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Folge 4 • Dezember 2012<br />

Verlagspostamt<br />

5020 Salzburg<br />

P.b.b. GZ02Z031998M<br />

Sonderbeilage<br />

Wir wünschen frohe Weihnachten<br />

und ein gutes,<br />

erfolgreiches Jahr 2013!<br />

<strong>Partner</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong><br />

hyposalzburg.at


SALZBURG<br />

ich meine ...<br />

Wenn es<br />

euch nicht<br />

gäbe<br />

Im heurigen Jahr war es besonders<br />

deutlich spürbar, dass die Herausforderungen<br />

an unsere <strong>Gemeinden</strong> gravierend<br />

zugenommen haben. Die Sicherung<br />

des sozialen Zusammenhalts<br />

in der Gemeinde, die Rückendeckung<br />

für unsere heimischen Betriebe und<br />

damit verbunden die Sicherung der<br />

Arbeitsplätze, die Fortführung einer<br />

verantwortungsbewussten und transparenten<br />

Haushaltspolitik, die Übernahme<br />

immer neuerer und immer komplexerer<br />

behördlicher Aufgaben sind nur einige<br />

Beispiele und werden zweifelsfrei auch<br />

im Jahr 2013 nicht weniger anspruchsvoll<br />

werden. Tatsache ist, dass all dies nur funktioniert, wenn<br />

Entscheidungen getroffen und nicht „hin und her“ geschoben<br />

werden, Bürgerinnen und Bürger in der Politik ernst- und<br />

mitgenommen werden sowie es letztlich Menschen gibt, die<br />

bereit sind, sich auch in schwierigen Zeiten großen Herausforderungen<br />

mit Mut und Zuversicht zu stellen.<br />

Um es klar auszudrücken: Wenn es Euch als politische Verantwortungsträger<br />

auf der kommunalen Ebene nicht gäbe,<br />

die sich mit unglaublichem Einsatz und Verantwortungsbewusstsein<br />

gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern für unsere Bürgerinnen und Bürger engagieren,<br />

dann würde sich unser Bundesland und seine <strong>Gemeinden</strong><br />

nicht dort befinden, wo wir heute sind.<br />

In dem Wort „Verantwortung“ ist das Wort „Antwort“ enthalten.<br />

Die menschlichsten und wirksamsten Antworten auf ihre<br />

Sorgen und Anliegen werden die Menschen unseres Landes<br />

auch in Zukunft auf der Ebene erhalten, die ihnen am nächsten<br />

ist – in ihren <strong>Gemeinden</strong>.<br />

Ihr Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes<br />

Präsident des Österreichischen Gemeindebundes<br />

INHALT<br />

SALZBURG<br />

3 „1. St. Kolomaner Bürgerrat“<br />

4 Europäischer Dorferneuerungspreis:<br />

Krimml ist Vizeeuropameister<br />

5 Aus dem Verbandsgeschehen:<br />

Bgm. Konferenz Pongau<br />

Bgm. Konferenz Pinzgau<br />

Bgm. Konferenz Tennengau<br />

Bgm. Konferenz Flachgau<br />

6 Vizebürgermeister von Hallwang erhält Kommunalen<br />

Wissenschaftspreis 2012<br />

Gesetzesvorlage zur Reform der Ortstaxe angenommen<br />

8 Meldepflicht für Hundehalter ab 1.1.2013<br />

ÖSTERREICH<br />

9 Prognosen der Statistik Austria: Österreich -<br />

eine Million mehr Menschen bis 2060<br />

10 Gemeindetag 2012 in Tulln: Die Kommunen zeigen Flagge<br />

12 Gemeindebund fordert: Masterplan für ländlichen Raum<br />

14 „Bombenurteil“ trifft Städte und <strong>Gemeinden</strong> mit voller Härte<br />

19 Einbruch bei Ertragsanteil-Vorschüssen im November<br />

20 Kindschafts- und Namensrechts-Änderungsgesetz 2012:<br />

Werden die <strong>Gemeinden</strong> schon wieder zu „D`raufzahlern“?<br />

22 79 familienfreundliche <strong>Gemeinden</strong> ausgezeichnet<br />

23 Schwellenwerte-Verordnung wurde verlängert<br />

EUROPA<br />

24 32. Sitzung des EuRegio-Rates in Kirchanschöring<br />

26 Warum die EU den Friedensnobelpreis bekommt<br />

Neuigkeiten aus Brüssel: Finanztransaktionssteuer<br />

28 Hochdotierter EU –<br />

Wettbewerb für Innovation in der öffentlichen Verwaltung<br />

SERVICE<br />

28 Buchtipp: „Kommunalsteuer für Städte und <strong>Gemeinden</strong>“,<br />

Kamhuber/Mühlberger/D. Pilz<br />

30 Wälder im Gemeindegebiet – Baulandreserven oder<br />

begehrter Erholungsraum? inkl. Buchtipp: „Waldeigentum<br />

und seine Beschränkungen“ von Nikolaus Lienbacher<br />

Die Salzburger Gemeinde<br />

Nummer 4 / 12 / 2012<br />

Redaktion: Direktor Dr. Martin Huber, Dr. Bettina Sommer<br />

Medieninhaber und Herausgeber: Salzburger Gemeindeverband, Alpenstraße 47, 5020 Salzburg • Anzeigenverwaltung & Layout: Industrie Team Medien & Werbung Josef Derntl •<br />

5020 Salzburg, Glockengasse 4d, Tel.: 0662/870 541, Fax: 0662/870 541-28, e-mail: office@itmw.at •<br />

Druck: Die Druckerei Christian Schönleitner, Markt 86, 5431 Kuchl • Erscheinungsort: Salzburg, Verlagspostamt 5020 Salzburg, P.b.b. •<br />

Fotos: ITMW (Salzburger Gemeindeverband), Titelfoto: Tourismusverband Oberndorf<br />

2 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


SALZBURG<br />

Gemeinwohl hat Vorrang vor Einzelinteressen:<br />

Bürgerrat in St. Koloman überrascht alle<br />

Neue Formen der Bürgerbeteiligung<br />

suchen – unter<br />

dieser Devise haben Bürgermeister<br />

Wallinger und seine<br />

Gemeindevertretung ihre MitbürgerInnen<br />

zum ersten „St.<br />

Kolomaner Bürgerrat“ eingeladen.<br />

Bürgerrat als<br />

Rückenstärkung der<br />

Gemeindevertretung<br />

„Wozu haben wir euch gewählt,<br />

wenn ihr dann erst<br />

einen Bürgerrat braucht?“<br />

haben BürgerInnen aus der<br />

Tennengauer Gemeinde St.<br />

Koloman ihren Bürgermeister<br />

gefragt.<br />

Beim Bürgerfrühschoppen<br />

im Gemeindezentrum am<br />

14.Oktober 2012 ist den Anwesenden<br />

schnell klar geworden,<br />

worin die große Chance<br />

dieses Pilotprojektes liegt.<br />

12 nach dem Zufallsprinzip<br />

ausgewählte BürgerInnen<br />

aus St. Koloman haben nach<br />

intensiver 2-tägiger Arbeit<br />

unter Anleitung zweier ModeratorInnen<br />

(Kristina Sommerauer<br />

und Peter Kriechhammer/www.GemeindeLeben.at)<br />

der anwesenden Gemeindevertretung<br />

und ca. 70<br />

BürgerInnen Empfehlungen<br />

zu 4 Themenkreisen präsentiert.<br />

„Da waren keine ganz<br />

neuen Anliegen dabei“ war<br />

die erste Reaktion des Bürgermeisters.<br />

„Uns ist aber<br />

durch die Arbeit des Bürgerrates<br />

ganz deutlich vor Augen<br />

geführt worden, worauf wir<br />

unser Augenmerk kurz-, mittel-<br />

und langfristig legen müssen.<br />

Diese Arbeit der Bürgerräte<br />

ist für uns Ansporn und<br />

Rückenstärkung für Anliegen,<br />

die vielleicht aus Rücksicht<br />

auf Einzelinteressen zurückgestellt<br />

wurden. Das Ergebnis<br />

des Bürgerrates sehen wir als<br />

wesentliche Orientierungshilfe<br />

für die Arbeit in unserer<br />

Gemeinde“.<br />

Gemeinwohl hat Vorrang<br />

vor Einzelinteressen<br />

Zu Beginn der Arbeit fanden<br />

sich 12 Personen mit ihren<br />

ganz persönlichen Anliegen<br />

und Interessen im Buchnergut<br />

im hinteren Tauglboden<br />

zusammen. Sehr schnell<br />

wurde sichtbar, dass es da<br />

ganz kontroversielle An- und<br />

Absichten zu einzelnen Gemeindethemen<br />

gibt. Zuhören,<br />

was jeder/jede TeilnehmerIn<br />

mitbringt, war zu Beginn die<br />

größte Herausforderung. Was<br />

beim Stammtisch kaum passiert,<br />

wurde hier möglich. Es<br />

entstand ein echter Dialog,<br />

Verständnis für die Sichtweise<br />

des Anderen und die Bereitschaft,<br />

eigene Standpunkte<br />

zu überdenken. Da die Regel<br />

für einen solchen Bürgerrat<br />

lautet, nur einstimmig mitgetragene<br />

Empfehlungen an die<br />

politisch Verantwortlichen abzugeben,<br />

wurde um Kompromisse<br />

gerungen und wurden<br />

gleichzeitig neue Lösungsvarianten<br />

entdeckt. Das Ergebnis<br />

war selbst für die Bürgerräte/Innen<br />

überraschend:<br />

10 sehr konkrete Empfehlungen<br />

zu den 4 Themenkreisen<br />

für die Entwicklung der<br />

Gemeinde in den nächsten<br />

2 – 7 Jahren – und das von<br />

allen mit Überzeugung mitgetragen!<br />

Da blieb so manches<br />

persönliche Anliegen zu<br />

Gunsten des Gemeinwohls<br />

auf der Strecke.<br />

Resonanz der Bürgerversammlung<br />

(Bürgerfrühschoppen)<br />

und Ausblick<br />

Die Rückmeldungen der anwesenden<br />

BürgerInnen aus<br />

St. Koloman bestätigten<br />

die Empfehlungen des Bür-<br />

Fotos: www.gemeindeleben.at<br />

gerrates. Die Begeisterung<br />

und das Engagement der<br />

Bürgerräte übertrugen sich<br />

schnell auf die Anwesenden.<br />

Der Bürgerfrühschoppen<br />

endete schließlich bei lebhaften<br />

Gesprächen und<br />

einem kleinen Imbiss. 3<br />

Monate hat nun die Gemeindevertretung<br />

Zeit, in ihren<br />

Ausschüssen die Empfehlungen<br />

zu behandeln. Am 19.<br />

Jänner wird sie den Bürgern<br />

klar sagen, welche Empfehlungen<br />

bis wann umgesetzt<br />

werden und welche davon<br />

– vielleicht aus rechtlichen,<br />

finanziellen oder raumordnungsabhängigen<br />

Gründen<br />

nochmals überdacht werden<br />

müssen.<br />

Für dieses nachahmenswerte<br />

Beispiel zeitgemäßer Bürgerbeteiligung<br />

zollte der Bürgermeister<br />

den Bürgerräten<br />

großes Lob.<br />

Zahlen-Daten-Fakten<br />

Der erste St. Kolomaner Bürgerrat<br />

Aufgabenstellung: "Was soll in St. Koloman die nächsten (2-7) Jahren geschehen?"<br />

Auswahl nach Zufallsprinzip: unter notarieller Aufsicht<br />

12.9.2012 – 13.9.2012: Bürgerrat<br />

14.9.2012 / 09:30 – 12:00: Bürger-Frühschoppen (=Bürgerversammlung)<br />

19.1.2013: BürgerInnen-Versammlung: Gemeindevertretung präsentiert den Umsetzungsplan<br />

Ort des Bürgerrates: Buchnergut der Famlie Sillner im Tauglboden<br />

Prozessbegleitung: Kristina Sommerauer, MSc und Peter Kriechhammer<br />

4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 3


SALZBURG<br />

Europäischer Dorferneuerungspreis:<br />

Krimml ist Vizeeuropameister<br />

Die Gemeinde Krimml trägt den stolzen Titel Vize-Europameister und gilt somit als Vorbild EU-weit.<br />

Beim Europäischen Dorferneuerungspreis 2012 belegte der Ort im Oberpinzgau den zweiten Platz.<br />

