IM BLICK Frühjahr 2014
Das Magazin des Verlag Österreich - einem der führenden juristischen Fachverlage in Österreich.
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8 Im Blick im portrait<br />
„Ein Jurist darf nichts glauben.“<br />
Harald Stolzlechner<br />
Wendl – bildete. Aus dem Symposium<br />
entstand ein Handbuch zum gewerblichen<br />
Betriebsanlagenrecht für die<br />
Praxis; einige Jahre später trat der<br />
Springer Verlag an ihn mit der Frage<br />
nach einem Kommentar zur gesamten<br />
GewO heran. (Anm: Die ersten<br />
beiden Auflagen erschienen bei<br />
Springer WienNewYork.) Zusammen<br />
mit Harald Wendl, dem Stolzlechner<br />
eine große praktische Erfahrung auf<br />
dem Gebiet der gewerblichen Betriebsanlagen<br />
bescheinigt, und dem<br />
damaligen Leiter der Gewerberechtsabteilung<br />
(Amt d Salzburger LR),<br />
Hermann Grabler, war das Team des<br />
GewO-Kommentars gefunden.<br />
Zurück zu Harald Stolzlechners Arbeit<br />
an der Universität: Die Lehre nimmt<br />
für ihn eine nach wie vor wichtige<br />
Rolle ein. Auf die Frage, welche Botschaft<br />
er den Studierenden abseits<br />
des reinen Stoffwissens mit auf den<br />
Weg gibt, antwortet er: „Ich möchte<br />
meine Studierenden zum kritischen<br />
Denken anregen. Ein Jurist darf<br />
nichts glauben – im weltlichen Sinne.<br />
Er muss im Wesentlichen alles selbst<br />
erkunden und hinterfragen.“ Wenn<br />
er besonders talentierte Studierende<br />
bemerkt, will er ihnen die beste<br />
Förderung bieten, die ein Universitätslehrer<br />
geben kann – er zieht sie<br />
als Mitarbeiter heran. Außerdem<br />
empfiehlt er seinen Studierenden<br />
Praxisluft zu schnuppern – ob in<br />
einer Rechtsanwaltskanzlei, in einer<br />
Rechtsabteilung eines Unternehmens<br />
oder bei Gericht. Genau nach seinem<br />
Credo: „Die Praxis sollte keinem<br />
Wissenschaftler fehlen.“ Wie bedeutungsvoll<br />
das wissenschaftliche Werk<br />
Harald Stolzlechners für die Rechtspraxis<br />
war und ist, zeigt sich nicht zuletzt<br />
anhand der Festschrift zu seinen<br />
Ehren, in der Wissenschaftler und<br />
Praktiker aus dem In- und Ausland<br />
zusammengefunden haben.<br />
Text: Yvonne Sattler<br />
Fotos: NEUMAYR