Jahresbericht des Jugendamtes des Kreises ... - Kreis Paderborn
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3 Kin<strong>des</strong>schutz<br />
3.3 Gefahrenabwehr<br />
Darstellung der Leistungen und Ziele / Zahlen, Daten, Fakten<br />
Hilfen gehen immer vor, auch in der Gefahrenabwehr. Der Eingriff in das Elternrecht ist<br />
daher das letzte Mittel in der öffentlichen Jugendhilfe, aber nicht zu vermeiden, wenn<br />
Eltern erziehungsunfähig sind, Gefahrensituationen für ihre Kinder nicht abwenden und<br />
keine Problemeinsicht zeigen. Wenn also Eltern die Bedürfnisse ihrer Kinder nicht ausreichend<br />
wahrnehmen, dann stehen diese unter dem Schutz <strong>des</strong> Staates und damit der<br />
öffentlichen Jugendhilfe. Sie hat Kinder und Jugendliche davor zu bewahren, dass sie in<br />
ihrer Entwicklung durch den Missbrauch elterlicher Rechte oder durch Vernachlässigung<br />
elterlicher Pflichten Schaden erleiden.<br />
In Ausübung <strong>des</strong> staatlichen Schutzauftrages sind die Fachkräfte <strong>des</strong> ASD verpflichtet,<br />
in Fällen akuter Kin<strong>des</strong>wohlgefährdung zur Abwendung der Gefährdungssituation einzugreifen.<br />
Dabei haben die Kin<strong>des</strong>wohlinteressen Vorrang vor allen anderen Interessen.<br />
Dies findet im Verfahren gem. § 8a SGB VIII ihren Niederschlag. Familienunterstützende<br />
Maßnahmen haben Vorrang vor familienersetzenden Maßnahmen, solange das Kin<strong>des</strong>wohl<br />
dadurch sichergestellt werden kann.<br />
Gefahrenabwehr zum Schutz von Kindern und Jugendlichen ist unabhängig von Beratung,<br />
gutachterlicher Tätigkeit oder Erziehungshilfeleistung ein Kernauftrag <strong>des</strong> Allgemeinen<br />
Sozialen Dienstes (ASD) und an einen Verfahrensstandard sowie an ein entsprechen<strong>des</strong><br />
Dokumentationssystem geknüpft.<br />
3.3.1 Meldungen zur Kin<strong>des</strong>wohlgefährdung<br />
Im Jahr 2012 wurde das Jugendamt <strong>des</strong> <strong><strong>Kreis</strong>es</strong> <strong>Paderborn</strong> in 261 Fällen mit Meldungen<br />
von vermuteter Kin<strong>des</strong>wohlgefährdung konfrontiert. Das ist ein Anstieg von 70 Meldungen<br />
gegenüber dem Vorjahr (2011: 191). Diese Meldungen werden nach einem vorgegeben<br />
Verfahrensstandard bewertet.<br />
Die Gefahrenabwehr im Kin<strong>des</strong>schutz für das Jahr 2012 im Gesamtergebnis:<br />
Meldungen zur Kin<strong>des</strong>wohlgefährdung<br />
2012 2011 2010 2009 2008<br />
Meldungen einer Kin<strong>des</strong>wohlgefährdung 261 191 161 194 165<br />
Anzahl der betroffenen Kinder 404 298 287 358 288