v.l.: BM Niki Berlakovich, Vbgm. Hans Leutgeb, Peter Kaltenegger<br />

- EU Kommission, GD Agri, Theres Friewald-Hofbauer GF der EU<br />

ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, Bgm. Erich Czerny,<br />

Charles Konnen, Juryvorsitzender.<br />

©Fototeam Digital<br />

Seit 1990 wird der Europäische<br />

Dorferneuerungspreis<br />

von der europäischen ARGE<br />

Landentwicklung und Dorferneuerung<br />

alle zwei Jahre<br />

vergeben. 29 Orte aus elf<br />

Staaten nahmen am heurigen<br />

Wettbewerb teil. Die Gemeinde<br />

Krimml wurde nur knapp<br />

von der Schweizer Gemeinde<br />

Vals auf Platz zwei verwiesen.<br />

Mehr Lebensqualität<br />

in den <strong>Gemeinden</strong><br />

„Die Salzburger <strong>Gemeinden</strong><br />

bemühen sich, den Gemeidebürgern<br />

eine gute Lebensqualität<br />

zu bieten. Dazu ist<br />

es notwendig, sich aktiv auf<br />

Prozesse mit großer Bürgerbeteiligung<br />

einzulassen und<br />

die Gemeinde weiterzuentwickeln.<br />

Es geht darum, die<br />

Zukunft in den <strong>Gemeinden</strong><br />

nicht zu erwarten, sondern<br />

zu gestalten“, betonte die für<br />

die Gemeindeentwicklung<br />

ressortzuständige Landesrätin<br />

Tina Widman. Sie nominierte<br />

die Gemeinde Krimml<br />

als einzige Salzburger Gemeinde<br />

für die Teilnahme<br />

am Europäischen Dorferneuerungspreis<br />

2012.<br />

Das Erfolgsgeheimnis<br />

In den Jahren 2005/2006<br />

wurde die Gemeindeentwicklungsgruppe<br />

„Gecko“<br />

gegründet. Die Gruppe definierte<br />

Visionen und Ziele,<br />

unter anderem wollte man den<br />

Sommertourismus in Krimml<br />

forcieren, das Dorfzentrum<br />

lebhafter gestalten und die<br />

Nahversorgung sichern. „Es<br />

hat sich eine Gruppe von<br />

Leuten zusammen gefunden,<br />

die sich in der Gemeinde engagieren<br />

wollte. Man wollte<br />

zuerst schauen, wie viele<br />

Bürgerinnen und Bürger aktiviert<br />

werden können. Es gab<br />

eine Auftaktveranstaltung<br />

mit ungefähr 24 Leuten, die<br />

sich regelmäßig getroffen<br />

und über verschiedene Projekte<br />

diskutiert haben. Es gab<br />

Ideen und diese wollten umgesetzt<br />

werden“, informiert<br />

der Krimmler Bürgermeister<br />

Erich Czerny.<br />

Ideen-Wettbewerb<br />

für Studenten<br />

Es wurde ein Ideen-Wettbewerb<br />

für Studenten der<br />

BOKU Wien und TU Innsbruck<br />

durchgeführt. Deren<br />

Aufgabe war es, sich die<br />

Organisation und Finanzierung<br />

der Projekte zu überlegen.<br />

Der Auftrag lautete,<br />

kreative Ideen zu sammeln<br />

um Gäste in das Dorfzentrum<br />

zu locken, den Verlust<br />

der Nahversorger ausgleichen<br />

und die Gemeinde für<br />

junge Leute attraktiver gestalten.<br />

Aus diesem Grund<br />

wurde ein viertägiger Workshop<br />

in Krimml abgehalten.<br />

Das Ergebnis waren 16 eingereichte<br />

Projekte, davon wurden<br />

fünf Siegerprojekte vorgestellt.<br />

Verwirklicht wurde<br />

beispielsweise der erste<br />

österreichische Gratisbuchladen,<br />

der Krimmler Dorfmarkt,<br />

das „Fallkino Krimml“<br />

und das Biomasseheizwerk<br />

mit 70 Anschlüssen. Der Bürgermeister<br />

Erich Czerny hebt<br />

drei wichtige und dauerhafte<br />

Projekte hervor, die Errichtung<br />

des Einkaufszentrums,<br />

das Hohe Tauern Health<br />

Projekt (HTH) und die Initiative<br />

Friede - Alpine Peace<br />

Crossing.<br />

Nahversorgung sichern<br />

Nach dem Verlust der letzten<br />

Nahversorger ist es Krimml<br />

gelungen, im Ortskern ein<br />

Einkaufszentrum zu errichten.<br />

„Mit Hilfe der Raiffeisenbank,<br />

die als Genossenschaft einen<br />

mutigen Schritt wagte,<br />

konnte dem Problem im Ort<br />

entgegengesteuert werden.<br />

Mitten in Krimml wurde ein<br />

Dienstleistungs - und Nahversorgungszentrum<br />

errichtet,<br />

mit einem Lebensmittelgeschäft,<br />

einer Bäckerei, einem<br />

Cafe, einem Lagerhaus und<br />

einer Trafik“, so Czerny.<br />

Mittlerweile ist das SEkO<br />

„Service und Einkauf im Ort<br />

in Krimml“ für die Bewohner<br />

unentbehrlich geworden.<br />

Das Projekt erwies sich als<br />

dauerhaft und nachhaltig,<br />

die örtliche Wirtschaftskraft<br />

konnte gestärkt werden und<br />

20 Ganzjahresarbeitsplätze<br />

wurden gesichert.<br />

Projekt Hohe Tauern Health<br />

Eines der dringlichsten<br />

Gesundheitsprobleme in<br />

Österreich sind Allergien. Einschließlich<br />

des allergischen<br />

Asthmas soll demzufolge<br />

jede fünfte Person betroffen<br />

sein (Gesundheitsbefragung<br />

2006/2007). Das HTH ist ein<br />

Gesundheitsprojekt, im Mittelpunkt<br />

steht die Bekämpfung<br />

von Allergien und Asthmaerkrankungen.<br />

Die Heilwirkung<br />

des Wasserfallnebels wurde<br />

erkannt und dessen Nutzen<br />

für Therapieformen wird gemeinsam<br />

mit der Paracelsus<br />

Medizinische Privatuniversität<br />

Salzburg weiter entwickelt.<br />

Die Krimmler Wasserfälle<br />

produzieren sehr kleine Wassertröpfchen,<br />

die, wissenschaftlich<br />

bewiesen, positive<br />

Auswirkungen auf die Atemwege<br />

haben. Die Ärzte aus<br />

der Region, sowie das Krankenhaus<br />

in Mittersill sind in<br />

das Projekt involviert. Neben<br />

allergikergerechten Zimmern<br />

wird auch auf die Ernährung für<br />

Allergiker großen Wert gelegt.<br />

Projekt Alpine<br />

Peace Crossing<br />

Das Alpine Peace Crossing Projekt<br />

ist eine Friedensinitiative,<br />

welche 2007 zur Erinnerung an<br />

die Flucht von 5.000 Juden über<br />

den Krimmler Tauern gegründet<br />

wurde. Damit soll auf die heutige<br />

Situation der Flüchtlinge in<br />

Österreich und weltweit aufmerksam<br />

gemacht werden.<br />

Friedensdialoge werden geführt,<br />

die neben der jährlichen<br />

Wanderung über den<br />

Krimmler Tauern auch Zeitzeugenberichte<br />

und Schilderungen<br />

heutiger Flüchtlinge<br />

beinhalten. „Der Besuch des<br />

Daila Lama im Mai, welcher<br />

unter anderem durch das<br />

APC initiiert wurde, rückte den<br />

Themenschwerpunkt Flüchtlinge<br />

wieder in den Mittelpunkt“,<br />

so Czerny. „Die Gemeide<br />

wird auch in Zukunft an<br />

einem Strang ziehen, denn wir<br />

haben alle das gleiche Ziel<br />

und die gleiche Richtung.<br />

Unsere Gemeinde wird im selben<br />

Tempo weitermachen“,<br />

meinte Czerny.<br />

4 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


SALZBURG<br />

Aus dem<br />

Verbandsgeschehen:<br />

Bürgermeisterkonferenz<br />

Pongau<br />

Am 27. September 2012 hat die Pongauer Bürgermeisterkonferenz<br />

im Sitzungssaal der Bezirkshauptmannschaft<br />

St. Johann im Pongau stattgefunden. Auf der Tagesordnung<br />

standen folgende Themen: Information von Herrn<br />

Mag. Leopold Breinlinger zur Salzburger Lieder- und<br />

Jodlerschatztruhe, das Projekt Schulumbau Volksschule/<br />

Hauptschule Radstadt, Kinder-REHAB St. Veit: Information<br />

und Beratung sowie ein Informationsgespräch mit den<br />

Österreichischen Bundesforsten.<br />

Regionalkonferenz<br />

der Pinzgauer Bürgermeister<br />

Die Pinzgauer BürgermeisterInnen tagten am 22.<br />

Oktober 2012 im Hotel Krallerhof in Leogang. Dem Bericht<br />

des Vorsitzenden Bgm. Peter Mitterer u. a. zum<br />

Salzburger Landesschiverband – Jugendsportförderung<br />

für 2013 folgten Stellungnahmen von Regionalmanager<br />

Michael Payer zu den Themen Neue Festkultur, Solarenergie<br />

und Diplomausbildung Pflegeberufe. Dir. Dr.<br />

Martin Huber vom Salzburger Gemeindeverband gab<br />

einen Überblick zu aktuellen Themen wie etwa zum Erneuerbare<br />

Energien-Ausbaugesetz 2012, den Verpflichtungen<br />

betreffend Hundeanmeldung, dem Grundverkehrsgesetz<br />

sowie zur Landesverwaltungsgerichtsbarkeit,<br />

der Entwicklung der Ertragsanteile und Änderungen im<br />

Korruptionsstrafrecht sowie die Problematik betreffend<br />

Datenschutz und Gratulation. Bgm. BR Franz Wenger berichtete<br />

zum Thema ÖPNV und wurde die neue Homepage<br />

www.regpi.at präsentiert.<br />

Verbandsversammlung<br />

des Regionalverbandes Tennengau<br />

sowie Bürgermeisterkonferenz<br />

Die Tennengauer Bürgermeister trafen sich am 6. November<br />

2012 im Biogasthof „Sommerau“ in St. Koloman.<br />

Frau Landesrätin Dr. Tina Widmann berichtete aus der<br />

aktuellen Landespolitik. Es folgten Kurzpräsentationen<br />

von Alexander Glas, Gemeindeentwicklung, zum Thema<br />

Bürgerengagement, von Juliane Schmid von Akzente<br />

Tennengau sowie von Heike Guritzer-Mauerer, Lernende<br />

Region Tennengau. Weiters wurde zu aktuellen Themen<br />

aus der BH Hallein, zu Neuerungen aus dem Salzburger<br />

Gemeindeverband (2. Erneuerbare Energie-Ausbaugesetz,<br />

Landessicherheitsgesetz, Landesverwaltungsgerichtsbarkeit,<br />

Entwicklung Ertragsanteile, Korruptionsstrafrecht,<br />

Meldedaten für Ehrungszwecke), dem<br />

Regionalverband / LEADER und dem Gästeservice<br />

Tennengau informiert. Das Budget 2013 wurde beschlossen.<br />

Bürgermeisterkonferenz<br />

des Flachgaues<br />

Die Bürgermeisterkonferenz des Flachgaues fand am<br />

13. November 2012 im Gemeindeamt Anif statt. Dem<br />

Bericht von Präsident Bgm. Helmut Mödlhammer zu den<br />

Neuerungen aus dem Salzburger Gemeindeverband auf<br />

Landes- und Bundesebene folgten Berichte von Bezirkshauptmann<br />

Hofrat Mag. Reinhold Mayer, Bezirkspolizeikommandanten<br />

Obstlt. Walter Praschberger, Landesfeuerwehrkommandant-Stv.<br />

Hermann Kobler und Doris<br />

Kiefel zur Salzburger Tafel. Mag. Gritlind Kettl informierte<br />

über „Europa 2020“, EU-Förderperiode 2014-2020. Dr.<br />

Hans Eder von Intersol sprach über innovative Gemeindepartnerschaften<br />

und Bgm. Ing. Simon Wallner berichtete<br />

über die Postpartner-Shop-Probleme.<br />

4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 5


SALZBURG<br />

Vizebürgermeister<br />

von Hallwang erhält<br />

Kommunalen Wissenschaftspreis 2012<br />

Wir gratulieren herzlich<br />

Herrn Vbgm. Mag. Michael<br />

Eckschlager, der für dessen<br />

Diplomarbeit im Rahmen<br />

eines wissenschaftlichen<br />

Symposiums im Innenministerium<br />

in Wien mit dem Kommunalen<br />

Wissenschaftspreis<br />

2012 ausgezeichnet wurde.<br />

Michael Eckschlager konnte<br />

die Jury, bestehend aus<br />

Mitgliedern des Österreichischen<br />

Gemeindebundes und<br />

Städtebundes, sowie Experten<br />

des MANZ-Verlags und<br />

kommunalen Forschern mit<br />

seiner praxisnahen Herangehensweise<br />

an das Thema<br />

"Gemeindevertretung und<br />

Gemeindevertreter - rechtliche<br />

Stellung, Verantwortlichkeit,<br />

Haftungsfragen" überzeugen.<br />

Der Vorsitzende der Kommunalwissenschaftlichen<br />

Gesellschaft<br />

o. Univ. Prof. Dr. Karl<br />

Weber bewertete die Arbeit<br />

als „systematisch gut aufgebaut<br />

und zeugend von einem<br />

sehr guten Problembewusstsein<br />

für die Sorgen der Gemeindefunktionäre“,<br />

weshalb<br />

diese Arbeit auch Gemeindefunktionären<br />

ohne juristische<br />

Ausbildung als Lektüre zu<br />

empfehlen sei.<br />

Beschluss des Verfassungs- und Verwaltungsausschusses des Salzburger Landtages<br />

Gesetzesvorlage zur Reform der Ortstaxe angenommen<br />

Der Verfassungs- und Verwaltungsausschuss<br />

des Salzburger<br />

Landtages nahm am<br />

17. Oktober, unter dem Vorsitz<br />

von LAbg. Arno Kosmata<br />

(SPÖ) mit den Stimmen der<br />

SPÖ, ÖVP und den Grünen<br />

gegen die der FPÖ eine Vorlage<br />

für ein Gesetz, mit dem<br />

das Salzburger Ortstaxengesetz<br />

2012 erlassen und das<br />

Salzburger Tourismusgesetz<br />

2003 geändert werden, mehrheitlich<br />

an. Die allgemeine<br />

Ortstaxe soll durch dieses<br />

Gesetz in eine Landesabgabe<br />

umgestaltet werden. Mit<br />

der Festsetzung der Höhe der<br />

allgemeinen Ortstaxe in Verbandsgemeinden<br />

werden die<br />

Tourismusverbände betraut.<br />

Diese Festsetzung soll durch<br />

die Vollversammlung auf Antrag<br />

des Ausschusses erfolgen.<br />

In <strong>Gemeinden</strong> ohne Tourismusverband<br />

soll die Höhe<br />

der allgemeinen Ortstaxe von<br />

der Bürgermeisterin oder vom<br />

Bürgermeister festgesetzt<br />

werden. Die Höhe der besonderen<br />

Ortstaxe wird unverändert<br />

von der Bürgermeisterin<br />

oder vom Bürgermeister festgesetzt.<br />

Tourismusreferent<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Dr. Wilfried Haslauer<br />

zeigte sich erfreut, dass es<br />

gelungen sei, in dieser lang<br />

diskutierten Thematik eine<br />

Einigung herbeizuführen. Er<br />

hob hervor, dass eine Abgabe,<br />

die viele Jahre nicht angepasst<br />

wurde, dringenden Valorisierungsbedarf<br />

habe. Nun<br />

sei darüber hinaus sogar eine<br />

Valorisierungsautomatik vorgesehen.<br />

SPÖ-Klubobmann<br />

Ing. Mag. Roland Meisl betonte,<br />

dass die Änderung der<br />

Zweckwidmung der Einnahmen<br />

aus der besonderen Ortstaxe<br />

ein wesentlicher Punkt<br />

in der Diskussion gewesen<br />

sei. Nunmehr werden diese<br />

Einnahmen zur Sicherung und<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

verwendet. LAbg. Lukas Essl<br />

(FPÖ) fand kritische Worte:<br />

Die Gemeindevertretungen<br />

haben den besten Kontakt<br />

zum Bürger. Daher sei es<br />

fragwürdig, warum ständig<br />

deren Rechte eingeschränkt<br />

werden. Man dürfe dieses<br />

Gremium nicht fortwährend<br />

schwächen. Die FPÖ werde<br />

der Vorlage nicht die Zustimmung<br />

geben, denn es werde<br />

dadurch außerdem ein massiver<br />

Kostendruck entstehen.<br />

LAbg. Cyriak Schwaighofer<br />

(Grüne) bekräftigte zwar<br />

die Kritik der zunehmenden<br />

Aushöhlung der Rechte der<br />

Gemeindevertretung, erklärte<br />

aber die Zustimmung zur<br />

Vorlage der Landesregierung.<br />

Schwaighofer regte außerdem<br />

an, wolle Salzburg die<br />

Klimaschutzziele erreichen,<br />

müsse das Bewusstsein dafür<br />

auch im Tourismus noch mehr<br />

verankert werden. Mit Teilerträgen<br />

aus der besonderen<br />

Ortstaxe sollten Klimaschutzmaßnahmen<br />

unterstützt werden.<br />

Diese Anregung fand in<br />

der Spezialdebatte im selben<br />

Stimmverhältnis Eingang in<br />

den Paragrafen 9 der Gesetzesvorlage,<br />

in dem es künftig<br />

unter anderem heißen wird:<br />

„Die dem Land jeweils zum<br />

nächstfolgenden Monatsersten<br />

zu überweisenden<br />

Anteile am Ertrag der besonderen<br />

Ortstaxe sind für die<br />

Sicherung und Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen und für Infrastrukturmaßnahmen<br />

im ländlichen<br />

Raum – insbesondere<br />

auch für den Klimaschutz –<br />

zu verwenden.“<br />

6 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


SALZBURG<br />

News aus dem Hause AEBI<br />

die Bergtechnikspezialisten präsentieren den ersten stufenlosen<br />

Transporter und setzen damit ihren Produkten das Tüpfelchen auf das I.<br />

Alle, die schon einmal mit<br />

einem Traktor mit stufenlosem<br />

Fahrantrieb gefahren<br />

sind, waren von der Technologie<br />

hellauf begeistert.<br />

Denn neben Fahrspaß bietet<br />

dieses Getriebe viele Vorteile<br />

bei der täglichen Arbeit. Mit<br />

dem VT450 Vario will Aebi die<br />

Stufenlos-Technologie auch<br />

seinen Transporterkunden<br />

zugänglich machen.<br />

Hydrostat und Mechanik<br />

Da der VT450 Vario neben<br />

dem Kommunaleinsatz auch<br />

auf steilen landwirtschaftlichen<br />

Flächen zum Einsatz<br />

kommt, mussten gleich mehrere<br />

Nüsse geknackt werden.<br />

Bei einem Transporter ist der<br />

Platz für den Einbau eines<br />

Getriebes beengt. Zudem<br />

wollte Aebi sowohl hydrostatisch,<br />

als auch leistungsverzweigt<br />

fahren können. Denn<br />

der hydrostatische Antrieb hat<br />

den Vorteil, dass das Fahrzeug<br />

hydraulisch abgebremst<br />

und durch „Einklemmen“ des<br />

Öls auch zum Stillstand gebracht<br />

werden kann. Bei hohen<br />

Fahrgeschwindigkeiten<br />

hat der Hydrostat aber zu<br />

große Verluste. Darum wollte<br />

Aebi hier mechanisch beziehungsweise<br />

leistungsverzweigt<br />

fahren. Dieser Spagat<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Anforderungen ist Aebi gut<br />

gelungen. So fährt der VT450<br />

Vario in einer ersten Phase<br />

bis 7,5 km/h ausschließlich<br />

hydrostatisch, und erst ab<br />

dieser Geschwindigkeit schaltet<br />

sich die Mechanik hinzu<br />

und das Getriebe arbeitet<br />

leistungsverzweigt. Von den<br />

verschiedenen Getriebezuständen<br />

merkt der Fahrer<br />

nichts, da alles automatisch<br />

im Hintergrund abläuft.<br />

Vier Fahrstrategien<br />

Für die Bedienung wählt der<br />

Fahrer über den bekannten<br />

Multifunktionshebel des<br />

TT280 zwischen den vier<br />

verschiedenen Fahrstrategien.<br />

Gefahren werden kann<br />

im Feldmodus, Straßenmodus,<br />

Proportionalmodus oder<br />

Schneefräsmodus. Bei den<br />

beiden erstgenannten Varianten<br />

legt der Fahrer im Terminal<br />

eine bestimmte Fahrgeschwindigkeit<br />

fest. Diese wird<br />

erreicht, wenn er den Joystick<br />

ganz nach vorne legt und<br />

das Fahrpedal vollständig<br />

durchgedrückt wird. Die Motordrehzahl<br />

regelt sich selbst<br />

und passt sich den jeweiligen<br />

Leistungsanforderungen an.<br />

Kurzfristige Geschwindigkeitsänderungen<br />

kann der<br />

Fahrer durch geringeres<br />

Andrücken des Fahrpedals<br />

oder durch ein Zurückziehen<br />

- bezahlte Anzeige -<br />

des Joysticks erreichen. Das<br />

Proportionalfahren entspricht<br />

dem traditionellen „Variofahren“.<br />

Dabei wird das Fahrpedal<br />

zum Gaspedal und der<br />

Fahrer entscheidet selbst<br />

über die Motordrehzahl. Die<br />

Fahrgeschwindigkeit bestimmt<br />

er über die Stellung<br />

des Joysticks. Der Schneefräsmodus<br />

eignet sich für geringe<br />

Geschwindigkeiten mit<br />

einer konstanten Motordrehzahl.<br />

Er funktioniert ähnlich<br />

wie der Arbeitsmodus, reagiert<br />

aber sensibler sowohl<br />

auf die Befehle des Fahrers,<br />

als auch auf die Betriebszustände.<br />

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4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 7


SALZBURG<br />

Meldepflicht<br />

für Hundehalter ab 1.1.2013<br />

Ab dem 1. Jänner 2013 tritt die Novelle zum Salzburger Landessicherheitsgesetz – S.LSG<br />

in Kraft und ab diesen Zeitpunkt gilt in Salzburg eine Meldepflicht für alle Hundehalter.<br />

Die Meldepflicht gilt allerdings nur für jene Personen, die einen bestimmten Hund ab dem<br />

1. Jänner 2013 zu halten beginnen.<br />

Eine Person, die einen über<br />

zwölf Wochen alten Hund<br />

hält, hat dies der Gemeinde,<br />

in der sie ihren Hauptwohnsitz<br />

hat, binnen einer Woche<br />

ab Beginn der Haltung zu<br />

melden (§ 16 Abs 1 S.LSG).<br />

Die Meldung hat zu enthalten:<br />

1. Name und Anschrift des<br />

Hundehalters;<br />

2. Rasse, Farbe, Geschlecht<br />

und Alter des Hundes;<br />

3. Name und Anschrift der<br />

Person, die den Hund zuletzt<br />

gehalten hat;<br />

4. die Kennzeichnungsnummer<br />

(§ 24a Abs 2 Z 2 lit d<br />

TSchG).<br />

In § 16 Abs 2 S.LSG wird bestimmt,<br />

dass der Meldung<br />

1. ein Sachkundenachweis (§<br />

21 Abs 1) und<br />

2. der Nachweis, dass für<br />

den Hund eine Haftpflichtversicherung<br />

über eine Mindestdeckungssumme<br />

von €<br />

725.000,00 besteht (§ 23),<br />

anzuschließen sind. Ebenso<br />

wie den Beginn der Haltung<br />

hat der Hundehalter die Beendigung<br />

des Haltens eines<br />

Hundes unter Angabe des<br />

Endigungsgrundes und unter<br />

Bekanntgabe eines allfälligen<br />

neuen Hundehalters binnen<br />

einer Woche der Gemeinde<br />

zu melden.<br />

Ein Sachkundenachweis kann<br />

nur von einer von der Landesregierung<br />

mit Bescheid zugelassenen<br />

Person ausgestellt<br />

werden, die Gewähr für eine<br />

ordnungsgemäße Ausbildung<br />

bietet. Diese Personen können<br />

sowohl natürliche als<br />

auch juristische Personen<br />

sein. Es sind derzeit 20 Personen<br />

als geeignet anerkannt.<br />

Die Liste mit den Namen und<br />

Adressen der anerkannten<br />

Personen wird demnächst auf<br />

der Homepage des Referates<br />

Wahlen und Sicherheit zum<br />

Download bereitgestellt werden.<br />

Die für das Halten eines<br />

nicht gefährlichen Hundes<br />

erforderliche Ausbildung des<br />

Hundehalters hat mindestens<br />

zwei Kursstunden zu<br />

umfassen. Die für das Halten<br />

eines gefährlichen Hundes<br />

erforderliche Ausbildung des<br />

Hundehalters hat mindestens<br />

zehn Kursstunden zu umfassen.<br />

Die zugelassene Person<br />

hat Personen nach Abschluss<br />

der Ausbildung über die Absolvierung<br />

der jeweiligen<br />

Ausbildung eine Bescheinigung<br />

(=Sachkundenachweis)<br />

auszustellen. Die Bescheinigung<br />

hat Angaben über<br />

die absolvierte Ausbildung,<br />

den Namen des Kursteilnehmers,<br />

den Namen der zur<br />

Ausbildung der Hundehalter<br />

zugelassenen Person sowie<br />

die Unterschrift der die Ausbildungsinhalte<br />

vermittelnden<br />

Personen (Hundetrainer<br />

und Tierarzt, sofern der Tierarzt<br />

nicht selbst zugelassene<br />

Person ist) zu beinhalten. Aus<br />

einer Bescheinigung über eine<br />

Ausbildung für das Halten<br />

eines gefährlichen Hundes<br />

(Nachweis über erweiterte<br />

Sachkunde) muss ebenfalls<br />

zweifelsfrei hervorgehen, mit<br />

welchem Hund die Ausbildung<br />

absolviert worden ist.<br />

In der Verordnung der<br />

Landesregierung ist in § 5<br />

weiters festgelegt, welche<br />

Personen über eine Ausbildung<br />

verfügen, die dem Sachkundenachweis<br />

gemäß den<br />

§§ 1 und 2 der Verordnung<br />

zumindest gleichzuhalten ist:<br />

Andere Ausbildungen, die als<br />

zumindest gleichwertig gelten:<br />

(1) Als dem § 1 zumindest<br />

gleichwertige Ausbildung gilt<br />

jedenfalls eine Ausbildung gemäß<br />

§ 2.<br />

(2) Als Personen mit einer den<br />

§§ 1 und 2 zumindest gleichwertigen<br />

Ausbildung gelten:<br />

1. Personen, die das veterinärmedizinische<br />

Studium abgeschlossen<br />

haben;<br />

2. Personen, die sich als tierschutzqualifizierter<br />

Hundetrainer<br />

oder tierschutzqualifizierte<br />

Hundetrainerin im<br />

Sinn des § 5 der Verordnung<br />

des Bundesministers<br />

für Gesundheit hinsichtlich<br />

näherer Bestimmungen über<br />

die tierschutzkonforme Ausbildung<br />

von Hunden, BGBl II<br />

Nr 56/2012, bezeichnen dürfen;<br />

3. Personen, die eine der folgenden<br />

Prüfungen erfolgreich<br />

abgelegt haben:<br />

a) Begleithundeprüfung mit<br />

Verhaltenstest (BH-Prüfung),<br />

Begleithundeprüfung (BGH-1)<br />

oder eine darauf aufbauende<br />

Ausbildung nach der Österreichischen<br />

Prüfungsordnung<br />

(ÖPO) des Österreichischen<br />

Kynologenverbandes (ÖKV);<br />

b) Begleithundeprüfung mit<br />

Verhaltenstest (BH-V), Begleithundeprüfung<br />

I (BHI)<br />

oder eine darauf aufbauende<br />

Ausbildung nach der Prüfungsordnung<br />

der Österreichischen<br />

Hundesport Union<br />

(Ö.H.U.);<br />

c) Leistungsprüfungen nach<br />

der Prüfungsordnung des<br />

Österreichischen Jagdgebrauchshundeverbandes<br />

(ÖJGV);<br />

d) Rettungshunde- oder<br />

Suchhundeprüfung;<br />

4. Personen, die Diensthundeführer<br />

des Bundesheeres<br />

oder der Sicherheitsexekutive<br />

sind oder waren;<br />

5. Personen, die haupt- oder<br />

nebenberuflich Hunde dazu<br />

ausbilden, dass sie in der<br />

Lage sind, die eingeschränkte<br />

Sinnes- oder Körperfunktion<br />

von Menschen mit Behinderung<br />

so gut wie möglich auszugleichen<br />

(Assistenzhunde).<br />

(3) Als gleichwertige Ausbildungen<br />

gelten auch solche,<br />

die den in den Abs 1 und 2<br />

aufgezählten Ausbildungen,<br />

Tätigkeiten oder Prüfungen<br />

entsprechen und in einem<br />

oder mehreren anderen Mitgliedsstaaten<br />

der Europäischen<br />

Union (EU-Mitgliedsstaaten)<br />

oder in einem oder<br />

mehreren anderen Vertragsstaaten<br />

des Abkommens<br />

über den Europäischen Wirtschaftsraum<br />

(EWR-Vertragsstaaten)<br />

von österreichischen<br />

oder von Staatsangehörigen<br />

der anderen genannten Staaten<br />

erworben, ausgeübt oder<br />

abgelegt worden sind.<br />

8 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


ÖSTERREICH<br />

Österreich:<br />

Eine Million mehr Menschen bis 2060<br />

9,4 Mio. Einwohner, deutlich mehr Senioren, abnehmende Beschäftigungsquote und<br />

deutliche Zuwanderung für die Ballungsräume. Das sind die Prognosen der Statistik<br />

