Statusbericht 2005 zum Umweltplan Baden-Württemberg
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26 Franz Josef Radermacher & Giselher Kaule<br />
1.3 Abbau nicht erneuerbarer Rohstoffe im Land<br />
Nach Angaben des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
(LGRB) werden im Land jährlich rund 106 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe (Natursteine,<br />
Kies, Sand, Ton, Kaolin, Mineralien usw.) abgebaut (s. Abbildung 1-4). An erster<br />
Stelle steht der Abbau von Sanden und Kiesen. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei ca. 10,2<br />
Tonnen je Einwohner. Der Abbau dieser Rohstoffe erfolgt bedarfsabhängig und wird stark<br />
beeinflusst von konjunkturellen Entwicklungen, insbesondere der Auftragssituation im Tiefund<br />
Hochbau. Dies erklärt den (hochgerechneten) Rückgang der Abbaumengen seit 2000.<br />
Nach Einschätzung des LGRB halten sich Import und Export in etwa die Waage.<br />
Abbildung 1-4: Gewinnung von mineralischen Rohstoffen in <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />
1) Industrieminerale: Steinsalz/Sole, Fluss- und Schwerspat (unter Bergaufsicht); 2) Lockergesteine:<br />
Kiese, Sande, Gruse (Metamorphite/Plutonite), Mürbsandsteine, Ton, Lehm, Torf; 3) Festgesteine:<br />
Kalk- und Mergelsteine, Sulfatgesteine, Ölschiefer, Metamorphite, Plutonite, Vulkanite. Quelle: Landesamt<br />
für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB).<br />
Die im Land vorhandenen (nicht erneuerbaren) Rohstoffe werden vor allem in der Bauwirtschaft<br />
verwendet. <strong>Baden</strong>-Württemberg hat ein hohes Vorkommen dieser Rohstoffe (insbes.<br />
Region Südlicher Oberrhein, Bodensee-Oberschwaben und Donau-Iller) und liegt in der<br />
Rohstoffförderung an dritter Stelle hinter Bayern und Nordrhein-Westfalen. Derzeit werden<br />
weniger als 0,2 Prozent der Landesfläche für die Rohstoffgewinnung genutzt. Nachhaltigkeit<br />
im Interesse zukünftiger Generationen bedeutet für diese nicht erneuerbaren Rohstoffe, den<br />
Bedarf langfristig und möglichst aus eigenen Lagerstätten zu gewährleisten. Die Zugänglichkeit<br />
zu bedeutsamen Lagerstätten sollte dazu grundsätzlich gesichert werden. Mit den Rohstoffen<br />
sollte sparsam umgegangen werden. Der Abbau sollte umweltverträglich und flächensparend<br />
erfolgen. Soweit möglich sind Primärrohstoffe durch Recycling-Materialien oder<br />
nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen. Im <strong>Umweltplan</strong> werden diese Ziele genannt.<br />
Das Land hat im Jahr 2004 das Rohstoffsicherungskonzept Stufe 2 verabschiedet und damit<br />
die Grundlage für die Rohstoffpolitik der kommenden 10 bis 15 Jahre geschaffen. Der Nachhaltigkeitsbeirat<br />
begrüßt dieses Konzept und die Ziele, den Zugang auf bedeutsame Roh-