Photovoltaik in Gemeinden PDF 6,08 MB - Lebensministerium
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Grundsätzliches<br />
Grundsätzliches<br />
2 Grundsätzliches<br />
2.1 Zeitlicher Ablauf<br />
In der folgenden Darstellung s<strong>in</strong>d die wichtigsten<br />
Schritte bei der Entwicklung e<strong>in</strong>es <strong>Photovoltaik</strong>projekts<br />
<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den im zeitlichen Ablauf<br />
dargestellt.<br />
2.2 Eignung des Standorts<br />
2.2.1 Solarertrag<br />
Wie die folgende Abbildung zeigt, ist der E<strong>in</strong>fluss<br />
von Orientierung und Neigung auf den Solarertrag<br />
ger<strong>in</strong>ger als oftmals angenommen. Dies gilt ebenso<br />
für den M<strong>in</strong>derertrag durch Schnee.<br />
Diese oder vergleichbare Gestaltungsgrundsätze<br />
könnten sich auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Richtl<strong>in</strong>ie für die Genehmigung<br />
von Sonnenkollektoren im H<strong>in</strong>blick auf<br />
deren E<strong>in</strong>fügung <strong>in</strong> das Orts- und Landschaftsbild<br />
e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de wiederf<strong>in</strong>den.<br />
Gerade <strong>in</strong> Ortsgebieten mit sensibler Architektur<br />
drängt sich e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>schaftliche Errichtung von<br />
<strong>Photovoltaik</strong>anlagen über Beteiligungsmodelle auf.<br />
Die Belastung für das historische Ortsensemble<br />
kann deutlich reduziert werden, wenn im Gegenzug<br />
e<strong>in</strong>e größere Anlage für mehrere Beteiligte an<br />
e<strong>in</strong>em geeigneten Standort errichtet wird, an dem<br />
e<strong>in</strong>e bauliche Veränderung ohne schwerwiegende<br />
optische Bee<strong>in</strong>trächtigung des Umfelds möglich ist.<br />
Projektentwicklung<br />
(Recht – Technik – Wirtschaft)<br />
Standorteignung:<br />
verfügbares Gebäude, Orts- und Landschaftsbild,<br />
Dach, Alter und Neigung<br />
Gesellschaftsrechtlichen Rahmen festlegen:<br />
Eigentümer- und Betreibermodell def<strong>in</strong>ieren<br />
Technische Machbarkeit abklären:<br />
Dachaufbau, Modulanordnung, E-Technik, etc.<br />
Kosten-Nutzen-Modell aufstellen:<br />
auf Basis e<strong>in</strong>er ersten Kosten- und Ertragsschätzung,<br />
abhängig vom Fördermittelzugang<br />
(Netze<strong>in</strong>speisung, Investitionsförderung, etc.)<br />
Abklärung mit lokalem Netzbetreiber:<br />
Zählpunktbezeichnung, E<strong>in</strong>speisebestätigung,<br />
ggf. Vere<strong>in</strong>barung von E<strong>in</strong>speisetarifen<br />
Gründung der Betreiberorganisation<br />
Detailplanung + Ausschreibung der Anlage<br />
(Errichtung, Wartung, Versicherung, etc.)<br />
E<strong>in</strong>reichung + Abschluss Behördenverfahren<br />
Förderabwicklung (OeMAG, weitere Stellen, …)<br />
Abklärung des f<strong>in</strong>anzrechtlichen Rahmens<br />
Auftragsvergabe, Erstellung Netzzugangsvertrag<br />
Fertigstellungsanzeige durch ausführende Firmen<br />
Abschluss Versicherungen und sonst. Verträge<br />
Zählermontage durch Netzbetreiber<br />
Abschluss E<strong>in</strong>speisevertrag mit EVU<br />
Errichtung + Inbetriebnahme<br />
Meldung bei Behörden / F<strong>in</strong>anzamt<br />
Beteiligung, Öffentlichkeitsarbeit<br />
Gründung e<strong>in</strong>er Projektgruppe<br />
Bürgerbeteiligungsmodell wählen<br />
Details zum Rückzahlungsplan<br />
und Gew<strong>in</strong>nbeteiligung berechnen<br />
ÖA – Konzept erstellen<br />
1. öffentliche Präsentation<br />
Bewerbung des Beteiligungsmodells<br />
(2. öffentliche Präsentation)<br />
