17. Leipziger - abooks
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Antiquariat Wolfgang Stöger<br />
württembergischen Hof gerichtete Streitschrift auf der Burg Hohenurach eingekerkert und bei einem Fluchtversuch<br />
ums Leben gekommen. Etwas spätere Ausgabe der dramatischen Werke mit den Komödien "Rebecca", "Susanne",<br />
"Hildegardis", "Julius Redivivus", "Priscianus Vapulans", "Helvetio-Germani", den Tragödien "Venus" und "Dido"<br />
sowie der scharfzüngigen lateinisch-deutschen Ketzersatire "Phasma". Dieses letzte Stück – bereits 1580 aufgeführt<br />
– wurde erst nach Frischlins Tod als "Comoedia posthuma" veröffentlicht.<br />
Handschrift – Liber amicorum Schemnitz-Königsberg<br />
1639-1645. Stammbuch des Stephan Samueli.<br />
– 16x10 cm, 418 Seiten, davon 111 Seiten<br />
mit Eintragungen (deutsch, lateinisch, vereinzelt<br />
hebräische Überschriften und griechische Zitate).<br />
Blindgeprägter bordeauxroter Maroquin-Ledereinband<br />
von ca 1900 mit geprägter Jahreszahl 1639,<br />
3-seitiger Goldschnitt. Ca. 20 Blätter wurden noch<br />
vor der Neubindung entnommen, danach hat ein<br />
Vorbesitzer die Seiten mit Bleistift durchnummeriert,<br />
mit einigen Paginierungsfehlern. Die Eintragungen<br />
auf deutsch, lateinisch, vereinzelt hebräische Überschriften und griechische Zitate. Die<br />
Seiten unterschiedlich fleckig, insgesamt sehr gute Erhaltung nach der Neubindung. 2.300,-<br />
Das Stammbuch beginnt chronologisch in Schemnitz, wo der Besitzer Stephan Samueli zuerst als Hauslehrer arbeitete,<br />
mit 27 Eintragungen aus den Jahren 1639-1642, darunter auch die Mutter der Zöglinge des Samueli ("Dieses<br />
schreibe ich meiner kinder Pröceptor zu gedechtnus ... Hanß Stahels Ehliche Haußfrauw"). Der Hauptteil der Eintragungen<br />
ist aus der Studienzeit in Königsberg 1642-1645 mit über 70 Eintragungen von Studienkollegen und<br />
Professoren der Universität Königsberg, unter ihnen die prominenten Theologen Johannes und Michael Behm, Abraham<br />
Calovius, Levin Pouchern und der Hebräist Coelestin Myslenta. Die chronologisch letzten Eintragungen<br />
stammen aus verschiedenen Orten nach dem Verlassen der Universität, mit dem Schwerpunkt auf der Slowakei.<br />
(Kremnitz, Kesmark/Käsmarkt) – darunter auch ein Eintrag des bedeutenden Astronomen David Frölich (1595-<br />
1648). Vorletzte Seite mit dem Magischen Quadrat "sator arepo tenet opera rotas", letzte Seite, letzte Zeile mit dem<br />
Wunsch "...und erinnere sich deß warmen bieres...". Beiliegend eine Liste mit allen Einträgen.<br />
Musik – Mahler, Gustav. Zehnte Symphonie –<br />
Faksimile-Erstdruck (1924) aus dem Vorbesitz<br />
des Schönberg-Schülers und -Assistenten Josef<br />
Polnauer mit 2 Widmungsautographen von David<br />
Josef Bach: "Josef Polnauer, dem Freunde in<br />
bitteren Kämpfen zur Erinnerung an die Leidensstation<br />
des Musikfestes 1924" und Karl Seitz,<br />
Bürgermeister von Wien. Beiliegend die meist<br />
fehlende Einführung von Richard Specht sowie<br />
das ebenfalls sehr seltene ergänzende Faksimile<br />
"Skizzenblätter zur Zehnten Symphonie" (hrsg<br />
von Erwin Ratz 1969). (I) Die Faksimile-Ausgabe erschien als Erstdruck der unvollendeten<br />
10. Symphonie in nummerierter kleiner Auflage "Zur Erinnerung an das Musik- und Theaterfest<br />
der Stadt Wien 1924" (hier das Exemplar "Nr. 161 – Josef Polnauer".) "nach dem im<br />
Besitz von Frau Alma Maria Mahler sich befindlichen Originalmanuskript (...) Mappe und<br />
Papier gleichen dem Original. Mappenschild nach Entwurf Rudolf Geyer." Wien usw., Paul<br />
Zsolnay. (1924). 35x28 cm, (4) Bl. Vorstücke, 6 Sätze (das Adagio als Particell und als Partitur)<br />
jeweils lose mit einem Partiturpapierbogen als Umschlag/Titel, die Blätter als Einzelund<br />
Doppelblätter (zusammen 87 Bl.). (II) Die Einführung von Specht (Zsolnay, 1924)<br />
24x17 cm, 20 S., 1 gefaltete Notentafel, Originalumschlag beschädigt in 2 Teilen (Vorderund<br />
Rückblatt), innen gut. (III) Das 2. Faksimile "Skizzenblätter zur Zehnten Symphonie"<br />
53 Bl. im Originalumschlag, ohne Ort, Drucker, Jahr (hrsg. von Erwin Ratz, nach BSB<br />
München, Ricke, 1969), kleine Läsuren des Umschlags, sonst sehr guter Zustand. 1.250,-<br />
Sehr gut erhaltenes Exemplar aus dem Umfeld der 2. Wiener Schule: Josef Polnauer (1888-1969), Schönbergschüler und -<br />
Assistent (bei den Kursen in der Schwarzwaldschule, später auch am Seminar für Komposition), Vorstandsmitglied und Archivar<br />
im Verein für musikalische Privataufführungen. David Josef Bach (1874-1947), sozialdemokratischer Musikjournalist und<br />
Kulturorganisator, Freund und Mentor von Arnold Schönberg. Initiierte 1905 in Wien die berühmten Arbeiter-Symphoniekonzerte,<br />
die in den 20er Jahren häufig von Webern geleitet wurden. – "Die einzig richtige Form einer Veröffentlichung der zehnten<br />
Symphonie konnte nur die Faksimilierung sein. Sie verkündet nicht nur die letzte Musik des Meisters, sie zeigt in den erregten<br />
Zügen der Handschrift das rätselhafte Selbstbildnis des Menschen und zeugt für ihn fort." (Alma Mahler; Vorwort).<br />
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