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Laudatio für Mesner Franz Sampl
von Magdalena Wöll (16.4.2012)
Der Franz hat Geburtstag – hurra, welch ein Fest!
Was diesen Tag aber noch feierlicher werden
lässt:
Papst Benedikt feiert auch heute,
aber er ist um 10 Jahre älter, liebe Leute.
Franz hör zu, was ich zu deinem Ehrentag dir sag:
Du wolltest ganz leise „verschwinden“
und zwar aus folgenden Gründen:
Du hast schon einmal aufgehört und bist wieder
gekommen.
Wir waren damals erfreut.
Eine Frage: Hast du es bereut?
Aber nachdem ich im Jänner aus deinem Mund
habe vernommen,
dass du mit 75, also heute, als Mesner aufhörst,
ist mir sofort in den Sinn gekommen,
dass wir doch etwas für dich tun wollen,
dass wir dich trotzdem verabschieden sollen.
Die Worte: „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan,
der Mohr kann gehen“
Diese Worte lassen wir bei dir nicht gelten.
Aber was tun? Diese Gedanken quälten mich
schon lange Zeit.
Am Samstag war ich dann so weit
und fing für dich zu schreiben an.
Das Produkt ich dir jetzt vorlesen kann.
Ich will zum Ausdruck bringen, wie wertvoll, wichtig
und einmalig du bist
als Mensch, als Mesner und besonders als Christ.
Für jedes deiner Mesnerjahre kriegst du eine Rose
und einen Gutschein,
beide sagen Danke für dein Gutsein.
20 Eigenschaften habe ich gesucht.
20 Eigenschaften, die zu dir passen.
Es war gar nicht so leicht, diese in Worte zu fassen.
ZEIT
Du hast unvorstellbar viel Zeit ins Mesnern investiert.
Hast du dir vielleicht schon einen Platz im Himmel
reserviert?
GEWISSENHAFTIGKEIT
Mit bestem Wissen und Gewissen hast du den
Mesnerdienst versehen.
Deshalb sage ich dir: „Wir lassen dich nicht gerne
gehen.“
Du hast dich gekümmert um Kerzen, Hostien und
um das ewige Licht,
um Kelche und Gefäße, um die liturgischen Gewänder
oder etwa nicht?
Um das Weihwasser, um die Ministranten, um den
Rauch, natürlich um die Priester auch.
Als Zechprobst, als Lektor, als Kommunionhelfer
packtest du an, wenn war Not am Mann.
Sollte es sein, dass wir nicht weiterwissen und dich
fragen, Sag bitte nicht NEIN!
PÜNKTLICHKEIT / ORDNUNG
Lieber eine Stunde vor der Zeit
ist des Franzens Pünktlichkeit.
Als Messdiener verträgts keine Hudelei
sonst ist es mit der Ordnung vorbei.
Franz verrichtete seine Arbeit mit Ruhe und Bedacht.
Nie hat er etwas halbherzig gemacht.
Hoffentlich ist es mit der gigantischen Ordnung in
der Sakristei nach seiner Ära nicht vorbei.
VERLÄSSLICHKEIT
Auf unsern Mesner Franz ist Verlass - zweihundertprozentig!
Ob um 5 Uhr früh vor der Rorate oder um 10 Uhr
abends wegen einer Probe –
er ist das – selbstverständlich!
Wenn du, Franz, hast etwas übernommen,
dann ist es nie vorgekommen,
dass du das nicht hast mitgetragen.
Ob davon überzeugt oder nicht, das kann ich nicht
sagen.
Wir konnten uns alle immer verlassen auf dich.
Das zeichnet dich aus, ganz sicherlich.
GENAUIGKEIT
Sprichwörtlich ist deine Genauigkeit.
Nicht nur beim Herrichten und Vorbereiten,
sondern auch abends beim Zusperren
kontrollierst du „dein Haus“ in allen Seiten.
Der Kontrollgang in die Krypta, über die Empore
und in die Beichtstühle war dir sehr wichtig.
Man weiß ja nie! Franz, das war richtig!
WISSEN
Ein umfassendes Wissen hast du dir angeeignet in
den 20 Jahren.
Ein Vokabular und Tätigkeiten, die in deiner Zeit
als Fahrdienstleiter sicher nicht vorhanden waren.
Viele lateinische Ausdrücke gehören dazu.
Ich glaube, du hast sie dir eingeprägt im Nu:
Kasel,Velum, Alba, Paramente, Zingulum, Patene,
Palla, Corporale, Lavabotuch, Sedilien, Ziborium.
Du hast das nötige know how, wau!
HILFSBEREITSCHAFT
Franz, einen Fehler habe ich bei dir entdeckt,
eigentlich ist's ja eine Gnade, die in dir steckt.
NEIN sagen kannst du nur sehr schwer.
Wenn dich jemand braucht, egal wer,
bist du zur Hilfe mit Rat und Tat.
Schon deswegen wird dir in der Pension nicht fad!
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