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FACHBERICHT WASSERVERSORGUNG<br />
Durchmesser<br />
Ist-Netz<br />
Auslegung des Versorgungsnetzes auf<br />
die Löschwasservorhaltung im Brandfall<br />
Auslegung des Versorgungsnetzes<br />
zur Trinkwasserversorgung<br />
20-30 2.490,00 4.107.899,00 4.945.680,00<br />
30-40 385.664,00 825.312,00 1.258.704,00<br />
40-65 1.366.274,00 609.824,00 4.337.900,00<br />
65-100 1.365.492,00 2.994.996,00 2.725.686,00<br />
100-125 8.158.744,00 4.288.240,00 1.376.342,00<br />
125-150 1.711.982,00 4.282.140,00 550.459,00<br />
150-200 3.712.200,00 323.575,00 407.548,00<br />
200-250 2.807.952,00 116.004,00 379.494,00<br />
250-300 107.640,00 226.380,00 0,00<br />
300-400 1.266.230,00 0,00 0,00<br />
≥ 400 789.390,00 0,00 0,00<br />
Gesamt 21.674.058,00 17.774.370,00 15.981.813,00<br />
Tabelle 3: Gestaffelte Planungskosten für die Neuerschließung der unterschiedlichen Netzvarianten in Abhängigkeit<br />
der Leitungsinnendurchmesser<br />
4.3 Netzkosten<br />
Um die Kosten der verschiedenen Netzvarianten miteinander<br />
vergleichen zu können bzw. deren Kosten zu<br />
ermitteln, werden Laufmeterkosten in Abhängigkeit<br />
der Leitungsinnendurchmesser gestaffelt angesetzt. Die<br />
errechneten Gesamtkosten der Netze sind Kosten, die bei<br />
einer Neuerschließung des Wasserrohrnetzes entstehen<br />
würden. Den Kosten liegen keine detaillierten Planungen<br />
zugrunde. Im Rahmen der Untersuchung können nur<br />
Richtwerte (Erfahrungswerte) angesetzt werden, die auf<br />
der heutigen Kostenbasis beruhen. Aufwendungen für<br />
eventuelle Genehmigungsgebühren, Entschädigungen,<br />
Stromanschluss und Bauzinsen sind jeweils hinzuzurechnen.<br />
Das Ingenieurhonorar ist enthalten, die gesetzliche<br />
Mehrwertsteuer nicht, vgl. Tabelle 3.<br />
Die Gesamtkosten der Rohrleitungen im Ist-Netzmodell<br />
summieren sich in Höhe von 21.674.058,00 €. Für die Auslegung<br />
des Netzes zur reinen Trinkwasserversorgung summieren<br />
sich die Kosten in Höhe von 15.981.813,00 €. Dies<br />
entspricht einer prozentualen Reduzierung von 26,26 %<br />
gegenüber den Planungskosten für das Ist-Netz. Bei der<br />
Auslegung des Wasserrohrnetzes zur Löschwasservorhaltung<br />
im Brandfall fallen für das Wasserrohrnetz Kosten in<br />
Höhe von 17.774.370,00 € an, d. h. für die Ermöglichung<br />
einer Löschwasserentnahme aus dem Trinkwasserrohrnetz<br />
sind Mehrkosten von 1.792.557,00 € notwendig.<br />
Gegenüber dem Ist-Netz können die Kosten des auf die<br />
Löschwasservorhaltung optimierten Netzes um 17,99 %<br />
gesenkt werden.<br />
Ein großer Anteil der Kostenreduzierung der optimierten<br />
Netzvarianten gegenüber dem Ist-Netz wird bei den<br />
Leitungen mit einem größeren Innendurchmesser als<br />
300 mm erreicht. Die im Ist-Netz anfallenden Kosten<br />
von 2.055.620,00 € der Leitungen dieser Kategorien können<br />
in den optimierten Netzen durch die Reduzierung<br />
der Leitungsinnendurchmesser verringert werden und<br />
sind in anderen Innendurchmesserkategorien enthalten.<br />
Der größte Anteil der Kostenreduzierung wird jedoch<br />
im Bereich der Leitungen mit einem Innendurchmesser<br />
von 100-125 mm des Ist-Netzmodells erreicht. Größtenteils<br />
sind diese Leitungen in den Verästelungsnetzen im<br />
Ist-Netzmodell verbaut und werden bei der Durchmesseroptimierung<br />
durch Leitungen mit wesentlich kleinerem<br />
Innendurchmesser ersetzt. Dadurch sind die Kosten der<br />
optimierten Netzvarianten in der Kategorie der Leitungen<br />
mit einem Innendurchmesser zwischen 20 und 100 mm<br />
im Vergleich zu den Kosten des Ist-Netzes um ein Vielfaches<br />
höher.<br />
5. FAZIT<br />
In den Wasserrohrnetzen der Gemeinden und Städte<br />
stecken unglaubliche Sparpotenziale, die bei Weitem noch<br />
nicht ausgereizt sind. Gerade in Zeiten knapper Kassen<br />
kann es sich also lohnen, einmal einen kritischen Blick<br />
in den Untergrund zu werfen, denn hier ist bekanntlich<br />
das meiste Geld „vergraben“. Aus diesem Grund ist es<br />
sinnvoll, die bestehenden Wasserrohrnetze zu optimieren.<br />
Das Optimierungspotenzial ist, neben den Gegebenheiten<br />
des Versorgungsgebietes, dem Zustand der Betriebsmittel<br />
und der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Ist-Netzes,<br />
vor allem von den Optimierungsvorgaben abhängig.<br />
Im Rahmen der Zielnetzplanung ist es sinnvoll, zwei verschiedene<br />
Netzvarianten mit unterschiedlich angesetzten<br />
Rahmenbedingungen untersuchen. Eine Netzvariante<br />
sollte auf die reine Trinkwasserversorgung ausgelegt und<br />
unter maximaler stündlicher Belastung optimiert sein, so<br />
dass die im DVGW-Arbeitsblatt W 400-1 angegebenen<br />
Versorgungsdrücke eingehalten werden.<br />
Die zweite Netzvariante sollte auf die Löschwasservorhaltung<br />
nach DVGW-Arbeitsblatt W 405 ausgelegt sein,<br />
unter Vernachlässigung der GFZ, in Abhängigkeit der<br />
Flächennutzung sowie der Anzahl der Vollgeschosse der<br />
Gebäude.<br />
60 03 | 2014