SALZBURGER GEMEINDETAG 2010 - Kommunalnet
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OSZE-Beobachter auf Besuch in Hallwang<br />
Mödlhammer: „Gemeinden sind Garanten für korrekte Wahlabwicklung“<br />
Eine hochrangige Delegation<br />
von OSZE-Wahlbeobachtern<br />
besuchte die Salzburger<br />
Gemeinde Hallwang, um<br />
sich ein Bild von den Vorbereitungen<br />
zur Bundespräsidentenwahl<br />
zu verschaffen.<br />
Die OSZE-Vertreter – an der<br />
Spitze der OSZE-Wahlberichterstatter<br />
Julian Peel-Yates<br />
- wurden von Gemeindebund-<br />
Präsident Bgm. Helmut Mödlhammer<br />
empfangen. „Es ist<br />
wichtig, dass die Wahlbeobachter<br />
auch aus erster Hand<br />
erfahren und sehen, wie Wahlen<br />
in den Gemeinden abgewickelt<br />
werden, schließlich<br />
tragen hier die Gemeinden die<br />
Hauptlast der Abwicklung und<br />
damit auch die größte Verantwortung“,<br />
so Präsident Mödlhammer.<br />
Auch der Leiter der<br />
OSZE-Delegation, der Brite<br />
Julian Peel-Yates, zeigte sich<br />
von der Arbeit der Gemeindeämter<br />
bei der Wahlabwicklung<br />
beeindruckt. Mehrere Stunden<br />
lang erklärte der Gemeindebund-Chef<br />
und Bürgermeister<br />
von Hallwang den OSZE-Vertretern<br />
den typischen Ablauf<br />
der Wahl in einem Gemeindeamt.<br />
Das Team der OSZE,<br />
das die Wahlen in Österreich<br />
beobachtet hat, bestand<br />
aus elf Vertretern aus ins-<br />
gesamt zehn Nationen. Der<br />
Abschlussbericht liegt zwei<br />
Monate nach dem Wahlgang<br />
vor. „In unserem Land wird<br />
es als selbstverständlich angenommen,<br />
dass alle Wahlen<br />
korrekt, transparent und ohne<br />
Probleme verlaufen“, so Mödlhammer.<br />
„In vielen anderen<br />
Ländern ist das keine Selbstverständlichkeit.“<br />
Die Gemeinden<br />
würden bei jedem Wahlgang<br />
eine gewaltige Leistung<br />
erbringen. „Viele Wochen an<br />
organisatorischer Vorbereitung<br />
sind notwendig, allein die<br />
Wahlbeisitzer und Wahlzeugen<br />
sind eine große Menge<br />
an Menschen, die sich in den<br />
Dienst der Demokratie stellen<br />
und den gesamten Wahltag in<br />
den Wahllokalen zubringen,<br />
um eine ordnungsgemäße<br />
Wahl sicherzustellen.“ Mödlhammer<br />
rief auch erneut dazu<br />
auf, vom Wahlrecht Gebrauch<br />
zu machen. „Eine starke Demokratie<br />
lebt davon, dass die<br />
Menschen ihr Recht auf Mitbestimmung<br />
wahrnehmen“, so<br />
Mödlhammer. „Auch wenn es<br />
inzwischen keine gesetzliche<br />
Pflicht zur Teilnahme an den<br />
Bundespräsidentenwahlen<br />
mehr gibt, es gibt doch eine<br />
moralische Verpflichtung“, so<br />
der Gemeindebund-Präsident<br />
abschließend.<br />
Gastgärten – Änderung der Gewerbeordnung<br />
Es befindet sich derzeit ein Gesetzesentwurf<br />
bezüglich Änderung<br />
der Gewerbeordnung<br />
1994 in Begutachtung. Hauptgesichtspunkt<br />
des Entwurfes<br />
ist eine Änderung der Gastgartenregelung.<br />
So wird ein neuer<br />
§ 76a eingeführt. Demnach<br />
ist für Gastgärten, die sich auf<br />
öffentlichem Grund befinden<br />
oder an öffentliche Verkehrsflächen<br />
angrenzen, für die Zeit<br />
von 8.00 bis 23.00 Uhr keine<br />
Genehmigung erforderlich,<br />
wenn<br />
1.) sie ausschließlich der Verabreichung<br />
von Speisen und<br />
dem Ausschank von Getränken<br />
dienen,<br />
2.) sie über nicht mehr als 100<br />
Verabreichungsplätze verfügen,<br />
3.) in ihnen lauteres Sprechen<br />
als der übliche Gesprächston<br />
der Gäste, Singen und Musizieren<br />
