22.03.2014 Aufrufe

Die Unterstützung des kommunalen Energiemanagements durch ...

Die Unterstützung des kommunalen Energiemanagements durch ...

Die Unterstützung des kommunalen Energiemanagements durch ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ifeu-Institut<br />

Heidelberg<br />

<strong>Die</strong> Unterstützung <strong>des</strong> <strong>kommunalen</strong><br />

<strong>Energiemanagements</strong> <strong>durch</strong> die Bun<strong>des</strong>länder<br />

3.3.2 Stromsparmaßnahmen in <strong>kommunalen</strong> Einrichtungen<br />

Unter CO 2 -Gesichtspunkten ist die Einsparung von Strom besonders wichtig, „... da <strong>durch</strong> die<br />

vorgelagerten Emissionen der Stromerzeugung pro Kilowattstunde Strom dreimal soviel<br />

Primärenergie eingespart wird wie bei Öl und Gas.“ 51<br />

Der Stromverbrauch in den <strong>kommunalen</strong> Liegenschaften kann zum Beispiel <strong>durch</strong> eine<br />

energiesparende Beleuchtung, den Einsatz energiesparender Elektrogeräte oder <strong>durch</strong><br />

Stromsparmaßnahmen bei Heizungspumpen oder Lüftungsanlagen vermindert werden. 52 Zur<br />

effizienten Stromnutzung im Bereich Beleuchtung spielen Optimierungsmaßnahmen in<br />

<strong>kommunalen</strong> Gebäuden und bei der Straßenbeleuchtung eine Rolle.<br />

3.3.3 Neubau kommunaler Gebäude in Niedrigenergiebauweise<br />

Beim Neubau kommunaler Gebäude können entscheidende Weichen für den zukünftigen<br />

Energieverbrauch der Gebäude gestellt werde. Einsparungen sind dabei vor allem im<br />

Bereich <strong>des</strong> Wärmeenergieverbrauchs möglich. Durch eine energiesparende Bauweise im<br />

Niedrigenergiehaus-Standard kann neben der Einsparung von Energie sowie der Minderung<br />

der Unterhaltungskosten bei entsprechender Öffentlichkeitsarbeit auch ein Demonstrationseffekt<br />

innerhalb der Kommune erzielt werden. Der Neubau von Gebäuden in Niedrigenergiebauweise<br />

führt im Gegensatz zu Maßnahmen im Gebäudebestand in der Gesamtbilanz<br />

jedoch nicht zu einer Emissionsminderung. Es wird lediglich eine verminderte Zunahme <strong>des</strong><br />

Energieverbrauches gegenüber der konventionellen Bauweise erreicht.<br />

3.3.4 Neue Finanzierungsmodelle<br />

Um die Probleme hoher Investitionskosten bei investiven Energiesparmaßnahmen zu<br />

umgehen, bieten sich auch für Kommunen Möglichkeiten der Vorfinanzierung <strong>durch</strong> Dritte<br />

an. Es existieren verschiedene Modelle der Drittfinanzierung wie Contracting-, Beteiligungs-,<br />

Leasing- und Betreibermodelle. 53 Das Contracting wurde bereits als „... Königsweg für<br />

Investitionen in Effizienztechnik, Energierationalisierung und Klimaschutz...“ 54 bezeichnet.<br />

Beim Contracting finanziert, plant und errichtet ein externer Partner, der Contracting-Geber,<br />

Maßnahmen zur Energieeinsparung und refinanziert dies aus der erzielten Einsparung der<br />

Energiekosten. 55 Das Investitionsrisiko trägt dabei der Contracting-Geber, die Kommune<br />

erspart sich die Investitionskosten, hat aber außer der CO 2 -Einsparung nur einen geringen<br />

bis keinen Gewinn aus der Energieeinsparung. 56 Viele Kommunen stehen dem relativ neuen<br />

Instrument <strong>des</strong> Contracting aus verschiedenen Gründen jedoch zurückhaltend gegenüber.<br />

3.4 Rationelle und regenerative Energieversorgung kommunaler Einrichtungen<br />

Neben den Maßnahmen zur Energieeinsparung kann auch die rationelle oder regenerative<br />

Energieerzeugung zur Versorgung kommunaler Liegenschaften zu einer Emissionsminderung<br />

beitragen. Rationelle Energieerzeugung bedeutet, Nutzenergie mit möglichst geringem<br />

Einsatz von Primärenergie, das heißt mit einem hohen Wirkungsgrad, zu erzeugen, und<br />

so die Freisetzung von Emissionen zu minimieren. Unter regenerativer Energieversorgung<br />

versteht man die Substitution der Primarenergieträger <strong>durch</strong> erneuerbare Energiequellen<br />

(EEQ) wie Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme (Geothermie). Auch diese<br />

genannten Maßnahmen gehören zu den investiven <strong>kommunalen</strong> Handlungsmöglichkeiten.<br />

51 KLIMABÜNDNIS (1995) S. 56<br />

52 vgl. BUND (1997) S. 18f<br />

53 vgl. DEUTSCHES INSTITUT FÜR URBANISTIK (1997) S. 310ff, siehe auch SOLFRIAN (1995), S. 311<br />

54 Pressemeldung der ENERGIEAGENTUR NORDRHEIN-WESTFALEN vom 19.11.1998 im Internet<br />

55 vgl. MEYER-RENSCHHAUSEN (1999) S. 860<br />

56 vgl. DEUTSCHER STÄDTE- UND GEMEINDEBUND & KOMMUNALE UMWELTAKTION (1995) S.12<br />

3 Das kommunale Energiemanagement 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!