Austria für die kommenden Jahrzehnte.<br />

Der aktuellen Prognose der<br />

Statistik Austria zufolge wird<br />

Österreich in Zukunft wachsen<br />

und älter werden. Im Jahr<br />

2030 steigt die Bevölkerungszahl<br />

auf 9 Millionen, bis 2060<br />

sogar auf 9,4 Millionen. Die<br />

Tendenz in der Altersverteilung<br />

verschiebt sich weiterhin<br />

deutlich Richtung ältere Menschen.<br />

Baby-Boom Generation<br />

im Ruhestand<br />

Laut Bevölkerungsprognose<br />

sinkt vor allem der Anteil<br />

der Menschen im erwerbsfähigen<br />

Alter (20 bis 65 Jahre),<br />

dafür gibt es einen starken<br />

Zuwachs an Menschen im<br />

Pensionsalter. Grund dafür<br />

ist die Baby-Boom Generation,<br />

die in den Ruhestand<br />

tritt. Diese Entwicklung wird<br />

hohe Anforderungen an die<br />

Bevölkerung stellen. So muss<br />

etwa die Innovationsfähigkeit<br />

der Menschen durch lebenslanges<br />

Lernen und Weiterbildung<br />

erhalten werden,<br />

einmalige Ausbildung und<br />

jahrzehntelanges Verweilen<br />

beim gleichen Unternehmen<br />

werden die Ausnahme sein.<br />

Eine Abschwächung der<br />

Überalterung ist de facto nur<br />

durch Einwanderung junger<br />

Menschen möglich. Während<br />

heute die Gesamtbevölkerung<br />

im Schnitt 42 Jahre alt<br />

ist, liegt das Durchschnittsalter<br />

bei Zuwanderern bei 23<br />

Jahren. Ein leichter Anstieg<br />

wird auch bei der Geburtenrate<br />

prognostiziert, von 1,43<br />

Kindern pro Frau (2011) auf<br />

1,55 im Jahre 2060.<br />

Wien kratzt an Zwei-<br />

Millionen-Marke<br />

Das stärkste Bevölkerungswachstum<br />

wird von den Ex-<br />

perten der Statistik Austria<br />

in Wien erwartet. Bis 2030<br />

soll Wien wieder die Zwei-<br />

Millionen-Bevölkerungsmarke<br />

erreichen. Bereits 1910 überschritt<br />

die Bundeshauptstadt<br />

diese Marke, mit einer Einwohnerzahl<br />

von 2,1 Millionen.<br />

Zur Jahrhundertwende war<br />

Wien Schmelztiegel verschiedener<br />

Kulturen: Im späten 19.<br />

und frühen 20. Jahrhundert<br />

wuchs die Bevölkerung besonders<br />

rasch. Verantwortlich<br />

dafür waren die bis 1900<br />

unverändert hohen Geburtenraten,<br />

eine nach<br />

1880 stetig sinkende<br />

Sterblichkeit sowie<br />

eine beträchtliche<br />

überregionale Zuwanderung<br />

aus allen<br />

Teilen der Monarchie<br />

nach Wien und<br />

die entstehenden<br />

Industriereviere.<br />

Doch wie wird die<br />

Metropole im 21.<br />

Jahrhundert mit dem<br />

Zuwachs umgehen?<br />

Wo werden die neuen<br />

Bürger künftig<br />

leben? Wie wird dieser<br />

Trend die Lebensqualität<br />

der Wiener<br />

beeinflussen? All diesen<br />

Fragen werden<br />

sich wohl Experten,<br />

Politiker, Pendler und<br />

Wohnungsuchende<br />

stellen müssen.<br />

Überall Zuwachsaußer<br />

in Kärnten<br />

Während alle Bundesländer<br />

mit einem<br />

bevor. Kärnten kann<br />

mit Zuwanderung<br />

Wachstum rechnen<br />

können, steht<br />

Kärnten ein Bevölkerungsschwund<br />

die Binnenwanderungsverluste<br />

und die negativen Geburtenbilanzen<br />

nicht ausgleichen:<br />

Bis 2060 sinkt die<br />

Bevölkerung um 8,5 Prozent.<br />

Statt 558.000 Kärntnern wie<br />

im Jahr 2011, wird es 2060<br />

nur noch 511.000 Einwohner<br />

geben. Ab 2020 wird<br />

Salzburg Kärnten als bevölkerungsmäßig<br />

sechstgrößtes<br />

Bundesland ablösen. In<br />

Ober-österreich und in Tirol<br />

wird bis 2060 mit 1,51 Mio.<br />

bzw. 761.000 Einwohnern,<br />

ein Zuwachs von rund sieben<br />

Prozent erwartet. Den<br />

geringsten Zuwachs prognostizieren<br />

die Experten der<br />

Steiermark. Hier steigt bis<br />

2030 die Einwohnerzahl von<br />

derzeit 1,21 Mio. auf 1,24<br />

Mio. und erreicht im Jahr<br />

2043 mit 1,25 Mio. (plus drei<br />

Prozent) ihr Maximum.Die Lebenserwartung<br />

steigt ebenfalls,<br />

sowohl bei Männern als<br />

auch bei Frauen um fast zehn<br />

Jahre und wird der Unterschied<br />

in der Lebenserwartung<br />

von Männern und Frauen<br />

dabei zunehmend kleiner.<br />

4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 9


Gemeindetag 2012 in Tulln<br />

Die Kommunen zeigen Flagge<br />

Mit einigen Neuerungen fand<br />

von 12. bis zum 14. September<br />

der 59. Österreichische<br />

Gemeindetag statt. Austragungsort<br />

war in diesem Jahr<br />

die niederösterreichische Blumen-<br />

und Messestadt Tulln,<br />

mehr als 2.000 Gemeindevertreter/innen<br />

waren gekommen,<br />

um ihren Sorgen und<br />

Forderungen Nachdruck zu<br />

verleihen.<br />

Gemeinsam mit dem Gemeindetag<br />

fand heuer wieder<br />

die große Kommunalmesse<br />

statt. Rund 170 Aussteller<br />

tummelten sich auf mehr<br />

als 10.000 Quadratmetern<br />

Ausstellungsfläche, um ihre<br />

Neuheiten und Leistungen für<br />

den kommunalen Bereich zu<br />

zeigen. Schon am Mittwoch<br />

wurde die Messe von Gemeindebund-Präsident<br />

Helmut<br />

Mödlhammer und seinen<br />

Vizes Alfred Riedl und Rupert<br />

Dworak eröffnet. Unmittelbar<br />

danach tagte der Bundesvorstand<br />

des Gemeindebundes,<br />

das höchste Gremium der<br />

Interessensvertretung.<br />

"Unsere wichtigsten Themenfelder<br />

und Anliegen haben wir<br />

in einer gemeinsamen Resolution<br />

formuliert", erklärt Mödlhammer.<br />

"Die Kernpunkte<br />

werde ich den Delegierten bei<br />

der Haupttagung vorstellen."<br />

Mehr als 1.000 Gäste<br />

auf der Benefizgala<br />

Erste große Besonderheit:<br />

Ein großes Benefizkonzert<br />

am Mittwochabend in Grafenegg,<br />

der kulturellen Hochburg<br />

Niederösterreichs. Mehr als<br />

1.000 Gäste folgten der Einladung<br />

zu dieser Benefizveranstaltung<br />

mit den drei jungen<br />

Tenören, der Reinerlös<br />

von rund 10.000 Euro wurde<br />

schließlich bei der Haupttagung<br />

an drei bedürftige<br />

Familien übergeben.<br />

Gemeindeebene<br />

genießt nach wie vor<br />

größtes Vertrauen<br />

Der Gemeindetag selbst wurde,<br />

wie gewohnt, am Donnerstagvormittag<br />

eröffnet.<br />

Zuvor schon präsentierten<br />

Mödlhammer, Riedl und<br />

Dworak in einer Pressekonferenz<br />

die Ergebnisse einer<br />

OGM-Bevölkerungsumfrage.<br />

"Die Politik hat derzeit mit<br />

einem dramatischen Vertrauensverlust<br />

bei<br />

den Menschen zu<br />

kämpfen", berichtete<br />

Mödlhammer.<br />

"Darunter leiden<br />

auch die <strong>Gemeinden</strong>,<br />

wenngleich sie mit<br />

39 Prozent noch das<br />

höchste Vertrauen<br />

genießen. Den Bundesländern<br />

vertrauen<br />

nur 23 Prozent, Bund<br />

(neun Prozent) und<br />

EU (sechs Prozent)<br />

liegen da schon weit<br />

abgeschlagen."<br />

Dementsprechend<br />

eindeutig fielen dann<br />

auch die Antworten auf die<br />

Frage, welche Ebene an Einfluss<br />

gewinnen sollte, aus.<br />

45 Prozent der Menschen<br />

wollen, dass die <strong>Gemeinden</strong><br />

künftig mehr zu sagen und<br />

zu entscheiden haben, sogar<br />

50 Prozent sind der Meinung,<br />

dass auf Gemeindeebene effizienter<br />

als anderswo gearbeitet<br />

wird. "Für die <strong>Gemeinden</strong><br />

sind diese Ergebnisse<br />

einerseits erfreulich, weil die<br />

Menschen uns immer noch<br />

sehr vertrauen und unsere Arbeit<br />

schätzen", so Mödlhammer,<br />

"andererseits sind wir<br />

auch vom generellen Vertrauensverlust<br />

stark betroffen."<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

für Bürgermeister kommt<br />

Dementsprechend realistisch<br />

bewerten die Bürgermeister/<br />

innen selbst ihre Lage, wie<br />

eine Erhebung unter den<br />

Ortschefs und –chefinnen<br />

deutlich zeigt. Steigende Aufgaben<br />

(88 Prozent), zunehmende<br />

Haftungsprobleme<br />

(50 Prozent) und die immer<br />

noch ausbaufähige soziale<br />

Absicherung führen dazu,<br />

dass fast ein Drittel der heimischen<br />

Bürgermeister/innen<br />

bei der nächsten Wahl nicht<br />

mehr antreten will. "Das sind<br />

Alarmsignale, die wir mit Sicherheit<br />

nicht überhören", so<br />

Gemeindebund-Vize Alfred<br />

Riedl. "Der Wunsch und das<br />

Bedürfnis nach mehr Ausund<br />

Weiterbildung im Amt<br />

wurden deutlich artikuliert,<br />

diesem Wunsch werden wir<br />

Rechnung tragen." Der zweite<br />

Vize des Gemeindebundes,<br />

Rupert Dworak ergänzt: "Die<br />

Anforderungen an eine/n Bürgermeister/in<br />

werden immer<br />

höher und komplexer, die<br />

Menschen erwarten sich oft,<br />

dass wir Wunderwuzzis sind,<br />

die sich überall gut auskennen,<br />

von Unternehmensführung<br />

bis hin zu schwierigen<br />

gesetzlichen Materien. Wir<br />

werden das Angebot an Schulungen<br />

deutlich erhöhen."<br />

Ein Termin jagt<br />

den anderen<br />

Ab der Eröffnung ging‘s für<br />

die Gemeindebund-Spitzen<br />

in hoher Terminfrequenz dahin.<br />

Messerundgang durch<br />

das riesige Areal, Fototermine<br />

an Ständen der Aussteller<br />

und ein Besuch bei<br />

der Tagung des Fachverbands<br />

der leitenden Gemeindebediensteten<br />

(FLGÖ),<br />

die heuer auch erstmals<br />

im Umfeld des Gemeindetags<br />

stattfand. FLGÖ-<br />

Obmann Franz Haugensteiner,<br />

Amtsleister von Purgstall/NÖ,<br />

freute sich über den<br />

hohen Besuch. "Es ehrt uns,<br />

dass sich der Herr Präsident<br />

auch unsere Anliegen anhört",<br />

so Haugensteiner, der<br />

zuvor ein Referat von Rechnungshof-Präsident<br />

Josef<br />

Moser organisiert hatte. Für<br />

die Gemeindebund-Spitze<br />

ging’s weiter mit einer hochkarätigen<br />

Fachtagung, bei der<br />

Sozialminister Hundstorfer<br />

mit Mödlhammer, Riedl und<br />

Dworak aktuelle Entwicklungen<br />

vor einem Auditorium<br />

von fast 800 Gemeindevertretreter/innen<br />

diskutierte. Der<br />

Sozialminister, er war auch<br />

10 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


ÖSTERREICH<br />

schon im Vorjahr am Gemeindetag<br />

zu Gast gewesen,<br />

beeindruckte dabei mit detailliertem<br />

Fachwissen und seiner<br />

hemdsärmeligen Art.<br />

Sofagespräch: Umstellung<br />

der Straßenbeleuchtung<br />

für Zukunft wichtig<br />

Beim anschließenden Sofagespräch<br />

zur Kommunalen<br />

Beleuchtung informierten die<br />

Hausherren Alfred Riedl und<br />

Rupert Dworak gemeinsam<br />

mit Kommunalkredit-Generaldirektor<br />

Alois Steinbichler<br />

über die Möglichkeiten mit<br />

nachhaltiger kommunaler Beleuchtung<br />

nicht nur etwas für<br />

die Umwelt zu tun, sondern<br />

auch noch Geld zu sparen.<br />

Beide Bürgermeister können<br />

dabei auf eigene Erfahrungen<br />

zurückgreifen. "Ich stelle gerade<br />

in meiner Gemeinde<br />

die gesamte Beleuchtung,<br />

das sind 1.400 Lichtpunkte,<br />

auf LED um", erzählte Riedl.<br />

Innerhalb eines Jahrzehnts<br />

finanziere sich der Umbau<br />

durch die Einsparungen. Wie<br />

wichtig dieses Themenfeld<br />

ist, zeigt auch der Erfolg der<br />

Roadshow "Kommunale Beleuchtung",<br />

die der Gemeindebund<br />

und seine Landesverbände<br />

auch heuer wieder<br />

durchführen.<br />

Prominenter<br />

Überraschungsgast<br />

bei Galaabend<br />

Am Abend schließlich der<br />

große gesellschaftliche Höhepunkt<br />

jedes Gemeindetages,<br />

der Galaabend mit Dinner<br />

für rund 2.000 Personen.<br />

"Das ist eine der seltenen<br />

Möglichkeiten, wie wir unser<br />

wunderschönes Bundesland<br />

und seine kulturelle Vielfalt<br />

unseren Amtskollegen aus<br />

ganz Österreich zeigen können",<br />

so die gastgebenden<br />

Präsidenten Riedl und Dworak.<br />

Starkoch Toni Mörwald<br />

sorgte für das leibliche Wohl,<br />

für emotionales Wohlbefinden<br />

war Überraschungsgast Rainhard<br />

Fendrich zuständig, der<br />

auf der Gemeindetag-Bühne<br />

eine Auswahl seiner größten<br />

Hits zum Besten gab und den<br />

Saal zum Brodeln brachte.<br />

Hohe Polit-Prominenz<br />

besuchte Haupttagung<br />

Erstaunlich fit und ausgeschlafen<br />

waren alle Gemeindetag-Teilnehmer<br />

am Freitag bei<br />

der Haupttagung der größten<br />

kommunalpolitischen Veranstaltung<br />

Österreichs. "Das<br />

ist nicht unbedingt ein leichtes<br />

Pflaster für unsere Gäste<br />

und Redner aus der Bundespolitik",<br />

weiß Mödlhammer.<br />

"Vor 2.000 Kommunalpolitiker/innen<br />

kann man sich<br />

keine Fehler erlauben, da<br />

wird auf jedes Wort geachtet."<br />

Die Gästeliste konnte hochrangiger<br />

kaum sein. Bundespräsident<br />

Heinz Fischer stand<br />

an der Spitze jener, die Grußworte<br />

überbrachten. "Der<br />

Herr Bundespräsident hat in<br />

seiner Amtszeit keinen einzigen<br />

Gemeindetag ausgelassen,<br />

wir wissen diese Treue<br />

und Wertschätzung unserer<br />

Arbeit gebührend einzuordnen",<br />

so Mödlhammer. Auch<br />

Landeshauptmann Erwin<br />

Pröll und Städtebund-Vertreter<br />

Heinz Schaden würdigten<br />

in ihren Grußworten die Leistungen<br />

der <strong>Gemeinden</strong>. Das<br />

Hauptreferat hielt Vizekanzler<br />

und Außenminister Michael<br />

Spindelegger. Er zeigte sich<br />

den von den <strong>Gemeinden</strong> formulierten<br />

Anliegen gegenüber<br />

durchaus aufgeschlossen,<br />

stand aber auch zum<br />

Spar- und Sanierungskurs<br />

der Bundesregierung. "Hier<br />

kann es kein Abweichen geben,<br />

weil wir diesen Schuldenberg<br />

nicht einfach auf<br />

unsere Kinder weiterschieben<br />

können", erklärte Spindelegger<br />

in seiner sehr positiv<br />

aufgefassten Rede. Als interessierte<br />

Besucher zeigten<br />

sich auch Bildungsministerin<br />

Claudia Schmied und Integrationsstaatssekretär<br />

Sebastian<br />

Kurz bei der Haupttagung.<br />

Mödlhammer: "Wir wollen<br />

auch 15a-<strong>Partner</strong> werden"<br />

Bei seinem größten Auftritt,<br />

seinem Heimspiel formulierte<br />

dann auch der Gemeindebund-Chef<br />

selbst die Forderungen<br />

der Kommunen. "Wir<br />

wollen auch 15a-<strong>Partner</strong> werden",<br />

verlangte Mödlhammer.<br />

"Wir wollen das Recht darauf<br />

haben, eigenständige Vereinbarungen<br />

mit Bund oder<br />

Ländern abzuschließen, weil<br />

wir nicht einsehen, dass viele<br />

Dinge über unseren Kopf hinweg<br />

entschieden werden."<br />

Scharfe Kritik übte Mödlhammer<br />

auch an der Vorgehensweise<br />

bei vielen Gesetzen.<br />

"Wenn ich mir die Eisenbahnkreuzungsverordnung<br />

anschaue, die ursprünglich<br />

mehr als zwei Milliarden an<br />

Kosten verursacht hätte und<br />

nun auch rund 200 Mio. Euro<br />

runtergerechnet wurde, dann<br />

habe ich schon große Zweifel<br />

an der Gesetzgebung. Es<br />

wäre klug, wenn der Rechnungshof<br />

jedes Gesetzesvorhaben<br />

auf seine Kosten<br />

prüft, bevor es in Begutachtung<br />

geht. Alles andere bietet<br />

ja den idealen Nährboden für<br />

Tricksereien zu Lasten anderer",<br />

so der Gemeindebund-<br />

Chef."Die <strong>Gemeinden</strong> sind die<br />

Orte der Wahrheit", donnerte<br />

der Gemeindebund-Präsident<br />

in den vollen Saal. "In einer<br />

Gemeinde braucht man gar<br />

nicht versuchen, den Menschen<br />

etwas vorzumachen.<br />

Haltung, Haftung und Hingabe<br />

sind unsere Leitwörter in<br />

der politischen Arbeit. Das ist<br />

auch der Grund, warum uns<br />

die Menschen vertrauen. Weil<br />

wir jeden Tag Verantwortung<br />

übernehmen und Entscheidungen<br />

treffen und uns nicht<br />

hinter Ministerien, Juristen<br />

und Rechenkünstlern verstecken."<br />

"Durch Zusammenlegung<br />

spart man keine einzige<br />

Kindergärtnerin"<br />

Entsprechend klar auch<br />

Mödlhammers Haltung zur<br />

Zusammenlegung von <strong>Gemeinden</strong>.<br />

"Wir verweigern<br />

uns keiner Reform. Wir wollen<br />

nur, dass man die Menschen<br />

einbindet, sie fragt,<br />

ob sie das wollen und sie<br />

mitentscheiden lässt. Von<br />

Zwangszusammenlegungen,<br />

deren wirtschaftlicher Nutzen<br />

nirgends bewiesen ist, halte<br />

ich überhaupt nichts. Durch<br />

eine Zusammenlegung spart<br />

man keine einzige Kindergärtnerin,<br />

keinen Straßenmitarbeiter,<br />

keinen Pflegehelfer<br />

oder sonst jemanden in der<br />

Dienstleistung.<br />

Dort sind aber 80 Prozent unseres<br />

Personals beschäftigt,<br />

nur der geringste Teil ist in<br />

der Verwaltung." Mit tosendem<br />

Applaus und dem Singen<br />

der Hymnen ging der 59.<br />

Österreichische Gemeindetag<br />

in Tulln zu Ende. "Alfred<br />

Riedl, Rupert Dworak und<br />

alle niederösterreichischen<br />

Bürgermeister/innen waren<br />

herausragende Gastgeber.<br />

Dieser Gemeindetag war ein<br />

Erlebnis, wir freuen uns schon<br />

auf ein Wiedersehen am 12.<br />

und 13. September 2013 in<br />

Linz/OÖ", so Mödlhammer.<br />

4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 11


Welche Einrichtungen braucht der ländliche Raum? Was ist Grundausstattung, was ist Kür?<br />

Politiker und Experten diskutierten im Parlament die Zukunft des ländlichen Raumes.<br />

Gemeindebund fordert:<br />

Masterplan für ländlichen Raum<br />

Unter dem Titel „Zukunft<br />

Land: Trends, Herausforderungen<br />

und Lösungen“<br />

wurde am 10. Oktober 2012<br />

im Parlament eine hochrangig<br />

besetzte Enquete<br />

des Bundesrats abgehalten.<br />

Nach der Eröffnungsrede<br />

des aktuellen Präsidenten<br />

der Länderkammer, Georg<br />

Keuschnigg, der vergleichbare<br />

Lebensbedingungen<br />

für alle BürgerInnen des<br />

Landes, egal, wo sie wohnen,<br />

forderte, richtete die Vorarlberger<br />

Landtagspräsidentin<br />

Bernadette Mennel Grußworte<br />

an die zahleichen TeilnehmerInnen<br />

der Enquete.<br />

Im Anschluss daran ging<br />

Peter Biwald in seinem Referat<br />

vor allem auf die finanziellen<br />

Auswirkungen der<br />

demographischen Entwicklung<br />

ein, während Meinungsforscher<br />

Werner Beutelmayer<br />

den ländlichen Boom als<br />

urbanes Phänomen entlarvte.<br />

Die Verstädterung, so<br />

Keuschnigg, sei ein globales<br />

Phänomen, das auch in<br />

Österreich "an harten Zahlen<br />

ablesbar" sei, sagte er: In<br />

den nächsten 25 Jahren wird<br />

in ca. einem Drittel der 107<br />

politischen Bezirke die Bevölkerungszahl<br />

im erwerbsfähigen<br />

Alter um 10 % und mehr<br />

zurückgehen, während die<br />

großen Ballungsräume Wien,<br />

Linz und Graz entsprechend<br />

wachsen.<br />

Mennel: "Wenn die Frauen<br />

gehen, stirbt das Land"<br />

Sodann richtete die Landtagspräsidentin<br />

Bernadette<br />

Mennel (Vorsitzende der<br />

Landtagspräsidenten-Konferenz)<br />

Grußworte an die TeilnehmerInnen<br />

der Enquete.<br />

Mennel hob in ihrer Wortmeldung<br />

besonders hervor,<br />

dass die Regionen nur dann<br />

erfolgreich ihre Vitalität erhalten<br />

können, wenn es ihnen<br />

gelingt, vor allem die jungen<br />

Frauen zu motivieren, in den<br />

ländlichen Regionen zu bleiben<br />

bzw. dort hinzuziehen.<br />

Nur jene <strong>Gemeinden</strong>, die es<br />

schaffen, den Bedürfnissen<br />

der jungen Frauen hinsichtlich<br />

Kinderbetreuung, Schulangebot,<br />

Erwerbschancen sowie<br />

Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie zu entsprechen, werden<br />

