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Photovoltaik in Gemeinden PDF 6,08 MB - Lebensministerium

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Grundsätzliches<br />

Grundsätzliches<br />

In Altstadt- und Ortsbildschutzzonen s<strong>in</strong>d gesonderte<br />

Regelungen zu beachten. Auf Gebäuden, die aufgrund<br />

ihrer historischen oder baukulturellen Bedeutung unter<br />

Denkmalschutz stehen, wird die Errichtung e<strong>in</strong>er<br />

<strong>Photovoltaik</strong>anlage nur schwer möglich se<strong>in</strong>.<br />

3 Phasen der Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Phase Inhalt Ziel<br />

Phase 0 Präsentation der Projektidee Öffentliche Information<br />

Naturschutzrecht<br />

Für <strong>Photovoltaik</strong>anlagen auf Freiflächen außerhalb<br />

des Siedlungsgebietes kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bundesländern<br />

e<strong>in</strong>e naturschutzrechtliche Bewilligung<br />

erforderlich se<strong>in</strong>. Insbesondere <strong>in</strong> Landschaftsschutzgebieten<br />

ist bei großflächigen Anlagen der<br />

E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> das Landschaftsbild im Genehmigungsverfahren<br />

e<strong>in</strong> kritischer Faktor.<br />

Phase 1 Technik, Betreibermodell Motivation der BürgerInnen zur Beteiligung<br />

Phase 2 Fertigstellung, laufender Betrieb Information über Anlagenertrag<br />

Steuerrechtliche Aspekte<br />

Steuerliche Fragen s<strong>in</strong>d sowohl für den Träger der<br />

Beteiligungsanlage (Gesellschaft, Genossenschaft,<br />

Geme<strong>in</strong>de, etc.) als auch für die beteiligten Privatpersonen<br />

von Relevanz.<br />

Der Betreiber der Anlage hat die Entscheidung zu<br />

treffen, ob nach der Regelbesteuerung oder nach<br />

der Kle<strong>in</strong>unternehmensregelung (mit Umsatzsteuerbefreiung)<br />

gewirtschaftet werden soll. Der Vorteil<br />

der ersten Variante ist die Vorsteuerabzugsberechtigung<br />

für bestellte Waren und Dienstleistungen<br />

sowie die Abschreibungsmöglichkeit der Anlage.<br />

Unternehmen und Geme<strong>in</strong>den, soweit sie für die<br />

<strong>Photovoltaik</strong>anlage als Betreiber fungieren, unterliegen<br />

jedenfalls der Körperschaftssteuer <strong>in</strong> Höhe von<br />

25%. Grundsätzlich sollte immer nach der jeweils<br />

<strong>in</strong>dividuellen Situation entschieden werden. E<strong>in</strong>e<br />

steuerliche Fachberatung ist jedenfalls erforderlich.<br />

Elektrizitätswesen, Gewerbeordnung<br />

Ab e<strong>in</strong>er festgelegten Anlagengröße, bemessen<br />

nach der elektrischen Leistung, ist nach<br />

den Bestimmungen der jeweiligen Landes-<br />

Elektrizitätswirtschaftsgesetze e<strong>in</strong>e Genehmigung<br />

erforderlich. Anlagen mit ger<strong>in</strong>gerer Leistung s<strong>in</strong>d<br />

nur anzeigepflichtig.<br />

Auch e<strong>in</strong>e Bewilligungspflicht nach<br />

Gewerbeordnung ist möglich, <strong>in</strong>sbesondere dann,<br />

wenn die Anlage zur Eigenversorgung e<strong>in</strong>es<br />

Betriebs e<strong>in</strong>gesetzt wird.<br />

2.7 E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der<br />

Öffentlichkeit<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit rund um e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Photovoltaik</strong> bürgerbeteiligungsanlage endet<br />

nicht nach der Inbetriebnahme der Anlage.<br />

Vielmehr sollten die Beteiligten, aber auch die<br />

lokale Öffentlichkeit und sonstige Interessierte,<br />

regelmäßig über den Anlagenertrag <strong>in</strong>formiert<br />

werden. Dies dient nicht primär der Information<br />

über die wirtschaftliche Entwicklung, sondern soll<br />

e<strong>in</strong>en Beitrag zur Bewusstse<strong>in</strong>sbildung leisten.<br />

