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PDF-Datei - Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im ...

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A n d r e a s L e i n h ä u p l - W i l k e<br />

Eltern zum Austausch, zum Diskurs, zur<br />

gegenseitigen Unterstützung.<br />

c Interkulturell ausgerichtete Veranstaltungen<br />

schaffen eine integrative Situation<br />

<strong>im</strong> Familienzentrum und in der Gemeinde.<br />

Ausgesprochenes Ziel christlichen Engagements<br />

ist die besondere Fürsorge für<br />

Menschen mit Migrationshintergrund.<br />

c Ein besonderes diakonales Augenmerk<br />

gilt auch speziellen Gruppen, wie etwa<br />

alleinerziehenden Müttern und Vätern.<br />

Durch besondere Angebote und Unterstützungsformen<br />

sollen möglicherweise<br />

entstehende Einschränkungen überwunden<br />

werden.<br />

c Eltern sind eingeladen, sich bei Aktivitäten<br />

innerhalb des Familienzentrums und<br />

in der Gemeinde zu beteiligen und/oder<br />

selbst Veranstaltungen durchzuführen. Auf<br />

diese Weise werden sie ermutigt, in die<br />

diakonische Struktur mit einzusteigen und<br />

ihre jeweiligen Stärken und Fähigkeiten<br />

einzubringen.<br />

Leistungsbereich 3: <strong>Kinder</strong>tagespflege<br />

Der dritte Leistungsbereich setzt auf den<br />

Aufbau einer kooperativen Angebotsstruktur<br />

<strong>im</strong> Bereich der Tagespflege für<br />

<strong>Kinder</strong>. Entsprechende Kenntnisse von<br />

Grundlagen der <strong>Kinder</strong>tagespflege, der<br />

Vorgehensweise vor Ort, eigener Angebote<br />

und der Angebote der Kooperationspartner<br />

stehen hier <strong>im</strong> Vordergrund. Das<br />

Angebot der Tagespflege für <strong>Kinder</strong> soll<br />

über die Familienzentren niedrigschwellig<br />

etabliert werden. Insgesamt scheint dieser<br />

Leistungsbereich am wenigsten mit Diakonie<br />

zu tun haben. Dennoch ergeben<br />

sich einige Anregungen:<br />

c Im Zusammenspiel mit Tagespflegepersonen<br />

ermöglicht das Familienzentrum den<br />

Eltern ein größeres Betreuungsangebot.<br />

c Durch die Beratung der Eltern <strong>im</strong> Blick<br />

auf Möglichkeiten der <strong>Kinder</strong>tagespflege<br />

werden Kontakte über das Familienzentrum<br />

hinaus in den Sozial- bzw. Pastoralraum<br />

ermöglicht.<br />

c Über das Bereitstellen eines Babysitterpools<br />

kommen Eltern mit Jugendlichen<br />

der Gemeinde in Verbindung. Teilweise<br />

ergeben sich auch Kooperationen mit<br />

Jugendgruppen oder anderen Gemeindeorganisationen.<br />

Leistungsbereich 4: Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie<br />

Der vierte Leistungsbereich sucht nach<br />

Möglichkeiten für einen berufsbedingten<br />

Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten, der<br />

über die normalen Öffnungszeiten der<br />

Tageseinrichtung für <strong>Kinder</strong> hinausgeht.<br />

Dabei werden folgende Ideen zum diakonischen<br />

Handeln geäußert:<br />

c Die Bedarfslage von Familien wird<br />

abgefragt und ständig aktualisiert. Das<br />

Familienzentrum ist damit in der Lage, für<br />

die Familien der Gemeinde zielgerichtete<br />

Zusatzangebote <strong>im</strong> Blick auf die Betreuung<br />

der <strong>Kinder</strong> zu entwickeln.<br />

c Mitarbeiterinnen <strong>im</strong> Familienzentrum<br />

können Eltern bezüglich ihrer Betreuungsbedarfe<br />

beraten. Das birgt die Chance, sehr<br />

individuelle Lösungen zu suchen, Verbindungen<br />

