonale Fasesrkonfiguration<br />

– gleichmäßige Kaliberverteiliung<br />

– dünnes Endo und Perimysioum<br />

– subsakrolemmale Kerne<br />

– wenig Lipid und Glykogengranula<br />

myopathisch<br />

– Faserdegeneration<br />

– pathologische Kalibervariation<br />

– Zunahme von Fett und Bindegewebe<br />

– zentrale Kerne<br />

– vermehrt Speichermaterial<br />

Muskeldystrophien<br />

– progressiv, primär degenerativ, hereditär<br />

– variabler Erkrankungsbeginn, heterologes<br />

klinisches Bild<br />

– MD Typ Duchenne/Becker<br />

– MD Typ Emery-Dreifuss<br />

– Fazioskapulohumerale MD (FSH)<br />

– MD vom Gliedergürteltyp (_LGMD)<br />

– Okulopharyngeale MD<br />

– ...<br />

...es gibt halt verschiedene Typen, die nach<br />

klinischer Betroffenheit klassifiziert werden<br />

MD Duchenne<br />

– x-chromosomaler Erbmodus<br />

– Mutationn im Dystrophin-Gen mit praktisch<br />

fehlendem Dystrophin<br />

– Manifestation im frühen Kindesalter,<br />

Verzögerung der motorischen Entwicklung<br />

– proximale Muskelgruppen betroffen<br />

– Trendlenburg Zeichen („Watschelgang“, gluteale<br />

Muskulatur betroffen, kommt bei vielen<br />

Erkrankungen vor...)<br />

– Gowers-Zeichen (Aufrichten nur auf allen vieren<br />

wie eine Spinne)<br />

– scapulae alatae<br />

– pseudohypertrophie der Waden<br />

– Verlauf kontinuierlich progredient<br />

– Tod durch respiratorische Insuffizienz<br />

MD Becker<br />

– Dystrophin reduziert und abnorm<br />

– klinisches Bild wie Typ Duchenne<br />

– langsamer und relativ benigner Verlauf<br />

(adulte Formen)<br />

– Phenotypvariabilität<br />

FSH (fazioskapulohumerale Muskeldystrophie)<br />

– autosomal dominanter Erbgang (Chromosom<br />

4q)<br />

– Erstmanifestation an der Gesichts- und<br />

Schultergürtelmuskulatur<br />

– Facies myopathica<br />

– Scapulae alatae<br />

– äussere Augenmuskeln und Pharynxmuskeln<br />

ausgespart<br />

Myotone Dystrophie (Curschmann-Steinert)<br />

– Trinukleotiderkrankung (CTG Sequenz<br />

Myotonin-Gen Chromosom 19q13.3)<br />

– Ausmaß der Trinukleotidvermehrung<br />

korreliert mit Beginn und Schweregrad der<br />

Erkrankung<br />

– Phänomen der Antizipation (wird schlimmer<br />

von Generation zu Generation)<br />

– multisysytemische Beteiligung<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 17