ihre demographischen<br />

Probleme noch am besten<br />

lösen, war die Landtagspräsidentin<br />

überzeugt.<br />

Peter Biwald (KDZ-Zentrum<br />

für Verwaltungsforschung)<br />

befasste sich in seinem Einleitungsreferat<br />

mit vier zentralen<br />

Themen, und zwar der<br />

demografischen Entwicklung<br />

bis 2030, den Auswirkungen<br />

auf die kommunalen Finanzen<br />

sowie die kommunale Infrastruktur<br />

und schließlich mit<br />

den damit verbundenen Herausforderungen<br />

und Strategien.<br />

Als einen Ausweg sieht<br />

Biwald die Zusammenfassung<br />

von vielen <strong>Gemeinden</strong><br />

zu einer "Gebietsgemeinde",<br />

vergleichbar mit einer Bezirkshauptstadt.<br />

Die "Gebietsgemeinde"<br />

nimmt dann auch<br />

behördliche Aufgaben, wie<br />

eben die BH wahr, von den<br />

restlichen <strong>Gemeinden</strong> bleiben<br />

nur die Ortsnamen übrig. Ein<br />

Konzept, dem der Gemeindebund<br />

sehr kritisch gegenüber<br />

steht.<br />

Beutelmeyer warnt vor dem<br />

Trugbild der "heilen Welt"<br />

Der Leiter des Market-Instituts,<br />

Werner Beutelmeyer,<br />

warnte davor, den ländlichen<br />

Raum weiterhin als "heile<br />

Welt" zu sehen, da es derzeit<br />

gewaltige Umwälzungen<br />

gebe und die Regionen extrem<br />

herausgefordert seien.<br />

Am Beginn seines Referats<br />

beschäftigte er sich vor allem<br />

damit, was den ländlichen<br />

Raum vom städtischen unterscheidet<br />

und welche Zukunftskonflikte<br />

zu erwarten<br />

sind. Auch wenn die modernen<br />

sozialen Phänomene wie<br />

Entsolidarisierung oder Bindungsverlust<br />

in allen Lebensbereichen<br />

(von der Familie,<br />

der politischen Entscheidung<br />

bis hin zum Konsumverhalten)<br />

die gesamte Gesellschaft<br />

betreffen, so sei der ländliche<br />

Raum doch geprägt von<br />

stabileren Bindungen und<br />

einem anderen Umgang der<br />

Menschen miteinander.<br />

Ein großes Problem sah<br />

Beutelmeyer auch darin, dass<br />

das Verständnis für Zusammenhänge<br />

und Kreisläufe<br />

immer mehr verloren geht<br />

und der ländliche Raum z.B.<br />

nicht mehr als Produktionsraum<br />

gesehen wird. Dies<br />

führe dann zu Konflikten mit<br />

der Freizeitgesellschaft, die<br />

im Wald Rad fahren und wandern<br />

will, dabei aber vergisst,<br />

dass die ländlichen Flächen<br />

auch bewirtschaftet werden<br />

müssen.<br />

Der derzeit festzustellende<br />

"ländliche Boom" bzw. die<br />

"Renaissance der Natur" stellen<br />

eine primär urbane Angelegenheit<br />

dar, die auf wenig<br />

Faktenwissen basiere, gibt<br />

Beutelmeyer zu bedenken. So<br />

seien z.B. viele der Meinung,<br />

dass der konventionell wirtschaftende<br />

Bauer belastend<br />

mit dem ländlichen Raum umgeht;<br />

nur der Biobauer habe<br />

ein tadelloses Image. Gleichzeitig<br />

bestehe kein Zweifel daran,<br />

dass die gepflegte Kulturlandschaft<br />

den KonsumentInnen<br />

mindestens so wichtig<br />

ist wie das hochwertige Lebensmittelprodukt.<br />

Schließlich appellierte Beutelmeyer<br />

an die PolitikerInnen,<br />

die <strong>Gemeinden</strong> nicht auszuhungern,<br />

weil die Politik gerade<br />

auf lokaler Ebene nachweisen<br />

könnte, in welcher Form<br />

sie sich für die Menschen einsetzt<br />

und wie sie die Anliegen<br />

der BürgerInnen ernst nimmt.<br />

Gleichzeitig trügen aber auch<br />

alle KonsumentInnen mit<br />

ihrem Verhalten und ihren<br />

Kaufentscheidungen die Verantwortung<br />

dafür, wie es mit<br />

dem ländlichen Raum weitergeht.<br />

Berlakovich:<br />

Multifunktionalität der<br />

Landwirtschaft sichern<br />

Für Bundesminister Nikolaus<br />

Berlakovich ist es von<br />

besonderer Bedeutung, die<br />

Lebensqualität im ländlichen<br />

Raum zu sichern, was einen<br />

durchaus hohen finanziellen<br />

12 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


ÖSTERREICH<br />

Einsatz erfordere, räumte er<br />

ein. Dies aber sei für ihn eine<br />

Frage des Anstands, fügte er<br />

hinzu. Es gelte, nachhaltiges<br />

Wachstum in diesen Regionen<br />

zu stimulieren und damit<br />

der Abwanderung entgegenzuwirken.<br />

Das Rückgrat stelle nach wie<br />

vor die Landwirtschaft dar,<br />

weshalb man auch deren Multifunktionalität<br />

- das Credo der<br />

österreichischen Agrarpolitik,<br />

wie der Minister unterstrich -<br />

sichern müsse. Dies umfasse<br />

nicht nur die Produktion ausreichender<br />

Lebensmittel in<br />

hoher Qualität, sondern auch<br />

die Bereitstellung von Dienstund<br />

Umweltleistungen, die<br />

Landschaftspflege, die Sicher-ung<br />

der Infrastruktur und<br />

des gesamten gesellschaftlichen<br />

Lebens und nicht zuletzt<br />

die Vorsorge vor Naturkatastrophen.<br />

Die Akteure im<br />

ländlichen Raum müssen vernetzt<br />

bleiben, sagte Berlakovich,<br />

die Landwirtschaft sei<br />

nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber<br />

sondern habe auch die<br />

Aufgabe, leistbare Qualitätslebensmittel<br />

zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

wies der Minister darauf hin,<br />

dass die entscheidenden Verhandlungen<br />

über den mehrjährigen<br />

Finanzrahmen der<br />

EU 2014 bis 2020 und damit<br />

auch über die GAP-Reform<br />

stattfinden werden. Österreich<br />

setze sich für die Sicherung<br />

der Finanzmittel in den<br />

zwei Säulen der GAP ein, das<br />

betreffe die Direktzahlungen<br />

sowie die Förderung der<br />

ländlichen Entwicklung. Der<br />

Kampf sei noch nicht gewonnen,<br />

gab Berlakovich zu bedenken,<br />

Österreich setze aber<br />

alles daran, den erfolgreichen<br />

Weg fortzusetzen. Man habe<br />

aus den EU-Programmen das<br />

Optimum herausholen können,<br />

die Kofinanzierung<br />

funktioniere gut, die daraus<br />

erzielte Wertschöpfung in der<br />

Höhe von 1,4 Mrd. € habe<br />

eine noch stärkere Abwanderung<br />

und einen radikalen Verlust<br />

von Betrieben verhindert.<br />

Berlakovich legte großen Wert<br />

auf die Umweltorientierung<br />

der Landwirtschaft, um die<br />

Biodiversität zu erhalten, und<br />

machte sich auch stark für<br />

den Ausbau moderner Kommunikationstechnologien.<br />

Als Schwerpunkte für den<br />

ländlichen Raum nannte der<br />

Minister das Umw<br />

e l t p r o g r a m m ,<br />

das Bergbauernprogramm<br />

und das LEADER-Programm,<br />

die alle aufrechterhalten<br />

werden sollten.<br />

Ostermayer: Förderungen<br />

mehr zielgerichtet und<br />

strategischer einsetzen<br />

Den ländlichen Raum als eine<br />

einheitliche Form gebe es<br />

nicht, stellte eingangs Staatssekretär<br />

Josef Ostermayer<br />

fest. Deshalb bedürfe es auch<br />

vieler verschiedener Maßnahmen,<br />

um der Abwanderung<br />

aus diesen Regionen entgegenzuwirken.<br />

Ostermayer<br />

zitierte auch die jüngsten<br />

Daten der Statistik Austria,<br />

wonach die österreichische<br />

Bevölkerung um eine Million<br />

Menschen in den nächsten<br />

Jahrzenten wachsen<br />

werde, dies treffe auch auf<br />

alle Bundesländer außer<br />

Kärnten zu, wobei die Hälfte<br />

des Zuwachses auf Wien falle.<br />

Das Phänomen, wonach<br />

Wachstum primär in Städten<br />

und Ballungsräumen stattfindet,<br />

sei jedoch nicht neu,<br />

sagte Ostermayer.Deshalb<br />

habe sich auch die Raumordnungskonferenz<br />

mit den<br />

gegenständlichen Problemen<br />

auseinandergesetzt und das<br />

"Raumentwicklungskonzept<br />

2011" beschlossen. Ostermayer<br />

griff die wesentlichen<br />

Punkte aus diesem Konzept<br />

heraus und nannte zunächst<br />

die Stärkung beziehungsweise<br />

die Bewahrung des Nahverkehrs.<br />

Darüber hinaus<br />

seien Orte als Standorte für<br />

zentrale Infrastruktureinrichtungen<br />

zu sichern und die<br />

entsprechenden Verkehrsverbindungen<br />

zur Verfügung<br />

zu stellen. Man müsse auch<br />

die interkommunale Kooperation<br />

weiterentwickeln und<br />

entsprechende Versorgungsstandards<br />

für Bildung und<br />

Nahversorgung ausarbeiten.<br />

Notwendig seien ferner strategische<br />

Konzepte für ökonomisch<br />

wettbewerbsfähige<br />

und lebenswerte Gebiete,<br />

unterstrich Ostermayer, der<br />

dem Tourismus sowie der<br />

Land- und Forstwirtschaft für<br />

die ländlichen Regionen eine<br />

hohe Bedeutung beimaß.<br />

Angesichts der budgetären<br />

Situation sei es notwendig,<br />

bei der Verteilung der Fördermittel<br />

verantwortungsvoll<br />

vorzugehen und vor allem<br />

auch die Mittel in hohem<br />

Ausmaß zielgerecht und<br />

strategisch einzusetzen.<br />

Sämtliche EU-Förderungen<br />

würden sich an der "Europa<br />

2020 Strategie" orientieren,<br />

informierte Ostermayer, wobei<br />

die Schwerpunkte bei der<br />

Erwerbstätigkeit von Frauen<br />

sowie bei Bildung und Klimaschutz<br />

liegen.<br />

Mödlhammer:<br />

Masterplan für ländlichen<br />

Raum entwickeln<br />

Der Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebunds,<br />

Helmut Mödlhammer, sprach<br />

sich dafür aus, einen Masterplan<br />

für den ländlichen Raum<br />

zu entwickeln. Das Bekenntnis<br />

zum ländlichen Raum sei<br />

immer da, die Fakten sähen<br />

jedoch anders aus, kritisierte<br />

er. Unter dem Argument notwendiger<br />

Reformen gehe die<br />

Ausdünnung des ländlichen<br />

Raumes ungehindert weiter,<br />

die Verkehrsinfrastruktur<br />

verschlechtere sich und<br />

damit würden Lebensadern<br />

gekappt. Die Menschen gingen<br />

dorthin, wo sie Arbeit<br />

finden, wo Wohnungen zur<br />

Verfügung stehen, wo ausreichende<br />

Infrastruktur und<br />

medizinische Versorgung<br />

und Pflegeeinrichtungen<br />

vorhanden sind, sagte Mödlhammer.<br />

Es sei daher notwendig<br />

zu analysieren, was<br />

man im ländlichen Raum<br />

braucht und was man tun<br />

könne, das Leben im ländlichen<br />

Raum zu ermöglichen.<br />

Der Gemeindebundpräsident<br />

listete daraufhin einige Vorschläge<br />

auf, die aus seiner<br />

Sicht umzusetzen wären.<br />

Zunächst bedürfe es einer<br />

ehrlichen Kosten-Nutzen-<br />

Rechnung, forderte er. Man<br />

könne nicht nur die Einsparungen<br />

im Auge behalten,<br />

sondern man müsse auch die<br />

daraus erwachsenden Belastungen<br />

für die BürgerInnen,<br />

etwa im Verkehrsbereich aber<br />

auch hinsichtlich der Beeinträchtigung<br />

der Umwelt, berücksichtigen.<br />

Notwendig sei<br />

es auch, die Fördersysteme<br />

zu durchleuchten, damit die<br />

Wirtschaftsförderung nicht<br />

nur in die Ballungsräume wandert,<br />

sondern die Arbeit wieder<br />

zum Menschen gebracht<br />

wird. Auch sei das System<br />

der Wohnbauförderung zu<br />

hinterfragen, stellte Mödlhammer<br />

fest. Ein wesentlicher<br />

Aspekt bestehe darin, die<br />

Daseinsvorsorge als Grundeinrichtung<br />

im Finanzausgleich<br />

abzusichern. Nahverkehr<br />

sei eine Lebensader des<br />

ländlichen Raums, weshalb<br />

die Infrastruktur des öffentlichen<br />

Verkehrs und der modernen<br />

Telekommunikation<br />

nicht abgebaut werden dürfe,<br />

sondern im Gegenteil auszubauen<br />

sei. Grundsätzlich<br />

bedürfe es eines neuen Bewusstseins<br />

für den ländlichen<br />

Raum und die Entwicklung<br />

einer Qualitätsoffensive.<br />

Müller: Aufgabenorientierter<br />

Finanzausgleich<br />

sichert gerechte<br />

Finanzierung<br />

Als einen zentralen Aspekt für<br />

eine gerechte Finanzierung<br />

bezeichnete Bürgermeister<br />

Bernhard Müller die Reform<br />

des gegenwärtigen Finanzausgleichs<br />

im Sinne eines<br />

aufgabenorientierten Finanzausgleichs.<br />

Es dürfe nicht um<br />

einen Kampf zwischen Groß<br />

und Klein gehen, sondern<br />

wer mehr leistet, der müsse<br />

auch mehr bekommen, und<br />

das könne auch ein Bergbauerndorf<br />

sein, meinte er. Auch<br />

Müller sah den Grund für die<br />

Abwanderung aus den ländlichen<br />

Regionen in einer mangelnden<br />

Infrastruktur, weshalb<br />

auf den Nahverkehr und die<br />

Nahversorgung besonderes<br />

Augenmerk zu legen sei. Der<br />

Bürgermeister plädierte für<br />

die Erhaltung der Identität für<br />

den Menschen, die sich auch<br />

in Ortsnamen, Wappen oder<br />

auch Feuerwehren manifestiere.<br />

Diese Identität müsse<br />

man den Menschen lassen,<br />

weshalb er für die Schaffung<br />

von Regionen mit eigenem<br />

Statut eintrat, bei dem die<br />

<strong>Gemeinden</strong> erhalten bleiben.<br />

Als notwendig erachtete<br />

er auch, Doppelgleisigkeiten<br />

abzubauen.<br />

4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 13


Ein „Bombenurteil“ trifft Städte<br />

und <strong>Gemeinden</strong> mit voller Härte<br />

Die Hoffnung war trügerisch:<br />

während die Stadtgemeinde<br />

Salzburg in der ersten Instanz<br />

in der Frage der Kostentragung<br />

für die Suche nach Fliegerbombenblindgängern<br />

Recht<br />

bekam, hat mit der Entscheidung<br />

vom 17.10.2012 (7 Ob<br />

133/12b) der Oberste Gerichtshof<br />

aktuell das Klagebegehren<br />

abgewiesen. Nahezu exakt 68<br />

Jahre zuvor, am 16. Oktober<br />

1944 fielen die ersten Bomben<br />

amerikanischer Luftwaffenverbände<br />

auf die Stadt Salzburg,<br />

mit verheerenden Folgen für<br />

die städtische Infrastruktur,<br />

die Kulturgüter der Stadt und<br />

hohen Opferzahlen in der<br />

Zivilbevölkerung. Zielsetzung<br />

der Angriffe war zwar vor allem<br />

die Zerstörung der Schieneninfrastruktur<br />

und des Bahnhofviertels,<br />

dennoch wurde<br />

auch die Altstadt Salzburgs<br />

schwer getroffen: der Salzburger<br />

Dom, das Kaiviertel,<br />

das Bürgerspital und<br />

die Blasiuskirche, das Museum<br />

Carolino Augusteum, sowie<br />

Mozarts Wohnhaus am<br />

Makartplatz sind nur einige<br />

der weltberühmten Kulturgüter,<br />

die schwer beschädigt<br />

oder zerstört wurden. 245 Tote<br />

und unzählige Verletzte waren<br />

die Bilanz dieses schicksalsschweren<br />

Tages. Bis zum 1.<br />

Mai 1945 folgten 15 weitere<br />

Luftangriffe, bei der kampflosen<br />

Übergabe der Stadt am 4. Mai<br />

1945 an amerikanische Truppenverbände,<br />

durch die eine<br />

noch weitergehende Zerstörung<br />

verhindert werden konnte,<br />

waren über 40% aller Gebäude<br />

der Stadt zerstört bzw. schwer<br />

beschädigt und mehr als 550<br />

Todesopfer zu beklagen. 900<br />

Bomber warfen in acht Monaten<br />

knapp 9.300 Bomben über<br />

Salzburg ab.<br />

Das, was an Blindgängern in<br />

der Stadt Salzburg als Relikt<br />

aus dieser Zeit und in zahlreichen<br />

anderen österreichischen<br />

Städten und <strong>Gemeinden</strong><br />

im Boden verborgen liegt,<br />

kann heute bestenfalls abgeschätzt<br />

werden. Während<br />

seitens der US Air Force verhältnismäßig<br />

„genaue“ Auf-<br />

zeichnungen aus dieser Zeit<br />

vorliegen, sind Aufzeichnungen<br />

