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Statusbericht 2005 zum Umweltplan Baden-Württemberg

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14 Kurzfassung<br />

• Indirekte Risiken des Globalen Wandels: Mit den sich abzeichnenden Klimaveränderungen<br />

sind auch neuartige Risiken verbunden, wie etwa ökologische Risiken im Bereich der<br />

Anpassungsfähigkeit von Natur- und Kulturpflanzen an veränderte Wetterbedingungen.<br />

Langfristig muss auch mit der Ausbreitung von Tropenkrankheiten gerechnet werden,<br />

wenn sich die globale Erwärmung verstärkt und die Mobilität der Bevölkerung zunimmt.<br />

• Nanopartikel: Unter den neuen Querschnittstechnologien nimmt die Nanotechnologie<br />

eine herausragende Stellung ein. Dabei werden zwei Arten von Risiken öffentlich diskutiert:<br />

Zum einen die möglichen Nebenfolgen von Nanopartikeln auf die menschliche Gesundheit<br />

und die Ökosysteme; <strong>zum</strong> anderen ethische Bedenken bei der Kopplung von<br />

Nanotechnologie, Biotechnologie und künstlicher Intelligenz.<br />

• Ernährung: In einem auf Nachhaltigkeit hin angelegten <strong>Umweltplan</strong> sind Ernährungsrisiken<br />

mit aufzunehmen. Vor allem die Themen Übergewichtigkeit bei Kindern und die Renaissance<br />

bereits als bewältigt geltender pathogener Gefahrenquellen bedürfen der besonderen<br />

Aufmerksamkeit. Zudem kommen bei weiter rasch wachsender Weltbevölkerung<br />

und einem größer werdenden Anteil der Personen, die in ressourcenintensive Konsummuster<br />

hineinwachsen, erhebliche globale Ernährungsrisiken auf die Menschheit zu.<br />

• Mobilität: Die Zahl der Verletzten und Toten im Straßenverkehr sind trotz beeindruckender<br />

Erfolge in der Risikoreduktion nach wie vor besorgniserregend. Die Landesregierung<br />

sollte prüfen, ob sie sich aktiv an der schwedischen Initiative „Nullrisiko im Verkehr“ beteiligen<br />

will.<br />

In der Diskussion sind zur Zeit auch soziale Risiken, wie Terrorismus, Sabotage, Suizid<br />

(durch Depression und gesellschaftliche Vereinsamung), Computerviren und Kriminalität.<br />

Sollte die Landesregierung in Zukunft zu einem nicht nur auf Umwelt beschränkten Nachhaltigkeitsplan<br />

kommen, sollten diese sozialen Risiken mit aufgenommen werden.<br />

10. Strategien und Instrumente zur Erreichung der umweltpolitischen<br />

Ziele<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg will laut <strong>Umweltplan</strong> seine umweltpolitischen Ziele besonders durch<br />

Kooperation zwischen Staat und Akteuren, die Beseitigung der Schwächen des Umwelt-<br />

Ordnungsrechtes, Stärkung der Eigenverantwortung und durch verstärkten Einsatz marktwirtschaftlicher<br />

Instrumente erreichen. Der NBBW weist darauf hin, dass marktorientierte<br />

Instrumente des Umweltschutzes zwar prinzipiell große Vorteile besitzen (u. a. Kostenverminderung,<br />

größere Flexibilität der Betroffenen), ihr Einsatz aber keinen Selbstzweck darstellt.<br />

Deshalb sollten sie immer nur dann angewendet werden, wenn sie gegenüber herkömmlichen<br />

ordnungspolitischen oder staatlichen Finanzierungsinstrumenten gleichwertig<br />

oder überlegen sind.<br />

Die Landesregierung hat im Berichtszeitraum im Sinne der Umsetzung der genannten instrumentellen<br />

Handlungsziele des <strong>Umweltplan</strong>es wichtige Maßnahmen zu einer Entbürokratisierung<br />

der Umweltschutzvorschriften durchgeführt, ohne dass damit eine Verschlechterung<br />

der Umweltsituation eingetreten ist. Sie hat außerdem durch das „Klimaschutz-Plus-<br />

Programm“ sowie durch andere zukunftsweisende Vorschläge wichtige Impulse für die deutsche<br />

Umweltpolitik gegeben.<br />

Der NBBW empfiehlt der Landesregierung, bei der Fortentwicklung des badenwürttembergischen<br />

und deutschen Umweltrechts den Einsatz marktorientierter Instrumente<br />

speziell auf dem Sektor der Klimaschutz- und Energiepolitik – wie im <strong>Umweltplan</strong> angestrebt<br />

– voranzutreiben. Konkret empfiehlt der NBBW:

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