Gleichzeitig mit der Information über den Anlagenertrag<br />

könnte auch der effiziente E<strong>in</strong>satz von<br />

Energie thematisiert werden.<br />

Je nach Geme<strong>in</strong>destruktur und Beteiligungsmodell<br />

können verschiedene Kommunikationskanäle für<br />

die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden:<br />

Phase 0 und 1:<br />

• Geme<strong>in</strong>dezeitung<br />

• Lokale oder regionale Medien<br />

• Postwurf, Flyer<br />

• Plakate<br />

• Informationsveranstaltungen<br />

• Direkte Ansprache, persönliche Gespräche<br />

• Anzeigetafel „Beteiligungserfolg“: noch vorhandenen<br />

Anteilssche<strong>in</strong>e, offene Tage bis<br />

zum Ende zur Zeichnungsfrist, usw.<br />

Phase 2:<br />

• Homepage, neue Medien<br />

• Informationsveranstaltungen<br />

• Anzeigetafel „Energie“: erzeugte Sonnenenergie<br />

(Gesamtsumme, zeitlicher Verlauf)<br />

Für die beteiligten Privatpersonen ist anzumerken,<br />

dass die jährlichen Z<strong>in</strong>sen bzw. Gew<strong>in</strong>nausschüttungen<br />

grundsätzlich der E<strong>in</strong>kommenssteuer unterliegen.<br />

Personen, die ansonsten nur über E<strong>in</strong>kommen<br />

aus unselbständiger Tätigkeit verfügen, können e<strong>in</strong><br />

zusätzliches „selbständiges E<strong>in</strong>kommen“ bis zu<br />

e<strong>in</strong>em Betrag von 730 Euro steuerfrei beziehen.<br />

2.6.2 Öffentlich-rechtliche<br />

Genehmigungen<br />

Baurecht, Ortsbild- und Denkmalschutz<br />

Die Vorgaben für baurechtliche Bewilligungen von<br />

<strong>Photovoltaik</strong>anlagen auf Gebäuden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den<br />

Bundesländern unterschiedlich geregelt. In e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bundesländern s<strong>in</strong>d weder Baubewilligung<br />

noch Bauanzeige erforderlich, vorausgesetzt, die<br />

Anlagen werden <strong>in</strong> die Dachkonstruktion oder Fassade<br />

<strong>in</strong>tegriert bzw. nur bis zu e<strong>in</strong>em festgelegten<br />

Maximalw<strong>in</strong>kel aufgeständert.<br />

Um der Bevölkerung alle Vorteile e<strong>in</strong>er <strong>Photovoltaik</strong>bürgerbeteiligungsanlage<br />

näher br<strong>in</strong>gen zu<br />

können, ist gezielte Öffentlichkeitsarbeit notwendig.<br />

Die BürgerInnen sollten nicht nur über die Möglichkeit<br />

der f<strong>in</strong>anziellen Beteiligung sondern auch<br />

über die positiven Effekte e<strong>in</strong>er lokalen Energieerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien <strong>in</strong>formiert<br />

werden. Die durch e<strong>in</strong>e Beteiligung entstehende<br />

Verbundenheit mit der Energieerzeugung kann<br />

auch als Chance zur Sensibilisierung bezüglich<br />

<strong>in</strong>telligenter Stromnutzung genutzt werden.<br />

Die Beteiligung an e<strong>in</strong>er <strong>Photovoltaik</strong>bürgerbeteiligungsanlage<br />

ermöglicht:<br />

• Energiezukunft mit zu gestalten<br />

• Aktiven Klimaschutz zu betreiben<br />

• Emissionsfreie, lokale, dezentrale<br />

Energieerzeugung<br />

• Sonnenstromerzeugung ohne selbst e<strong>in</strong>e<br />

Anlage zu errichten<br />

• S<strong>in</strong>nvolle, regionale Geldanlage<br />

FOTO: Energie Tirol<br />

FOTO: BMLFUW / Rita Newman<br />

Wichtig ist es die Informationen vor allem den<br />

f<strong>in</strong>anziellen Teil betreffend klar, transparent und<br />

allgeme<strong>in</strong> verständlich aufzubereiten.<br />

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