über die Einsätze der sowjetischen<br />

Luftwaffe kaum bzw.<br />

nur sehr lückenhaft verfügbar.<br />

Der tödliche Nachlass aus<br />

dem II. Weltkrieg fordert auch<br />

noch nach über 60 Jahren<br />

Menschenleben und stellt eine<br />

hohe Bedrohung für die öffentliche<br />

Sicherheit dar. So wurden<br />

am 17. Juli 2003 im Gebiet des<br />

Salzburger Bahnhofes/Schallmoos<br />

zwei Entminungsexperten<br />

des BMI bei der Entschärfung<br />

einer amerikanischen 250<br />

KG Bombe vom Typ GP 500 lb<br />

mit Langzeitzünder M 124 getötet<br />

und ein weiterer schwer<br />

verletzt. Besonders gefährlich,<br />

führte der OGH in seiner Entscheidung<br />

aus, sind in diesem<br />

Zusammenhang jene Sprengkörper,<br />

die mit Langzeitzündern<br />

ausgestattet sind, da eine<br />

Detonation sowohl auf Grund<br />

von Erschütterungen, als auch<br />

durch die altersbedingte Brüchigkeit<br />

des Kunststoffzünders<br />

möglich ist. Welche Bombenart<br />

im Boden verborgen liegt, kann<br />

erst nach Untersuchung vor Ort<br />

erkannt werden. In der Stadt<br />

Salzburg wurden auf Grund der<br />

„Salzburger Bombenkarte“ und<br />

Luftbildauswertungen im Stadtgebiet<br />

122 Bombenverdachtspunkte<br />

ausgemacht, davon<br />

29 auf Grundstücken, die im<br />

Eigentum der Stadt selbst<br />

liegen. Die Gemeinde veranlasste<br />

die Untersuchung von<br />

28 Verdachtspunkten und<br />

wurde in 3 Fällen „fündig“, die<br />

Bomben konnten gefunden<br />

und entschärft werden.<br />

Zusätzlichen „Sprengstoff“<br />

bekam dann die Frage, wer<br />

die Kosten zu tragen habe.<br />

Die Stadt Salzburg begehrte<br />

vom Bund den Ersatz der ihr<br />

zwischen 1997 und 2002 im<br />

Zusammenhang mit der Untersuchung<br />

der 28 Verdachtspunkte<br />

auf ihren Grundstücken<br />

und der Bergung der drei Fliegerbomben<br />

aufgewendeten<br />

Kosten in der Höhe von mehr<br />

als € 925.000,00. Der Argumentation<br />

der Stadt, wonach<br />

die Suche und Bergung von<br />

Fliegerbombenblindgängern<br />

Aufgabe des Bundes sei,<br />

folgte zunächst das Erstgericht<br />

und sprach aus, dass die<br />

Forderung dem Grunde nach<br />

zu Recht bestehe: ab dem<br />

Zeitpunkt, an dem konkrete<br />

Anhaltspunkte auf Grund der<br />

Luftbildaufnahmen vorliegen,<br />

wäre eine Gefahr iS des Art 10<br />

Abs. 1 Zif. 7 B-VG („Aufrechterhaltung<br />

der öffentlichen Sicherheit“)<br />

in Verbindung mit § 19<br />

Abs. 2 Sicherheitspolizeigesetz<br />

(SPG) gegeben und damit die<br />

Verpflichtung des Bundes zur<br />

Gefahrenabwehr. Der Bund<br />

berief, bekam vor dem Berufungsgericht<br />

und nunmehr –<br />

nach einer „Zwischenrunde“<br />

vor dem Verfassungsgerichtshof<br />

- auch vor dem OGH im<br />

wesentlichen mit der Begründung<br />

Recht, dass weder aus<br />

dem B-VG, noch aus dem<br />

SPG und dem Waffengesetz<br />

ein konkreter Klagsanspruch<br />

gegenüber der Republik ableitbar<br />

sei. Der Oberste Gerichtshof<br />

hält mit Hinweis auf seine<br />

Entscheidung 7 Ob 110/08i<br />

fest, dass der „Anspruch der<br />

Klägerin aus dem Zivilrecht<br />

nicht abgeleitet werden kann“<br />

sowie weiter, dass auch aus<br />

den Erwägungen des Verfassungsgerichtshofes<br />

hervorgehe,<br />

dass „es in der österreichischen<br />

Rechtsordnung keine<br />

öffentlich-rechtliche Norm gibt,<br />

die den Bund dazu verpflichten<br />

würde, Fliegerbombenblindgänger<br />

aus dem 2. Weltkrieg<br />

aufzusuchen oder dafür die<br />

Kosten zu übernehmen“.<br />

Bundesgesetzgeber gefordert<br />

In einer ersten Stellungnahme<br />

forderte der Bürgermeister<br />

der Stadt Salzburg,<br />

Dr. Heinz Schaden, den<br />

Bundesgesetzgeber auf, diese<br />

unbefriedigende Situation<br />

zu ändern. Seine Verärgerung<br />

besteht zu Recht, da es kaum<br />

vorstellbar ist, dass in einem<br />

Rechtsstaat, in dem sehr vieles<br />

– beginnend von der Aufstellungshöhe<br />

einer Verkehrstafel<br />

bis hin zum Inhalt des Inserates<br />

eines Ministeriums – gesetzlich<br />

geregelt ist, eine derart wichtige<br />

Kompetenzfrage offenkundig<br />

völlig ungelöst ist. Der erste<br />

Versuch, vor knapp fünf Jahren<br />

durch eine Änderung des<br />

Waffengesetzes 1996 sowie<br />

die Beschlussfassung eines<br />

„Bundesgesetzes über die<br />

finanzielle Unterstützung von<br />

Personen, die durch Fliegerbombenblindgänger<br />

betroffen<br />

sind“ scheiterte insbesondere<br />

letztlich daran, dass der Bund<br />

eine Limitierung seines Kostenbeitrages<br />

mit € 35.000,00<br />

für die „gezielte Freilegung“<br />

eines Fliegerbombenblindgängers<br />

begrenzt hat. Unterstützungsmittel<br />

sollten seitens des<br />

Bundes nach § 3 des Entwurfes<br />

nur gewährt werden, wenn „auf<br />

einem Grundstück tatsächlich<br />

ein Fliegerbombenblindgänger<br />

freigelegt wird und eine Person<br />

durch die auf sie entfallenden<br />

Freilegungskosten in ihrer wirtschaftlichen<br />

Existenz bedroht<br />

ist oder sie oder ein Angehöriger<br />

ein dringendes Wohnbedürfnis<br />

auf dem Grundstück<br />

hat“. Der Gesetzesentwurf war<br />

für Länder und <strong>Gemeinden</strong> auf<br />

Grund der geringen Beteiligung<br />

des Bundes unannehmbar.<br />

Auch wenn es um viel Geld<br />

geht, wäre es geradezu beschämend,<br />

wenn der Bund das<br />

bestehende Vakuum in Zusammenhang<br />

mit der „Fliegerbombenproblematik“<br />

zu Lasten<br />

der Städte und <strong>Gemeinden</strong><br />

(und damit ihrer Bevölkerung)<br />

weiter aufrechterhalten und<br />

sich damit aus der rechtlichen<br />

und finanziellen Verantwortung<br />

verabschieden würde.<br />

In seiner Entscheidung vom<br />

17.10.2012 stellt der Oberste<br />

Gerichtshof klar, dass der Ball<br />

- die Kostentragung einer gesetzlichen<br />

Regelung zuzuführen<br />

- jetzt bei der Politik liegt.<br />

„Eine derartige Entscheidung<br />

(wer mit welchem Anteil zur<br />

Kostentragung verpflichtet<br />

sein soll) hängt vor allem auch<br />

von politischen Wertungen<br />

ab. Derzeit fehlt aber eine gesetzliche<br />

Regelung. Es liegt<br />

damit außerhalb der Kompetenz<br />

der Gerichte, hier Abhilfe<br />

zu schaffen“ schloss der<br />

Senat seinen Urteilsspruch,<br />

bevor er das Klagebegehren<br />

mangels Anspruchsgrundlage<br />

abgewiesen hat.<br />

14 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


16 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 17


20 Die Salzburger Gemeinde 1 | 12


ÖSTERREICH<br />

Einbruch bei Ertragsanteil-Vorschüssen<br />

im November, Erholung im Dezember<br />

Wenig erfreulich sind die Vorschüsse<br />

für die Ertragsanteile<br />

im November 2012: Minus 6,5<br />

Prozent müssen Österreichs<br />

<strong>Gemeinden</strong> im Vergleich zu<br />

November 2011 hinnehmen.<br />

Der Konjunkturabschwung<br />

macht sich im November<br />

2012 auch bei den Ertragsanteilen<br />

deutlich bemerkbar. Die<br />

Ertragsanteil-Vorschüsse der<br />

<strong>Gemeinden</strong> (ohne Wien) für<br />

November 2012 werden gegenüber<br />

dem Vergleichsmonat<br />

des Vorjahres aufgrund<br />

des Konjunkturabschwungs<br />

um minus 6,5 Prozent (Wien<br />

minus 3 Prozent) absinken.<br />

In Tirol rutschten die Ertragsanteile<br />

mit minus 8 Prozent<br />

am stärksten in den Negativbereich.<br />

Die geringsten<br />

Verluste verzeichnen Wien<br />

(minus 3 Prozent) und Vorarlberg<br />

mit minus 3,3 Prozent.<br />

Schlechte Einnahmen<br />

bei Körperschafts- und<br />

Einkommensteuer<br />

Jahresvergleich<br />

vorsichtig positiv<br />

Im Jahresvergleich liegen die<br />

Vorschüsse der <strong>Gemeinden</strong><br />

(inklusive Wien) der ersten<br />

elf Monate des Jahres 2012<br />

mit plus 3,9 (ohne Wien: 3,1)<br />

Prozent noch deutlich über<br />

dem für 2012 prognostizierten<br />

Wachstum der Ertragsanteile.<br />

Hier liegen die Tiroler <strong>Gemeinden</strong><br />

trotz des starken<br />

Einbruchs im November mit<br />

plus 4 Prozent immer noch<br />

an der Spitze. Nur Wien kann<br />

im bisherigen Jahresvergleich<br />

mit 6,2 Prozent noch ein stärkeres<br />

Plus verzeichnen. Das<br />

geringste Wachstum bei den<br />

Ertragsanteilen 2012 zeichnet<br />

sich im Burgenland und Niederösterreich<br />

ab. Hier stiegen<br />

die Vorschüsse von Jänner<br />

bis November im Vergleich zu<br />

2011 um nur 2,1 Prozent.<br />

Der Einbruch der aktuellen<br />

November-Vorschüsse der<br />

<strong>Gemeinden</strong> ohne Wien<br />

ist überwiegend durch die<br />

schlechten Ergebnisse bei<br />

den Einnahmen aus Körperschafts-<br />

und Einkommensteuer<br />

bedingt, die im zugrundeliegenden<br />

Abgabemonat<br />

September massiv eingebrochen<br />

sind. Neben diesen<br />

konjunkturellen Gründen trägt<br />

auch der 2012 erstmalig erfolgte<br />

monatliche Abzug des<br />

Gemeindeanteils am ehemaligen<br />

Landespflegegeld zum<br />

Minus bei. Einen noch höheren<br />

Rückgang konnten nur<br />

die kräftigen Zuwächse des<br />

Abgabenertrags der Lohnsteuer<br />

und der Umsatzsteuer<br />

verhindern.<br />

Erholung im Dezember<br />

Die Ertragsanteile im<br />

Dezember 2012 liegen bereits<br />

wieder mit Plus 5,51<br />

Prozent über den Werten im<br />

Dezember 2011.<br />

4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 19


Kindschafts- und Namensrechts-<br />

Änderungsgesetz 2012<br />

Werden die <strong>Gemeinden</strong> schon wieder zu „D`raufzahlern“?<br />

Zugegeben: der Begriff des<br />

„D`raufzahlers“ wirkt etwas<br />

antiquiert, gehört aber angesichts<br />

dessen, was den<br />

<strong>Gemeinden</strong> durch die aktuellste<br />

Novelle des Namensund<br />

Kindschaftsrechtes<br />

unmittelbar droht, zu den<br />

zurückhaltenden Bezeichnungen.<br />

Konkret geht es um ein umfangreiches<br />

Gesetzespaket<br />

(ABGB, Außerstreitgesetz,<br />

Ehegesetz etc.), mit welchem<br />

– so der Originalton der<br />

zuständigen Ministerinnen<br />

Beatrix Karl und Gabriele Heinisch-Hossek<br />

– das „Familienrecht<br />

ins 21. Jahrhundert<br />

katapultiert“ werden soll. Im<br />

Hinblick auf „gesellschaftliche<br />

Entwicklungen, auf Fortschritte<br />

in den Bereichen Psychologie<br />

und Sozialarbeit sowie<br />

grundrechtliche Entscheidungen<br />

des Europäischen<br />

Gerichtshofes für Menschenrechte<br />

und des Verfassungsgerichtshofes“<br />

sollen das<br />

Kindschaftsrecht und das dazugehörige<br />

Verfahrensrecht<br />

„tiefgreifend“ überarbeitet<br />

werden.<br />

Mit der geplanten Änderung<br />

von § 177 ABGB ist allerdings<br />

zu befürchten, dass im Zuge<br />

der „Katapultierung des Familienrechtes<br />

in`s 21 Jahrhundert“<br />

ein Geschoss direkt<br />

bei den <strong>Gemeinden</strong> bzw. den<br />

Personenstandsbehörden<br />

landen wird. Über den „Treffer“<br />

freuen wird sich der Bund,<br />

der damit eine aufwendige<br />

und alles andere als einfache<br />

Aufgabe still und leise auf die<br />

<strong>Gemeinden</strong> bzw. die Standesämter<br />

abzuwälzen versucht.<br />

Worum geht es konkret?<br />

§ 177 Abs. 1 des Entwurfes<br />

bestimmt, dass die Eltern,<br />

wenn sie zum Zeitpunkt der<br />

Geburt des Kindes miteinander<br />

verheiratet sind, mit der<br />

Obsorge gleichermaßen betraut<br />

sind. Gleiches soll künftig<br />

ab dem Zeitpunkt der Eheschließung<br />

gelten, wenn die<br />

Eltern nach der Geburt des<br />

Kindes heiraten. Bisher war<br />

in diesem Fall im geltenden<br />

Familienrecht von einer „Legitimation“<br />

durch den Vater<br />

die Rede, wodurch das Kind<br />

nachträglich den Status eines<br />

ehelichen Kindes erlangte.<br />

Im Hinblick auf die Aufhebung<br />

der Unterscheidung zwischen<br />

ehelichen und unehelichen<br />

Kindern, so die Erläuterungen<br />

zu § 177 Abs. 1 ABGB (neu),<br />

bedarf es eines solchen Formalaktes<br />

nicht mehr, allerdings<br />

soll klarstellend festgehalten<br />

werden, dass mit dem<br />

Zeitpunkt der späteren Eheschließung<br />

beide Eltern ex<br />

lege mit der Obsorge betraut<br />

sind. Sind die Eltern zum Zeitpunkt<br />

der Geburt des Kindes<br />

nicht miteinander verheiratet,<br />

so ist allein die Mutter mit der<br />

Obsorge betraut (wie bisher –<br />

s. § 166 erster Satz ABGB).<br />

Neu ist, dass die (unverheirateten)<br />

Eltern hinkünftig durch<br />

eine persönliche Bestimmung<br />

vor dem Standesbeamten<br />

nach einer Belehrung über<br />

die Rechtsfolgen einmalig<br />

bestimmen können, dass<br />

„sie beide mit der Obsorge<br />

betraut sind“ (ausgen. wenn<br />

die Obsorge bereits gerichtlich<br />

geregelt ist). Leben die<br />

beiden Eltern nicht in häuslicher<br />

Gemeinschaft, haben<br />

sie in der Erklärung festzulegen,<br />

in wessen Haushalt das<br />

Kind hauptsächlich betreut<br />

wird. Sie können in diesem<br />

Fall auch bestimmen, dass<br />

derjenige Elternteil, in dessen<br />

Haushalt das Kind nicht<br />

hauptsächlich betreut wird,<br />

nur in bestimmten Angelegenheiten<br />

mit der Obsorge betraut<br />

ist. Die Bestimmung wird<br />

wirksam, sobald beide Eltern<br />

persönlich vor dem Standesbeamten<br />

übereinstimmende<br />

Erklärungen abgegeben haben.<br />

Innerhalb von acht Wochen<br />

ab ihrer Wirksamkeit<br />

kann die Bestimmung ohne<br />

Begründung durch einseitige<br />

Erklärung eines Elternteils gegenüber<br />

dem Standesbeamten<br />

widerrufen werden.<br />

Bereits bisher (seit dem<br />

Kindschaftsrechtsänderungsgesetz<br />

2001) konnte eine<br />

Obsorgevereinbarung abgeschlossen<br />

werden, allerdings<br />

musste dies vor Gericht erfolgen<br />

und war – in Relation<br />

zur beträchtlichen Anzahl unehelicher<br />

Geburten in Österreich<br />

– verhältnismäßig selten.<br />

Zwar blieb die Anzahl der<br />

Ehescheidungen insgesamt<br />

und die Anzahl von aus einer<br />

Ehescheidung stammenden<br />

minderjährigen Kindern annähernd<br />

gleich (2001: 20.582<br />

Scheidungen, davon 11.799<br />

mit minderjährigen, damals<br />

unter 19-Jährigen Kindern;<br />

2010: 17.442 Scheidungen,<br />

davon 13.657 mit minderjährigen<br />

Kindern), doch hat die<br />

Anzahl der unehelichen Kinder<br />

und deren Anteil seit 2001<br />

stark zugenommen. 2001<br />

wurden 24.944 Kinder unehelich<br />

geboren, das waren<br />

33,1% aller Geburten, während<br />

2011 31.522, somit<br />

40,4% aller Geburten (Kärnten<br />

52,9%, Steiermark 48,6%)<br />

ohne miteinander verheirateten<br />

Eltern erfolgten (Quelle:<br />

Statistik Austria). Nunmehr<br />

soll durch die Möglichkeit,<br />

eine solche Vereinbarung<br />

vor dem Standesamt und<br />

nicht mehr vor Gericht abzuschließen,<br />

lt. Erläuterungen<br />

zum Gesetzesentwurf den<br />

Eltern ein „Amtsweg erspart<br />

werden“.<br />

Während es in der Justiz zu einer<br />

