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NACHRICHTEN INDUSTRIE & WIRTSCHAFT<br />

GASCADE Gastransport und GAZ-SYSTEM starten ab<br />

April Reverse Flow nach Polen<br />

Nach Abschluss der Umbauarbeiten an der Verdichterstation<br />

in Mallnow bei Frankfurt (Oder) kann Erdgas<br />

ab 1. April 2014 auch Richtung Polen fließen. Nun ist<br />

es möglich, bis zu 620.000 m 3 /h Erdgas entgegen der<br />

Hauptflussrichtung vom deutschen Marktgebiet GAS-<br />

POOL gen Osten zu transportieren. Zum Start des sogenannten<br />

Reverse Flow bieten der deutsche Fernleitungsnetzbetreiber<br />

GASCADE Gastransport GmbH und sein<br />

polnischer Partner GAZ-SYSTEM Kapazitäten in Höhe von<br />

fast 3 Mio. Kilowatt an.<br />

Die gebündelten Kapazitäten für das dritte und vierte Quartal<br />

des Gasjahres 2014 wurden erstmals am 24. Februar über<br />

die europäische Kapazitätsplattform PRISMA versteigert.<br />

Um an den Auktionen teilnehmen zu können, mussten<br />

sich Kunden der GASCADE bis zum 10. Februar 2014 über<br />

PRISMA registrieren, Kunden von GAZ-SYSTEM hatten diese<br />

Möglichkeit ab dem 10. Februar.<br />

Der Reverse Flow wurde bis jetzt nur auf unterbrechbarer<br />

Basis angeboten. Mit dem Angebot fester Kapazitäten<br />

(GASCADE: FzK; GAZ-SYSTEM: firm) setzen die beiden<br />

Fernleitungsnetzbetreiber die Verordnung Nr. 994 / 2010<br />

des Europäischen Parlaments und des Rates um und erhöhen<br />

die sichere Versorgung mit Erdgas auch in Osteuropa.<br />

Die Verdichterstation Mallnow wurde 1996 in Betrieb<br />

genommen und übernimmt vorwiegend russisches Erdgas.<br />

Von hier aus fließt das Gas durch die von GASCADE betriebene<br />

JAGAL (Jamal-Gas-Anbindungs-Leitung) weiter in<br />

Richtung Westdeutschland. Wie bei allen anderen Stationen<br />

wird der Betrieb über Prozessleitsysteme der GASCADE-<br />

Dispatching-Zentrale aus gesteuert.<br />

South Stream und EUROPIPE unterzeichnen Großauftrag<br />

Foto: South Stream Transport B.V.<br />

Die South Stream<br />

Transport B.V., Amsterdam/Niederlande,<br />

sowie die EUROPIPE<br />

GmbH, Mülheim<br />

(Ruhr), haben am 29.<br />

Januar 2014 einen<br />

Vertrag für die Lieferung<br />

von Stahlrohren<br />

für den Bau der<br />

South Stream-Offshore-Pipeline<br />

unter-<br />

(v.l.n.r.) Dr. Michael Gräf, CEO von EUROPIPE, Dr.<br />

Oleg Aksyutin, CEO von South Stream Transport, zeichnet. EUROPIPE<br />

und Alexander Soboll, Managing Director of wird über 600 km<br />

EUROPIPE<br />

des ersten 931 km<br />

langen Strangs der<br />

Offshore-Gasleitung fertigen. Die Route der 32“-Rohrleitung<br />

(813 mm A. D.) verläuft im Schwarzen Meer in Tiefen von bis<br />

zu 2.200 m von Anapa in Russland bis nach Varna, Bulgarien.<br />

Das Auftragsvolumen für EUROPIPE umfasst 450.000 Tonnen<br />

Rohre nach DNV-Offshore-Standard DNV-OS-F101, Submarine<br />

Pipeline Systems 2010.<br />

Die Herausforderung bei diesem Auftrag liegt in den extrem<br />

hohen Anforderungen an die Geometrie (Kreisrundheit). Bei<br />

einem Außendruck von >200 bar in 2.200 m Verlegetiefe ist<br />

eine gute Kollapsbeständigkeit für die Sicherheit der Rohrleitung<br />

und damit auch der Umwelt unabdingbar. Fast alle Rohre<br />

erhalten innen eine Auskleidung mit Epoxy und außen eine<br />

Isolierung aus Polypropylen.<br />

Diesen Auftrag erhielt EUROPIPE im internationalen Wettbewerb<br />

aufgrund ihrer Kompetenz in Technik, Kapazität, Subcontracting<br />

und Logistik. Die Order beinhaltet Rohrfertigung,<br />

Rohrbeschichtung, Beschaffung von Rohrbögen, Buckle Arrestors<br />

und die Betonummantelung eines Teils der Rohre sowie<br />

den Transport nach Bulgarien.<br />

EUROPIPE wird die gesamte Menge von 450.000 Tonnen<br />

Rohre in ihrem Großrohrwerk Mülheim/Ruhr produzieren.<br />

Die zur Rohrfertigung notwendigen Bleche liefern die beiden<br />

EUROPIPE-Gesellschafter, die Aktien-Gesellschaft der Dillinger<br />

Hüttenwerke und die Salzgitter Mannesmann GmbH.<br />

Die Produktion unter Berücksichtigung enger Lieferzeiten führt<br />

bei EUROPIPE zu einer guten zweischichtigen Kapazitätsauslastung<br />

für mehr als 12 Monaten beginnend im April 2014.<br />

Die EUROPIPE Tochtergesellschaft MÜLHEIM PIPECOATINGS<br />

GmbH (MPC) beschichtet die Rohre innen und außen. Auch<br />

die Kapazität der MPC ist mit diesem Auftrag für den vorgenannten<br />

Zeitraum im zweischichtigen Betrieb gut ausgelastet.<br />

Rund 700 Mitarbeiter werden in Mülheim/Ruhr bei EUROPIPE<br />

und MPC durch diesen Auftrag beschäftigt.<br />

Zum Auftrag gehören außerdem 135 Rohrbögen, die<br />

EUROPIPE bei der Salzgitter Tochtergesellschaft Salzgitter Mannesmann<br />

Grobblech GmbH bestellen wird. Aufträge über die<br />

Betonummantelung von 148 km Rohr sowie insgesamt 429<br />

sogenannte Buckle Arrestors werden an Subcontractoren<br />

vergeben. Buckle Arrestors sind Rohre, die ein mögliches Einbeulen<br />

der Rohrleitung bei der Verlegung verhindern.<br />

Logistische Herausforderung<br />

EUROPIPE nimmt bei diesem Auftrag eine große Herausforderung<br />

an. Sie wird innerhalb sehr enger Lieferfristen für den<br />

termingerechten Transport der Großrohre von Mülheim/Ruhr<br />

nach Bremen und für die weitere Seeverschiffung zu den<br />

Lagerplätzen in Burgas und Varna an der bulgarischen Küste<br />

verantwortlich sein.<br />

6 03 | 2014

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