Myotone Dystrophie – multisysytemische<br />

Beteiligung<br />

– Katarakt<br />

– Kardiomyopathie, Arrhythmien<br />

– geistige Retardierung<br />

– Hodenatrophie, Stirnglatze, Diabetes<br />

– leichte sensible Polyneuropathie<br />

– Störungen der glatten Muskulatur<br />

(Schluckbeschwerden, Gallenblasenentleerungsstörungen,<br />

insuffiziente<br />

Uteruskontraktion)<br />

proximale myotone Dystrophie (PROMM,<br />

DM2)<br />

– erstbeschreibung durch Ricker 1994<br />

– klinische Ähnlichkeit mit myotoner<br />

Dystrophie<br />

– keine CTG-Trinukleotidvermehrung<br />

– kürzlich beschrieben : 3q21 ...<br />

– (milder Verlauf)<br />

Metabolische Myopathien<br />

– Glykogenstoffwechsel<br />

– Fettstoffwechsel<br />

– Purin-Nukleotid-Zyklus<br />

z.B. der Junge Rekrut kackt ab beim<br />

Dauermarsch, hat dann Myoadenylat-<br />

Deaminase-Mangel<br />

alle möglichen Enzyme betroffen<br />

Mitochondriale Myopathien<br />

– klinisch und biochemisch heterogene Gruppe<br />

– Defekte der mtDNA, maternaler Erbgang,<br />

Heteroplasmie<br />

– Defekte der Atmungskette, des<br />

mitochondrialen Substanztransports oder<br />

der Substrat-Verwendung<br />

– Multiorganbeteiligung (verschiedene<br />

Prägnanztypen CPEO, KSS, MELAS,<br />

MERRF, LHON)<br />

Myositiden<br />

drei idiopathische:<br />

• Polymyositis<br />

• Dermatomyositis<br />

• Einschlusskörpermyositis<br />

bei Kollagenosen prinzipiell immer<br />

Muskelmitbeteiligung<br />

dann gibt's noch alle möglichen Infektionen<br />

mit Muskelmitbeteiligung<br />

Dermatomyosi<br />

tis<br />

Beginn Kindheit /<br />

Erwachsene<br />

Polymyositis<br />

Meist > 18 J<br />

Einschlusskör<br />

permyositis<br />

Meist > 50J<br />

Entwicklung Akut Subaktu Langsam<br />

Verteilung<br />

Proximale<br />

Muskeln<br />

Proximale<br />

Muskeln<br />

Atrophien Gering Bei<br />

chronischem<br />

Verlauf<br />

Myalgien Oft Manchmal Selten<br />

Proximale u<br />

distale Muskeln<br />

Fast immer in<br />

bestimmten<br />

Muskeln (z.B.<br />

Quadrizeps,<br />

Fingerflexoren<br />

Hautläsionen Vorhanden Fehlend Fehlend<br />

CK<br />

Normal bis<br />

50fach<br />

Bis 50fach<br />

Normal bis<br />

10fach<br />

Übrigens: bei CK immer fragen: gestern Sport<br />

gemacht? Oder gestürzt?<br />

Dermatomyositis / Polymyositis<br />

– eindeutige Diagnose nur mit Muskelbiopsie<br />

– DM: perivaskuläre und perifaszikuläre<br />

Infiltrate aus B-Ly, Makrophagen und<br />

CD4+ T-Ly<br />

– PM: endomysiale Infiltrate aus CD8+ T-Ly<br />

Extramuskuläre Organbeteiligung<br />

– Schluck-, Atem-, Nackenmuskulatur<br />

– Lunge<br />

– Aspiration, Restriktion<br />

– Interstitielle Lungenerkrankung<br />

– Herz<br />

– EKG-Veränderungen<br />

– Perikarditis, Kardiomyopathie<br />

– Haut (bei DM)<br />

– heliotropes Erythem, Pigmentstörungen<br />

– „Mechanikerhände“, Ulzerationen<br />

Myositiden – Histologie<br />

– Dermatomyositis – perifaszikulär B-Zellen ,<br />

cd4-pos Lymphos<br />

– Polymyositis – endomysial , cd8pos Lymphos<br />

– Einschlusskörpermyositis – rimmed vacuoles,<br />

filamentäre Einschlüsse<br />

Zusatzsymptome bei Dermatomyositis<br />

– typische begleitende oder vorausgehende<br />

Hautveränderung<br />

– Heliotropes Erythem, v.a. Augenlider und<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 18


