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Julia Franck, Ihre fünf Bücher im Vergleich - Sursee

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MATURAARBEIT<br />

<strong>Julia</strong> <strong>Franck</strong> – <strong>Ihre</strong> 5 Bücher <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong><br />

7. Fazit<br />

Im Verlaufe meiner Arbeit wurde ich <strong>im</strong>mer wieder von Aussenstehenden gefragt, ob denn die<br />

Bücher überhaupt zu vergleichen seien, worauf ich jedes Mal mit „Ja, natürlich“ geantwortet habe.<br />

Und wirklich, ich habe zu jedem der Bereiche „Erzählweise“, „Beziehungen der Protagonistinnen<br />

zu Männern“, „Mutter-Kind-Beziehungen“ und „Historische Hintergründe und Biographie“<br />

Parallelen zwischen den fünf Büchern gefunden. <strong>Julia</strong> <strong>Franck</strong> hat also in allen vier für ihre Bücher<br />

wichtigen Bereichen typische Merkmale und bevorzugte Strukturen.<br />

Die Frage, die sich mir nun aufdrängt, ist, wie es bei so vielen Parallelen möglich ist, fünf<br />

eigenständige, voneinander unabhängige, interessante Bücher zu schreiben.<br />

Auf den ersten Blick erscheinen die Werke total unterschiedlich, aber bei näherer Betrachtung,<br />

eigene Interpretation und Verallgemeinerung inbegriffen, findet man die in meiner Arbeit<br />

beschriebenen Parallelen. Die für <strong>Julia</strong> <strong>Franck</strong> typischen Merkmale, die sich aus den Parallelen<br />

herauskristallisieren lassen, kommen aber nicht in jedem Buch gleich stark zur Geltung. Bei „Die<br />

Mittagsfrau“ beispielsweise n<strong>im</strong>mt die gestörte Mutter-Kind-Beziehung von Selma und Helene<br />

einen wichtigen Platz ein, während dieselbe Art von Beziehung <strong>im</strong> Buch „Der neue Koch“ nur <strong>im</strong><br />

Hintergrund steht. Und so verhält es sich auch bei <strong>Julia</strong> <strong>Franck</strong>s Eigenheiten innerhalb der anderen<br />

untersuchten Bereiche. Wenn ich also in den vorhergehenden Kapiteln beispielsweise sage, dass die<br />

bekannte Autorin in jedem ihrer Bücher über eine einseitige Mann-Frau-Beziehung berichtet, dann<br />

ist damit keinesfalls gemeint, dass einem dadurch alle fünf Werke als gleich erscheinen.<br />

Im Buch „Bauchlandung. Geschichten zum anfassen“ sehe ich eine Art „Musterbuch“. Es kommt<br />

mir vor, als habe <strong>Franck</strong> in den acht kurzen Erzählungen die verschiedensten Kombinationen ihrer<br />

formalen wie auch inhaltlichen typischen Merkmalen ausprobiert und auf ihre Wirkung getestet.<br />

Und so verwendet sie auch in all ihren Büchern jeweils eine andere Kombination ihrer für sie<br />

typischen Eigenheiten.<br />

<strong>Julia</strong> <strong>Franck</strong> schafft es also, ihren Büchern einen eigenen Stil zu geben, ohne dass die Werke<br />

dadurch als gleich und eintönig erscheinen. Obwohl ich denke, dass auch bei den zunächst<br />

voneinander unabhängig erscheinenden Büchern anderer Schriftstellern bei näherer Betrachtung so<br />

eine persönliche Note des Autors zum Vorschein kommt, finde ich es eine tolle Leistung der in<br />

meiner Arbeit untersuchten Bestsellerautorin.<br />

Sandra Tanner, Klasse 6c, 2008 40

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