von Gastgewerbetreibenden<br />
untersagt ist und auf<br />
dieses Verbot hinweisende Anschläge<br />
dauerhaft und von allen<br />
Zugängen zum Gastgarten<br />
deutlich erkennbar angebracht<br />
sind und<br />
4.) auf Grund der geplanten<br />
Ausführung zu erwarten ist,<br />
dass die gem. § 74 Abs. 2<br />
wahrzunehmenden Interessen<br />
hinreichend geschützt sind und<br />
Belastungen der Umwelt vermieden<br />
werden; eine Gesundheitsgefährdung<br />
oder unzumutbare<br />
Belästigung durch Lärm<br />
ist jedenfalls nicht zu erwarten,<br />
wenn die im Einleitungssatz<br />
und in Zif. 1 bis Zif. 3 genannten<br />
Voraussetzungen erfüllt<br />
sind;<br />
Für Gastgärten, die sich weder<br />
auf öffentlichem Grund<br />
befinden, noch auf öffentliche<br />
Verkehrsflächen angrenzen, ist<br />
für die Zeit von 9.00 bis 22.00<br />
Uhr keine Genehmigung erforderlich,<br />
wenn die Voraussetzungen<br />
gemäß Abs. 1 Zif. 1 bis<br />
Zif. 4 sinngemäß erfüllt sind.<br />
Der Betrieb eines Gastgartens<br />
im Sinne des Abs. 1 oder des<br />
Abs. 2 ist der Behörde gemäß<br />
Abs. 3 vorher anzuzeigen.<br />
Sind die Voraussetzungen gemäß<br />
Abs. 1 oder Abs. 2 nicht<br />
erfüllt, so hat die Behörde<br />
gemäß Abs. 4 unbeschadet<br />
eines Verfahrens nach §§ 366<br />
ff. dies festzustellen und den<br />
Betrieb des Gastgartens zu<br />
untersagen. Die Behörde hat<br />
diesen Bescheid spätestens<br />
drei Monate nach Einlangen<br />
der Anzeige samt Unterlagen<br />
zu erlassen. Wenn die in Abs.<br />
1 oder Abs. 2 angeführten Voraussetzungen<br />
wiederholt nicht<br />
eingehalten werden, hat die<br />
Behörde den Gastgarteninhaber<br />
mit Verfahrensanordnung<br />
zur Einhaltung der Voraussetzungen<br />
aufzufordern. Kommt<br />
der Gewerbetreibende dieser<br />
Aufforderung nicht nach, so hat<br />
die Behörde mit Bescheid die<br />
Schließung des Gastgartens<br />
zu verfügen. Gastgärten, die<br />
über die in Abs. 1 oder Abs.<br />
2 angeführten Zeiten hinaus<br />
betrieben werden, bedürfen<br />
einer Genehmigung, wenn es<br />
zur Wahrung der in § 74 Abs.<br />
2 umschriebenen Interessen<br />
erforderlich ist. Gemäß § 76a<br />
Abs. 9 kann die Gemeinde mit<br />
Verordnung abweichende Regelungen<br />
betreffend die in Abs.<br />
1 und 2 festgelegten Zeiten für<br />
solche Gebiete festlegen, die<br />
insbesondere wegen ihrer Flächenwidmung,<br />
ihrer Verbauungsdichte,<br />
der in ihnen bestehenden<br />
Bedürfnisse im Sinne<br />
des § 113 Abs. 1 und ihrer<br />
öffentlichen Einrichtungen wie<br />
Krankenhäuser, Altersheime,<br />
Bahnhöfe, Theater, Sportplätze<br />
und Parks, diese Sonderregelung<br />
rechtfertigen. Im Besonderen<br />
kann in der Verordnung<br />
auch in Gebieten mit besonderen<br />
touristischen Einrichtungen<br />
oder Erwartungshaltungen<br />
(Tourismusgebiete) eine Zeit<br />
insbesondere bis 24.00 Uhr,<br />
als gerechtfertigt angesehen<br />
werden. Die Novelle ermöglicht<br />
also eine sofortige Betriebsaufnahme<br />
nach Anzeige und<br />
eine behördliche Untersagung<br />
bei Nichtvorliegen der Voraussetzungen<br />
sowie behördliche<br />
Schließung bei wiederholtem<br />
Verstoß gegen die Voraussetzungen.<br />
Die Verordnungsermächtigung<br />
für die Gemeinden<br />
zur Modifizierung der zeitlichen<br />
Voraussetzungen bleibt aufrecht,<br />
wobei nunmehr im Gesetzestext<br />
klargestellt wird,<br />
dass sich diese Ermächtigung<br />
ausschließlich auf die zeitlichen<br />
Voraussetzungen bezieht.<br />
18 Die Salzburger Gemeinde 2 | 10