GEMEINDEbrief - Ev.-Luth. Kirchengemeinde .Zum Heiligen Kreuz.
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<strong>GEMEINDEbrief</strong><br />
Menschen im Klütviertel (21)<br />
Gisela Buchholtz - ein<br />
Im Erntedankgottesdienst<br />
haben wir unlängst Frau Gisela<br />
Buchholtz als leitende Ehrenamtliche<br />
der Frauenarbeit aus<br />
ihrer Aufgabe verabschiedet.<br />
Aus diesem Anlass sprach Pastor<br />
i.R. Martin Dreyer, der viele<br />
Jahre mit ihr zusammengearbeitet<br />
hat, mit ihr.<br />
Liebe Frau Buchholtz, über 30<br />
Jahre haben Sie Frauenarbeit<br />
in unserer Gemeinde gestaltet.<br />
Wie sind Sie dazu gekommen?<br />
Die Anfänge meiner Tätigkeit „bei<br />
Kirchens“ liegen in Springe. Unsere<br />
ganze Familie tummelte sich damals<br />
in der Gemeinde. Mein Mann wurde<br />
Kirchenvorsteher, die Kinder sangen<br />
im Kinderchor, bzw. engagierten<br />
sich im K:K. (Bibelkreis für junge<br />
Leute). Ich selbst machte mit beim<br />
Mütterkreis, den die Pastorenfrau<br />
(wie das in den 1960er Jahren noch<br />
selbstverständlich war) leitete. Eines<br />
Tages im Jahr 1962 oder 1963, kam<br />
Frau Kern ganz aufgeregt zu mir in<br />
die Küche und teilte mir mit, dass<br />
ihr Mann nach Hildesheim versetzt<br />
sei. Sie bat mich, den Mütterkreis<br />
zu übernehmen. „Sie können das<br />
bestimmt, die Frauen machen doch<br />
so toll mit!“ Da konnte ich nicht nein sagen und ich habe<br />
dieses „Ja, ich mache das“ noch nie bereut.<br />
So von heute auf morgen? Waren Sie dann ganz auf<br />
sich allein gestellt?<br />
Nein, meine Freundin Frau zu Kampen unterstützte mich und<br />
die Frauen selbst brachten sich mit ein. Sie wollten nicht mehr<br />
nur Kaffee kochen und Kuchen backen wenn der Herr Pastor<br />
kam und die Bibelarbeit machte. Sie wollten selbst mitarbeiten<br />
und Dinge ansprechen, die sie nur in einem geschützten Rahmen<br />
zu sagen wagten. Wir hatten z.B. viele Flüchtlingsfrauen<br />
im Kreis, die es immer noch sehr schwer hatten in ihrer neuen<br />
„Heimat“ anzukommen und akzeptiert zu werden. So haben<br />
wir bei ostpreußischen oder schlesischen Kochrezepten nebenbei<br />
Schicksale und Tabus angesprochen bzw. zugehört, wenn<br />
eine von uns endlich mal den Mut fand auszupacken.<br />
Wann zog Ihre Familie nach Hameln? Das war 1974.<br />
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