KD-Bank Geschäftsbericht 2004.pdf
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Bericht des Vorstands<br />
Geschäftsjahr 2004<br />
Nach drei Jahren der Stagnation ist<br />
die deutsche Wirtschaft mit real 1,7 %<br />
wieder deutlich gewachsen. Der Anstieg<br />
ist jedoch hauptsächlich auf die starke<br />
Entwicklung des Exports zurückzuführen.<br />
Lieferungen in die Länder der Eurozone<br />
und in die Wachstumszentren<br />
Ostasien und USA konnten stark ausgeweitet<br />
werden. Die Exporte erhöhten<br />
sich auf Jahressicht um 8,2 %, die Importe<br />
nahmen nur um 5,7 % zu. Der<br />
entstandene Außenbeitrag konnte einen<br />
Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt<br />
von 1,2 Prozentpunkten liefern.<br />
Ein durchgreifender positiver Effekt auf<br />
die Binnenwirtschaft trat jedoch nicht<br />
ein. Die sonst üblichen Impulse der<br />
Außenwirtschaft auf die inländischen Investitionen<br />
und die Belebung des Arbeitsmarktes<br />
blieben aus. Die Unternehmer<br />
weiteten ihre Investionen nur<br />
moderat aus, und die Bauinvestitionen<br />
gingen weiter zurück. Im Jahresdurchschnitt<br />
stieg die Arbeitslosenzahl zwar<br />
nur geringfügig auf 4,38 Mio., Grund<br />
dafür war jedoch eine Änderung in der<br />
Statistik der Bundesagentur für Arbeit.<br />
Die Arbeitslosenquote belief sich auf<br />
10,5 %. Die Erwerbstätigkeit insgesamt<br />
konnte durch Neuerungen am Arbeitsmarkt,<br />
wie Minijobs, Ich-AGs und Ein-<br />
Euro-Jobs um 0,3 % gesteigert werden,<br />
die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung<br />
ging jedoch stark zurück.<br />
Die Verbraucher blieben durch die<br />
schlechte Situation am Arbeitsmarkt<br />
und die anhaltende Reformdebatte verunsichert,<br />
der private Konsum verringerte<br />
sich leicht um 0,3 %. Die Nettoeinkommen<br />
stiegen zwar – hauptsächlich<br />
aufgrund der Steuerreform – um<br />
1,6 % an, die Zuwächse wurden jedoch<br />
durch Kaufkrafteinbußen durch höhere<br />
Ausgaben für Gesundheit und Energie<br />
kompensiert. Zusätzlich legten die Deutschen<br />
mehr Geld zurück: Die Sparquote<br />
erreichte mit 10,9 % den höchsten<br />
Stand seit 1995. Die Inflation lag im<br />
Jahresdurchschnitt bei 1,6 %. Besonders<br />
die Gesundheitsreform – Einführung<br />
der Praxisgebühr – ließ neben der<br />
Erhöhung der Tabaksteuer und den höheren<br />
Mineralölpreisen die Verbraucherpreise<br />
steigen.<br />
Staatshaushalt<br />
Bereits zum dritten Mal in Folge überschritt<br />
das gesamtstaatliche Defizit die<br />
im europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt<br />
festgelegte Grenze von 3 %<br />
des nominalen Bruttoinlandsproduktes,<br />
obwohl sich die Staatsausgaben durch<br />
die Reform der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
kaum erhöhten. Allerdings<br />
blieben die Steuereinnahmen aufgrund<br />
der schwachen binnenwirtschaftlichen<br />
Entwicklung hinter den Erwartungen zurück.<br />
Geldpolitik<br />
Die nur allmählich aufkeimende konjunkturelle<br />
Dynamik und die damit günstigen<br />
Inflationsperspektiven gaben der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) im ersten<br />
Halbjahr keine Veranlassung, ihren Leitzins,<br />
den Mindestsatz für Hauptrefinan-<br />
Bericht<br />
des Vorstands<br />
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