Unterzeichnung von Beteiligungsvere<strong>in</strong>barungen<br />
Abschluss der Beteiligungsaktion<br />
(3. öffentliche Präsentation)<br />
Geme<strong>in</strong>deaktion – Eröffnungsevent:<br />
breite BürgerInnen<strong>in</strong>formation + Medienarbeit<br />
Laufende Information im Betrieb:<br />
Energieertrag, weitere Energie-Themen<br />
FOTO: LandesEnergieVere<strong>in</strong> Steiermark<br />
Aus diesem Grund s<strong>in</strong>d Aufständerungen und<br />
konstruktive Sonderlösungen um e<strong>in</strong>en optimalen<br />
Solarertrag zu erzielen oft nicht s<strong>in</strong>nvoll. Meist<br />
können die Mehrkosten, welche durch e<strong>in</strong>e Aufständerung<br />
entstehen, für e<strong>in</strong>e Erweiterung der<br />
<strong>Photovoltaik</strong>fläche e<strong>in</strong>gesetzt werden um denselben<br />
Ertrag zu erreichen. Aufständerungen werden<br />
im Allgeme<strong>in</strong>en nur bei Flachdächern <strong>in</strong> Erwägung<br />
gezogen. Webadressen zu Ertragsrechnern s<strong>in</strong>d<br />
am Ende des Dokuments unter „Weiterführende<br />
Informationen“ angeführt.<br />
2.2.2 E<strong>in</strong>passung <strong>in</strong> das Ortsbild<br />
Mit der steigenden Zahl von Solaranlagen wird e<strong>in</strong>e<br />
ausgewogene Gestaltung im H<strong>in</strong>blick auf das Ortsbild<br />
immer wichtiger. Sie entscheidet darüber, ob<br />
sich die Solaranlage harmonisch <strong>in</strong> das Gebäude<br />
<strong>in</strong>tegriert oder zufällig abgestellt und störend wirkt.<br />
Die wichtigsten Gestaltungsgrundsätze s<strong>in</strong>d:<br />
• Kollektoren bündig <strong>in</strong> Dachflächen oder<br />
Fassaden e<strong>in</strong>bauen<br />
• Kollektorfelder zusammenfassen<br />
• Richtig proportionieren<br />
• Auf parallele Flächen und parallele<br />
L<strong>in</strong>ien achten<br />
• Aufgeständerte Anlagen nur auf Flachdächer<br />
• Untergeordnete Bauteile nutzen<br />
• Freiaufstellung vermeiden<br />
2.3 Technische Anforderungen<br />
In e<strong>in</strong>em ersten Schritt gilt es die vorhandene<br />
Dachfläche zu erfassen, wobei besonderes Augenmerk<br />
auf Zustand und Statik der freien Dachflächen<br />
gelegt werden muss. Bei der Ausschreibung e<strong>in</strong>er<br />
<strong>Photovoltaik</strong>anlage sollten – wie im Folgenden beschrieben<br />
– zentrale Punkte beachtet werden.<br />
2.3.1 Anforderung an<br />
das Dach / Gebäude<br />
Für das Dach entstehen durch die erweiterte<br />
Nutzung durch e<strong>in</strong>e <strong>Photovoltaik</strong>anlage zusätzliche<br />
Anforderungen.<br />
Zustand des Daches<br />
Der Zustand des Daches sollte vor der Installation<br />
e<strong>in</strong>er <strong>Photovoltaik</strong>anlage überprüft werden. Es sollte<br />
abgeschätzt werden, welche Wartungsarbeiten<br />
am Dach <strong>in</strong>nerhalb der nächsten zehn Jahre notwendig<br />
s<strong>in</strong>d. Pr<strong>in</strong>zipiell können Wartungsarbeiten<br />
am Dach aber auch jederzeit nach der Installation<br />
der <strong>Photovoltaik</strong>anlage ausgeführt werden, was zu<br />
e<strong>in</strong>em Ausfall der Anlage für wenige Tage führt.<br />
Belastung<br />
Durch Wanne, Gestell und <strong>Photovoltaik</strong>modul<br />
entstehen max. 25 kg/m² zusätzliche Belastung<br />
bei Flachdächern. Bei Sattel- oder Walmdächern<br />
ist diese zusätzliche Belastung noch ger<strong>in</strong>ger.<br />
Die Tauglichkeit des Daches für diese zusätzliche<br />
Belastung der Unterkonstruktion und des Dachstuhls<br />
muss durch e<strong>in</strong>en Dachdecker oder Statiker<br />
geprüft werden.<br />
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