Dialogisches Erstlesen und Erstschreiben nach dem ...

Skriptum zum Schriftspracherwerb – KSL Tagung 2011
Aufbau der Schrift:
Selbstständiges Erlesen und Verschriften durch Einsicht in die
Parallelität von Schriftzeichen und Lautfolge. Dabei ist Lesen sowohl
Recodieren (Erlesen, Synthese) als auch Decodieren (sinnentnehmendes Lesen,
den Kontext nutzen).
Didaktische Grundlagen:
Schon Vorschulkinder können sich Wörter an einzelnen Buchstaben, am
typischen Schriftzug oder am Kontext merken .
Oft können sie auch Buchstabenfolgen (z.B. den eigenen Namen) richtig zu
Papier bringen
Lesen und Schreiben setzen aber voraus, dass sie den "Code knacken", d.h.
dass sie die Regeln verstehen, mit denen Sprache verschriftet wird
Buchstabenkenntnis
Buchstaben in Formvarianten erkennen und verschiedenen Lauten zuordnen
Didaktische Grundlagen:
• Buchstaben rasch, genau und ohne bewusste Aufmerksamkeit zu erkennen,
ist Voraussetzung für flüssiges Lesen
• Buchstaben formgerecht und ohne Nachdenken zu Papier zu bringen,
erleichtert das Schreiben.
• Buchstabenkenntnis verlangt mehr als ein rein mechanisches
Vergleichen/Kopieren graphischer Formen: Sie schließt höhere kognitive
Leistungen mit ein (z.B. das Erkennen der definierenden Merkmale) und ist
nicht gleichzusetzen mit einer möglichst feinen Unterscheidung graphischer
Details
Lautanalyse
Sprachlaute unterscheiden, ausgliedern, verbinden
Didaktische Grundlagen:
• Lautierendes Schreiben und (Er-)Lesen sind frühe Zugriffe auf die Schrift
• Es handelt sich um notwendige Vorformen flüssigen Lesens und Schreibens
• Im Lernfeld Lautanalyse geht es einerseits um die Gliederung des Lautstroms
- von Sätzen in
• Wörter, von Wörtern in Silben und einzelne Phoneme
• und andererseits um die Verbindung von Phonemen
• Ziel ist die Zuordnung von Sprechlauten zu Buchstaben(gruppen) und
umgekehrt
19
VOL Michaela REITBAUER, Dipl.Päd.
PH Stmk.; Hasnerplatz