zwischen Eltern, Tageseltern, Babysittern<br />

und anderen Gemeindediensten<br />

herzustellen.<br />

c Im Familienzentrum bekommen die<br />

betreuten <strong>Kinder</strong> (teilweise auch Geschwisterkinder<br />

und Eltern) ein warmes<br />

Mittagessen. Das ist oftmals besonders für<br />

sozial schwächere Gemeindebereiche eine<br />

große Hilfeleistung.<br />

c Ebenfalls unter das Stichwort „direkte<br />

Hilfeleistung dem Nächsten gegenüber“<br />

fällt die eingeforderte Notfallbetreuung:<br />

Geschwisterkinder und/oder andere <strong>Kinder</strong><br />

aus dem Umfeld der Einrichtungen<br />

können in besonderen Notsituation für<br />

ein best<strong>im</strong>mte Zeit <strong>im</strong> Familienzentrum<br />

Aufnahme finden.<br />

4. Das <strong>Katholische</strong> Familienzentrum als<br />

„diakonales Mehrwertunternehmen“<br />

Wenn wir all diese Anregungen aus den<br />

Workshops zu den Leistungsbereichen<br />

zusammennehmen, so ergibt sich als<br />

Perspektive für das <strong>Katholische</strong> Familienzentrum<br />

die Umsetzung diakonaler<br />

Handlungsstrukturen auf zwei Ebenen:<br />

(1) Insgesamt entsteht durch die neuen<br />

Strukturen ein Mehr an Betreuungs-, Beratungs-<br />

und Versorgungsmöglichkeiten, eine<br />

sehr viel effizientere Förderung frühkindlicher<br />

Erziehung <strong>im</strong> Zusammenhang mit<br />

der Unterstützung von Familien. Weiterhin<br />

können vorhandene Arbeitsschwerpunkte<br />

effektiver und zielgerichteter genutzt werden,<br />

Kooperationspartner haben die Gelegenheit,<br />

ihre Angebote punktgenau an<br />

den Stellen zu platzieren, wo sie wirklich<br />

gefragt sind. Durch die fachlichen Spezialisierungen<br />

können sich die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Familienzentrums<br />

auf die eigenen Fähigkeiten und<br />

Möglichkeiten konzentrieren, diese weiter<br />

ausbauen und in den Gesamtzusammenhang<br />

des Familienzentrums einbringen.<br />

Diakonisches Handeln ergibt sich damit<br />

grundsätzlich und selbstverständlich aus<br />

der Anlage des Familienzentrums sowie<br />

aus der Motivation der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter heraus. Oder noch einmal<br />

auf den Punkt gebracht: Im <strong>Katholische</strong>n<br />

Familienzentrum ist diakonisches Handeln<br />

Alltagsgeschäft.<br />

(2) Aber es gibt noch einen zweiten Aspekt:<br />

Durch die neu strukturierte Arbeit<br />

<strong>im</strong> Familienzentrum werden Familien aktiv<br />

mit einbezogen, sind gefragt, sollen ihre<br />

Meinung sagen, dürfen Räume und Möglichkeiten<br />

nutzen usw. Wir haben Kriterien,<br />

bei denen Eltern unter dem Stichwort<br />

„Hilfe zur Selbsthilfe“ aktiviert werden,<br />

bei denen sie sich durch best<strong>im</strong>mte Bildungsangebote<br />

selbst vergewissern können,<br />

bei denen sie sich durch offene oder<br />

gezielte Beratungsangebote Rückendeckung<br />

und Stärkung holen können. Alles<br />

in allem stößt das Familienzentrum und<br />

damit natürlich auch die <strong>im</strong> Hintergrund<br />

stehende Gemeinde die Eltern und Familien<br />

damit an, sich selbst am diakonischen<br />

Handeln zu beteiligen. Das ist sicherlich<br />

ein mittel- bis langfristiges Ziel, aber auch<br />

hier können wir das auf den Punkt bringen:<br />

Das <strong>Katholische</strong> Familienzentrum fördert<br />

und ermutigt das diakonische Engagement<br />

der Eltern und Familien.<br />

22 Kompakt spezial 1/2010

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