Wangen<br />

– Schuppige Erosionen an Fingerknöcheln<br />

– Teleangiectasien an Fingernägeln<br />

– „Mechanikerhände“<br />

Einschlusskörperchenmyositis – distale<br />

Fingerflexorenschwäche hilft uns – kann man<br />

beim Händedruck merken .....<br />

Therapie<br />

– Prednison 1 mg /kg KG<br />

– Azathioprin 2-3 mg/kg KG<br />

– Therapieresistenz: IVIG, CyA, MTX<br />

– schwere extramuskuläre Beteiligung :<br />

Cyclophosphamid<br />

– Dosierung nach Muskelkraft und nach CK<br />

Bronchial- und Ovarialtumoren machen gerne<br />

Myositiden<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 19


20.12.<br />

Diagnostik und Therapie<br />

neuromuskulärer<br />

Transmissionsstörungen<br />

Schema: Motorische Endplatte<br />

synaptischer Spalt, Ach usw<br />

Typen<br />

– Myasthenia gravis<br />

– Lambert-Eaton Syndrom<br />

– Botulismus<br />

Myasthenia gravis<br />

– Ptosis<br />

– Doppelbilder<br />

– Sprech- und Schluckprobleme<br />

– Ermüdung beim Kauen<br />

– generalisierte Muskelschwäche<br />

– Dyspnoe<br />

wenn Infekt dazu: innerhalb von Stunden<br />

Ateminsuffizienz möglich!<br />

Provokationstests<br />

– Simpson-Test: nach oben gucken =><br />

zunehmende Ptosis<br />

(dann Augen zukneifen, Lidheber werden<br />

entlastet, plopp geht's wieder mit dem<br />

hochgucken)<br />

– Arme vorhalten<br />

– u.a.<br />

funktionell Tensilon-Test<br />

kurzwirsamer (2min) Ach-Esterase-Hemmer<br />

vorher NaCl-Spritze zur Vermeidung<br />

Placebowirkung<br />

Diagnostik bei Myasthenie<br />

– klinische Belastungstests<br />

– elektrophysiologische Serienstimulation<br />

(3/s, deutlicher Reizabfall)<br />

– Bestimmung von Ach-Rezeptor-<br />

Antikörpern (dauert Wochen, nur<br />

Bestätigung)<br />

– Pharmakologische Tests (ACh-Esterase-<br />

Hemmer)<br />

– Thymusdiagnostik<br />

90% haben die Antikörper, 5% gegen ne<br />

muskelspezifische Kinase...<br />

M.g. - eine Zufallsentdeckung<br />

irgendjemand hat einem M.g.-Patienten nen<br />

Cholinesterasehemmer gegeben<br />

also was mit neuromuskulärer Transmission<br />

aber: Ursache?<br />

Hasenforscher: Antikörper vs Ach-Rezeptor<br />

„ui das hab ich doch shconmal gesehen biem<br />

Menschen“<br />

Pathogenese: Der Thymus (50er/60er wurd<br />

man gern mal thymektomiert und es besserte<br />

sich, die haben nämlich gern mal ein Thymom<br />

und dann wird's paraneoplastisch)<br />

unser Prof Toyka hat sich damit sehr verdient<br />

gemacht damals in Amerika! (vor 30 Jahren)<br />

Differentialdiagnosen der Myasthenia<br />

– Bulbärparalyse / ALS<br />

– CPEO / Mitochondrienerkrankung<br />

– Polymyositis<br />

– Botulismus<br />

– craniale Polyneuritis<br />

– Miller-Fisher-Syndrom (Ataxie,<br />

Okulomotorikstörung, Areflexie)<br />

– Psychogen..!?<br />

Therapie Myasthenia g.<br />

Okuläre Form: Symptomatisch + Kortikoide<br />

Generalisierte Form: Symptomatisch +<br />

Kortikoide und langfristige Immunsuppression<br />

Basistherapie<br />

1. Pyridostigmin (ACH-E-Hemmer) alle 4-5h<br />

übern Tag<br />

2. Thymektomie (bis 60J, bei Thymomen in<br />

jedem Alter)<br />

3. Kortikosteroide<br />

4. Azathioprin oder Cyclosporin A<br />

Antikörpertiter sind im Verlauf sinnvoll, nicht<br />

zur Quantifizierung der Krankheitsstärke, dazu<br />

kuckt man mal besser auf die Symptome, Bub!<br />

Besonderheiten Myasthenie<br />

– Myasthenie & Schwangerschaft<br />

Entbindung mit Option pädiatrischer<br />

Intensivtherapie (transiente Myasthenie)<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 20