gravierenden Entlastung<br />

kommt, trifft die <strong>Gemeinden</strong><br />

und ihre Standesämter hingegen<br />

eine gänzlich neue<br />

und höchst aufwendige Aufgabe.<br />

Vor allem die Belehrungspflicht<br />

iS des § 177 Abs.<br />

2 ABGB (neu) gegenüber<br />

den Eltern erfordert einen<br />

massiven Aus- und Fortbildungsaufwand,<br />

bedeutet ein<br />

evident hohes Haftungsrisiko<br />

und geht weit über die bisher<br />

den Standesbeamten übertragenen<br />

Aufgaben hinaus.<br />

Bereits in den letzten Jahren<br />

sind die Anforderungen an<br />

die Standesbeamten (bspw.<br />

in Fragen des internationalen<br />

Personenstandsrechtes)<br />

deutlich gestiegen, auch die<br />

Umstellung auf das zentrale<br />

Personenstandsregister voraussichtlich<br />

mit April 2013<br />

wird einen erheblichen Ressourcenbedarf<br />

nach sich ziehen.<br />

Die „Verniedlichung“ der<br />

finanziellen Auswirkungen in<br />

der Kostendarstellung durch<br />

den Bund („Durch die Möglichkeit,<br />

die Obsorge über das<br />

eheliche Kind vor der Personenstandsbehörde<br />

zu vereinbaren,<br />

wird nur ein geringfügiger<br />

zusätzlicher Aufwand<br />

entstehen“) hat – soweit es<br />

sich um Belastungen der <strong>Gemeinden</strong><br />

handelt – zwischenzeitlich<br />

eine ebenso traurige<br />

wie „beständige“ Tradition.<br />

20 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


ÖSTERREICH<br />

Hybridrasen<br />

PowerGrass® revolutioniert den Sportrasen<br />

- bezahlte Anzeige -<br />

Welcher Fußballspieler und<br />

Trainer wünscht sich nicht<br />

einen herrlichen Naturrasen.<br />

Leider ist in unseren Breiten<br />

das Erhalten eines Naturrasens,<br />

besonders in den<br />

Herbst- und Wintermonaten,<br />

ein schwieriges Unterfangen.<br />

Die Ursache für schlechte<br />

Rasensportplätze liegt oft an<br />

der ungünstigen Witterung.<br />

Experten sind sich zwar einig,<br />

dass der Spielzyklus absolut<br />

nicht mit dem Wetterzyklus<br />

übereinstimmt, aber an dieser<br />

Tatsache werden wir nichts<br />

ändern können. Rasenexperten<br />

gaben sich vor kurzem<br />

ein „Stelldichein“ in Salzburg<br />

und diskutierten diese Problematik.<br />

Der Weisheit letzter<br />

Schluss dieser Diskussionen<br />

war, eine Lösung zu suchen,<br />

wie die Bespielbarkeit von<br />

Rasenplätzen verbessert<br />

bzw. erhöht werden kann.<br />

Denn alle wollen in Wahrheit<br />

auf einem natürlichen Sportrasen<br />

als auf einem Kunststoffrasen<br />

spielen.<br />

EUROGREEN macht einen<br />

entscheidenden Vorstoß in<br />

diese Richtung und bringt eine<br />

Mischung aus Kunst- und Naturrasen<br />

auf den Rasenmarkt.<br />

Ein mit Kunstfasern armierter<br />

Naturrasen. EUROGREEN<br />

will auf dem Boden der Tatsachen<br />

bleiben; ein Hybridrasen<br />

kann keinen Kunstrasen<br />

ersetzen, denn unter bestimmten<br />

Umständen ist ein<br />

Kunststoffrasen die richtige<br />

Belagsart. PowerGrass®<br />

kann eine Alternative sein, da<br />

der Sportrasen mehr als bisher<br />

belastet werden kann.<br />

Verschiedene Test´s, u.a. bei<br />

Deutschen Spitzenclub´s,<br />

lassen viele Experten aufhorchen.<br />

Endlich eine entscheidende<br />

Verbesserung und tolle<br />

Innovation für den Sportrasen.<br />

Sie können jetzt in die Zukunft<br />

investieren – welche sich auf<br />

Rasensportplätzen wie folgt<br />

anhört: Synthetischer Rasenflor,<br />

verfüllt mit Rasentragschichtmaterial,<br />

eingesät<br />

mit einer hochbelastbaren<br />

EUROGREEN Sportrasenmischung,<br />

auf Wunsch ECS<br />

gepflegt und von Spielern,<br />

Trainern und Finanzverantwortlichen<br />

gleichermaßen geschätztem<br />

Qualitätsstandard<br />

für Rasenspielfelder.<br />

Lassen Sie sich diese Vorstellung<br />

auf der Zunge zergehen<br />

und rufen Sie uns für ein Beratungsgespräch<br />

vor Ort an –<br />

Denn; Ihr Anspruch ist unser<br />

Antriebsmotor, um besser in<br />

die Rasenzukunft zu starten.<br />

Belastet<br />

Normal Belastet<br />

Das Bild belastet ist mit<br />

Hypridrasen, das Bild normal<br />

belastet ist normaler Naturrasen<br />

bei gleicher Belastung<br />

4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 21


Eine gefüllte Bühne: Alle 79 ausgezeichneten<br />

<strong>Gemeinden</strong> dürfen<br />

sich nun "familienfreundlich"<br />

nennen.<br />

Foto: ©Horvath<br />

Ganze 79 <strong>Gemeinden</strong> haben die erste Etappe für das Grundzertifikat oder den dreijährigen Prozess, um als „familienfreundlichegemeinde“<br />

ausgezeichnet zu werden, im Jahr 2012 wieder geschafft. Als besonders engagiert zeigte<br />

sich das Triestingtal, wo Maßnahmen gemeindeübergreifend als Region verwirklicht wurden.<br />

Mit der Zertifikatsverleihung<br />

am 15. Oktober 2012 in der<br />

Residenz in Salzburg endete<br />

für 79 <strong>Gemeinden</strong> ein langjähriger<br />

Prozess. Über teils<br />

mehr als drei Jahre erhoben<br />

sie den IST-Zustand an familienfreundlichen<br />

Maßnahmen,<br />

erarbeiteten gemeinsam<br />

mit der Bevölkerung<br />

in zahlreichen Workshops,<br />

wohin sich die Familie "Gemeinde"<br />

entwickeln soll und<br />

setzten dies schlussendlich<br />

auch um. Manche <strong>Gemeinden</strong><br />

stehen erst am Beginn<br />

des Prozesses und werden<br />

in den kommenden Jahren<br />

ihre Vorhaben realisieren. Sie<br />

erhielten nicht das Zertifikat,<br />

sondern das Grundzertifikat.<br />

Alle <strong>Gemeinden</strong> haben eines<br />

gemeinsam: An ihren Ortsschildern<br />

wird künftig das<br />

Zusatzschild "familienfreundlichegemeinde"<br />

auf ihre Bemühungen<br />

hinweisen.<br />

Mödlhammer:<br />

"Audit ist Erfolgsgeschichte"<br />

"Das Audit familienfreundlichegemeinde<br />

ist eine Erfolgsgeschichte,<br />

weil es zeigt,<br />

dass es nicht nur eine Geldfrage<br />

ist, eine Gemeinde familienfreundlich<br />

zu gestalten.<br />

Die <strong>Gemeinden</strong> lernen auch,<br />

die Bevölkerung eng einzubinden<br />

und auf Bedürfnisse<br />

einzugehen. Das ist nicht nur<br />

für die <strong>Gemeinden</strong>, sondern<br />

auch für die Menschen ein<br />

wichtiger Schritt. Die Zahl der<br />

teilnehmenden <strong>Gemeinden</strong><br />

steigt mit jedem Jahr an, die<br />

umgesetzten Ergebnisse sind<br />

in ihrer Vielfalt und Konsequenz<br />

sehr beeindruckend",<br />

so Gemeindebund-Chef Helmut<br />

Mödlhammer, der gemeinsam<br />

mit Wirtschafts- und<br />

Familienminister Reinhold<br />

Mitterlehner den <strong>Gemeinden</strong><br />

ihre Auszeichnung übergab.<br />

Mitterlehner: "Familienfreundlichkeit<br />

erhöht<br />

Attraktivität als<br />

Wirtschaftsstandort"<br />

"Mehr Familienfreundlichkeit<br />

in der Gemeinde erhöht<br />

nicht nur die Lebensqualität,<br />

sondern steigert auch die Attraktivität<br />

als Wirtschafts- und<br />

Tourismusstandort. Umso<br />

erfreulicher ist es, dass immer<br />

mehr <strong>Gemeinden</strong> unser<br />

Audit-Angebot nützen und auf<br />

allen Ebenen familienfreundlicher<br />

werden", betonte Wirtschafts-<br />

und Familienminister<br />

Reinhold Mitterlehner.<br />

Erstmals "familienfreundlicheregion"<br />

verliehen<br />

Erstmals wurde das neue<br />

Gütezeichen "familienfreundlicheregion"<br />

an zwölf <strong>Gemeinden</strong><br />

des Triestingtals in Niederösterreich<br />

verliehen. "Ich<br />

hoffe, dass möglichst viele<br />

diesem positiven Beispiel fol-<br />

22 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


ÖSTERREICH<br />

gen werden. <strong>Gemeinden</strong>, die<br />

über ihre Grenzen hinaus an<br />

einem Strang ziehen, können<br />

strukturelle und demographische<br />

Unterschiede besser<br />

ausgleichen", so Mitterlehner.<br />

Über zehn Prozent aller <strong>Gemeinden</strong><br />

familienfreundlich<br />

Seit 2009 erwies sich die Kooperation<br />

zwischen Familienministerium<br />

und dem Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

als erfolgreiche Formel für<br />

dieses staatliche Gütesiegel.<br />

Von den nun ausgezeichneten<br />

79 <strong>Gemeinden</strong> liegen<br />

26 in Niederösterreich, 24 in<br />

Oberösterreich, 11 in der Steiermark,<br />

6 in Tirol, 5 in Salzburg,<br />

jeweils 3 in Kärnten und<br />

im Burgenland und 1 Gemeinde<br />

in Vorarlberg. Insgesamt<br />

sind nun bereits über zehn<br />

Prozent aller österreichischen<br />

<strong>Gemeinden</strong> im Audit. Im Ländervergleich<br />

hat Salzburg<br />

mit 22 Prozent den höchsten<br />

Anteil an Auditgemeinden,<br />

gefolgt von Oberösterreich<br />

(20 Prozent) und Niederösterreich<br />

(12 Prozent). In absoluten<br />

Zahlen ist das Land<br />

Oberösterreich mit 87 familienfreundlichen<br />

<strong>Gemeinden</strong><br />

führend, vor Niederösterreich<br />

Gemeindebund-Chef Mödlhammer, Landesrätin Widmann, Bundesminister Mitterlehner und Landesrat<br />

Blachfellner freuten sich, dass es so viele engagierte <strong>Gemeinden</strong> gibt.<br />

Foto: ©Braun<br />

(69), der Steiermark (35) und<br />

Salzburg mit 26 <strong>Gemeinden</strong>.<br />

Bedarfsgerechte Kinderbetreuung<br />

und generationenübergreifende<br />

Projekte<br />

Die aktuellen Maßnahmen<br />

der <strong>Gemeinden</strong> konzentrieren<br />

sich auf die Bereiche Jungfamilien,<br />

Pflege, Integration<br />

und soziale Netzwerke. Dazu<br />

gehören neben dem Ausbau<br />

von bedarfsgerechten Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

und<br />

speziellen Ferienbetreuungsangeboten<br />

auch generationenübergreifende<br />

Maßnahmen<br />

wie die Schaffung eines<br />

Freizeitplatzes für alle Altersgruppen,<br />

der sowohl einen<br />

Spielplatz für die Jüngeren<br />

als auch Geschicklichkeitsund<br />

Bewegungsstationen<br />

für die Älteren im Sinne der<br />

Prävention bietet. Weitere<br />

Maßnahmen sind die Schaffung<br />

eines Leih-Oma/Opa-<br />

Netzwerks, Workshops für<br />

pflegende Angehörige sowie<br />

die Schaffung barrierefreier<br />

Lebensräume. Großes Potenzial<br />

sieht Mitterlehner in einer<br />

stärkeren Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>Gemeinden</strong> und<br />

Unternehmen. "Die bessere<br />

Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf schafft eine Win-Win-<br />

Situation für alle Beteiligten",<br />

so Mitterlehner.<br />

Schwellenwerte-Verordnung wurde verlängert<br />

Die unbürokratische Vergabe von öffentlichen Aufträgen wird weiter fortgesetzt.<br />

Dieses positive Ergebnis wurde bei der Regierungsklausur präsentiert.<br />

Die Regierungsklausur am<br />

9. November 2012 führte für<br />

<strong>Gemeinden</strong> zu einem ersten<br />

äußerst positiven Ergebnis:<br />

Die Schwellenwerte-Verordnung<br />

bei öffentlichen Auftragsvergaben<br />

wurde bis zum<br />

31. Dezember 2013 verlängert.<br />

Verwaltungsaufwand<br />

reduzieren<br />

"Nachdem Vizekanzler Spindelegger<br />

uns die Verlängerung<br />

der Schwellenwerte<br />

bereits beim Gemeindetag in<br />

Tulln in Aussicht gestellt hat,<br />

möchte ich mich bei Kanzler<br />

Faymann und ihm besonders<br />

für die Aufrechterhaltung der<br />

unbürokratischen Vergabe<br />

von öffentlichen Aufträgen bedanken",<br />

freut sich Gemeindebund-Chef<br />

Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer. Die <strong>Gemeinden</strong><br />

können damit wieder "unverzichtbare<br />

wirtschaftliche Impulse"<br />

in der eigenen Region<br />

setzen, so Mödlhammer.<br />

"Aufgrund der weiterhin<br />

schwierigen Konjunkturlage<br />

brauchen wir hier Kontinuität",<br />

betonte Mitterlehner, der<br />

diese "frohe Botschaft" für<br />

<strong>Gemeinden</strong> verkündete.<br />

Direktvergabe bis 100.000<br />

Euro bleibt aufrecht<br />

Durch die vom Bundeskanzleramt<br />

zu erlassende Verordnung<br />

können Bund, Länder<br />

und <strong>Gemeinden</strong> Aufträge im<br />

Bau-, Liefer- und Dienstleistungsbereich<br />

bis zu einem<br />

Volumen von 100.000 Euro<br />

direkt an Unternehmen vergeben.<br />

In der Praxis profitieren<br />

davon insbesondere regional<br />

orientierte Klein- und Mittelbetriebe.<br />

Ohne die Verlängerung<br />

wäre dieser Wert auf<br />

50.000 Euro zurückgefallen.<br />

Der Schwellenwert für das<br />

so genannte "nicht offene<br />

Verfahren ohne Bekanntmachung"<br />

bei Bauaufträgen liegt<br />

aufgrund der Schwellenwerte-<br />

Verordnung bei einer Million<br />

Euro anstatt bei nur 300.000<br />

Euro.<br />

Bis zu fünf Monate<br />

kürzere Verfahrensdauer<br />

Die Erfahrung zeigt, dass die<br />

Schwellenwerte-Verordnung<br />

im Durchschnitt zu einer Verkürzung<br />

der Dauer der Vergabeverfahren<br />

um zwei bis drei<br />

Monate führt, in Einzelfällen<br />

sind die Verfahren sogar um<br />

bis zu fünf Monate kürzer.<br />

Dazu sinken die Verfahrenskosten<br />

um 75 Prozent, in<br />

komplexeren Fällen sogar um<br />

mehr als 90 Prozent.<br />

4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 23


EUROPA<br />

32. Sitzung<br />

des EuRegio-Rates<br />

in Kirchanschöring<br />

Die Herbstsitzung 2012 des<br />

EuRegio-Rates der EuRegio<br />

Salzburg – Berchtesgadener<br />

Land – Traunstein fand am<br />

15.11.12 in Kirchanschöring<br />

im Landkreis Traunstein statt.<br />

Es ist schon gute Tradition,<br />

dass die Teilnehmer/innen<br />

vor dem offiziellen Beginn<br />

der Sitzung im Rahmen eines<br />

Vorprogramms auch immer<br />

Besonderheiten in der gastgebenden<br />

Gemeinde kennen<br />

lernen können. In Kirchanschöring<br />

wurde dazu zum<br />

einen ein Besuch bei der<br />

Lukas Meindl GmbH & Co. KG<br />

(Meindl – Shoes for Actives)<br />

angeboten. MEINDL ist heute<br />

eine der wenigen Schuhfabriken<br />

mit richtiger Produktion<br />

am Standort Deutschland,<br />

nämlich in Kirchanschöring.<br />

Über 200 Mitarbeiter/innen<br />

sind dort beschäftigt (www.<br />

meindl.de).<br />

Zum anderen war der EuRegio-Klimaladen<br />

gerade auf<br />

Station in der Gemeinde, und<br />

Dr. Birgit Seeholzer als Vertreterin<br />

des Lead-<strong>Partner</strong>s<br />

Landkreis Traunstein führte<br />

die Gäste durch dieses EuRegio-Kleinprojekt,<br />

das über IN-<br />

TERREG IV A gefördert wurde.<br />

Der Klimaladen wandert<br />

durch die Schulen und wird<br />

eingesetzt, um den Schüler/<br />

innen einen klimabewussten<br />

Einkauf zu vermitteln bzw. um<br />

aufzuzeigen, wie durch gezielte<br />

Einkäufe auch das Klima<br />

beeinflusst werden kann.<br />

Zur Sitzung selbst konnten<br />

EuRegio-Präsident Landrat<br />

Georg Grabner und Kirchanschörings<br />

Bürgermeister<br />

Hans-Jörg Birner neben den<br />

EuRegio-Mitgliedern eine<br />

Fülle von Ehrengästen begrüßen,<br />

darunter den Salzburger<br />

EuRegio-Präsident Landrat Georg Grabner (3.v.l.) mit Salzburgs Landtagspräsident Simon Illmer (2.v.r.),<br />

