Jahresbericht des Jugendamtes des Kreises ... - Kreis Paderborn
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107<br />
12 Jugendgerichtshilfe<br />
Darstellung der<br />
Leistungen und Ziele<br />
Ziel der Jugendgerichtshilfe ist die Befähigung<br />
junger Menschen, ihr Leben in dieser<br />
Gesellschaft legal zu gestalten.<br />
Auf der Grundlage der jeweiligen persönlichen<br />
und sozialen Kompetenzen und auch<br />
ggf. vorhandener Benachteiligungen der<br />
jungen Menschen werden individuelle Angebote<br />
entwickelt, um erzieherisch angemessen<br />
auf die strafrechtlichen Grenzüberschreitungen<br />
einzugehen. Hierbei versteht<br />
sich die Jugendgerichtshilfe <strong>des</strong> <strong><strong>Kreis</strong>es</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
als Partner von Polizei, Staatsanwaltschaft<br />
und Gerichten und als Berater der<br />
jungen Menschen und ihrer Familien selbst.<br />
Zielgruppe sind strafmündige Jugendliche<br />
und junge Erwachsene im Alter von 14 bis<br />
20 Jahren.<br />
Die Jugendgerichtshilfe hat eine eigenständige<br />
Rolle im Jugendstrafverfahren.<br />
Darüber hinaus gestalten die Fachkräfte<br />
erzieherische Angebote im Sinne von Beratungsgesprächen,<br />
längerfristigen pädagogischen<br />
Einzelbetreuungen (Betreuungsweisungen)<br />
sowie erzieherischen<br />
Gruppenangeboten zur Entwicklung von<br />
Sozialkompetenz (z.B. Soziale Trainingskurse,<br />
Verkehrserziehungskurse, Anti-Aggressions-Trainingsgruppen).<br />
Darüber hinaus<br />
gehören Präventionsangebote z.B. in<br />
Schulen im Kontext <strong>des</strong> erzieherischen Jugendschutzes<br />
zum Leistungsspektrum der<br />
Jugendgerichtshilfe. Im Rahmen von Erziehungshilfe<br />
können auch Leistungsangebote<br />
aus dem Spektrum der erzieherischen<br />
Hilfen <strong>des</strong> SGB VIII vermittelt werden.<br />
Die Jugendgerichtshilfe <strong>des</strong> <strong><strong>Kreis</strong>es</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
arbeitete im Jahr 2012 mit 3 Fachkräften<br />
(2,5 Stellen).<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
• In 2012 sind 764 Jugendliche und Heranwachsende<br />
im <strong>Kreis</strong>gebiet straffällig<br />
geworden (2011: 800).<br />
• Daraus folgten 970 Strafverfahren<br />
(2011: 963) mit insgesamt 1.295 Delikten<br />
(2011: 1.423).<br />
• Die am meisten verübten Delikte waren<br />
Diebstähle, Körperverletzungen und<br />
Drogendelikte.<br />
• Bezogen auf 13.689 Jugendliche und<br />
Heranwachsende zwischen 14 und<br />
20 Jahren, die 2012 im <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
lebten (2011: 13.847), entspricht dies<br />
einer prozentualen Quote von 7,08 %.,<br />
Dies ist gegenüber dem Vorjahreswert<br />
nahezu keine Veränderung der Quote<br />
(2011: 6,95 %), so dass man von einer<br />
Stagnation sprechen darf.<br />
• Rund 17 % der Straftäter traten innerhalb<br />
<strong>des</strong> Jahres 2012 mehr als einmal in<br />
Erscheinung (2010: 10,4 %, 2011: 13 %)<br />
Dies sind insgesamt 132 junge Menschen.<br />
Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber<br />
den beiden Vorjahren und ist mitunter<br />
auch bedingt durch eine relativ hohe<br />
Anzahl der Wiederholungstäter in den<br />
Jugendhilfeeinrichtungen im <strong>Kreis</strong> (etwa<br />
40 junge Menschen), die in 2012 mehr als<br />
einmal in Erscheinung getreten sind.<br />
Von 132 Wiederholungstätern lebt ein<br />
Drittel in vollstationären Einrichtungen<br />
der Jugendhilfe im <strong>Kreis</strong> <strong>Paderborn</strong>.<br />
• Etwa 3/4 aller Strafverfahren (wie in<br />
den Vorjahren auch) wurden eingestellt,<br />
davon die weitaus meisten außergerichtlich,<br />
aber in der Regel in Verbindung<br />
mit Auflagen. Dieser Trend verdeutlicht,<br />
dass Jugendkriminalität nicht<br />
zwangsläufig mit schwerwiegenden