– Myasthenie & Operationen<br />

Vermeiden von depolarisierenden Narkotika<br />

und Lokalanästhetika<br />

– Myasthenieverschlechternde Medikamente<br />

Tetracycline, Aminoglykoside, Mg,<br />

Verapamil, psychotrope Medikation, Steroide<br />

Lambert-Eaton-Syndrom<br />

– in der Neurographie pathologisch niedrige<br />

Ausgangsamplituden, die sich nach<br />

eneuter Stimulation erhöhen<br />

– Antikörper gegen spannungsabhängige<br />

Calciumkanäle, die die Ausschüttung von<br />

Ach blockieren<br />

– paraneoplastisch, häufig beim kleinzelligen<br />

Bronchialkarzinom<br />

– Schwäche häufig Beckengürtel – Ileopsoas<br />

– Symptomatisch 3,4-Diaminopyridin, sonst<br />

wie MG<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 21


8.1.<br />

Neurologische Labordiagnostik<br />

120 Folien, die nicht klausurrelevant sind<br />

sondern eine Einführung bieten sollen aber nicht<br />

tun... es gab ein Handout falls sich jetzt noch<br />

jemand dafür interessiert.<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 22


10.1.<br />

Schädeltraumata<br />

Frakturen<br />

Schädelfraktur recht häufig, bis auf Schmerzen<br />

meist harmlos, Überwachung bei Kindern und<br />

Marcumarisierten<br />

Schädelbasisfraktur:<br />

– Monokel-/Brillenhämatom<br />

– retroaurikuläres Hämatom<br />

– Liquorrhoe<br />

– wässrig bis blutig<br />

– Rhino – (Glucose! - Rhinitissekret hat halt<br />

keinen Zucker)<br />

– Oto (beta2 Mikroglob.)<br />

– selbst harmlos aber Komplikationen<br />

– u.a. Hyposmie<br />

– Gefühl im Gesicht fehlt – ganglion gasseri<br />

– Karotis-Kavernosus-Fistel (Patient hört<br />

Puls sehr laut im Ohr)<br />

– typische Sollbruchstellen<br />

offenes SHT<br />

Sturz, Schußverletzung.. klassisches Bild des<br />

Pneumocerebrum durch Ventilmechanismus und<br />

Unterdruckbildungsgeschnüffel<br />

Folgen:<br />

– Hirnsubstanz – Zerstörung und Contusion<br />

– Gefäße – Zerreissung (Blutung, Infarkt)<br />

– Infektion – obligat<br />

– Anfälle – häufig<br />

Infektionen:<br />

– Früh-Meningoencephalitis<br />

– Frühabszess<br />

– Spätabszess (bis zu 20 Jahren)<br />

– Mischinfektion (Hautkeime & Anaerobier)<br />

=> sofort breite Antibiose & Nachsorge<br />

Sub- /Epidurale Hämatome<br />

– traumatisch, ohne oder mit Fraktur<br />

– Gerinnungsstörung<br />

– spontan<br />

– progrediente Hemisymptomatik<br />

– epileptischer Anfall<br />

– Bewusstseinstrübung<br />

– subdural<br />

– meist venös<br />

– Latenz eher länger<br />

– Letalität viel höher, sicher auch wegen<br />

vglweise langsamer Progredienz<br />

– epidural<br />

– meist arteriell<br />

– eher kürzer<br />

– scharfe Kante<br />

– je rascher progredient und je ausgeprägter<br />

die Herdsymptome desto dringlichere OP-<br />

Indikation<br />

– EDH: Trepanation<br />

– SDH: Drainage<br />

chronisches SDH<br />

Blutabbauprodukte sehen im CT eher wie<br />

Wasser aus... deutliche Unterschätzung<br />

MRT zeigt's schön<br />

Stumpfes Hirntrauma<br />

– verschiedene Klassifikationen<br />

– Commotio = Erschütterung ohne<br />

Strukturschaden: keine Folgen<br />

– Contusio = stets mit Amnesie und fokaler<br />

Läsion: bleibende Folgen<br />

