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PDF-Datei - Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im ...

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t h e r e s i a t e t t l i n g<br />

auszuleiern. Re<strong>im</strong>e, feststehende Formeln<br />

können auch Vertrautheit und Geborgenheit<br />

bedeuten.<br />

c Das Gebet muss wahr sein, auch vor<br />

dem Denken des Erwachsenen. <strong>Kinder</strong>gebete<br />

müssen zwar der Sprache des Kindes<br />

entsprechen, dürfen aber keine unwahren<br />

Aussagen enthalten wie z.B.: „Mein Herz,<br />

darf niemand hinein als du mein Jesus allein...“.<br />

Gebete, die nicht wahr sind, sind<br />

auch nicht tragfähig und werden später<br />

abgelegt wie zu klein gewordene <strong>Kinder</strong>schuhe.<br />

c Das Gebet darf kein Ersatz sein für<br />

Gespräche mit dem Kind. Gespräche der<br />

Eltern mit dem Kind sind so wichtig, dass<br />

Beten nicht als Ersatz dafür missbraucht<br />

werden darf. Aus einem Gespräch kann<br />

aber ein Gebet mit abschließenden Gedanken<br />

folgen.<br />

c Das Kind soll mit seinen Eltern Hören<br />

und Sprechen lernen. Hören mit dem Kind<br />

heißt: Staunen lernen überall das Schöne<br />

und Gute, das ihm Tag für Tag begegnet.<br />

Gott spricht zum Kind auch über die Natur.<br />

Über das Staunen gelangt das Kind<br />

zum Denken. Hören erfährt es auch über<br />

biblische Geschichten; auch darauf kann<br />

das Kind antworten lernen.<br />

c Fürbitt-Gebet ist Denken für und mit<br />

anderen Menschen. Beten für andere<br />

Menschen macht das Kind hellhörig für<br />

die Sorgen und Nöte der Mitmenschen;<br />

Fürbitt-Gebet muss Einsicht vermitteln<br />

und Mut geben zum eigenen Tun, zur Liebe,<br />

zum Nächsten.<br />

c Beten als Erfahrung der Stille. Schon<br />

kleine <strong>Kinder</strong> können stillwerden, das Zusich-kommen<br />

vor Gott erfahren, wenn wir<br />

dies gemeinsam einüben; es wird dabei<br />

wichtige Erfahrungen für sein späteres<br />

Leben machen.<br />

(aus: „Mit <strong>Kinder</strong>n glauben, leben, hoffen“, Erzbistum<br />

Köln)<br />

c) Zum Gebet hinführen - erziehen<br />

c Gebetserziehung ist eine Lebensaufgabe<br />

des Menschen<br />

Eltern beginnen diese be<strong>im</strong> kleinen Kind<br />

und führen sie stufengemäß weiter. Für<br />

den erwachsenen Menschen endet die<br />

„Gebetserziehung“ erst mit seinem Tod.<br />

Gebetsverständnis: Leben zur Sprache<br />

bringen - in Beziehung zu Gott leben: ist<br />

ein lebenslanger Prozess<br />

c Beten heißt: Ein Gespräch mit Gott<br />

führen<br />

<strong>Kinder</strong> sind darauf angewiesen, dass sie<br />

Dialoge und Gespräche erleben - sowohl<br />

als Zuhörende als auch als selbst Kommunizierende.<br />

Wenn ein Kind lernen soll, zu<br />

Gott zu sprechen, muss es zunächst einmal<br />

gelernt haben, mit anderen Menschen <strong>im</strong><br />

Gespräch zu stehen. Hier liegt ein großer<br />

Teil der Verantwortung <strong>im</strong> sozialen Umfeld,<br />

in dem <strong>Kinder</strong> die allerersten Jahre<br />

verbringen.<br />

c Erfahrungen von Stille<br />

Wenn ein Kind lernen soll, zu Gott zu<br />

sprechen, sollte es über eine gewisse<br />

Aufmerksamkeit für innere Erfahrungen<br />

verfügen. Gefördert werden sollte also die<br />

Innenaufmerksamkeit der <strong>Kinder</strong> - gerade<br />

angesichts der vielfältigen äußeren Reize,<br />

die so oft alles Stille, Ruhigere überlagern.<br />

Hilfreich sind z.B. einfache Wahrnehmungs-<br />

und Stilleübungen (einem Ton<br />

lauschen, solange, bis er verklungen ist/<br />

eine Minute lang ruhig sein und aufmerksam<br />

