Geschichte und Geschichten - Kompetenznetz Mittelstand
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B<strong>und</strong>eskanzler a. D.<br />
Helmut Schmidt,<br />
Schirmherr 2002<br />
Errungener Respekt<br />
Seit 1995 vergeht kein Jahr, in dem<br />
die Oskar-Patzelt-Stiftung nicht von<br />
Preisträgern erfährt, dass auch die<br />
Entwicklung der Auftragseingänge<br />
positiv beeinflusst wurde.<br />
So geschehen bei einer regional<br />
tätigen Installationsfirma, der ein<br />
K<strong>und</strong>e sagte: „Sie sind Preisträgerin<br />
des ‚Großen Preises des <strong>Mittelstand</strong>es’?<br />
Dann müssen Sie gut sein. Sie<br />
bekommen den Auftrag.“ Oder<br />
bei einem exportierenden Industriebetrieb,<br />
der im Ausland mit der<br />
Bemerkung „Aha, Sie haben also<br />
den ‚Großen Preis des <strong>Mittelstand</strong>es’<br />
gewonnen?“ eine R<strong>und</strong>e weiter kam<br />
<strong>und</strong> schließlich den Zuschlag erhielt.<br />
Zuerst wurde die Auszeichnung in<br />
diesem Wettbewerb ein wahres<br />
Gütesiegel. Inzwischen ist bereits die<br />
Nominierung zum Wettbewerb ein<br />
eigenständiges Qualitätsmerkmal<br />
für Unternehmen, ein vermarktbares<br />
Alleinstellungsmerkmal, geworden.<br />
Es gibt kaum noch eine Messe, auf<br />
der Aussteller nicht damit werben:<br />
„Wir sind nominiert zum ‚Großen<br />
Preis des <strong>Mittelstand</strong>es’!“ Wer durch<br />
die Ausstellungshallen geht, weiß<br />
dann sofort: „Aha, dieses Unternehmen<br />
wirbt nicht nur selbst – es ist<br />
Dritten so positiv aufgefallen, dass es<br />
zum Wettbewerb nominiert wurde,<br />
dass es als Vorzeigeunternehmen<br />
seiner Region, seiner Kammer, seines<br />
Verbandes gilt. Mit dem muss ich<br />
reden!“<br />
Kanzler <strong>und</strong> Präsident<br />
Mit dem „Dortm<strong>und</strong>er Aktionsprogramm“<br />
1952 hat Karl Schillers<br />
Formel „Wettbewerb soweit als<br />
möglich – Planung soweit als nötig”<br />
Eingang in die sozialdemokratische<br />
Programmatik <strong>und</strong> in die staatliche<br />
Gestaltung gef<strong>und</strong>en. Altkanzler<br />
Helmut Schmidt war immer ein<br />
Verfechter dieser Programmatik. Aus<br />
diesem Ansatz heraus erschien am<br />
4. April 1997 in der ZEIT der Artikel<br />
„Der Paragraphenwust tötet den<br />
Unternehmergeist“.<br />
Das Informationsmagazin der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung gehörte<br />
zu den ersten Medien, die seine<br />
Vorschläge redaktionell aufgriffen.<br />
Unter anderem sollten die ostdeutschen<br />
Landtage ermächtigt werden,<br />
B<strong>und</strong>esregelungen befristet außer<br />
Kraft setzen zu dürfen, welche die<br />
Entwicklung zu einem selbsttragenden<br />
Aufschwung behindern. Bei<br />
derartigen inhaltlichen Übereinstimmungen<br />
in Ziel <strong>und</strong> Weg sagte<br />
Helmut Schmidt im Frühjahr 2002<br />
gern zu, die Schirmherrschaft über<br />
die 8. Oskar-Patzelt-Stiftungstage<br />
zu übernehmen. Aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
schweren Erkrankung konnte er<br />
dann leider nicht persönlich an der<br />
Preisverleihung teilnehmen.<br />
Auch B<strong>und</strong>espräsident a. D. Roman<br />
Herzog wies 1997 in seiner<br />
berühmten „Ruck-Rede“ auf die<br />
Gefahren für Deutschlands Zukunft<br />
hin. Das nachhaltige Warnsignal<br />
wurde von den politisch Handelnden<br />
allerdings bis heute kaum beachtet.<br />
Die erdrückende Institutions- <strong>und</strong><br />
Regelungslast in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
hat viel zu lange dem Mikado-<br />
Prinzip gehorcht: Wer sich zuerst<br />
bewegt, ist raus aus dem Spiel.<br />
Daher wurde in den scheinbar<br />
großen Reformen der letzten Jahre<br />
tatsächlich viel zu wenig verändert.<br />
Diesem Dilemma wollte Herzog mit<br />
einem im Jahr 2003 gegründeten<br />
Institut entgegentreten. Bei der Bekanntgabe<br />
dieser Institutsgründung<br />
im Kaisersaal München waren auch<br />
Helfried Schmidt <strong>und</strong> Petra Tröger zu<br />
Gast. Das war eine ideale Gelegenheit,<br />
den Alt-B<strong>und</strong>espräsidenten<br />
persönlich anzusprechen <strong>und</strong> um die<br />
Übernahme der Schirmherrschaft für<br />
die 9. Oskar-Patzelt-Stiftungstage<br />
2003 zu bitten. Im Laufe des Abends<br />
kam schließlich ein Kontakt zustande,<br />
obwohl Herzog ständig von einer<br />
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