Statusbericht 2005 zum Umweltplan Baden-Württemberg
Statusbericht 2005 zum Umweltplan Baden-Württemberg
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Stefan Rahmstorf<br />
• Ein breites Portfolio von Klimaschutzmaßnahmen im eigenen Land, in Dialog und<br />
Kooperation mit einer Vielzahl von Akteuren.<br />
• Schwerpunkt auf marktwirtschaftlichen Instrumenten wie dem Emissionshandel, um<br />
Klimaschutzmaßnahmen effektiv und kostengünstig zu implementieren.<br />
• Nutzung der Einflussmöglichkeiten in Bund und EU.<br />
• Unterstützung eines internationalen Klimaschutzregimes (Weiterentwicklung des Kyoto-Protokolls).<br />
Der Einfluss einer Landesregierung auf die klimawirksamen Emissionen aus dem eigenen<br />
Land ist begrenzt und nimmt zudem ab, je mehr Emissionen durch nationale oder internationale<br />
Regelungen erfasst werden – so sind ca. 36 Prozent der Emissionen aus <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg ab <strong>2005</strong> vom EU-weiten Emissionshandel betroffen. Dieser Trend ist zu begrüßen,<br />
denn das Klimaproblem ist international und daher auch nur in internationaler Zusammenarbeit<br />
zu lösen. Zudem hat auch die Erfahrung mit den Maßnahmen des <strong>Umweltplan</strong>s<br />
2000 gezeigt, dass selbst eine Vielzahl engagierter Einzelmaßnahmen nicht die erforderliche<br />
Trendwende bei den Emissionen bringt. Diese Trendwende wird nur erreicht, wenn die nationalen<br />
und internationalen Rahmenbedingungen am Energiemarkt diese entscheidend begünstigen.<br />
Solange jedoch fossile Brennstoffe bei weitem am billigsten sind und die Erdatmosphäre<br />
als kostenloses CO 2 -Lager genutzt werden darf, werden die erforderlichen großen<br />
Investitionen zur CO 2 -Minderung nicht mobilisiert. Daher setzt sich <strong>Baden</strong>-Württemberg zu<br />
Recht für eine Ausweitung des Emissionshandels auf weitere Länder und Sektoren (z. B.<br />
Verkehr) ein.<br />
Dennoch gibt es sowohl heute als auch künftig bei einem funktionierenden Emissionshandel<br />
genuine Aufgaben der öffentlichen Hand, auch auf Länder-Ebene. Dazu gehören vor allem:<br />
• Förderung der Forschung zu Technologien, die eine Minderung der CO 2 -Emissionen<br />
(und anderer Klimagase – auch wenn deren Bedeutung in <strong>Baden</strong>-Württemberg eher<br />
gering ist) bewirken können;<br />
• Förderung klimafreundlicher Energien, insbesondere zur Nutzung noch nicht ausgeschöpfter<br />
Potenziale, durch Förder- und Demonstrationsprogramme;<br />
• Maßnahmen zur Information und Motivation der Akteure (z. B. bei der Umsetzung<br />
des Emissionshandels oder bei der Gebäudesanierung) und zur allgemeinen Bewusstseinsbildung<br />
und Förderung der Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen;<br />
• Reduktionen auf den eigenen Liegenschaften, auch mit Vorbildcharakter.<br />
Eine Vielzahl solcher Maßnahmen ist in der neuen Klimaschutzinitiative des Landes vorgesehen.<br />
Dabei sollten bevorzugt solche Fördermaßnahmen entwickelt werden, die nicht eine<br />
bestimmte Technologie fördern, sondern einen Wettbewerb zwischen verschiedenen Technologien.<br />
Das CO 2 -Ziel „Minderung auf 65 Mio. t/J bis 2010“ wird in der neuen Klimaschutzinitiative so<br />
nicht mehr genannt. Der Beirat hat dafür Verständnis, weil die Erreichung dieses Zieles nicht<br />
in der Macht einer Landesregierung liegt (oder liegen sollte). Obwohl dieses Ziel aus Sicht<br />
des Klimaschutzes durchaus sinnvoll ist, eignet sich ein solches Globalziel aus den eingangs<br />
erwähnten Gründen nicht gut als Indikator für den Erfolg der Maßnahmen einer Landesregierung.<br />
Eine Alternative wäre ein Portfolio von spezifischen projekt- und maßnahmenbezogenen<br />
Zielen.<br />
Der Beirat empfiehlt, stärker spezifizierte Indikatoren zu entwickeln, mit denen sich die Wirksamkeit<br />
der Landesmaßnahmen messen lässt. Der Beirat empfiehlt eine kontinuierliche<br />
wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung der Klimaschutzinitiative (über das vom Beirat