darauf sein, was noch zu hören ist).<br />

c Gebetserziehung ist echt, wenn sie dem<br />

Kind, dem Menschen hilft<br />

– sich auf Gott hin auszurichten und<br />

dadurch<br />

– <strong>im</strong>mer wieder zu sich selber zu finden<br />

– sich zu öffnen für den Mitmenschen<br />

– sich zu öffnen für die Aufgaben des<br />

Alltags<br />

– sich zu öffnen für die Sorgen und Aufgaben<br />

in der Welt, Umgebung, Kirche...<br />

Schon das Kleinkind kann geöffnet werden<br />

für die Sorgen und Nöte seiner Umgebung.<br />

Reinmar Tschirch schreibt dazu in seinem<br />

Buch: „Mit <strong>Kinder</strong>n leben“:<br />

„Durch das Beten werde ich selbst belehrt,<br />

nicht Gott; wird nicht für mich selbst und<br />

den Nächsten gewünscht und ‚gezaubert‘;<br />

vielmehr werde ich ‚unterrichtet‘ zu Aufmerksamkeit,<br />

Einfühlung, Phantasie und<br />

Liebe für die Mitmenschen.“<br />

c Gebetsatmosphäre ist für Erwachsene,<br />

besonders aber be<strong>im</strong> Kind von großer<br />

Bedeutung. In einer gemütlichen Atmosphäre,<br />

die Geborgenheit vermittelt, wie<br />

sie Väter und Mütter für das Erzählen von<br />

Geschichten schaffen, ist das Kind aufnahmefähiger<br />

für das Reden mit Gott Durch<br />

Kerzenlicht, Musik oder eigenes Singen<br />

können solche Voraussetzungen geschaffen<br />

werden. In der Hetze kann das Kind<br />

kann das Kind, aber auch der erwachsene<br />

Mensch nicht zu der Ruhe kommen, die<br />

für das Gebet Voraussetzung ist.<br />

c Gebetszeiten dienen Menschen, vor<br />

allem aber <strong>Kinder</strong>n dazu, <strong>im</strong> Beten einen<br />

Rhythmus zu finden. So wie es Zeiten der<br />

Arbeit und des Ruhens gibt, gibt es Zeiten<br />

des Gebets. In den meisten Familien wird<br />

es die Zeit am Abend vor dem Zubettgehen<br />

sein, in einzelnen Familien auch die<br />

Essenszeit.<br />

Wichtig für <strong>Kinder</strong> sind wiederkehrende,<br />

gleichbleibende Rituale, das gilt auch für<br />

das Gebet (Morgen, Abend, Mahlzeiten)<br />

Darüberhinaus kann ich <strong>im</strong>mer und überall:<br />

wenn ich jemandem begegne, wenn<br />

ich Freude oder Trauer erlebe, wenn ich<br />

morgens erwache oder abends zu Bett<br />

gehe, wenn ich einen schönen Spaziergang<br />

erlebe usw.<br />

Mein ganzes Leben kann zu einem Dialog<br />

mit Gott werden.<br />

(aus: „Mit <strong>Kinder</strong>n glauben, leben, hoffen“, Erzbistum<br />

Köln)<br />

d) Beten <strong>im</strong> <strong>Kinder</strong>garten<br />

c Die Gebetspraxis ist von Einrichtung<br />

zu Einrichtung unterschiedlich und selbst<br />

in kirchlichen <strong>Kinder</strong>gärten sind Gebete<br />

<strong>im</strong> Alltag keine Selbstverständlichkeit. Einige<br />

Beispiele aus der Praxis sollen zeigen,<br />

welche Formen sich bewährt haben und<br />

wo Stille und Besinnung, Bitte und Dank<br />

ihren Platz haben können.<br />

c Beten bei Tisch<br />

Das Tischgebet ist ein täglich mehrfach<br />

wiederkehrendes Ritual. Hier bietet sich<br />

besonders die Form des freien Gebetes<br />

an, bei dem die <strong>Kinder</strong> sehr individuell<br />

ihren Dank und ihre Bitten zum Ausdruck<br />

bringen können. Eine „Rahmung“ des persönlichen<br />

Gebets durch ein Lied, bei dem<br />

sich alle <strong>Kinder</strong> aktiv beteiligen können,<br />

hat sich in diesem Zusammenhang in der<br />

Praxis bewährt.<br />

c Beten bei Geburtstagen<br />

Auch Geburtstage bieten eine Chance zum<br />

Gebet in der Gruppe.<br />

Ein Geburtstagsgebet und ein Segenswort<br />

können Bestandteil jeder Geburtstagsfeier<br />

sein.<br />

Kompakt spezial 1/2010 29

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