– Diffuser axonaler Schaden DAI = schwere<br />

globale Schädigun (mechanisch, vaskulärhypoxisch<br />

& entzündlich), gravierende<br />

Dauerfolgen<br />

Commotio cerebri<br />

– evtl Schrecksynkope / vagovasaler Kollaps<br />

– keine retrograde Amnesie<br />

– Nausea und Emesis<br />

– allenfalls leichter Kopfschmerz<br />

– evtl Schwindel (Labyrinth)<br />

– max 2-3 Tage Bettruhe<br />

– evtl Analgetika, Antivertiginosa<br />

– Ermutigung<br />

– Achtung: postcommotionelles Syndrom =<br />

Erschütterung der Persönlichkeit<br />

(Dauerkopfschmerzen u.a.) - tritt v.a. Dann<br />

auf wenn Arzt es zu ernst nimmt<br />

Contusio cerebri<br />

– Bewusstlosigkeit , Amnesie<br />

– Herdsymptome, Anfälle<br />

– Kontusionspsychose (z.B. Verwirrtheit /<br />

Verlangsamung / Erregungszustände)<br />

– CCT: hypodenser oder eingebluteter Herd<br />

– Schweregrad = Dauer der retrograden<br />

Amnesie und Dauer des Komas (ohne<br />

istgut.net / WS 0708 / Seite 23


Medikamente) und Dauer des<br />

Durchgangssyndroms<br />

– Anfallswahrscheinlichkeit 30-50%: keine<br />

AE-Prophylaxe<br />

– posttraumatische Psychose<br />

– Dämmerzustand, Antriebsstörung<br />

– Verwirrtheit<br />

– Merkfähigkeitsstörung<br />

=> Wesenderung<br />

– progrediente Erholung<br />

diffuser axonaler Schaden DAI<br />

fokal-mechanisch<br />

=> sekundäre Ischämie, global, Axon-<br />

Untergang<br />

(über versch Mechanismen wie Endothel /<br />

Basalmembranen mit Kongestion / vasogenem<br />

Ödem, zellulärerem Hydrops)<br />

Dauerfolgen des schweren SHT<br />

– Herdbefunde (contre coup)<br />

– Epilepsie<br />

– Wesensänderung<br />

– Adynammie<br />

– kognitive Störungen<br />

– indifferente Affektstörung („die lieben<br />

nicht mehr“)<br />

– Depressivität<br />

– reizbare Schwäche<br />

– Lärm-Licht-Rauch-Intoleranz etc.<br />

Exkurs: Laura 12 J, Z.n. SHT<br />

„leichtes“ Trauma, gesamter Lebensentwurf im<br />

Arsch...<br />

WS-RM-Trauma<br />

– Einteilung wie bei SHT<br />

– ohne oder mit WS-Fraktur<br />

– perforierend oder Stumpf<br />

– macht auch fokale Schäden<br />

Spinaler Schock<br />

– peraktue Funktionsunterbrechung des<br />

gesamten kaudalen RM<br />

– schlaffe anästhetische Para-Tetra-Plegie<br />

– Ileus, Harnverhalt<br />

– C4: Atemlähmung<br />

– Hochdosis-Kortison, Ruhigstellung<br />

– dekompressive OP?<br />

– Langsame partielle Erholung, Prognose<br />

nach 2-3 Monaten<br />

– spät : Syrinx (Hohlraumbildung im<br />

Rückenmark um den Zentralkanal herum,<br />

macht zentromedulläre Läsion –<br />

autonome/schmerz-Fasern), Arachnopathie<br />

HWS-Distorsion<br />

– Zerrung von Halsweichteilen<br />

– extra- und intraspinale Hämatome<br />

– Zerreissung von Bändern ohne oder mit<br />

Instabilität<br />

– BS-Vorfall (Wurzeln)<br />

– Myelonkompression<br />

HWS-Distorsion: Schweregrad<br />

Erdmann I II III<br />

Schmerz Nach 12h Sofort<br />

Schlucken, Globus<br />

Oft für mehrere<br />

Tage<br />

Kopfhalteschwäche Nie Sofort<br />

Myogelosen,<br />

Hartspann<br />

Pseudoradikul.<br />

Dysästhesien<br />

Mit Latenz, 2 Mo<br />

HWS-Rö sofort OB Steilstellung Instabilität, #<br />

Prostration

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!