Kirchanschörings Bürgermeister Hans-Jörg Birner (r.) und den Referenten (v.l.) Tristan Laska, Dirk Düsenberg<br />

und Gottfried Mayer.<br />

Landtagspräsidenten und<br />

Pfarrwerfener Bürgermeister<br />

Simon Illmer, der auch die<br />

Grüße von Landeshauptmannstellvertreter<br />

Dr. Wilfried<br />

Haslauer überbrachte.<br />

Nach der Genehmigung des<br />

EuRegio-Haushaltes, der für<br />

das Jahr 2013 € 633.500 umfasst<br />

und neben der EU-Förderung<br />

über INTERREG IV<br />

A über die gleichbleibenden<br />

Mitgliedsbeiträge der <strong>Gemeinden</strong><br />

finanziert wird, stellte<br />

Gottfried Mayer, stellvertretender<br />

Obmann des Vereins<br />

zur Förderung der Regional-<br />

StadtBahn Salzburg – Bayern<br />

– Oberösterreich (RSB)<br />

anhand des „Karlsruher Modells“<br />

die Möglichkeiten einer<br />

Regionalbahn vor, die sowohl<br />

als Straßenbahn als auch als<br />

Volleisenbahn genutzt werden<br />

kann. Das Bahnsystem<br />

in Karlsruhe wird von der Bevölkerung<br />

sehr gut angenommen,<br />

es hat zu einer positiven<br />

Entwicklung der Region geführt<br />

und leistet einen großen<br />

Beitrag zur Schadstoffreduzierung.<br />

„Die Einführung<br />

eines ähnliches Bahnsystems<br />

wäre auch für unsere EuRegio<br />

ein zukunftsweisender<br />

Schritt!“, zeigte sich Landrat<br />

Grabner überzeugt und<br />

meinte weiter, dass der ständig<br />

wachsende Individualverkehr<br />

ohne Stadtbahn nicht<br />

eingedämmt werden könne<br />

und daher jetzt die Weichen<br />

für die nächsten Jahrzehnte<br />

gestellt werden müssten. Eine<br />

über INTERREG IV A von der<br />

EU geförderte Machbarkeitsstudie<br />

und Wirkungsanalyse<br />

soll die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

der „EuRegioBahnen“<br />

in unserer EuRegio und im<br />

anschließenden Oberösterreich<br />

nach dem Vorbild von<br />

Karlsruhe prüfen.<br />

Ein dreistufiges Konzept des<br />

Flughafens München zur Verbesserung<br />

der Schienenanbindung<br />

stellte anschließend<br />

Dirk Duesenberg von der<br />

Flughafen München GmbH<br />

vor. Kurzfristig soll der Flughafen-Express<br />

als schnelle<br />

und kundenorientierte Verbindung<br />

den Flughafen mit<br />

der Innenstadt München verbinden.<br />

Mittelfristig sollten<br />

Direktzugverbindungen die<br />

Regionen Nordost-/Südostbayern<br />

sowie Österreich an<br />

den Flughafen anbinden. Die<br />

vollständige Integration des<br />

Flughafens in den Schienenpersonenfernverkehr<br />

nannte<br />

Duesenberg als langfristiges<br />

Ziel. Der Ausbau der Schieneninfrastruktur<br />

würde durch<br />

die Verlagerung des Verkehrs<br />

auf die Schiene einerseits zur<br />

CO2-Vermeidung beitragen,<br />

weiters aber auch die Reisezeiten<br />

erheblich verkürzen<br />

und nicht zuletzt Beschäftigungseffekte<br />

mit sich bringen,<br />

erläuterte Duesenberg.<br />

Mit dem Nutzwert einer direkten<br />

Schienenanbindung<br />

24 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


EUROPA<br />

der EuRegio Salzburg –<br />

Berchtesgadener Land –<br />

Traunstein an den Flughafen<br />

München beschäftigt sich<br />

Tristan Laska derzeit im Rahmen<br />

seiner Masterarbeit an<br />

der Universität Augsburg. Daher<br />

war ihm die Meinung der<br />

EuRegio-Bürgermeister zu<br />

diesem Thema wichtig. Stellvertretend<br />

für die <strong>Gemeinden</strong><br />

brachte es EuRegio-Vizepräsident<br />

und Bürgermeister der<br />

Stadt Neumarkt am Wallersee<br />

Dr. Emmerich Riesner auf den<br />

Punkt, als er meinte, dass der<br />

Flughafen München für die<br />

Einwohner der EuRegio für<br />

internationale Verbindungen<br />

sehr wichtig sei, die derzeitigen<br />

Anbindungen insbesondere<br />

abends jedoch sehr<br />

schlecht sind und daher ein<br />

entsprechender Ausbau Vorteile<br />

mit sich brächte.<br />

Der zur EuRegio-Ratssitzung<br />

vorgelegte Entwurf einer Resolution<br />

zu wichtigen Bahnprojekten<br />

für die EuRegio<br />

wurde intensiv diskutiert und<br />

beschlossen. Im ersten Teil<br />

der Resolution, der sich der<br />

Hochleistungsbahnverbindung<br />

„Magistrale für Europa“<br />

über München – Mühldorf –<br />

Freilassing - Salzburg – Straßwalchen<br />

widmet, wird der<br />

Abschluss der Finanzierungsvereinbarung<br />

zwischen der<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

und der Deutschen Bahn für<br />

die Vorplanung eines durchgehend<br />

zweigleisigen elektrifizierten<br />

Ausbaus im gesamten<br />

Abschnitt Freilassing<br />

– Mühldorf gefordert.<br />

Ein Gestaltungselement dabei<br />

sollte auch die Anbindung<br />

an die Flughäfen München/<br />

Erding und Salzburg Airport<br />

sein. Ebenso wird die<br />

Trassenfestlegung und der<br />

Einstieg in die weiteren Planungsschritte<br />

für die HL-Strecke<br />

von Salzburg nach Straßwalchen<br />

seitens der Republik<br />

Österreich und den Österreichischen<br />

Bundesbahnen<br />

Dr. Birgit Seeholzer (Landratsamt Traunstein, vorne r.) informiert die<br />

Gäste über Zielsetzung, Inhalt und Aufbau des EuRegio-Kleinprojektes<br />

„Klimaladen – Was hat mein Konsum mit dem Klima zu tun?“<br />

gefordert. In ihrem zweiten<br />

Teil spricht sich die Resolution<br />

dafür aus, im Rahmen der<br />

Machbarkeitsstudie für das<br />

EuRegioBahnen-System das<br />

gesamte Projektgebiet konkret<br />

zu untersuchen und bittet<br />

die betroffenen <strong>Gemeinden</strong>,<br />

spätestens nach Vorliegen der<br />

Machbarkeitsstudie mögliche<br />

Trassen vorsorglich freizuhalten.<br />

Mit der Vorstellung der<br />

neuen EuRegio-Regionalmanagerin<br />

Sarah Scheidler und<br />

der Einladung von Bürgermeister<br />

Hubert Lohfeyer zur<br />

nächsten Ratssitzung in die<br />

Pinzgauer Gemeinde Unken<br />

schloss Landrat Grabner die<br />

gut besuchte Sitzung.<br />

Ihr <strong>Partner</strong> für kommunale EDV-Lösungen<br />

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Verwaltungen und Unternehmen<br />

Videoüberwachungs-Systeme<br />

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und Archivierung<br />

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4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 25


EUROPA<br />

Warum die EU den Friedensnobelpreis bekommt<br />

"Die EU erhält den Friedensnobelpreis".<br />

Diese kurze Meldung<br />

brachte nicht wenige<br />

zum Staunen, scheint das<br />

Friedensprojekt doch gerade<br />

an einem Scheideweg zu stehen.<br />

Vom Außenministerium<br />

gibt es nun die Begründung<br />

des Nobelkomitees.<br />

Das Norwegische Nobelkomitee<br />

hat entschieden, dass der<br />

Friedensnobelpreis 2012 an<br />

die Europäische Union (EU)<br />

vergeben wird. Die Union und<br />

ihre Vorgänger haben über<br />

sechs Jahrzehnte zur Förderung<br />

von Frieden und Versöhnung,<br />

Demokratie und Menschenrechten<br />

beigetragen.<br />

Kriege undenkbar<br />

In der Zwischenkriegszeit<br />

hat das Norwegische Nobelkomitee<br />

Auszeichnungen an<br />

Personen vergeben, welche<br />

die Versöhnung zwischen<br />

Deutschland und Frankreich<br />

gefördert haben. Seit 1945 ist<br />

diese Versöhnung Wirklichkeit<br />

geworden.<br />

Das furchtbare Leiden im<br />

Zweiten Weltkrieg zeigte die<br />

Notwendigkeit eines neuen<br />

Europa. Über einen Zeitraum<br />

von 70 Jahren hatten<br />

Deutschland und Frankreich<br />

drei Kriege ausgefochten.<br />

Heute ist Krieg zwischen<br />

Deutschland und Frankreich<br />

undenkbar. Das zeigt, wie<br />

historische Feinde durch zielstrebige<br />

Bemühungen und<br />

den Aufbau gegenseitigen<br />

Vertrauens enge <strong>Partner</strong> werden<br />

können.<br />

Demokratie wurde gestärkt<br />

In den 1980er-Jahren sind<br />

Griechenland, Spanien und<br />

Portugal der EU beigetreten.<br />

Die Einführung der Demokratie<br />

war Voraussetzung für<br />

ihre Mitgliedschaft. Der Fall<br />

der Berliner Mauer hat die<br />

EU Mitgliedschaft für etliche<br />

zentral- und osteuropäische<br />

Länder möglich gemacht und<br />

so eine neue Ära in der europäischen<br />

Geschichte eingeleitet.<br />

Die Teilung zwischen<br />

Ost und West ist in weiten Teilen<br />

beendet; die Demokratie<br />

wurde gestärkt; viele ethnisch<br />

bedingte nationale Konflikte<br />

wurden gelöst.<br />

Die Aufnahme von Kroatien<br />

als Mitglied im nächsten Jahr,<br />

die Einleitung von Aufnahmeverhandlungen<br />

mit Montenegro<br />

und die Erteilung des<br />

Kandidatenstatus an Serbien<br />

stärken den Prozess der Aussöhnung<br />

auf dem Balkan.<br />

Im letzten Jahrzehnt hat auch<br />

in der Türkei die Aussicht auf<br />

eine EU-Mitgliedschaft Demokratie<br />

und Menschenrechte in<br />

diesem Land gefördert.<br />

Kampf für Frieden<br />

wieder stärker in den Blickpunkt<br />

rücken<br />

Die EU erlebt derzeit ernste<br />

wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />

und beachtliche soziale<br />

Unruhen. Das Norwegische<br />

Nobelkomitee wünscht<br />

den Blick auf das zu lenken,<br />

was es als wichtigste Errungenschaft<br />

der EU sieht: den<br />

erfolgreichen Kampf für Frieden<br />

und Versöhnung und für<br />

Demokratie sowie die Menschenrechte.<br />

Die stabilisierende<br />

Rolle der EU hat dazu<br />

beigetragen, Europa von<br />

einem Kontinent der Kriege<br />

zu einem Kontinent des Friedens<br />

zu verwandeln.<br />

Die Arbeit der EU repräsentiert<br />

"Bruderschaft zwischen<br />

den Nationen" und entspricht<br />

einer Form von "Friedenskongressen",<br />

auf die sich Alfred<br />

Nobel als Kriterium für den<br />

Friedenspreis 1895 in seinem<br />

Testament bezogen hat.<br />

Neuigkeiten aus Brüssel<br />

Finanztransaktionssteuer<br />

Vor wenigen Wochen legten<br />

im Rahmen des Finanzministerrates<br />

7 Mitgliedsstaaten<br />

schriftliche Zusagen vor, 4<br />

weitere gaben verbindliche<br />

mündliche Zusagen ab.<br />

Damit steht einer Verstärkten<br />

Zusammenarbeit dieser 11<br />

Mitgliedsstaaten zur Einführung<br />

einer FTS grundsätzlich<br />

nichts mehr im Weg. Durch<br />

die Finanztransaktionssteuer<br />

sollen 85 % der zwischen Finanzinstituten<br />

durchgeführten<br />

Transaktionen besteuert werden.<br />

Bürger und Unternehmen<br />

wären von der Steuer<br />

ausgenommen. Hypotheken,<br />

Kredite, Versicherungsverträge<br />

und andere normale<br />

Finanztätigkeiten von Privatpersonen<br />

oder kleinen Unternehmen<br />

fallen nicht in den<br />

Anwendungsbereich des Vorschlags.<br />

Der ursprüngliche Vorschlag<br />

der Europäischen Kommission<br />

für eine Finanztransaktionssteuer<br />

(FTS) wurde<br />

bereits im Jahr 2011 vorgelegt.<br />

Dieser Vorschlag sollte<br />

an sich auf alle 27 Mitgliedsstaaten<br />

mittels einer Richtlinie<br />

Anwendung finden.<br />

Der Finanzsektor wird als<br />

eine der wesentlichen Ursachen<br />

der Krise gewertet und<br />

erhielt in den letzten Jahren<br />

Unterstützung seitens der<br />

Regierungen. Damit sollte sichergestellt<br />

werden, dass der<br />

Sektor einen angemessenen<br />

Beitrag zu den öffentlichen<br />

Haushalten und zugunsten<br />

der Bürger, Unternehmen und<br />

Mitgliedsstaaten leistet.<br />

Im März 2012 stimmte das<br />

Europäische Parlament im<br />

Plenum mit einer überraschenden<br />

Mehrheit für die<br />

Einführung einer FTS. Trotzdem<br />

sich die Konservativen<br />

und Liberalen gegen den Vorschlag<br />

aussprachen, konnte<br />

im EP eine breite Mehrheit<br />

gefunden werden.<br />

Das Problem blieb weiterhin,<br />

dass für die Verabschiedung<br />

der FTS Richtlinie Einstimmigkeit<br />

im Rat notwendig<br />

gewesen wäre. Nicht nur die<br />

Briten alleine wehrten sich<br />

gegen die Einführung. Das<br />

letzte Mittel zu ihrer Einführung<br />

in mehreren Mitgliedsstaaten<br />

blieb die Verstärkte<br />

Zusammenarbeit.<br />

Mittels der Verstärkten Zusammenarbeit<br />

können mindestens<br />

9 Mitgliedsstaaten in<br />

Politikbereichen, in welchen<br />

die EU keine ausschließliche<br />

Kompetenz besitzt eine Art<br />

Vorreiterrolle einnehmen.<br />

Sie darf nur bewilligt werden,<br />

wenn ihre Ziele im allgemeinen<br />

Rahmen nicht oder nicht<br />

in vertretbarem Zeitraum erreicht<br />

werden können.<br />

26 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


EUROPA<br />

- bezahlte Anzeige -<br />

Blindenleitsysteme erleichtern Orientierung<br />

Öffentliche Gebäude brauchen Blindenleitsystem<br />

Laut Bundesbehindertengleichstellungs-Gesetz<br />

dürfen<br />

Personen aufgrund ihrer<br />

Behinderung nicht benachteiligt<br />

werden. Deshalb müssen<br />

öffentliche Gebäude (wie<br />

z.B. Amtsgebäude, Seniorenheime,<br />

Schulen) bis 31. 12.<br />

2015 mit Blindenleitsystemen<br />

ausgestattet sein.<br />

Wozu Blindenleitsysteme?<br />

„Das tastbare Blindenleitsystem<br />

hilft blinden und<br />

sehbehinderten Menschen<br />

Ansprechpersonen, Türen,<br />

Lifte und so weiter zu finden“,<br />

erklärt Josef Schinwald,<br />

Obmann des Salzburger<br />

Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

die Funktion.<br />

„Leitsysteme erleichtern vor<br />

allem den ersten Besuch in<br />

einem Gebäude.“ Gerade<br />

in großen Gebäuden helfen<br />

Leitsysteme häufig auch Se-<br />

henden sich leichter<br />

zu orientieren, weil sie<br />

direkt zur Anlaufstelle<br />

führen.<br />

Einfache<br />

Nachrüstung möglich<br />

Taktile Leitsysteme<br />

sind vom Eingang bis<br />

zum Erstkontakt (Infoschalter,<br />

Sekretariat,<br />

o.ä.) zu verlegen. Die<br />

rutschhemmenden<br />

Streifen können sowohl<br />

bei bestehenden als<br />

auch bei Neubauten<br />

bei laufendem Betrieb<br />

verklebt werden.<br />

Realisierte Blindenleitsysteme<br />

von Wieser<br />

Verkehrssicherheit gibt es z.B.<br />

in den Gemeindeämtern<br />

Koppl und St. Georgen bei<br />

Salzburg, bei der SVA, an der<br />

Uni Innsbruck und Salzburg.<br />

Vor der Verklebung der<br />

Bodenmarkierungen erstellt<br />

ein Markierungsexperte einen<br />

Plan für die Anbringung<br />

des Leitsystems unter Berücksichtigung<br />

des Nutzerkonzeptes.<br />

Info:<br />

www.verkehrssicherheit.at<br />

Taktile Bodenmarkierung:<br />

Leitung - Orientierung - Warnung<br />

Das tastbare Blindenleitsystem ermöglicht blinden und sehbehinderten<br />

Menschen das Finden von Türen, Treppen, Liften etc. sowie die Orientierung in<br />

Hallen, auf Plätzen und im Verkehrsraum (z.B. Bushaltestellen, Schutzwege).<br />

