29.03.2014 Aufrufe

Broschuere_Fische

Broschuere_Fische

Broschuere_Fische

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gründling<br />

Gobio gobio (LINNAEUS, 1758)<br />

eine der häufigen Fischarten und zahlreicher als heute. Ungeachtet<br />

dessen haben sich seine Bestände in den letzten<br />

Jahren stabilisiert. Aktuell sind in Brandenburg 755 Fundorte<br />

bekannt.<br />

In Brandenburg besiedelt eine zweite Gründlingsart, der<br />

Stromgründling, die Hauptläufe von Elbe, Oder und auch<br />

der Havel. Bislang ist diese Art aber noch nicht nachweislich<br />

bis Berlin vorgedrungen.<br />

© Andreas Hartl<br />

Artbeschreibung und Umweltansprüche<br />

Gründlinge haben einen langgestreckten, walzenförmigen<br />

Körper. Das Maul ist unterständig, in den Mundwinkeln sitzt<br />

je eine Bartel. Die Grundfarbe ist dunkel, blaugrau-bräunlich.<br />

Entlang der Seiten reihen sich bläulich schimmernde<br />

unregelmäßige Flecken und Punkte. Auffällig ist die starke<br />

Pigmentierung sämtlicher Flossen mit unregelmäßig angeordneten<br />

Punkten.<br />

Die nur selten länger als 15 cm werdenden Gründlinge leben<br />

bodenorientiert und ernähren sich von wirbellosen Bodentieren,<br />

wie Insektenlarven. Gründlinge zählen zu den rheophilen,<br />

typischen Flussfischen, kommen aber auch in zahlreichen<br />

Seen vor. Voraussetzung ist, dass sich zumindest<br />

am Brandungsufer der Seen sandige Sohlsubstrate ohne<br />

Schlammauflage finden. Diese benötigt der Gründling als<br />

psammophile Art (Sandlaicher mit benthischen Larven) zur<br />

Fortpflanzung. Gründlinge laichen von Mai bis Juli. Als echte<br />

Portionslaicher, bei denen nicht alle Eier gleichzeitig reifen,<br />

legen die Weibchen bis zu 3.000 Eier in 3-8 Schüben ab. Geschlechtsreif<br />

werden die Tiere mit 2-3 Jahren.<br />

Vorkommen und Bestandssituation in Berlin<br />

In Berlin ist die Anzahl der Gründlingsvorkommen seit 20<br />

Jahren relativ stabil. Aktuell wurden 203 Nachweise geführt<br />

und die Art in 50 Berliner Gewässern festgestellt. Den Verbreitungsschwerpunkt<br />

bilden die Fließgewässer und Flussseen.<br />

Besonders häufig waren Gründlinge im Tegeler Fließ. Gute<br />

Bestände wurden auch in den flachen Uferzonen von Oberund<br />

Unterhavel festgestellt sowie im Zeuthener See. In diesen<br />

Gewässern hat auch die Häufigkeit des Gründlings zugenommen.<br />

Dagegen waren beispielsweise die 2003<br />

festgestellten Vorkommen in den innerstädtischen Kanälen<br />

rückläufig. Hier gibt es aktuell nur Einzelnachweise aus vier<br />

Kanälen.<br />

Gründlinge sind bezüglich des Sauerstoffgehaltes vergleichsweise<br />

anspruchsvoll, so dass Konzentrationen unter<br />

2 mg/l nicht überlebt werden.<br />

Verbreitung<br />

Gründlinge besiedeln Europa von der Iberischen Halbinsel<br />

bis zum Ural und zum Kaspischen Meer. In Berliner und<br />

Brandenburger Gewässern war der Gründling historisch<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!