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Geschichte und Geschichten - Kompetenznetz Mittelstand

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Unvergessliche<br />

Überraschungen<br />

Die glückliche Gewinnerin des<br />

VW Passat mit der sächsischen<br />

VW-Niederlassungsleiterin<br />

In nunmehr 14 Jahren „Großer Preis<br />

des <strong>Mittelstand</strong>es“ entwickelte sich<br />

eine ganze Reihe von Traditionen.<br />

So nehmen seit dem ersten Ball-<br />

Abend 1997 alle verkauften Karten<br />

an einer Mitternachtsverlosung teil.<br />

Als Hauptpreis der ersten Mitternachtsverlosung<br />

hatte die VW-Vertriebsleitung<br />

Sachsen einen dunkelblau-metallicfarbenen<br />

VW Passat<br />

gesponsert. Wie ein Hochzeitsauto<br />

mit Blumen geschmückt, fuhr er<br />

gegen 23:30 Uhr mit leise schnurrendem<br />

Motor unter dem Beifall von<br />

über 1 200 Gästen auf die Bühne.<br />

Begleitet von einem Orchestertusch,<br />

zogen die Moderatorin Dagmar<br />

Berghoff <strong>und</strong> die Leiterin der VW-<br />

Niederlassung Sachsen als Sponsor<br />

aus einer großen Plexiglastrommel<br />

diejenige Eintrittskarte, deren<br />

Besitzer das Auto gewinnen sollte.<br />

Knisternde Spannung lag über dem<br />

Saal. Souverän ergriff die ehemalige<br />

Tagesschau-Sprecherin das Mikrofon<br />

<strong>und</strong> verlas die Losnummer. Daraufhin<br />

brachen an einem Tisch alle Dämme:<br />

Ein lauter Jubelschrei ertönte, <strong>und</strong><br />

eine junge Frau mit schulterlangen<br />

braunen Haaren kam mit großen Augen<br />

nach vorn <strong>und</strong> zeigte sehr aufgeregt<br />

ihre Losnummer zum Vergleich.<br />

Die Buchhalterin<br />

Petra Tröger interviete die Gewinnerin:<br />

P.T.: „Herzlichen Glückwunsch zu<br />

diesem Gewinn! Wohin werden<br />

Sie das Auto mitnehmen? Von welchem<br />

Unternehmen kommen Sie?“<br />

Antwort: „Von der Faun Wiatek<br />

Umwelttechnik GmbH aus Grimma.“<br />

P.T.: „Und welche Position bekleiden<br />

Sie dort? Sind sie Geschäftsführerin<br />

oder Prokuristin?“<br />

Antwort: „Nein, ich bin die Buchhalterin.“<br />

P.T.: „Oh! Und da haben Sie für den<br />

heutigen Abend Karten gekauft?“<br />

Antwort: „Nein, die Karten hatte<br />

mein Chef bestellt, aber der<br />

hat mir gestern gesagt, er hat<br />

keine Lust, hinzugehen.“<br />

P. T.: „Da hat es sich ja für Sie richtig<br />

gelohnt, heute Ihren Chef zu<br />

vertreten. Das eine ist wahrscheinlich<br />

klar: Er wird wohl nie wieder<br />

eine Eintrittskarte verschenken!“<br />

Und obwohl der Firmenchef als<br />

Käufer der Karten sicherlich einen<br />

rechtlichen Anspruch auf Herausgabe<br />

des Gewinns gehabt hätte,<br />

überließ er seiner Buchhalterin<br />

<strong>und</strong> deren Familie das Auto.<br />

Spannung bis zum Ende<br />

Eine andere Tradition der Preisverleihungen<br />

ist es, bei der Laudatio<br />

zur Vorstellung der Preisträger ein<br />

Kurzvideo über das jeweilige Unternehmen<br />

einzuspielen. 1998 war<br />

unter anderem die Firma Trillenberg<br />

GmbH Creative Verpackung aus dem<br />

kleinen sächsischen Ort Burkersdorf<br />

zur Auszeichnung nominiert. Volker<br />

Kreller hatte den 1972 verstaatlichten<br />

Betrieb 1991 erfolgreich reprivatisiert<br />

<strong>und</strong> seitdem äußerst positiv<br />

entwickelt. Zur Gala hatte er neben<br />

seiner im Betrieb tätigen Frau einige<br />

weitere Mitarbeiter mitgebracht.<br />

Während der Gala fiel seinem Prokuristen<br />

auf, dass ein kleines Video<br />

gezeigt wurde. Er fragte seinen Chef:<br />

„Sag mal, Volker, hast Du bei der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung auch ein Video<br />

eingereicht?“ – „Nein, habe ich<br />

nicht“, antwortete der. „Dann kriegst<br />

Du auch keinen Preis!“, entmutigte<br />

der Prokurist seinen Vorgesetzten.<br />

Etwa 20 Minuten später hatte sich<br />

Kreller mit der Hiobsbotschaft abgef<strong>und</strong>en.<br />

Plötzlich hörte er die Stimme<br />

der beliebten Fernseh-Moderatorin<br />

Carmen Nebel: „Ich bitte nach vorn:<br />

Herrn Volker Kreller, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Trillenberg<br />

GmbH.“ Kreller traute seinen Ohren<br />

nicht. Völlig überrascht stand er auf.<br />

Wie er unter dem Applaus von 1 000<br />

Gästen nach vorn zur Bühne kam,<br />

weiß er nicht mehr. Seine Gedanken<br />

überstürzten, seine Gefühle über-<br />

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