17. Leipziger - abooks
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Musikantiquariat Dr. Bernhard A. Kohl<br />
Sehr seltene Originalausgabe aus dem Todesjahr des Komponisten; Heft I im 2. Abzug, gleichzeitig mit der Originalausgabe<br />
von Heft II im Dezember 1828 erschienen (es enthält auf der 2. Leerseite das Inhaltsverzeichnis mit<br />
den Paginierungen für beide Teile). – Schubert begann seinen berühmten Lieder-Zyklus "Winterreise" (Titel des<br />
Autographs) im Februar 1827, den zweiten Teil im Oktober 1827. Nur unter hohen körperlichen Strapazen konnte<br />
Schubert die Lieder zu Papier bringen. Die Autographe gehörten einst zur großen Sammlung von Siegfried Ochs,<br />
danach von Louis Koch, bevor sie in der Pierpont Morgan Library in New York ihren endgültigen Platz fanden. –<br />
Hirsch IV, 567; Slg. Hoboken 13, 347 + 349; BSB 14, 5873; CPM 51, 118.<br />
Spohr, Louis. Violinschule. Mit erläuternden Kupfertafeln. Original-Ausgabe. Wien, Tobias<br />
Haslinger (PNr. T.H. 6050.) [1833]. Folio. Titelblatt, 250 Seiten, 3 Kupfer- Tafeln.<br />
Schöner Halblederband der Zeit mit Rücken- und Deckelvergoldung. 900,–<br />
Die gestochene Erstausgabe der wichtigen und berühmten Violinschule; vollständig mit dem häufig fehlenden Porträt<br />
des Verfassers (samt faksimilierter Signatur) sowie mit allen Tafeln. – Göthel WoO 45, S. 316; CPM 53, S.<br />
391. – Schönes Exemplar.<br />
Strawinsky – Glebow, Igor. Lepucow, Fedor. Rjasanow, P. Igor Strawinsij i eto Balet<br />
"Pul'tschinella" [Igor Strawinsky und sein Ballett "Pulcinella"]. Leningrad, Akademie<br />
1926. Kl.-8°. 77 (1) Seiten. Rücken mit kl. Fehlstelle, hint. Deckel mit kl. Buchhändler-<br />
Stempel. Original-Umschlag (in Rot und Schwarz gedruckt). 140,-<br />
Erstausgabe einer der frühesten Veröffentlichungen über Strawinsky und über sein berühmtes Ballett, das 1920 mit<br />
Picassos Bühnenbildern in Paris uraufgeführt worden ist. – Mit eigenhändigem Besitzvermerk des russischen Literaturkritikers<br />
Nikolai Tschuschkin. – Selten.<br />
Tromlitz, J. G. Ausführlicher und gründlicher Unterricht die Flöte zu spielen. Ueber die<br />
Flöten mit mehreren Klappen; deren Anwendung und Nutzen. Nebst noch einigen andern<br />
dahin gehörigen Aufsätzen. Als zweyter Theil zu meinem ausführlichen und gründlichen<br />
Unterricht die Flöte zu spielen. 2 Teile in 1 Band. Leipzig, Adam Friedrich Böhme, 1791-<br />
1800. 4°. XXIV, 376 Seiten, Register: 4 Blatt, Verbesserungen: (1) Seite; X, 140 Seiten,<br />
Register: 2 Blatt, 1 gest. Seite mit Noten, zahlr. Notenbeispiele. 2 gest. Titelvignetten.<br />
Vorsatz mit altem Besitzeintrag. Halblederband der Zeit (beschabt, Rücken, Ecken und<br />
Kanten bestoßen) mit Rückentitel. 3.450,-<br />
Sehr seltene Erstausgabe. – Teil I ist die stark erweiterte zweite Ausgabe der "Kurzen Abhandlung vom Flötenspielen"<br />
(1786). – Tromlitz (1725-1805) war Flötist, Komponist und im höheren Alter auch als Flötenfabrikant in Leipzig<br />
tätig. Er schrieb für Flöte Solostücke, Konzerte sowie Kammermusik (vgl. Mendel-Reissmann X, S. 313). –<br />
RISM B VI2, S. 844 (dort Teil 2 weltweit nur in 12 Exemplaren nachgewiesen).<br />
Wagner, Richard. [WWV 90] Tristan und Isolde. Faksimile nach dem Autograph der<br />
vollständigen Partitur. München, Drei Masken. Stich / Druck: Sinsel & Co. GmbH, Leipzig-Oetzsch<br />
(1923). Gr.-4°. 354, (1) Seiten. OHLdr. (minimal beschabt) mit Kopf-<br />
Goldschnitt und Rücken-Goldprägung. 2.900,-<br />
Rarität. – Einmalige Ausgabe von nur 530 numerierten Exemplaren, davon gelangten 500 in den Handel: 90 Exemplare<br />
I – XC und 410 Exemplare 1 – 410; vorliegendes Exemplar trägt die Nummer 76. Wagners Original-Manuskript<br />
wird im Nationalarchiv des Hauses Wahnfried, Bayreuth, verwahrt. Wagner beendete die Komposition in<br />
"Luzern 6 August 1859".<br />
Webern, Anton (von) [1883-1945]. Eigenhändiger Brief<br />
mit Ort, Datum und Unterschrift. "Mödling, 21. XII. 1920".<br />
Klein-Quart, 1 1/3 Seiten. Braune Tinte. 3.300,-<br />
Wunderbarer, Weberns Wesen trefflich charakterisierender Brief an seinen<br />
(erkrankten) Schüler Karl Rankl, von dem er sich flehentlich einen Christbaum<br />
erhofft: "[...] Man bringt heuer so wenige auf den Markt. [...]. Ich bitte<br />
Sie helfen Sie mir nach Möglichkeit. Einen Baum etwa in meiner Größe recht regelmäßig gebaut – auch kleiner<br />
kann er sein. Ob Tanne oder Fichte ist mir gleich. Fichte ist mir fast lieber – [...]. Rankl, sie müssen mir einen<br />
Baum verschaffen. Das ist die letzte Hoffnung. Baldigste Besserung u. herzlichste Grüße! Ihr AWebern [...]."<br />
Zimmermann, Bernd Alois. Die Soldaten. Oper in vier Akten nach dem gleichnamigen<br />
Schauspiel von Jakob Michael Reinhold Lenz. Klavierauszug (von Markus Lehmann und<br />
Georg Kröll). Mainz, B. Schott's Söhne (© 1966) (VNr. 40 154) (1966). Ed.-Nr. 5076.<br />
Quart. (6) 541 Seiten. Flexibler illustr. Original-Halbleinenband. 230,-<br />
Sehr seltene Erstausgabe mit dem Widmungsblatt "Dem Andenken an Hans Rosbaud gewidmet". – In dem chef<br />
d'oeuvre seines "pluralistischen Musikdenkens" überschreitet Zimmermann die herkömmliche Gattung Oper durch<br />
"Überwölbung des Schlußteils mit filmischen und elektroakustischen Mitteln zu einer außerordentlich vielschichtigen<br />
Gesamtsituation", wird "die Linearität der Darstellung aus den Angeln gehoben" (J.-P. Hiekel in MGG2, Bd.<br />
17, Sp. 1502). – BSB S. 7246. – Neuwertiges Exemplar.<br />
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