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Geschichte und Geschichten - Kompetenznetz Mittelstand

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Zwischen Bayern <strong>und</strong> Berlin<br />

Ob als Sänger, Entertainer oder<br />

Musicalstar: Rainer Luhn überzeugt<br />

in jeder Rolle<br />

Bereits 1996 fragten Unternehmer<br />

aus Thüringen, wann denn endlich<br />

der „Große Preis des <strong>Mittelstand</strong>es“<br />

auch in Thüringen verliehen werde.<br />

Erst zwei Jahre später war es soweit.<br />

Nach Sachsen <strong>und</strong> Sachsen-Anhalt<br />

wurde der Wettbewerb nun auch für<br />

Thüringen ausgeschrieben. Die erste<br />

Jurorenberatung fand im Juni 1998<br />

statt. Als alle Unterlagen durchgesehen<br />

waren, fiel einer Jurorin aus Suhl<br />

auf, dass eine Firma fehlte: „Sagen<br />

Sie, wo sind denn die Unterlagen von<br />

ZIMBO? Das ist doch ein Unternehmen,<br />

auf das die ganze Stadt stolz<br />

ist. Die haben doch sogar mit ihrer<br />

Nominierung R<strong>und</strong>funkwerbung<br />

gemacht.“<br />

ZIMBO, genauer gesagt, die Suhler<br />

Produktionsstätte des Wurst- <strong>und</strong><br />

Fleischwarenherstellers Zimmermann<br />

aus Bochum, hatte seine Unterlagen<br />

nicht eingereicht. Über dem Tagesgeschäft<br />

<strong>und</strong> der Freude über die<br />

Nominierung hatte man das schlicht<br />

vergessen! Im Jahr darauf freute sich<br />

das Unternehmen umso mehr, als<br />

es die Auszeichnung vom damaligen<br />

Thüringer Ministerpräsidenten<br />

Bernhard Vogel überreicht bekam.<br />

Im Jahr 2002, auf der gleichen B<strong>und</strong>esveranstaltung,<br />

auf der Bernhard<br />

Vogel als „Wirtschaftsförderer des<br />

Jahres“ ausgezeichnet wurde, folgte<br />

sogar noch die Ehrung als Premier.<br />

Ministerpräsident Bernhard Vogel<br />

zitierte 1998 in seinem Grußwort<br />

Winston Churchill: „Manche sehen<br />

im Unternehmer einen räudigen<br />

Wolf, den man erschlagen muss. Andere<br />

sehen in ihm die Kuh, die man<br />

immer melken kann. Und nur wenige<br />

erkennen in ihm den Gaul, der den<br />

Karren zieht. Ich bekenne, ich gehöre<br />

der dritten Gruppe an. Deshalb bin<br />

ich heute Abend hier.“ Wären nur<br />

alle Politiker so klarsichtig!<br />

„Warum nicht wir?“<br />

Auch in anderen B<strong>und</strong>esländern<br />

erkannte man zunehmend die<br />

einfache <strong>und</strong> effiziente Möglichkeit,<br />

mit dem Wettbewerb „Großer Preis<br />

des <strong>Mittelstand</strong>es“ den <strong>Mittelstand</strong><br />

als Ganzes zu ehren. Die weitere<br />

Expansion hatte Risiken, die wohl<br />

überlegt sein wollten. Im Jahr 2000<br />

testete die Oskar-Patzelt-Stiftung daher<br />

stellvertretend für die alten B<strong>und</strong>esländer<br />

die Reaktion in Hessen.<br />

„Wir machen ein altes B<strong>und</strong>esland<br />

zu einem neuen!“ Mit diesem Slogan<br />

veranstaltete die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

in jenem Jahr den B<strong>und</strong>esball<br />

in Frankfurt/Main – erstmals mit der<br />

Auszeichnung hessischer Unternehmen.<br />

Staatssekretär Herbert Hirschler vertrat<br />

den Wirtschaftsminister Dieter<br />

Posch, der die Schirmherrschaft übernommen<br />

hatte. Im Laufe des Abends<br />

fragte er den Vorstand der Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung Helfried Schmidt<br />

eher rhetorisch: „Warum sind wir im<br />

Westen eigentlich nicht auf die Idee<br />

einer solchen Auszeichnung wie den<br />

‚Großen Preis des <strong>Mittelstand</strong>es’ gekommen?“<br />

Er gab sich die Antwort<br />

selbst: In den fetten Jahrzehnten<br />

nach dem harten Wiederaufbau der<br />

50er Jahre war in den alten B<strong>und</strong>esländern<br />

das Bewusstsein dafür<br />

geschw<strong>und</strong>en, dass Arbeitsplätze,<br />

Aufschwung <strong>und</strong> Innovation zum<br />

allergrößten Teil vom <strong>Mittelstand</strong><br />

abhängen <strong>und</strong> nicht etwa von Großunternehmen<br />

oder Staatsbetrieben.<br />

In den neuen B<strong>und</strong>esländern gab es<br />

aber nach der Wiedervereinigung<br />

praktisch nur noch <strong>Mittelstand</strong>. Dort<br />

lag eine solche Idee daher näher.<br />

Um es vorwegzunehmen: Der Test<br />

verlief positiv. Seit dem Jahr 2003<br />

wird der Wettbewerb in ganz<br />

Deutschland ausgeschrieben. Die 16<br />

B<strong>und</strong>esländer sind in zwölf Wettbewerbsregionen<br />

zusammengefasst.<br />

Jede Wettbewerbsregion hat ihre eigene<br />

Jury aus Vertretern der Region.<br />

Diese wählen für jede Wettbewerbsregion<br />

in der Regel drei Preisträger<br />

<strong>und</strong> fünf Finalisten aus. Bei den drei<br />

regionalen Preisverleihungen im<br />

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