Gemeindebrief Ausgabe 3/2013 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde .Zum ...
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Dem Bau zunächst der Kirche und danach des Pfarr- und<br />
Gemeindehauses stand nun noch die Widmung als Sonderbaugebiet<br />
bevor. Es war der Wille der Stadt und der Bürger, in<br />
diesem Gebiet neben der Schule auch ein Gemeindezentrum zu<br />
haben.<br />
Wie zu erwarten, bekamen die Hamelner Architekten Kenntnis<br />
von diesem Vorhaben und bekundeten ihr Interesse. Wohl<br />
von Kirchenseite kam Architekt Kurt Schulze-Herringen aus<br />
Osterholz-Scharmbeck in die Wahl, er stand, soweit ich erinnere,<br />
als Synodaler der Kirche nahe und das auch als Architekt.<br />
In der Diskussion zwischen ihm und meinem Schwiegervater<br />
entstand die Kreuzesform des Kirchengrundrisses und die<br />
Gestalt des Raumes.<br />
Besondere Verbindung zu Kirchenkünstlern sah ich auch im<br />
Besuch des Vorstandes bei einem Glasmaler in Bremen, an dem<br />
ich teilnehmen durfte. Dieser führte die gewählte Farbkomposition<br />
der Kirchenfenster aus.<br />
Mit Bildhauern und Steinmetzen fanden Diskussionen über die<br />
Prägung des Altarraumes statt. Schwiegervater Theopold war<br />
überzeugt von der Vorstellung, der Altarblock mit der Höhlung<br />
unter dem Altartisch soll das Symbol der Grablegung, das<br />
Altarkreuz das der Auferstehung Christi, sein.<br />
Der seitlich stehende Glockenturm als Campanile vervollständigte<br />
das Ensemble.<br />
Nachdem die Planung abgeschlossen und genehmigt war,<br />
wollte ein Nachbar den Glockenturm doch bitte auf der anderen<br />
Seite des Grundstückes sehen. Offensichtlich hat man sich<br />
einvernehmlich geeinigt.<br />
Für die örtliche Bauleitung konnte über meine Vermittlung der<br />
Hamelner Architekt Karl-Heinz Messmann, ein erfahrener Praktiker,<br />
gewonnen werden. Ich, selbständig als Bauingenieur und<br />
Statiker, wohnte mit meiner Frau am<br />
Felsenkellerweg und wir gehörten<br />
beide zu der <strong>Kirchengemeinde</strong>. So<br />
beauftragte mich der Kirchenvorstand<br />
und ich durfte als junger Ingenieur<br />
für den Kirchbau mitwirken.<br />
Somit stand das Planungsteam.<br />
Für die Bauausführung bemühte sich<br />
die Fa. Knickmeyer und wurde vom<br />
Vorstand beauftragt. Holländische<br />
Fachleute führten die Verblendmaurer-Arbeiten<br />
mit Handstrich-<br />
Ziegeln aus.<br />
Wegen des umfangreichen Entscheidungs-<br />
und Regelungsbedarfes<br />
gab es langandauernde abendliche<br />
Sitzungen und einen ungeduldigen<br />
Bauherren.<br />
An die Grundsteinlegung am 7. Juli<br />
1963 kann ich mich nicht erinnern.<br />
Entsinne mich jedoch an einen<br />
Besuch meines Schwiegervaters in<br />
meinem Büro. Er, ein großer stattlicher<br />
Mann, bekleidet auch mit<br />
seinem schwarzen Hut mit breiter<br />
Krempe, blieb im Mantel weil er es<br />
eilig hatte. Ungeduldig, wegen der<br />
noch ausstehenden statischen Berechnung<br />
des Glockenturmes, drehte<br />
er den Hut wie ein Steuermann das<br />
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