PDF, 140 KB - KPH Graz
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Lernen auf verschiedenen Stufen der Auseinandersetzung: Je nach der Lernund<br />
Entwicklungsstufe, auf der ein Kind steht, kann es sich auf unterschiedliche<br />
Weise am gemeinsamen Gegenstand beteiligen. Was für ein Kind eine unmittelbar<br />
handelnde Auseinandersetzung leistet, mag für ein anderes eine reflektierend<br />
theoretische, kreative oder wissenschaftliche Herangehensweise bewerkstelligen. Die<br />
Lernorganisation muss Platz und Gelegenheit für verschiedene Niveaus der<br />
Auseinandersetzung schaffen.<br />
Geplante integrierte Förderung: Inklusive Förderung orientiert sich an Diagnosen,<br />
die die Stufe der Auseinandersetzung eines Kindes bestimmen und<br />
Lernstandserhebungen. Die Förderung wird in gemeinschaftlich geplanten<br />
Förderplänen definiert und mit der Maßgabe möglichst geringer Segregation<br />
durchgeführt und ständig evaluiert.<br />
Wertschätzung und Förderung der Gemeinschaft: Gerade in heterogenen<br />
Gruppen ist es von großer Bedeutung, Gelegenheiten zu schaffen, um die<br />
Gemeinschaft der Klasse zu stärken. Eine gemeinsame Fest- und Feierkultur, aber<br />
auch das Thematisieren von sozialen Beziehungen und die Beschäftigung mit<br />
Konflikten und Ablehnung tragen zur sozialen Integration bei.<br />
Teamarbeit: Das Gelingen der Zusammenarbeit zwischen Lehrer/innen ist ein<br />
zentraler Faktor für den Erfolg integrativen Lehrens und Lernens. Gemeinsame<br />
Planung, dynamische Aufteilung der Rollen in der Klasse, Einfühlungsvermögen und<br />
die Bereitschaft zum Teilen von Verantwortung und Erfolg müssen vom Beginn der<br />
Praxis an eingeübt werden.<br />
Bereitschaft zum Lernen im Einzelfall und Kompetenztransfer: Die<br />
Zusammenarbeit im Team aber auch mit externen Einrichtungen und Personen<br />
(Eltern, SPZ, Beratungslehrern, Therapeuten, Pflegehelfern) trägt dann zu Integration<br />
bei, wenn versucht wird, Kompetenzen an andere weiter zu geben. Die Arbeit mit<br />
behinderten Kindern ist immer ein Lernprozess – es gibt keine Ausbildung, die die<br />
nötigen Kompetenzen umfassend vermitteln könnte. Die Weiterentwicklung der<br />
eigenen Kompetenz und der Teamkompetenz ist eine ständige Anforderung.<br />
Integrierte Schulentwicklung: Inklusion ist in keinem Fall ein Zustand, der als<br />
erreicht gelten kann, vielmehr eine Zielvorstellung, die immer wieder neu in Angriff<br />
genommen werden muss. In vielen Fällen ist dies nur möglich, wenn Strukturen in<br />
Richtung einer inklusiveren Schulkultur verändert werden. SonderschullehrerInnen<br />
bewähren sich als „change agents“ indem sie helfen, die Bedingungen schaffen,<br />
unter denen Inklusion möglich wird.<br />
Praxisorganisation_SL _Semester_1 © Herker Susanne u. Wohlhart David – <strong>KPH</strong> - <strong>Graz</strong>- Institut für innovative Pädagogik und<br />
Inklusion 3