Portal 03 06 - KKRN
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Kreißsaal · Kreißsaal · Kreißsaal · Kreißsaal · Kreißsaal · Kreißsaal · Kreißsaal · Kreißsaal · Kreißsaal<br />
Schneechaos sorgte für Babyboom<br />
Hebammen stehen Frauen vor und nach der Geburt zur Seite<br />
Vor einem Jahr saß halb Dorsten<br />
frierend im Dunkeln. Schuld war<br />
das außergewöhnliche Schneechaos.<br />
Die Menschen rückten näher<br />
zusammen – und das Ergebnis war<br />
im August auf der Wöchnerinnenstation<br />
des St. Elisabeth-Krankenhauses<br />
zu sehen.<br />
Mit mehr als 60 Geburten im August<br />
waren die Hebammen im Dauerstress.<br />
In normalen Monaten werden zwischen<br />
50 und 55 Babys im Dorstener<br />
Krankenhaus geboren. Der kleine<br />
Boom im August ist für die leitende<br />
Hebamme, Ruth van Schwartzenberg,<br />
daher kein Zufall. „Das hat mit dem<br />
Stromausfall zu tun. Keine Frage.“<br />
Seit 37 Jahren hilft Sr. Ruth, Kinder<br />
auf die Welt zu bringen, und einen<br />
solchen abrupten Anstieg der Geburtenrate<br />
hat sie schon lange nicht mehr<br />
erlebt. Denn mittlerweile gibt es keine<br />
typischen Geburtstermine mehr. Während<br />
früher vor allem August und<br />
Januar als die klassischen Babymonate<br />
galten, ist der Kreißsaal heute das<br />
ganze Jahr über gleichmäßig ausgelastet.<br />
Das Dorstener Krankenhaus<br />
zählt mit 679 Entbindungen im Jahr<br />
2005 zu den Spitzenreitern im Kreis<br />
Recklinghausen.<br />
Das Kreißsaal-Team<br />
Ruth van Schwartzenberg<br />
(leitende Hebamme)<br />
Ulla Metze<br />
Ursula Föcker<br />
Vivien Baumann<br />
Alexandera Bogoslaw<br />
Helen Krüger<br />
Lena Semmler<br />
Sabine Bentle<br />
(zzt. im Mutterschutz)<br />
Der Grund liegt sicherlich auch darin,<br />
dass Chefarzt Dr. Peter Tönnies größten<br />
Wert auf familiäre Rundumbetreuung<br />
legt. In den angebotenen und<br />
bestens genutzten Geburtsvorbereitungskursen<br />
lernen die werdenden<br />
Eltern die richtigen Atem- und Entspannungsübungen<br />
und bekommen<br />
Antworten zu Themen wie Geburt,<br />
Stillen oder Neugeborenenpflege.<br />
Ein besonderes<br />
Angebot ist die geburtsvorbereitende<br />
Akupunktur.<br />
Diese Therapie hilft bei<br />
Schwangerschaftsbeschwerden<br />
wie Sodbrennen<br />
und Wassereinlagerungen.<br />
Außerdem<br />
kann auf diese Weise<br />
die Geburtsdauer verkürzt<br />
werden, auf den<br />
Zeitpunkt der Geburt hat<br />
dies jedoch keine Auswirkungen.<br />
Sieben Hebammen arbeiten derzeit<br />
im St. Elisabeth-Krankenhaus im<br />
Schichtdienst. Rund um die Uhr, an<br />
365 Tagen im Jahr steht immer eine<br />
Hebamme zur Verfügung. Wie ihr<br />
Arbeitstag genau aussieht, lässt sich<br />
kaum vorhersehen. Entbindungen<br />
lassen sich nun mal nicht planen. Dem<br />
Kreißsaal-Team sind zwar die meisten<br />
errechneten Geburtstermine bekannt,<br />
weil ein Großteil der Schwangeren<br />
schon im Vorfeld den Kontakt zu den<br />
Hebammen und Ärzten sucht, z. B.<br />
über Geburtsvorbereitungskurse, Besichtigung<br />
des Kreißsaals oder bei<br />
vorgeburtlichen Gesprächen mit Chefarzt<br />
Dr. Tönnies, doch in der Praxis<br />
nutzt diese Information wenig. Ein<br />
Kind kann bis zu zehn Tage vor oder<br />
nach dem Termin kommen.<br />
Gestiegen ist die Anzahl der Frauen,<br />
die einen Kaiserschnitt möchten. Prominente<br />
haben das vorgemacht. Ärzte<br />
und Hebammen akzeptieren natürlich<br />
den Wunsch nach einem Kaiserschnitt.<br />
Wenn medizinische Gründe<br />
dafür sprechen, ist die Operation notwendig.<br />
Wenn die Schwangeren aber<br />
diffuse Ängste haben, versuchen die<br />
Hebammen durch intensive Gespräche<br />
und Therapieangebote, ihnen<br />
diese zu nehmen.<br />
Viele Frauen wollen vor Einsatz der<br />
Wehen eine möglichst natürliche Geburt<br />
ohne Schmerzmittel erleben,<br />
doch wenn es soweit ist, entscheiden<br />
sich die meisten dann doch für die<br />
Peridural-Anästhesie (PDA). Mit dieser<br />
Anästhesieform wird der Wehenschmerz<br />
weitgehend ausschaltet. Mit<br />
einem Spezialkatheter bringt der Anästhesist<br />
Betäubungsmittel in den<br />
Periduralraum im unteren Bereich der<br />
Wirbelsäule (nicht ins Rückenmark!)<br />
ein. Die Nervenenden nehmen die<br />
Mittel auf, nach etwa 20 Minuten<br />
lässt der Schmerz nach. Die Wehen<br />
werden nur noch als Druck empfunden.<br />
Im St. Elisabeth-Krankenhaus können<br />
Frauen zwischen verschiedenen Geburtsmethoden<br />
wählen. Neben der<br />
klassischen Geburt im Bett, die von<br />
den meisten Frauen bevorzugt wird,<br />
gibt es noch die Hockerentbindung<br />
und die Wassergeburt. Eine PDA ist<br />
bei der Wassergeburt allerdings nicht<br />
möglich.<br />
Entbindungen sind jedoch nur ein Teil<br />
der Aufgaben der Hebamme. Viel Zeit<br />
nimmt die umfassende Betreuung der<br />
Frauen vor und nach der Geburt ein.<br />
Bei Problemen in der Schwangerschaft<br />
ist oft ein stationärer Aufenthalt notwendig.<br />
Die Hebammen führen dann<br />
regelmäßige CTG (Cardiotokographie)<br />
Kontrollen durch. Das CTG-Gerät registriert<br />
die Wehentätigkeit der Mutter<br />
und zeichnet die kindlichen Herztöne<br />
auf.<br />
Hinzu kommen ambulante Kontrolluntersuchungen.<br />
Dabei werden z. B.<br />
Wehenbelastungstests durchgeführt.<br />
Die Zeiten, in denen Frauen alleine<br />
ihr Kind zu Welt brachten, sind längst<br />
vorbei. Für Partner und zukünftige<br />
Väter ist klar, dass sie bei der Geburt<br />
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