IM BLICK Frühjahr 2014

12 Im BlIck 3 FragEn an...
3Fragen an... KBB Koziol, Bydlinski, Bollenberger
1Was macht die Marke „KBB“ aus?
P. Bydlinski: Grundidee war, eine stark komprimierte,
aber dennoch übersichtliche und gut zu lesende Kommentierung
vorzulegen, mit deren Hilfe Praktiker wie Richter und Anwälte
einen Großteil der im Rechtsalltag auftretenden Fragen ohne
weitere Hilfsmittel lösen können. Für Komplizierteres sollen die
im KBB enthaltenen aktuellen Zitate aus Judikatur und Literatur
ausreichen. Ich denke, dieses Ziel haben wir mit unserem starken
Team, einer guten Mischung aus praktisch und wissenschaftlich
tätigen Persönlichkeiten, erreicht: Wie man hört (und gelegentlich
auch liest), wird das Werk in Gerichten und Anwaltskanzleien sehr
gerne zur Hand genommen. Zwei Aspekte, die den KBB von vielen
anderen Kommentaren unterscheiden, haben maßgeblich dazu
beigetragen: Zum einen die nunmehr über 10 Jahre währende
koordinierende Unterstützung durch unsere „Redaktionsassistentin“
Susanne Haas, mittlerweile Richterin am LGS Graz; und zum
anderen der intensive Kontakt der Herausgeber zu allen Autorinnen
und Autoren. Beides hat überdies zu einer Homogenität
des „Endprodukts“ geführt, wie man sie bei Kommentaren selten
findet und die in der 4. Auflage ebenso spürbar ist wie zu Beginn.
R. Bollenberger: Helmut Koziol hatte die Idee für dieses Projekt
und dafür mit dem Springer Verlag einen in jeder Hinsicht passenden,
hilfsbereiten Partner gefunden. Der Einladung Koziols, die
Herausgabe gemeinsam zu unternehmen, sind Peter Bydlinski und
ich sehr gerne gefolgt. Die Zusammenarbeit war immer und blieb
auch so, wie sie in unserem Kreis üblich ist – zuvorkommend und
freundschaftlich.
3Was sind die wichtigsten Änderungen bzw Aktualisierungen
in der vierten Auflage?
H. koziol: Im Interesse der Kompaktheit des Kommentars
haben wir keine weiteren Nebengesetze aufgenommen. Aber
selbstverständlich wurden die neuen gesetzlichen Regelungen
berücksichtigt. Vor allem wurde das Kindschafts- und
Namensrechts-Änderungsgesetz 2013 eingearbeitet, so dass die
Darstellung des Familienrechts auf dem neuesten Stand ist. Im
Schuldrecht wurde das Zahlungsverzugsgesetz 2013 berücksichtigt.
Auf Grund der Säumnis des Gesetzgebers ist es hingegen
leider nicht gelungen, die durch das Umsetzungsgesetz zur
Verbraucherrechte-Richtlinie erforderlichen Änderungen noch
vorzunehmen, doch wird eine rasche Ergänzung den Benutzern
wieder den letzten Stand zur Verfügung stellen.
2Wie kam es zu der Zusammenarbeit der drei Herausgeber
und wie hat sich die Zusammenarbeit im Laufe der vier
Auflagen entwickelt?
Das großartige, bewährte Autorenteam hat erstmals zwei kleine
Veränderungen erfahren: Die Aktualisierung eines erheblichen
Teils des Sachenrechts wurde auf der Grundlage des bisherigen
Textes von einem neuen Mitarbeiter, Olaf Riss, durchgeführt und
für die Kommentierung des Konsumentenschutzgesetzes wurde
ein Koautor, Thomas Schoditsch, beigezogen.