Hubert Onitsch, Verkehrssprecher des Blindenverbandes: „Dieses taktile<br />

Leitsystem ist für Innenräume absolut empfehlenswert!“<br />

Gerne erstellen wir für Ihren Bedarf ein Leitsystem:<br />

Wieser Verkehrssicherheit GmbH<br />

A-5071 Wals-Siezenheim, Bayernstr. 87, Tel: +43 (0)662 852001 Fax: DW 85<br />

info@verkehrssicherheit.at | email: markierung@verkehrssicherheit.at<br />

4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 27


SERVICE<br />

Hochdotierter EU – Wettbewerb<br />

für Innovation in der<br />

öffentlichen Verwaltung<br />

Öffentliche Behörden der<br />

lokalen Verwaltung können<br />

sich noch bis zum 15. Februar<br />

2013 um einen EU-Preis<br />

für Innovation in der öffentlichen<br />

Verwaltung bewerben.<br />

Der Preis wird im Rahmen<br />

der Leitinitiative „Innovationsunion“<br />

der Europa 2020<br />

Strategie und des 7. Forschungsrahmenprogramms<br />

ausgelobt. Es kann nur ein<br />

Wettbewerbsbeitrag in einer<br />

der drei Kategorien – Initiativen<br />

für Bürger, Initiativen<br />

für Unternehmen, Initiativen<br />

für Bildung und Forschung<br />

– eingereicht werden. In jeder<br />

Kategorie werden bis<br />

zu drei Preise in der Höhe<br />

von € 100 000,00 vergeben.<br />

Teilnahmebedingung ist u.a.,<br />

dass die Initiative zum Zeitpunkt<br />

der Bewerbung mind.<br />

seit einem Jahr und nicht<br />

länger als bereits vier Jahre<br />

durchgeführt wird. Die Auswahl<br />

der Gewinner orientiert<br />

sich an vier Kriterien: Die<br />

Initiative muss durch enorme<br />

Neuartigkeit und gute<br />

Übertragbarkeit in andere<br />

Mitgliedsstaaten bestechen,<br />

sie soll wirtschaftliche und<br />

gesellschaftliche Vorteile<br />

aufweisen und aufzeigen,<br />

wie das Preisgeld zur Weiterentwicklung<br />

der Initiative<br />

genutzt werden kann.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://ec.europa.eu/research/<br />

innovation-union/index_<br />

en.cfm?section=admin-innovators<br />

Kamhuber/Mühlberger/D. Pilz<br />

Kommunalsteuer<br />

für Städte und<br />

<strong>Gemeinden</strong><br />

Die Kommunalsteuer ist<br />

eines der wichtigsten Instrumente<br />

der <strong>Gemeinden</strong>, ihre<br />

zahlreichen wichtigen Aufgaben<br />

zu finanzieren.<br />

Der vorliegende Leitfaden<br />

kommentiert alle relevanten<br />

Vorschriften am neuesten<br />

Stand, kompakt und<br />

verständlich und will den<br />

<strong>Gemeinden</strong> bei Prüfung<br />

und Auslegung der Kommunalsteuerbestimmungen<br />

eine praxisnahe Hilfestellung<br />

bieten.<br />

MANZ 2012. XX, 256 Seiten.<br />

Br. EUR 46,00. ISBN 978-3-<br />

214-09093-7<br />

Dazu dienen auch:<br />

• zahlreiche Beispiele<br />

aus der Praxis,<br />

• hilfreiche Mustereingaben,<br />

• der aktuelle Gesetzestext<br />

sowie die BMFInformation.<br />

- bezahlte Anzeige -<br />

Im Nervenzentrum der österreichischen Stromversorgung<br />

Wie wichtig eine funktionierende<br />

und zuverlässige<br />

Stromversorgung für jede<br />

Gesellschaft ist, zeigen immer<br />

wieder auftretende<br />

Stromausfälle in den USA<br />

oder großräumige Blackouts<br />

wie der im vergangenen Oktober<br />

in Brasilien. Dort saßen<br />

nach dem Zusammenbruch<br />

des Stromnetzes in weiten<br />

Landesteilen plötzlich über<br />

50 Millionen Menschen stundenlang<br />

im Dunkeln. Wenige<br />

Wochen zuvor hatte ein<br />

Stromausfall halb Indien<br />

lahmgelegt. Ganz abgesehen<br />

von den persönlichen<br />

Unannehmlichkeiten für die<br />

Menschen ist der volkswirtschaftliche<br />

Schaden solcher<br />

Blackouts kaum zu beziffern.<br />

Österreich ist in der glücklichen<br />

Lage, ein sehr zuverlässiges<br />

Stromversorgungssystem<br />

zu haben.<br />

Versorgungssicherheit gibt<br />

es aber nicht zum Nulltarif.<br />

Die Aufrechterhaltung einer<br />

zuverlässigen Versorgung<br />

mit elektrischer Energie,<br />

ohne die heute gar nichts<br />

mehr geht, ist eine aufwändige<br />

Angelegenheit; und die<br />

Herausforderungen dabei<br />

wachsen.<br />

Foto: APG<br />

Energielandkarte<br />

Europas verändert sich<br />

Das Schlagwort Energiewende<br />

ist spätestens seit Fukushima<br />

in aller Munde. Überall<br />

auf der Welt – und besonders<br />

in Europa – steht der langfristige<br />

Umstieg auf erneuerbare<br />

Stromquellen im Fokus.<br />

Eine der Folgen dieser begrüßenswerten<br />

Entwicklung<br />

ist, dass sich die Energielandkarte,<br />

wie wir sie bis dato<br />

kannten, völlig verändert.<br />

Wind- und Sonnenkraft gewinnen<br />

als Stromlieferanten<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Die Erzeugungsmuster der<br />

wetterabhängigen Erneuerbaren<br />

sind aber mit denen<br />

herkömmlicher Stromerzeuger<br />

kaum vergleichbar. Das<br />

heißt, dass Strom aus Sonne<br />

und Wind nicht immer dann<br />

zur Verfügung steht, wenn<br />

er gebraucht wird. Die zweite<br />

große Herausforderung<br />

ist, dass die leistungsfähigen<br />

Windkraft- und Photovoltaikanlagen<br />

weit entfernt von den<br />

großen Verbrauchszentren<br />

liegen. Dementsprechend ist<br />

es dringend notwendig, neue<br />

und leistungsstarke Leitungsverbindungen<br />

zu schaffen.<br />

APG-Steuerzentrale<br />

managed Österreichs<br />

Stromversorgung<br />

Zu spüren bekommen diese<br />

Entwicklungen ganz besonders<br />

die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in der APG-Steuerzentrale.<br />

Sie überwachen<br />

rund um die Uhr und an 365<br />

Tagen im Jahr das heimische<br />

Stromnetz und sorgen dafür,<br />

dass sich in jeder Sekunde<br />

Stromerzeugung und –verbrauch<br />

exakt die Waage halten.<br />

Denn zu große Abweichungen<br />

von dieser Balance<br />

führen zu Problemen in der<br />

Stromversorgung und letzten<br />

Endes zu einem Blackout – mit<br />

den beschriebenen Folgen.<br />

28 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


SERVICE<br />

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AUSTRIAN POWER GRID AG (APG)<br />

MACHT<br />

ENERGIEWENDE<br />

MÖGLICH<br />

Die Stromzukunft gehört den erneuerbaren Energien.<br />

Österreichs Übertragungsnetzbetreiber APG spielt in dieser<br />

Frage eine bedeutende Rolle.<br />

Sichere Versorgung mit sauberem Ökostrom<br />

Das Stromaufkommen aus sauberer Ökoenergie<br />

hat in den letzten Jahren in Europa massiv zugenommen;<br />

auch in Österreich – Tendenz steigend.<br />

So wird sich die Leistung der europäischen Windparks<br />

nach Expertenprognosen bis 2020 vervierfachen,<br />

die der Photovoltaikanlagen sogar verzwölffachen.<br />

Die Netzinfrastruktur kann mit der<br />

rasanten Entwicklung der Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energien aber kaum Schritt halten.<br />

Bis 2020 wird sich allein in Österreich die installierte<br />

Windkraftleistung von derzeit 1.000 MW auf<br />

über 3.000 MW verdreifachen. Bei der Photovoltaik<br />

ist die Zielsetzung aus dem Ökostromgesetz<br />

mit einer Verzwölffachung noch ambitionierter.<br />

Auf diese Entwicklungen müssen die Übertragungsnetzbetreiber<br />

reagieren und ihre Netze fit<br />

für die Zukunft machen.<br />

Netzausbau Frage der Netzsicherheit<br />

Je größer der Anteil erneuerbarer Energien an<br />

der Stromproduktion wird, desto mehr steigt die<br />

Bedeutung eines starken und leistungsfähigen<br />

Stromnetzes – auch in Hinblick auf die Netzsicherheit.<br />

Die stark schwankende und teils schwer<br />

prognostizierbare Windkraft ist nämlich auch in<br />

Zusammenhang mit extremen Wetterereignissen<br />

eine ganz besondere Herausforderung. Kritische<br />

Netzsituationen sind also oft eine Kombination<br />

mehrerer Faktoren – und sie häufen sich. Die lange<br />

Kälteperiode Anfang des Jahres 2012 hat etwa<br />

die Stromnetze in weiten Teilen Europas an ihre<br />

Leistungsgrenzen gebracht. Plötzlich auftretender<br />

starker Wind kann in solchen Situationen das<br />

gesamte System zum Kippen bringen. Um derartigen<br />

Szenarien vorzubeugen, ist ein Netzausbau<br />

dringend erforderlich.<br />

Alle Potenziale nutzen<br />

Die Energiewirtschaft steht vor der größten Herausforderung<br />

ihrer Geschichte – nämlich vor der<br />

Frage, ob eine vollständige Umstellung auf erneuerbare<br />

Energieträger gelingen kann. Die Stromversorgung<br />

spielt dabei eine ganz zentrale Rolle.<br />

Um auch bei der Elektrizität zu 100 Prozent auf<br />

Ökoenergie umzustellen, ist es notwendig, alle<br />

verfügbaren Potenziale zu nutzen – große zentrale<br />

Erzeugungseinheiten genauso, wie dezentrale<br />

Produktionsmöglichkeiten.<br />

Klar ist in jedem Fall: Der Ausbau der Stromnetze<br />

ist einer der absoluten Schlüsselfaktoren für die<br />

Energiewende. Denn nur ein leistungsstarkes Netz<br />

macht eine Energiezukunft auf Basis Erneuerbarer<br />

möglich.<br />

Mehr Infos unter www.apg.at<br />

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4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 29


SERVICE<br />

Wälder im Gemeindegebiet<br />

Baulandreserven oder begehrter Erholungsraum?<br />

Mit 4 Millionen Hektar Wald zählt Österreich zu den waldreichsten Ländern der Erde.<br />

Fast die Hälfte des Landes ist bewaldet. Neben der Versorgung mit dem Rohstoff Holz<br />

bieten unsere Wälder unverzichtbare Leistungen in Form von Schutz-, Wohlfahrts- und<br />

Erholungswirkungen. Zunehmende Bedeutung haben Wälder auch im Bereich des Klimaschutzes,<br />

insbesondere durch die Eigenschaft CO2 zu speichern.<br />

Gerade auf kommunaler Ebene<br />

spielt der Wald häufig eine<br />

Rolle. Einmal geht es um die<br />

Ausweisung von Wasserschon-<br />

und schutzgebieten,<br />

dann wieder um die Frage<br />

von Rodungen im Zusammenhang<br />

mit dem räumlichen<br />

Entwicklungskonzept und der<br />

Flächenwidmungsplanung.<br />

Wälder stellen auch einen<br />

wichtigen Naherholungsraum<br />

für die örtliche Bevölkerung<br />

dar. Touristische Schwerpunktregionen<br />

weisen Erholungswaldflächen<br />

aus oder<br />

beanspruchen Wald für die<br />

Errichtung von Skipisten oder<br />

Sportanlagen. Kaum eine<br />

Infrastrukturmaßnahme, sei<br />

es die Errichtung einer Straße<br />

oder einer Stromleitung<br />

kommt ohne Inanspruchnahme<br />

von Waldflächen aus.<br />

Tatsache ist es, dass das<br />

Waldeigentum heute in vielfältiger<br />

Weise durch diverse<br />

gesetzliche Regelungen eingeschränkt<br />

wird.<br />

So reichen alleine die verwaltungsrechtlichen<br />

Eigentumsbeschränkungen<br />

vom<br />

Vorbehalt einer besonderen<br />

behördlichen Erlaubnis für<br />

verschiedene Tätigkeiten wie<br />

etwa der Rodung, über das<br />

Teilungsverbot von Waldgrundstücken<br />

ab einer bestimmten<br />

Größe, bis hin zu<br />

Pflichten des Eigentümers zur<br />

Duldung und Unterlassung<br />

(Betretungsrecht, Waldbehandlung<br />

entlang von Grundgrenzen).<br />

In einem Gebirgsland<br />

wie Salzburg hat die<br />

Schutzfunktion des Waldes<br />

im Hinblick auf Lawinen- oder<br />

Hochwasserschutz eine enorme<br />

Bedeutung. Für den<br />

Waldeigentümer ist dies in<br />

der Regel mit zahlreichen gesetzlichen<br />

Auflagen, Ge- und<br />

Verboten verbunden.<br />

Die durch verschiedenste<br />

nationale und internationale<br />

Rechtsvorschriften hervorgerufenen<br />

Eigentumsbeschränkungen<br />

verlangen dem Waldeigentümer<br />

immer häufiger<br />

ein Sonderopfer zugunsten<br />

der Allgemeinheit ab. Wenngleich<br />

nicht jede Einschränkung<br />

oder Belastung von vermögenswerten<br />

Privatrechten<br />

aus der Sicht des einzelnen<br />

Eigentümers etwas Negatives<br />

bedeutet, sondern auch<br />

eine gewisse Privatnützigkeit<br />

hat, so unterliegen dennoch<br />

die Dispositionsbefugnisse<br />

des Waldeigentümers zunehmend<br />

solchen Beschränkungen,<br />

wo das öffentliche Interesse<br />

überwiegt.<br />

Daher ist es an der Zeit, die<br />

Vielzahl der auf das Waldeigentum<br />

einwirkenden<br />

Beschränkungen in ihrer<br />

kumulierenden Wirkung zu<br />

betrachten und die Frage zu<br />

stellen, ob nicht durch das<br />

Zusammenwirken verschiedener<br />

Rechtsbereiche und<br />

verschiedener individueller<br />

Normen das Waldeigentum<br />

in einer solchen Weise beeinträchtigt<br />

ist, dass es den<br />

Wesenskern des Eigentums<br />

antastet. Anders gesagt:<br />

„Handelt es sich bei einem<br />

Recht, welches mit diversen<br />

Verfügungsbeschränkungen,<br />

Nutzungsbindungen oder<br />

Handlungs- und Leistungspflichten<br />

belastet ist, noch um<br />

ein Recht im Sinne einer privatautonomen<br />

Wahlmöglichkeit,<br />

also um Eigentum“?<br />

Buchtipp<br />

W<br />

a<br />

l<br />

d<br />

e<br />

i<br />

g<br />

ISBN: 978-3-<br />

e 7083-0818-0,<br />

276 Seiten,<br />

n<br />

gebunden,<br />

t<br />

Preis: 38,80 €<br />

u<br />

m und seine Bschränkungen<br />

Diese Frage sollten sich die<br />

gesetzgebenden Körperschaften<br />

stellen, wenn es einmal<br />

mehr darum geht, Waldeigentum<br />

zugunsten eines<br />

spezifischen öffentlichen Interesses<br />

weiter zu beschränken.<br />

Die Grenze der Sozialpflichtigkeit<br />

des Eigentums<br />

wird jedenfalls dort zu ziehen<br />

sein, wo der Eigentümer aus<br />

seinem Eigentum weder einen<br />

nachhaltigen Ertrag erzielen,<br />

noch den vielschichtigen<br />

gesetzlichen Anforderungen<br />

Rechnung tragen kann und<br />

damit das Eigentumsrecht<br />

zu einem nackten Recht verkommt.<br />

Damit ist langfristig<br />

weder dem Wald noch dem<br />

Waldeigentümer und schon<br />

gar nicht der Gesellschaft<br />

gedient. Das Buch soll einen<br />

Einblick in die Vielfalt an<br />

Eigentumsbeschränkungen<br />

geben. Es enthält eine systematische<br />

Auflistung von<br />

Bewirtschaftungsvorschriften,<br />

Ge- und Verboten sowie Leistungs-<br />

und Duldungspflichten.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt<br />

bilden die Einforstungsrechte.<br />

Die Publikation bietet Waldeigentümern<br />

und Einforstungsberechtigten,<br />

aber auch Vertretern<br />

von Behörden und<br />

Ämtern sowie Rechtsanwälten,<br />

Notaren, Interessenvertretern,<br />

Beratern und Studenten<br />

eine unverzichtbare<br />

Orientierungshilfe.<br />

30 Die Salzburger Gemeinde 4 | 12


Salzburg Wohnbau setzt auf Sicherheit<br />

SERVICE<br />

- bezahlte Anzeige -<br />

Brandschutzkonzepte als wichtige Grundlage für Bau- und Nutzungsgenehmigungen<br />

Die Salzburg Wohnbau zählt zu den führenden Wohn- und Kommunalbauunternehmen im Bundesland Salzburg.<br />

Mit ihren Tochterfirmen, der Kommunal und Immobilien Service Salzburg GmbH, bietet das Unternehmen<br />

ein breites Hausverwaltungsspektrum, das vor allem für <strong>Gemeinden</strong> sehr interessant ist. Neben der Errichtung<br />

von Neubauten ist auch die Sanierung ein zentrales Thema, dabei gelten Brandschutzkonzepte als wichtige<br />

Grundlage für Bau- und Nutzungsgenehmigungen. Der bauliche Brandschutz bildet dabei die Basis für die<br />

geforderte Sicherheit.<br />

So wurden kürzlich die Personalwohnhäuser<br />

der Landwirtschaftlichen<br />

Schule in<br />

Kleßheim bei Salzburg und<br />

der Fachschule „Winklhof“<br />

für Landwirtschaft, Pferdewirtschaft<br />

und Hauswirtschaft<br />

in der Tennengauer<br />

Gemeinde Oberalm generalsaniert<br />

und dabei auch<br />

alle aktuellen Brandschutztechnischen<br />

Anforderung<br />

erfüllt. Denn Umwelteinflüsse,<br />

Witterung und die<br />

tägliche Abnutzung tragen<br />

zum natürlichen Verschleiß<br />

von Objekten bei. Kürzlich<br />

überzeugte sich Landesrat<br />

Sepp Eisl, ressortzuständiges<br />

Regierungsmitglied<br />

für Landwirtschaftliches<br />

Schulwesen und Energie,<br />

vom Fortschritt der Sanierungsarbeiten.<br />

Mit einer Investitionssumme<br />

von rund<br />

1 Million Euro wurden die<br />

Wohnhäuser von der Salzburg<br />

Wohnbau in nur drei<br />

Monaten komplett modernisiert<br />

und auf den neuesten<br />

Stand gebracht. Erneuert<br />

wurden unter anderem die<br />

Wärmedämmung, die Fenster<br />

und die Heizungsanlagen.<br />

Abgewickelt wurden<br />

die Sanierungsarbeiten vom<br />

Salzburg Wohnbau-Tochterunternehmen<br />

Kommunal<br />

Service Salzburg GmbH.<br />

Bei der Baustellenbesichtigung in Kleßheim im Bild (v.l.): Landesschulinspektor Ing. Christoph Faistauer,<br />

Schuldirektor DI Johann Eßl, Landesrat Sepp Eisl, Manfred Brandauer (Geschäftsführer Kommunal Service<br />

Salzburg) und Bertl Göttl.<br />

Bild: Neumayr<br />

Brandschutzausbildung wichtig für Sicherheit<br />

Von der Kommunal Service<br />

Salzburg GmbH werden in<br />

den <strong>Gemeinden</strong> regelmäßig<br />

Ausbildungsprogramme<br />

zum Thema Brandschutz<br />

angeboten. So ließen sich<br />

kürzlich im Bildungszentrum<br />

Stegenwald zahlreiche<br />

Gemeindebedienstete aus<br />

Stadt und Land Salzburg<br />

zum Brandschutzwart oder<br />

Brandschutzbeauftragten<br />

ausbilden. Vom Amtsleiter<br />

über den Schulwart bis zur<br />

Kindergärtnerin waren Gemeindemitarbeiter<br />

der Einladung<br />

der Kommunal Service<br />

Salzburg GmbH - ein<br />

Tochterunternehmen der<br />

Salzburg Wohnbau - gefolgt.<br />

Die Teilnehmer lernten<br />

anhand von praktischen<br />

Beispielen den richtigen<br />

Umgang mit einem Feuerlöscher.<br />

Sie erfuhren auch,<br />

welche technischen und<br />

organisatorischen Maßnahmen<br />

im Brandfall zu treffen<br />

sind. Die Ausbildung wurde<br />

von einer staatlich akkreditierten<br />

Prüf- und Überwachungsstelle<br />

geleitet. Die<br />

Salzburg Wohnbau-Gruppe<br />

hat im Bundesland Salzburg<br />

(119 <strong>Gemeinden</strong>) insgesamt<br />

280 Kommunalbauten im<br />

Baurecht errichtet und verwaltet<br />

diese auch. Damit<br />

ist das innovative Unternehmen<br />

der größte kommunale<br />

Immobilienverwalter im<br />

Bundesland Salzburg.<br />

RTS-Regionalfernsehen<br />

Aktuelle TV-Beiträge zu<br />

Projekten der Salzburg<br />

Wohnbau finden Sie auf der<br />

Homepage des Salzburger<br />

Regionalfernsehens RTS<br />

unter www.rts-salzburg.at.<br />

Die angehende Brandschutzwartin Monika Kandler aus Muhr erlernt<br />

den richtigen Einsatz eines Feuerlöschers. Bild: Salzburg Wohnbau<br />

Salzburg Wohnbau GmbH<br />

Nähere Informationen zu<br />

aktuellen Projekten der<br />

Salzburg Wohnbau unter<br />

www.salzburg-wohnbau.at<br />

0664/5461064 oder<br />

www.facebook.com/sbg.wohnbau<br />

4 | 12 Die Salzburger Gemeinde 31


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28 Die Salzburger Gemeinde 2 | 12

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