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Statusbericht 2005 zum Umweltplan Baden-Württemberg

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22 Franz Josef Radermacher & Giselher Kaule<br />

Bedarf an Textilerzeugnissen im Land sogar ansteigt. Dies muss bei der Interpretation der<br />

Datenreihen ausreichend berücksichtigt werden.<br />

Produktivität<br />

Menge/Volumen<br />

Primärenergieverbrauch<br />

Rohstoffverbrauch<br />

Wasserentnahme aus der Natur 1)<br />

Siedlungs- und Verkehrsfläche 2)<br />

Treibhausgase<br />

Kohlendioxid<br />

Luftschadstoffe<br />

Wasserabgabe an die Natur 1)<br />

Abgabe von Abfällen an die Natur 3)<br />

Arbeit (Erwerbstätige)<br />

Kapital 1)<br />

Bruttoinlandsprodukt (in konst. Preisen)<br />

% -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 %<br />

1) 1991-2001 2) 1993-2002 3) 1996-2002<br />

Abbildung 1-1: Entwicklung der Nutzung von Einsatzfaktoren von Natur und Umwelt und ihrer Produktivität<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg; durchschnittliche Veränderung von 1991 bis 2002 in Prozent. Quelle:<br />

Statistisches Landesamt <strong>Baden</strong>-Württemberg, Umweltökonomische Gesamtrechnungen 2004.<br />

Durch das zunehmende Ausmaß der globalen Verflechtungen der Wirtschaft ist es schwierig,<br />

ein Gesamtbild der in <strong>Baden</strong>-Württemberg erzeugten Ressourcenströme abzubilden. Diese<br />

Tatsache wird auch im <strong>Umweltplan</strong> formuliert (S. 31). Somit können lokale oder regionale<br />

Betrachtungen nur bedingt aussagekräftig sein:<br />

• Regionalisierte statistische Daten bilden oftmals nur einen Teil des mit der Rohstoffnutzung<br />

tatsächlich einhergehenden Ressourceneingriffs ab. Beispielsweise sind<br />

oftmals die durch eine Entnahme mittelbar verursachten Bodenabträge und Stoffentnahmen<br />

nicht enthalten. Die dadurch verursachten „ökologischen Rucksäcke“ können<br />

jedoch erhebliche Ausmaße annehmen. Ein Beispiel: Ein Goldring wiegt 5 Gramm<br />

und taucht mit diesem geringen Wert in der Importstatistik auf, für dessen Produktion<br />

werden jedoch 2000 Kilogramm Rohmaterial behandelt bzw. verbraucht. Dies bedeutet,<br />

dass die in der Statistik erfassten Daten nur einen Teil der tatsächlich durch Produktion<br />

und Konsum im Inland verbrauchten Mengen darstellen. Dies gilt insbesondere<br />

bei Material- und Warenimporten aus anderen Bundesländern oder dem Ausland,<br />

denen rohstoffintensive Produktionsprozesse zu Grunde liegen.<br />

• In eine ähnliche Richtung weisen die abgebildeten Daten der Material- oder Ressourceneffizienz.<br />

Es war schon immer ein Charakteristikum des technischen Fortschritts,<br />

dass die Materialintensität (Materialverbrauch pro Produktionseinheit) kontinuierlich<br />

sinkt. Dies ist besonders gut zu erkennen bei Mikrochips. Dort wird alle 20 Jahre ein<br />

Faktor 1000 je Leistungseinheit erreicht. Das bedeutet aber nicht, dass deshalb der<br />

Gesamtverbrauch zurückgeht. Ganz im Gegenteil bewirkt der so genannte „Bumerang-Effekt“,<br />

dass durch Ausdehnung der Aktivitäten an dieser oder anderer Stelle<br />

die Gesamtbelastung noch zunimmt, obwohl die Belastung in den betrachteten Einzelfeldern<br />

pro Einheit sinkt. Neben der Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Ressourcenproduktivität<br />

spielt daher die Bilanzierung der absoluten Belastung eine wesentliche<br />

Rolle.

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